In Charleroi möchte ich nicht tot über dem Zaun hängen, aber die belgische Industriestadt beherbergt mit den Moon Invaders und Caroloregians zumindest zwei meiner favorisierten Rocksteady/early Reggae Bands. Und das Pum Pum Hotel Studio von Nico Leonard, dem Drummer und Mastermind der beiden Bands. Über die vor allem auch Livequalitäten der Moon Invaders habe ich mich ja schon des Öfteren geäussert, will die band aber noch einmal jedem ans Herz legen. Die wohl aktuell perfekteste Mischung aus Rocksteady und New Orleans R&B, befeuert von 3-4 Bläsern (wer den Bus verpassst, der bleibt zu Hause) und angeführt von zwei Sängern, von denen der eine aussieht wie Freddie Mercury’s kleiner Bruder.
Doch zurück zur CD: 23 Tracks gibt es auf The Soul Of Pum Pum Hotel zu hören, 15 davon exklusiv und unveröffentlicht, von Projekten und Bands, die im strikt analogen Studio Station gemacht haben. Natürlich die Moonies und Caros (mit je zwei Tracks), Pat Kelly, Chris Murray & Red Soul Community, The Ratazans, die Pum Pum Allstars – alle im wundervollen Jamaika-Sound an der Schnittstelle von Rocksteady zu early Reggae. Aber die Abwechslung macht den Mokka erst richtig rund: die Twin Spans bieten klassischen Soul, Nicky Black & The Mystery Strings changieren zwischen Rock`n´Roll und -A-Billy), Andre Brasseur liefert ein klassisches Hammond-Mod-Jazz-Stück, The Martian Boyfriends klingen fast Northern und ganz besonders angetan haben es mir Adolphe Sex Et Ses Machines, die einen wirklich astreinen 50s R&B hinlegen. Eine 70 Minuten Werkschau der Güteklasse A, die keine Sekunde langweilig wird und trotz stilistischen Sprüngen zeigt, das der ganze Kram doch irgendwie zusammen gehört. Sehr sehr genial und genau der richtige Sound für den Sommer... (kostet auch fast nix) (R-man)
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