Als
ich im letzten Sommer die akustische Vorgängerplatte als 10“-Vinyl
auf Stag-O-Lee veröffentlichte, war mir bewusst, dass die sich Band
von ihrem Oldtimey-Punk-Art-Bluegrass entfernen und eine elektrische
Rock & Roll Band werden würde. Zu gerne hätte ich Wild Moon auf
Stag-O-Lee veröffentlicht, aber irgendwann ist das im Sande
verlaufen. Was ich einerseits bedaure, andererseits beschränkten
sich die Antworten auf wichtige Mails auf 2-3 per iPhone gesendete
Worte, gerne auch mit drei Wochen Verzögerung. So kann ich nicht
arbeiten...
Die
elektrische Version der Dirt Daubers ist eine formidable Live-Band
geworden, wobei Frontmann und ex-Legendary Shack Shaker JD Wilkes
schon fast als Freakshow durchgeht. Für Wild Moon haben sie den
supernetten Rod Hamdallah an die Gitarre geholt (der Bursche darf
sich für die Einreise in die USA einen ganzen Tag Zeit nehmen),
dessen Arbeit irgendwo zwischen nicht ganz klischeefreien Powerriffs
und greasy Rock & Roll-Solierung wie die Faust auf’s Auge
passt und dem Dirt Daubers Sound ordentlich Erdung verleiht.
Das
riecht nach den Juke Joints und Roadhouses des Südens, die fettigen
Riffs schmecken nach Swamp-Rock und wenn JD die Harp bläst, fühlt
man sich an den guten alten Chess Sound, Little Walter und den
dreckigem Electric Blues der Fifties erinnert. Ein wenig von diesem
apokalyptischen Southern Gothic Sound ist hier auch drin, plus eine
Prise Rockabilly. JD
und Gattin Jessica (auch Bassistin der Band) wechseln sich ab mit dem
Gesang. Hat wohl was mit Gleichberechtigung zu tun, funktioniert aber
besser als ich anfangs befürchtet hatte (live kackte sie etwas ab.).
Fazit:
Wild Moon ist nicht durchgehend erste Liga, aber die Band hat das
Potential und den Sound, demnächst einen Klassiker abzuliefern. Es
ist nicht zu befürchten, dass der Chicago/ Swamp/Roadhouse-Blues der
Band mal poliert wird, also hören wir Wild Moon jetzt und harren der
Dinge, die da kommen... (R-man)
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