Donnerstag, 16. Juni 2011

„You’re At Home, Baby“ - OBS Tag 1

Orange Blossom Special, das kleine feine Festival von Glitterhouse Records, Ausgabe Nummer 15 – und schöner denn je. Eure Korrespondenten K-Nut und Whirly berichten wie jedes Jahr direkt aus den Augen des Hurricanes (Glittergarten, Stag-O-Lee-Area, Stadtkrug) und zeigen euch die schönsten Fotos.

Das Fazit kommt am Schluss, wir beginnen lieber mit dem Anfang, den Herr K-Nut dank relativ kurzer Anreise aus Köln schon am Donnerstag erlebt hat.

K-Nut: Naja, ganz so kurz war die Anreise gar nicht, da wir mit einem, zwar sehr geräumigen, aber auch eher langsamen Fahrzeug unterwegs waren. Denn diesmal begleitete und chauffierte mich mein lieber Freund badabing! in seinem vintage Land Rover und wir machten einen kleinen Schlenker über Paderborn um den lieben Chrispop und einen Kronleuchter einzusammeln.
Im wirklich erstaunlich gut gefüllten Stadtkrug gab’s erstmal ein Begrüssungs-Bierchen und die versprochenen „Country Got Soul“-Sounds. Den Warm-Up- Abend verbrachten wir aber bevorzugt mit lustigem Geschwafel und weiteren Erfrischungsgetränken. Irgendwann übernahm Axel die Regie und bewies mal wieder seine legendäre Ausdauer an den Technics.

Aufbau
Freitag recht früh raus und ab aufs Gelände, wo wir dank gewachsener Routine ganz souverän den Stag-O-Lee-Stand zusammenzimmerten. Diesmal mit funkelnagelneuer Disco-Kugel und Soundcruiser-Beleuchtung durch den wunderhübschen Paderborner Kronleuchter. Soundtechnisch wurde mit einer zweiten Box aufgerüstet und die Box im Soundcruiser durch unseren Schutzpatron ersetzt. Nach Pizza und zweiter Dusche konnte das OBS endlich starten.

Soundcheck mit deutschem Schlager
Whirlyjoe: Wir Stuttgarter – übrigens wieder eine vielköpfige Schwabenarmada vor allem auf dem Campingplatz – hatten diesmal wieder Glück mit der Anreise, keine Staus, vier Stunden Fahrtzeit. Daher schon nachmittags das erste Begrüßungsbier auf der Terrasse von SBS-Resident Axel, ganz idyllisch an der schönen Weser gelegen. Stressfrei zum Glitzergarten spaziert und all die netten Menschen wieder getroffen, von denen man viele tatsächlich nur einmal im Jahr sieht. Glaubt mir: die OBS-Crowd ist schon eine erstaunliche Ansammlung der tollsten Menschen der Welt.

Die Stag-O-Lee-Erlebniswelt war wieder detailfreudig dekoriert, die Kids von Glitterchef R-man schmissen den Stag-Merch lässig im Alleingang, wir Alten konnten uns ganz dem Biertrinken, Labern und Musikhören hingeben, dazu auch die eine oder andere 7-Inch am Soundcruiser droppen. Der Sound des Tages: Reggae.

Die Chef-Hasen
Wobei mir die Freitagsbands noch nicht die ganz großen Highlights bescherten. Wallis Bird war ja lustig und sehr enthusiastisch, mehr aber nicht. Auf jeden Fall aber ein dynamischer Einstieg. Bei den skandinavischen Southern Rockern Hellsingland Underground gingen die Meinungen dann weit auseinander, aber Veteranen wie der gute Peter Felkel und ich fanden dann an den authentischen Twin Guitars doch großen Gefallen, auch wenn die Burschen auf der Bühne gnadenlose Poser waren.

