Samstag, 13. Dezember 2008

Adventskalender
Vol. 7
Bluetwang
Mir gings beim Erstellen der Listen erstmal ähnlich wie Anderen an dieser Stelle. 2008 war für mich ein klares Retro-Jahr, geprägt von Soul, Funk und natürlich Spoonful. Und hier muss ich R-Man recht geben, neues hat es in diesem Bereich nicht so viel echt überzeugendes gegeben in diesem Jahr. Bei vielen Kandidaten, die mir spontan in den Sinn gekommen sind, stellte sich zudem bei näherem Blick auf das Cover heraus, dass sie bereits 2007 erschienen waren. (Mavis Staples, Bettye Lavette, Jimmy Hall oder auch Plant & Krauss). Schlussendlich habe ich dann doch noch eine vernünftige, wenn auch stilmässig bunt gemischte, Liste hingekriegt. Die Reihenfolge ist zufällig. NEUES AUS 2008 SONNY LANDRETH - From the Reach
Ich mag nicht alle Aufnahmen von Sonny Landreth. Dieses Projekt aber überzeugt. Er hat sich damit den Wunsch ein Album mit seinen Helden (Knopfler, Clapton etc.) aufzunehmen erfüllt. Dafür hat er auch gleich jedem Gast mindestens einen Song auf den Leib geschrieben. New Orleans klingt immer wieder durch. Tollste Gitarrenarbeit. "Howlin' Moon" mit Dr. John ist einer meiner Songs des Jahres.
MIKE ZITO - Today
Eingespielt mit einer All-Star Band überzeugt der Sänger und messerscharfe Gitarrist mit einem gelungenen Mix aus Blues, Rock und Soul. Seine Stimme ist Soul pur, sie wird an anderer Stelle mit den Organen von Steve Winwood oder Rod Stewart verglichen. "Little Red Corvette" von Prince als Ballade brilliant gecovert.
FRANK CARILLO & THE BANDOLEROS - Someday
Im Laufe des Jahres bin ich im Internet auf diese grossartige Roots-(Rock) CD gestossen, später hat sie dann auch Thomas Chill wärmstens empfohlen. Frank Carillo hat eine vielfältige Vergangenheit als Sessionmusiker. Enthält alles was eine Roots Rock CD enthalten muss. Songs die eine Geschichte erzählen, laute Gitarren und vor allem auch eine unglaublich gute und passende Stimme.
THE LIONS - Jungle Struttin'
Eine All-Star Band geformt aus Mitgliedern von Breakstra, Orgone, Rhythm Roots All-Stars und anderen. Ein fast unglaubliches Spektrum von Reggae, Dub, Soul, Jazz und Funk das hervorragend funktioniert und gute Laune bringt.
LEE AMOS - Last Days at The Lodge
Aufgefallen ist mir Lee Amos mit dem Song "Truth". Ein souliger Songwriter mit einer grossartigen und vielfältigen Stimme. Perfekt produziert von Don Was (wieder einmal er), der es auch schafft die hochkarätige Backingband auf den Punkt zu bringen. "Won't Let Me Go" geht ans Herz, Soul der alten Schule. Zum Teil nahe am Pop, aber einfach viel besser als was man sonst in dieser Sparte vorgesetzt kriegt.
Various Artists - Memphis 70: the City's Funk & Soul
Für mich der Sampler des Jahres. Aufnahmen aus dem Musik Mekka Memphis, alle entstanden in den 10 Jahren nach Otis Reddings Tod. Deep Soul und Funk in perfekter Form. Unbekanntes und unveröffentlichtes.
HANS THEESSINK & TERRY EVANS - Visions
Terry Evans hat eine der Stimmen, die mir regelmässig wieder Gänsehaut hervorrufen. Jede Veröffentlichung von ihm löst bei mir Glücksgefühle aus. Hier ist Terry vereint mit Hans Theessink einem der authentischsten europäischen Blueser. Wundervolle akustische und slidende Gitarren gibt's zu den grossen Stimmen dazu. Extrem relaxt groovend. Ideal für die Backporch oder auch vor dem wärmenden Feuer im Kamin.
SOLOMON BURKE - Like a Fire
Kommt zwar nicht an "Don't Give Up On Me" heran, ist aber immer noch gut genug um in dieser Liste zu erscheinen. Nicht zuletzt weil Solomon Burke für mein Konzert Highlight im 2008 verantwortlich ist. Was dieser Mann auf der Bühne trotz seiner Gebrechen aufführt und an Gefühl und Seele rüberbringt ist beeindruckend.
GARY LOURIS - Vagabonds
Als Verehrer der frühen Jayhawks natürlich ein Highlight für mich. Wer mehr dazu wissen will, lese R-Man's Worte dazu auf den Glitterhouse Seiten. Trifft den Nagel voll auf den Schädel.
CLARENCE SPADY - Just Between Us
