Dienstag, 9. Dezember 2008

Soul-Girl of the Week:
Laura Lee Good Lord! Was hat diese Frau für eine Stimme – der All Music Guide charakterisiert sie jedenfalls als „irreverent, sexy, humorous, fun, fiery, passionate, rousing, provocative, witty, confident, acerbic, aggressive, cynical/sarcastic“ – und liegt damit nicht falsch. Dass es die 1945 in Chicago geborene Soul-Röhre nicht zum ganz großen Starruhm gebracht hat, liegt jedenfalls nicht an fehlenden stimmlichen Qualitäten, wie die 2002 erschienene Compilation Women’s Love Rights – The Hot Wax Anthology eindrucksvoll dokumentiert. Wobei man schon staunt, dass eine derart leichtgewichtige Person eine so enorm kraftvolle Stimme hat. Macht eben wieder einmal der solide Gospel-Background, der bei Laura Lees Gesang immer durchschlägt. Ansonsten setzte sie Anfang der 70erJahre auf eine eher kommerzielle Soul-Pop-Variante in der Tradition von Diana Ross und dem typischen Sound ihres Labels Hot Wax/Invictus, das die bewährte Motown-Songwriter-Crew Holland/Dozier/Holland bekanntlich nach der Trennung von Berry Gordy etablierte. Das Doppelalbum Women’s Love Rights – The Hot Wax Anthology bietet sämtliche Songs ihrer vier dort zwischen 1970 und 1974 erschienen Alben – durchaus programmatisch betitelt, denn vor allem Laura Lees frühe Alben waren von einem stark emanzipatorischen und sexuell freizügigen Ansatz geprägt, was in der damaligen Soul-Landschaft durchaus für Aufsehen sorgte. Ihren meines Erachtens besten Song, den auch auf diversen Compilations verwerteten saftigen Funk-Knaller I Need It Just As Bad As You gibt es hier noch in einer zusätzlichen Demo-Version zu hören, Raritätenjäger werden aber ohnehin schon gut bedient, denn die Original-Alben sind sowieso nicht leicht zu finden. Das ausfaltbare CD-Booklet liefert eine ausführliche History zu Laura Lees musikalischer Kariere, dazu gibt es auch aufschlussreiches Fotomaterial. Die insgesamt 29 Songs bewegen sich größtenteils zwischen deepem Midtempo und gefühlvoller Ballade, überwiegend üppig arrangiert, ganz im Sound der Zeit, gerne auch mit Streichern und immer wieder mit sehr schönen Gitarren. Insgesamt hätte ich mir etwas mehr Funk anstelle der popfreundlichen Supremes-Anklänge gewünscht, denn stimmlich brauchte sich Laura Lee hinter der großen Label-Kollegin Freda Payne keinesfalls zu verstecken. (Whirlyjoe) cd

2 Kommentare:

Anonym hat gesagt…

oder ...
If you can beat me rockin'
(You can have my chair) ...

insg. super Scheibe - axel

Anonym hat gesagt…

Crumbs off the table...superboogiefunker (nachwievor)