K-Nut: Ich habe immer ganz große Probleme mit Musikern, die diese “say: He-Hoo“-Spiele mit dem Publikum für nötig halten. Und mit genau so einem Firlefanz begann Frau Bird dann ihren Auftritt. Dass sie danach das Gebaren eines hyperaktiven Pinselohr-Äffchens an den Tag legte machte es für mich nicht leichter. Vielleicht war ich auch einfach noch nicht entspannt genug (oder zu alt) für sowas. Die jungen Leute vor der Bühne hatten jedenfalls einen Heidenspaß - und genau das zählt!
Hellsingland Underground war dann ja ganz die versprochene große Rock-Bambule. Den Burschen war wirklich kein Riff und keine Pose zu abgedroschen, aber den Unterhaltungswert fand ich jetzt bedeutend höher. Das würde ich mir keinesfalls daheim anhören, als Bühnenerlebnis fand ich die Herren aber schon sehr beeindruckend.

Whirlyjoe: C-Types habe ich nur kurz gesehen, das Backstage-Büffet musste schließlich irgendwann getestet werden. Kam mir aber so revuemäßig wie Tav Falco vor, allerdings ohne dessen bizarren Stilwillen.
The C-Types
K-Nut: Das C-Types-Album Devil On 45 mag ich ja sehr gerne und hatte darum auch vergleichbares auf der OBS-Bühne erwartet – und wurde doch ziemlich enttäuscht. Das klang mir alles zu hakelig und steif; die coole Mischung aus Helldorado und Calexico kam deutlich zu kurz. Der Frontmann hatte wohl auch nicht seinen besten Tag erwischt oder er war angesichts der WDR-Kameras etwas übernervös. Kam mir alles zu unsouverän rüber. Denen würde ich aber sehr gerne eine zweite Chance in einem kleinen Club geben wollen.
Golden Kanine
Whirlyjoe: Top-Act Golden Kanine fand ich letztes Mal deutlich besser, diesmal fand ich sie bei weitem nicht mehr so frisch und sonnig, sondern seltsam soßig und oft arg sentimental, eher Richtung Washington oder gar Coldplay – trotz saftiger Bläserverstärung durch die Typen von den Great Bertolinis. Könnte aber auch an meiner fortschreitenden Müdigkeit gelegen haben, die mich auch bei der ab Mitternacht anschließenden Stadtkrug-Sause nicht allzu alt werden ließ, weshalb der immer wache K-Nut hier wieder übernimmt.

K-Nut: Golden Kanine haben mir letztjährig auch wesentlich besser gefallen. Die Frische des letzten OBS erreichten sie zu keinem Moment. …und auch die tolle Posaune fehlte mir! Der Freitag ließ also durchaus leichte Steigerungen zu.

Im Stadtkrug liessen sich zu vorgerückter Stunde noch Ian Mule und Patrick Mule blicken. Der Sound war jetzt strictly spoonful ausgerichtet. Die Regelung nur Gäste mit OBS-Armbändchen reinzulassen bewährte sich, es war auch so proppevoll und es wurde ausgelassen getanzt. Last man standing war wieder der unkaputtbare Axel, der sich wohl auch durch zwischenzeitliche Besuche der Ordnungshüter nicht bremsen liess.
  
to be continued (Whirlyjoe & K-Nut)

5 Kommentare:

Anonym hat gesagt…

Wallis Bird war der richtige
Einstand live 17.30 Uhr am Fr.
und hatte auch auf der Tanzfläche
im Stadtkrug eine sehr gute Kondition,
take care ... axel

Fruity M. hat gesagt…

Wallis Bird fand auch ich richtig gut und passend als Einstand, Eure "wohlwollenden" Meinungen zu Hellsingland Underground sind mir jedoch gram. Das war doch ein Witz von denen, oder? Das kann man doch nicht ernst meinen...Poser gabs ja vorher schon aufm OBS (bspw. Baby Universal, Boozed, aber bei denen gabs es stets das quentchen je ne sais quois (peut-etre Ac/Dc und Doors)

K-Nut hat gesagt…

...und nun eben die Allman Brothers revisited. Die tun aber nix. Die wollten nur spielen.

Ernst nehmen konnte ich weder Wallis Bird noch Hellsingland Underground, bloß fand ich die Schweden bedeutend lustiger!

Anonym hat gesagt…

mir haben die Schweden richtig spass gemacht! Basta!
zu c-type. der sänger war einfach eine nervensäge.
BadaBing!

K-Nut hat gesagt…

"der sänger war einfach eine nervensäge"

...ich finde das habe ich aber charmanter formuliert!