Samstag, 25. Januar 2014

JD Wilkes & The Dirt Daubers - Wild Moon


Als ich im letzten Sommer die akustische Vorgängerplatte als 10“-Vinyl auf Stag-O-Lee veröffentlichte, war mir bewusst, dass die sich Band von ihrem Oldtimey-Punk-Art-Bluegrass entfernen und eine elektrische Rock & Roll Band werden würde. Zu gerne hätte ich Wild Moon auf Stag-O-Lee veröffentlicht, aber irgendwann ist das im Sande verlaufen. Was ich einerseits bedaure, andererseits beschränkten sich die Antworten auf wichtige Mails auf 2-3 per iPhone gesendete Worte, gerne auch mit drei Wochen Verzögerung. So kann ich nicht arbeiten...

Die elektrische Version der Dirt Daubers ist eine formidable Live-Band geworden, wobei Frontmann und ex-Legendary Shack Shaker JD Wilkes schon fast als Freakshow durchgeht. Für Wild Moon haben sie den supernetten Rod Hamdallah an die Gitarre geholt (der Bursche darf sich für die Einreise in die USA einen ganzen Tag Zeit nehmen), dessen Arbeit irgendwo zwischen nicht ganz klischeefreien Powerriffs und greasy Rock & Roll-Solierung wie die Faust auf’s Auge passt und dem Dirt Daubers Sound ordentlich Erdung verleiht. 
 
Das riecht nach den Juke Joints und Roadhouses des Südens, die fettigen Riffs schmecken nach Swamp-Rock und wenn JD die Harp bläst, fühlt man sich an den guten alten Chess Sound, Little Walter und den dreckigem Electric Blues der Fifties erinnert. Ein wenig von diesem apokalyptischen Southern Gothic Sound ist hier auch drin, plus eine Prise Rockabilly. JD und Gattin Jessica (auch Bassistin der Band) wechseln sich ab mit dem Gesang. Hat wohl was mit Gleichberechtigung zu tun, funktioniert aber besser als ich anfangs befürchtet hatte (live kackte sie etwas ab.). 
 
Fazit: Wild Moon ist nicht durchgehend erste Liga, aber die Band hat das Potential und den Sound, demnächst einen Klassiker abzuliefern. Es ist nicht zu befürchten, dass der Chicago/ Swamp/Roadhouse-Blues der Band mal poliert wird, also hören wir Wild Moon jetzt und harren der Dinge, die da kommen... (R-man)

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