Mittwoch, 31. Dezember 2008

Abt.: Wiederentdeckt Nicole Willis And The Soul Investigators
Keep Reachin’ Up Kürzlich stöbere ich in alten, ungehörten CD-Beständen, da stoße ich auf das 2006er Album Keep Reachin’ Up von Nicole Willis – ungeöffnet, noch in Folie. Keine Ahnung, wie das passieren konnte, war ich doch vom nachgeschobenen Mix-Projekt „Keep Reaching Up/Remixed“ restlos begeistert. Die Originale sind mir seinerzeit also durch die Lappen gerutscht, umso hingerissener bin ich eben jetzt, denn die zehn Tunes sind exakt zwischen Sharon Jones & The Dap Kings und Kylie Auldist & The Bamboos zu verorten. Wenn das Album zeitlich nach dem großen Amy Winehouse-Hype erschienen wäre, hätte es garantiert zehnmal mehr verkauft. Wer noch skeptisch ist, darf jetzt R-mans damaliges Glitterhouse-Review lesen, jedes Wort ist wahr:
Drittes Album der in Brooklyn geborenen Soulistin, die über einen Abstecher in London (Zs.-Arbeit mit den Brand New Heavies) schließlich in den Armen des finnischen Electronica-Zauberers Jimi Tenor landete. Somit lebt sie nun in Helsinki und hat sich dort die Dienste der lokalen Soul Investigators gesichert, einer mit allen Wassern gewaschenen Deep Funk Band. Unter Mithilfe von Ehemann Tenor spielten sie nun dieses doch relativ lupenreine 60´s Soul-Album ein, ohne jetzt zur bloßen Kopie zu degenerieren. Die Finnen sind echt und haben ihre Lektionen gelernt, die Bläsersätze kommen erdig und gestochen scharf, die Orgel wimmert und der Gitarrist dürfte die ersten Meters Platten mit der Muttermilch aufgenommen haben. Und Nicole hat keine Probleme sowohl die Uptown-Schickse als auch die Ghetto-Mama tonal adäquat umzusetzen. Das durchweg eigene Material bietet neben schönen Northern-Uptempo Smashern diverse Motown-esque Momente, James Brown-style Funk und dunkle Blaxploitation Sounds. Beim letzten Song (Soul Investigators Theme) wird dann die Begleitband noch mal kurz und überzeugend von der Leine gelassen. Das ist nicht ganz so straight funky wie das Quantic Soul Orchestra, mehr Vintage als Alice Russell und nicht ganz so authentisch wie Sharon Jones. Aber auf jeden Fall in der gleichen Liga. (rh) Watch dis and buy here. (Whirlyjoe)

1 Kommentar:

Anonym hat gesagt…

war schön mit Euch im vergangenen Jahr, freue mich auf das kommende und wünsche guten Rutsch und heute Abend einen satten Groove. f-stone