Samstag, 21. März 2009

The TeXas Files Pt. 3
Welcher Tag war gestern? Die Konturen verschwinden so langsam bei dem Dauerbeschuss von Musik und eiskaltem Shiner Bock. Jedenfalls begann er musikalisch gegen 14 Uhr, als Black Joe Lewis & The Honeybears auf der kleinen Bühne von Threadgills South standen. Threadgills ist ein klassisches Restaurant mit Texas home cooking, kleiner Bühne drinnen und grossem Garten draussen. In letzterem machte sich echtes OBS-Feeling breit.
Black Joe Lewis ist ein cooles, dürres Kerlchen, der einen von Southern Blues durchsetzten, superfrischen Funk-Rhythm&Blues-Soul bot, dabei eine knochentrockene Gitarre spielte und die Lyrics beseelt ins Mikro bellte. Dazu eine 3-köpfige Bläsersektion und fertig war ein siedend heißes Gebräu. Auch die mittelschnellen Tracks köchelten gut vor sich hin und als er seinen Set mit Snatch It Back And Hold It beendete, hatte er mindestens einen weiteren ganz harten Fan.
Da die Hitze im Garten nicht auszuhalten war und die beiden Mittags-Shiner ganz gut Wirkung zeigten, entschlossen wir uns zu einer kleinen chillrunde im Hotel. Rechtzeitig zurück und von Threadgills Home Cooking gestärkt, sahen wir die Heartless Bastards (ganz ok) und schließlich Okkervill River mit Texas Legende Roky Erickson. Der 13th Floor Elevators Sänger machte einen weitaus aufgeräumteren Eindruck als gestern noch Tony Joe White und brachte vor allem die beinah stoogesk gerockten Bloody Hammer und Two Headed Dog einfach prächtig. Der Gig sackte in der Mitte etwas ab, aber mit der heftigen Version von You're Gonna Miss Me war dann alles wieder gut.
Zurück ins Hotel, kurz frisch machen und weiter gings ins Antone's. Da sollte ein Doug Sahm Tribute stattfinden. Jimmie Vaughan (Blues nach Nummern), die Gourds (erfrischend) und der sehr aufgekratzte Sean Sahm mit wechselnden Begleitern jammten munter drauf los, aber das war eben auch etwas vorhersehbar und ich war im Kopf immer zwei Töne weiter.
Dann hatten wir etwas Leerlauf und sind langsam zu Alice Russell geschlendert, haben vorher aber noch eine ganz schräge Band mit recht einzigartiger Besetzung gesehen, zwei Mädels mit Bebläse aus dem Spielmannszug Godelheim front und center. Wow. Alice Russell als nächstes kann man an sofort unter "vergessen" einreihen, dabei hatte sie mir vor Jahren mit dem Quantic Soul Orchestra so gut gefallen. Mit 5-köpfiger Band, alle in weiß gekleidet, machten sie den Eindruck, als würde die Truppe auf dem Traumschiff zum Tanz aufspielen. Fast durchweg so unangenehm aussehnde Mucker, darunter auch einer mit einer elektrischen Geige, von dem nun keiner wusste was er da machte (muß eine sexuelle Komponente gewesen sein). Die Version von Seven Nation Army brachten sie trotz Stromausfalles nach 45 Sekunden sehr gut zu Ende, aber ansonsten musste ich immer wieder an Supreme denken, die Band, die auf dem Beverunger Schützenfest für Stimmung sorgt.
Weiter ins Sol Y La Luna, hingesetzt und sich durch ein schweres Tief gekämpft. Shiner bestellt, aufgerafft und rechtzeitig zu King Khan & The Shrines wieder fit gewesen. Zehn Leute auf der Bühne sorgten für mordsmässige Stimmung und der King und seine Truppe hetzte von einem Fetzer zum anderen. So und nur so muß eine geile Soul/R&Roll-Show aussehen. Genial. Ein absolutes Highlight der ganzen Woche.
Danach konnte es nicht besser werden und der Don und sein Knappe machten sich klatschnass auf den Heimweg. Da das Antone's auf dem Weg lag, statteten wir der Band Of Heathens noch einen Besuch ab. Die öffneten mit No More Cane On The Brazos (sehr schön) und machten auch sehr nett weiter, aber nach einer Shinerlänge zogen wir das Hotel vor. King Khan hat uns alles genommen und da das Antone's auf gefühlte zehn Grad runtergekühlt war, drohte eine mittelschwere Lungenentzündung. Und das ging ja nun mal garnicht, denn wir haben ja noch so viel vor... (R-man)

2 Kommentare:

Anonym hat gesagt…

übernehmen wir die "shinerlänge" jetzt als offizielles sbs-zeitmass? wie rechnet man das in "krombacher" um?

Anonym hat gesagt…

...die kleinste Einheit wäre demnach eine Stange Kölsch!

Für King Khan-Jünger gibt's im Bassy Cowboy Club Berlin (wäre auch die nächste perfekte Stag-Location) einen Voodoo Rhythm-Benefiz:
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CU
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