Donnerstag, 14. September 2006
Abt: brandnew!
Supersystem
A Million Microphones
Unerklärlicherweise fand das letztjährige Supersystem-Album Always Never Again nicht die Resonanz, die es verdient gehabt hätte. Das muss jetzt anders werden, denn die vier New Yorker (Ex-El Guapo) klingen nun wirklich wie die Band der Stunde: jung, cool, selbstbewusst – und ausgesprochen eigenständig. Letzteres liegt zum einen am weiter verbesserten Satzgesang der Band, der fast schon in Sixties-Folk-Tradition steht, oft aber auch an Phoenix erinnert, zum anderen an Gitarrist Rafael Cohen, seines Zeichens Weltmusik-Liebhaber, der seinem Instrument immer wieder superflüssige Gitarrenläufe entlockt, die in schönster westafrikanischer Highlife-Tradition stehen. Trotz dieser scheinbar exotischen Zutaten sind Supersystem eine trendkompatible Dance-Rock-Band für die Indie-Disco zwischen Punk, Wave und Electronica, also hart am Puls der Zeit und eben doch mit ganz eigenen Mitteln arbeitend.
Auf diese Weise gelingt ein Sound von höchstem Wiedererkennungswert, denn sowohl die prägnanten, oft mehrstimmigen Vocals, als auch die wunderlich-wunderbare Gitarre klingen absolut eigenständig. Im Vergleich zum letzten Album sind die offensichtlichen Vorbilder wie New Order in den Hintergrund gerückt, der Keyboard-Elektonika-Anteil ist gewachsen, was Cohens Gitarre aber nur noch prägnanter hervortreten lässt. Und die Beats werden weiterhin von einem schwitzenden Drummer gespielt. Wer sich also eine poporientierte Schnittmenge aus Phoenix, New Order, Radio 4 und einer Highlife-Stromgitarre nicht vorstellen kann: hier ist der Beweis für wahre musikalische Innovationskraft. (Whirlyjoe)
CD
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