Diese Blues-Soul Offenbarung muss ich noch erwähnen. Sein Debut "Nature of the Beast" von 1996 gehört immer noch zu meinen Allzeit-Favoriten. Seither hat er auf Grund von verschiedenen Problemen nichts mehr veröffentlicht (ausser einer wohl inoffiziellen Live-CD von 1999). Spady kann sich hier endlich wieder als Top-Songwriter, Gitarrist und gefühlvoller Sänger präsentieren. Die Songs sind gerne angefunkt manchmal rockig und immer mit einem zeitgemässen Touch. MEINE PERSÖHNLICHEN SONGS OF THE YEAR ARLEN ROTH - Burnt Child (Cover von SONNY & TERRY) vom Album "Toolin' Around Woodstock" SONNY LANDRETH - Howlin' Moon vom Album "From The Reach" LUCILLE WILLIAMS with ELVIS COSTELLO - Jailhouse Tears vom Album "Little Honey" WILLI WALKER - Two Paces Ahead Of Love vom Album "Memphis 70: the City's Funk & Soul" (Song wurde 2008 erstmals veröffentlicht) BABY CHARLES - Step On vom Album "Baby Charles" KING KHAN & THE SHRINES - Torture vom Album "The Supreme Genius Of King Khan And The Shrines KYLIE AULDIST - Gotsta Me Some vom Album "Just Say" MOUNTAIN MOCHA KILIMANJARO - Black Dog, Black Cat, Black Bird vom Album "Mountain Mocha Kilimanjaro" (Instrumental-Funk Band aus Japan, scheint zur Zeit ausserhalb Japans nicht erhältlich zu sein. Habe ich von einem Blog. Das ganze Album ist äusserst empfehlenswert) THE DIPLOMATS OF SOLID SOUND - Lights Out! vom Album "The Diplomats of Solid Sound Featuring the Diplomettes" BO RAMSEY - I Wanne Get Funky vom Album "Fragile" IN 2008 (WIEDER) ENTDECKT (es sind 11 geworden, konnte keine mehr streichen)
STEELY DAN - The Royal Scam 1976
Steely Dan haben Whirlyjoe und ich im Februar auf diesen Seiten gewürdigt. Die geballte Steely Dan Dosis hat The Royal Scam als eines meiner absoluten Lieblingsalben etabliert und zementiert.
WYNDER K. FROG - Into The Fire 1970
Aktuell und wohl schon länger nicht erhältlich. Habe ich bei einem meiner Lieblingsblogs gefunden. Rare Grooves, Soul-Jazz, Funk. Dahinter steht Mick Weaver, ein ganz grosser englischer Hammond Spieler. Ich renne sofort in den Laden wenn die Alben von Wynder K. Frog endlich wieder veröffentlicht werden.
MEL BROWN - Chicken Fat 1967
Ein Blues-Funk Album der Sonderklasse.
STERLING HARRISON - South Of The Snooty Fox 2007
2007 erschienene Soul-Blues CD. Sterling ist während fast 50 Jahren unter anderem mit Otis Redding, Sam Cooke oder Carla Thomas auf der Bühne gestanden ohne einmal wirklich bekannt zu werden. 2001 wurden die Aufnahmen gestartet, kurz nach Abschluss der Arbeiten wurde bei Sterling Krebs diagnostiziert. Nach seinem Tod verschwanden die Aufnahmen, bis sie 2007 wieder ausgegraben und zurecht endlich veröffentlicht wurden. Soul-Blues, Down-Home-Blues ganz souverän dargeboten. Viele Klassiker in neuem und überzeugendem Gewand. One of the greatest soul singers you never heard of! Der Allmusic Guide verteilt 4.5 Sterne!
T-BONE WALKER - Very Rare 1973
Erschienen 1973, produziert von Leiber & Stoller. T-Bone wird dem klasssichen Blues untreu und versucht sich erfolgreich am Funk. Resultat ist eine Funky-Jazzy-Bluesy Party auch dank diverser Jazzgrössen die ihn unterstützen.
JOHNNY JENKINS - Ton Ton Macoute 1970
Klassiker, der 2007 wieder aufgelegt wurde. Hat mich durchs ganze Jahr begleitet. Südstaaten Blues mit Swamp und Funk Einflüssen. Duane Allman an der Gitarre. Muss man haben.
OTIS RUSH - Mourning in the Morning 1968 Klassischer Blues der besten Güte. In in den Fame Studios von Muscle Shoals aufgenommen und neben Otis mit Duane Allmann ind Jimmy Johnson an den Gitarren.
MIKE NESS - Cheating at Solitaire 1999
Honky-Tonk, Rockabilly und Punk in perfekter Harmonie. Dazu eine richtig dreckige Stimme. Mitreissend! Mit einem heissen Cover von Dylan's "Don't Think Twice".
DARRELL NULISCH - Goin' Back To Dallas 2007 Gehört seit Jahren zu meinen liebsten weissen Blues und Soul Sängern. Live im Studio eingespielt, überzeugt er wieder mit seiner warmen Stimme und einer gefühlvollen Harp. Diesmal klar mehr Blues als Soul, bekommt ihm aber gut! Mit Coverversionen von Sonny Boy Williamson, Freddie King und Jimmy Reed.
TAD ROBINSON - A New Point Of View 2007
Aus dem gleichen Stall wie Darrell Nulisch und zum grossen Teil mit der gleichen Mannschaft eingespielt. Auch hier eine klasse Stimme allerdings auf den klassischen Southern-Soul ausgerichtet. Erinnert an Hi oder Goldwax, Memphis pur!
RAY BONNEVILLE - Goin' By Feel 2007
Erinnert in einigen Passagen stark an Dylan oder auch an J.J. Cale. Wer die beiden mag, macht hier nichts falsch. Der äusserst geschätzte Gurf Morlix produziert ohne jeden Firlefanz und kristallklar. Dazu eine Vielzahl von Kompilationen aus den Häusern Ace (Kent, BGP, Big Beat), Numero Group, Soul Jazz und Jazzman auch in diesem Jahr meine Sammlung erweitert.
Herzliche Grüsse bluetwang

1 Kommentar:

Anonym hat gesagt…

...und schon wieder so ein toller, interessanter Rückblick, der neugierig macht (z.B. auf WYNDER K. FROG).
Dazu noch ein stilvolles Plattenzimmer-Foto. Edel und gemütlich zugleich.

Alles sehr geschmackvoll.

Schöne Grüße
Heino