Samstag, 16. September 2006
Abt.: Grooves old & new
Party-Keller
Vol. 2/Various Artists
Zwei Jahre nach dem ersten Party-Keller (siehe unten), der zurecht euphorisch aufgenommenen Funk-und-mehr-Compilation des Münchner Club- und Radio-DJs Florian Keller nun endlich die Fortsetzung. Mit leicht verändertem Konzept, nämlich relativ neuen Tunes, die aber überwiegend nach Oldschool-Funk klingen, aber unverändert partytauglichem Groove, souveränem Mix und sicherem Gespür für unverbrauchte Perlen des Genres. Daher also auch der Untertitel „Sons and Daughters of Funk, Boogie, Soulful Reggae and Afro-Beat“.
Der Opener ist wieder eine sehr smoothe Reggae-Nummer (Chermaine Burnette von 1981), danach folgen diverse satte, dampfende und brodelnde Funk-Tunes von nicht ganz so bekannten Namen wie Baker Brothers, The Pan-Atlantics (=Poets Of Rhythm) oder Orgone, letztere mit einem saucoolen afrodelischen Funky Nassau“-Cover, das doch schwer nach Quantic/Alice Russell klingt. Kurios, dass hier nach Giorgio Moroders Original zu DJ Shadows Organ Donor auf Vol. 1 eine fette Fuzz- und Hammond-betriebene Interpretation der Holländer Lefties Soul Connection zu hören ist. Und noch ein echtes Highlight: die obskuren Pnu Riff aus London mit einer unglaublichen Synthese aus Marimba, Melodika, E-Piano, Flöten und dem denkbar dreckigsten, stoischsten Funk-Bass, den man sich ausdenken könnte – Slow-Funk der psychedelischsten Art. Man sieht also: Florian Keller gelingt es erneut, ein schweißtreibendes Set für openminded Funkateers, raritätenjagende Cratedigger und die hedonistische Party-Crowd zu kredenzen. Keine leichte Übung… (Whirlyjoe)
Abt.: Sicher ist sicher
Party-Keller
Vol. 1/Various Artists
Das Cover dieses vom Münchner Club- und Radio-DJ (Into Somethin’) kompilierten und gemixten DJ-Sets verspricht Funk, Boogie, Reggae, HipHop – und Florian Keller löst das Versprechen mit Bravour ein. Bis auf den Opener, die unwiderstehliche Reggae-Nummer Uptown Top Ranking von Althea & Donna, werden hier rare Tracks aus unterschiedlichen Epochen geboten, mit Schwerpunkt zwischen Seventies-Funk und Early-Eighties-HipHop. Bis auf die beiden Filmmusik-Spezialisten Michel Legrand und Giorgio Moroder gibt es hier weitgehend unbekannte Acts (Chanson, Freddie Love, Darondo, Tyrants In Therapy, Daniel Sofer inkl. dem jungen Dr. Dre an den Turntables...) zu hören, die der versierte Crate-Digger Keller weniger mixt, als locker aneinander cuttet, was der durchaus kontrastreichen Selection dann auch keineswegs schadet.
Die besonders gehaltvollen Entdeckungen: Paulett & Tanya Winleys Rappin & Rhymin, eine echte Perle knackigen, handgespielten Oldschool HipHops mit einer wirklich hinreißenden Mistress of Ceremony. Auch klasse: der Chic-Ripoff von Sam Brothers Five, eigentlich eine Zydeco-Band mit fetter Orgel und flüssiger Nile Rodgers-Style-Gitarre. Zum Abschluss dann eine kühne Reggae-Version von Curtis Mayfields Move On Up. Rarer und wirklich anregender Stoff also abseits des elektronischen Dancefloor-Einerleis von heute, der bislang nur von Koryphäen wie DJ Shadow und den Stereo MCs per Sampling ausgebeutet wurde. Funky Rare Groove, mit der nötigen Portion Openmindedness von einem Kenner und Könner vermittelt. (Whirlyjoe)
CD/Vol. 2 2-LP/Vol. 2 CD/Vol. 1 2-LP/Vol. 1
Abonnieren
Kommentare zum Post (Atom)
Keine Kommentare:
Kommentar veröffentlichen