The Strypes - Snapshot
In meinem Alter muss man nun wirklich nicht mehr jedem sich jagenden britischen Teenage-Rock’n’Roll-Hype hinterher hecheln, aber The Strypes aus Irland sind einfach der Hammer. Auf ihrem Debütalbum spielen die Burschen einen grandios dreckigen, R&B-lastigen Street-Rock – unglaublich druckvoll produziert (Chris Thomas of „Never Mind The Bollocks, Here’s The Sex Pistols“-Fame), superdynamisch gespielt (die Gitarren klingen wie Dr.Feelgood und Nine Below Zero zusammen), der Sänger eine narzisstische Rotznase wie der junge Jagger.
Und The Strypes haben dazu noch tolle Songs, teils gnadenlos eingängig (der Hit: die erste Single „Blue Collar Jane“), mit traditioneller Foundation und im allerbesten Sinn mit reichlich kommerziellem Potenzial. Kein Wunder, dass dieses Debütalbum gleich bei einem potenten Major erscheint, den ich hier für sein sicheres Händchen beim Signing loben muss. Denn The Strypes sind ganz und gar geschichtsbewusste Rock’n’Roller, die mal eben nicht mit der Plattensammlung ihrer Eltern, sondern der der Großeltern aufgewachsen sind – weshalb wir hier reichlich scheppernden Garagen-Sound, klassischen Brit-R&B zwischen jungen Them und noch jüngeren Stones hören, mit dreckigen Gitarren (inkl. Winz-Soli) und auch viel Harmonica.
Überragendes Debüt, das sich fast wie die Rock’n’Roll-Version des ebenso guten Jake Bugg anhört. Ach ja: die Typen sind zwischen 16 und 18 Jahre alt – unbelievable….
(Whirlyjoe)
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