Montag, 10. Oktober 2011


Spoonful Woche bei shake baby shake
Out now: Spoonful #51 / Boss Reggae

Im Sommer war er fertig, mein Boss Reggae Mix, aber da war ich wohl in einer anderen Umlaufbahn. Dann soll er euch eben den gerade heftig einsetzenden Herbst erwärmen. Ska, Rocksteady und early Reggae gehören ja schon seit dem legendären DJ-Gig von Michael und Patrick zum Spoonful Repertoire. Ich erinnere mich noch gut, wie ich mich damals in völliger Ekstaste dazwischen gedrängt habe, um Artibella von Ken Boothe zu droppen. Und wie gut das funktioniert hat.
Mit Spoonful 16, 25 und 38 haben wir ja bereits drei Jamaica-spezifische Spoonful-Comps auf die massive losgelassen und immer wieder mal einen Offbeat-Tune in die anderen Selections eingebaut, nicht zu vergessen von diversen Soundcruiser Einsätzen.

Es wurde also Zeit für Boss Reggae – eine Comp mit early Reggae aus der Zeit von 1968 bis 1972. Nach dem Ende des Rocksteady kam das, was man heute Early Reggae (oder auch Skinhead Reggae) nennt. Big In Britain – Double Barrel ging bis auf #1. Das Tempo wurde wieder angezogen und der vorwiegend von Bass und Gitarre getragene Rhythmus stand im Vordergrund. Der Sound war rau und geprägt von der schlechten wirtschaftlichen Lage Jamaicas. By the way – die ersten Skinheads dieser Zeit, eine Abspaltung der Mods mit eigenem Dresscode aber ähnlicher Musik, hatten mit Rassismus nichts im Sinn. Ganz im Gegenteil, sie verbrüderten sich mit der westindischen Einwandererjugend in Britannia.

Also Stoff, den man gerade wegen des Grooves (oft wird stur ein Riff durchgehalten) und des Tempos in einen Spoonful-Set in bereits bestehende Sounds und Genres einbasteln kann. Das hat mir bis dato oft Probleme bereitet, da die Tunage entweder zu hektisch (Ska) oder zu schluffig (Rocksteady) war. Und wie es so war in Jamaica – Zeit und Aufnahmeband muss es im Überfluss gegeben haben, denn offensichtlich durfte jeder Mal einen Riddim voicen. Dann wurden die Rückläufer einfach mit dem Papierlabel wieder eingeschmolzen und neue 7“-es gepresst, egal ob der Holzgehalt immer höher wurde oder nicht. Und natürlich veröffentlicht.

Don’t get me wrong, ich liebe diesen Sound. Aber eine gewisse Qualitätskontrolle hätte nicht geschadet. Seltsamerweise sind meine Favoriten der Selection eher von der mittelschnellen Variante – Rough Rider von Prince Buster, Heartbeat von Ernest Ranglin oder The Ethiopians mit The Whip. Hope you dig!


Hier oder hier! (R-man)

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