Mittwoch, 23. August 2006
Ein Funk-Festmahl
mit 18 Gängen!
Hot Grits, Vol. 1
Dass der Wiener DJ Samir Koeck (der sich Maitre des Connaisseurs-Tempels `Zum Schwarzen Gold´ nennt) auch eine härtere Gangart fahren kann, als auf den Planter`s Club/Believers Edition CD’s (alle 5 hier noch einmal nachhaltig empfohlen), beweist er mit Hot Grits (Untertitel: The Hottest Recipes For Your Funk Kitchen/Volume 1) aufs Beste. Roher Funk, erdige Rare Grooves, abgeschmeckt mit einer Prise Soul und fertig ist ein Festmahl mit 18 Gängen.
Und ich wage jetzt mal zu behaupten, dass es keine bessere Funk-Compilation gibt als diese. Und ich habe da ein paar Meter im Regal, von Labels wie BBE, BGP, Harmless etc. und natürlich die Ausgrabungsteile, bei denen es wichtiger ist, rares material an den Start zu bringen als wirkliche Qualität. Und obwohl hier die James Brown-Familie (der Meister selbst, Lyn Collins, The J.B.’s, Bobby Byrd und Fred & The New J.B.’s.) gleich mehrfach antritt und einen durchaus ähnlichen Teufelsgroove reiten, ist diese Zusammenstellung doch um vieles spannender und abwechslungsreicher als alles was ich sonst kenne. Es ist einfach die Mischung aus perfekten Flow und Überraschungsmomenten, die hier überzeugen.
Jede Menge erstklassige Songs helfen natürlichauch: da gibt es Motown-eskes (The Sisters Love, ein Killersong), Swamp-Funk (Crystal Mansion, mit Slide-Gitarre), brodelnder Downtempo (Etta James´ All The Way Down – gloriose 5 1/2 Minuten), Fela-style Percussion (Round Robin Monopoly), Jazziges (Roy Ayers, Blackbyrds), Instrumentales (Jermaine Jackson) und sogar der alte Rufus Thomas (The Funky Bird) geht ab wie Hölle.
Als Funk-Liebhaber wird man beim Instrumental-Einsteig von Johnny Pate anfangen zu zucken und das wird erst beim abschließenden Lyn Collins Song aufhören. Der ist dem Himmel sei dank eine Ballade, die einzige auf dieser Zusammenstellung, die den Fan ganz langsam auf die Erde zurück bringt. Einfach nur geil! (R-man)
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