Im Rahmen der Summer of the 60s Reihe zeigt ARTE am
Donnerstag, 19. August 2010 um 22.05 Uhr
British Blues Explosion
(Frankreich, 2010, 59mn)
Regie: Philip Priestley
Der Film erzählt die Geschichte der "British Blues Explosion", die den britischen Rock'n'Roll und emblematische Bands wie die Rolling Stones und die Beatles hervorbrachte. Der erfolgreiche Fernsehauftritt der Beatles am 9. Februar 1964 in der US-amerikanischen "Ed Sullivan Show" leitet schlagartig die sogenannte "British Invasion" in Amerika ein.
Tommy Steele, Adam Faith und Cliff Richard, die drei wichtigsten Vertreter des britischen Rock 'n' Roll, verloren Anfang der 60er ihr Image des Rebellen. Auch ihr Vorbild Elvis Presley war nach seiner Rückkehr vom Militärdienst nicht mehr der Bürgerschreck von Memphis, sondern entwickelte sich zu einer Stütze des Establishments. Viele britische Jugendliche wurden dieses gezähmten, angepassten Rock 'n' Rolls langsam überdrüssig und wollten wieder die "echte", "wilde" Musik.
Von London über Liverpool bis Newcastle spielten sie amerikanische Blues-Platten (Muddy Waters, Howlin' Wolf, John Lee Hooker) und übten die Stücke eifrig auf der Gitarre ein. Aus dieser Liebe zum amerikanischen Blues entstanden beeindruckend viele Bands unterschiedlicher geografischer und künstlerischer Herkunft, darunter die Rolling Stones, die Animals, die Yardbirds, Herman's Hermits und die Hollies. Sie ehrten nicht nur das Genre, sondern erneuerten es auch für ein junges Publikum und lösten damit eine wahre musikalische Revolution aus. Vor allem die Rolling Stones wurden zu den Anführern dessen, was man später das "Swinging London" nannte - vielleicht weil sie aus London - genauer gesagt aus dem Londoner Vorort Richmond - kamen.
Der Film erzählt die Geschichte der "British Blues Explosion", die den britischen Rock 'n' Roll hervorbrachte und zur "British Invasion" in Amerika führte. Die Dokumentation setzt Ende der 60er Jahre ein und schildert in einer kurzen Rückblende das verschlafene, vom Zweiten Weltkrieg noch wie gelähmte Großbritannien der 50er Jahre.
Anschließend beschreibt sie das musikalische Erwachen, ausgelöst durch den Sound der amerikanischen Bluesmen. Das Herzstück des Films bildet die Blütezeit der Bewegung mit den vielen neu entstehenden Formationen, allen voran die Beatles und die Rolling Stones.
Die Reise endet Mitte der 60er Jahre, als die britischen Gruppen auf USA-Tournee gingen und internationale Stars wurden. Ihr Erfolg machte die amerikanischen Bluesmen einem breiteren Publikum im eigenen Land und dann weltweit bekannt. Danach war alles anders: Vitalität und Unschuld dieser Erneuerer erloschen in den kulturellen Umwälzungen, welche die Festivals von Woodstock und Altamont sowie das Ende der 60er-Jahre-Träume darstellten.
Archivmaterial, Spielfilmauszüge, Bilder von historischen Orten sowie Aussagen von damaligen Protagonisten und Musikjournalisten bilden die Grundlage des Films. Das Archivmaterial umfasst Bilder vom England der 50er Jahre, von amerikanischen Bluesmen, vom Swinging London der 60er und von Fernsehauftritten britischer Bands im US-Fernsehen sowie in so berühmten britischen Sendungen wie "Thank Your Lucky Stars" und "Juke Box Jury".
ARTE kann sowas. Dafür zahle ich gerne GEZ-Gebühren. (Heino Walter)
Und wenn wir schon am Glotzen sind: danach folgt um 23.05 Uhr eine Doku zum Thema Mods & Rockers, kennen wir ja alle aus Quadrophenia.
Und noch besser: direkt vor Heinos TV-Tipp zeigt Arte um 20.15 Uhr „Elf Uhr Nachts“, besser bekannt unter dem Originaltitel „Pierrot Le Fou“, Jean-Luc Godards Meisterwerk von 1965 mit dem jungen Belmondo - garantiert einer der besten, lustigsten, beschwingtesten und wildesten Filme der Sechziger, sage nicht nur ich. Highly recommended! (Whirlyjoe)
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