Love
Forever Changes
Den Text hatten wir von ein paar Monaten schon einmal. Musikexpress-scribe Peter Felkel hat ihn für seine Pete's Best-Serie geschrieben - seine favorisierten Platten aus dem Jahre 1967. Und da Forever Changes das wahrscheinlich beste Album ist, das je an der Westküste produziert wurde, posten wir den Text einfach nochmal.
Im Augenblick gibt es das Wunderwerk offensichtlich nur als Collector's Edition Doppel-CD. Das remasterte und auf 74 Minuten aufgeblasene Werk scheint erstmal vom Markt zu sein. Aber bei Forever Changes geht es mir wie bei dem Reissues von The Band - wenn das Album durch ist und die Bonustracks anfangen, dann bin ich immer geschockt. Sowas muß man dann tatsächlich auf Vinyl hören und einmal aufstehen, um die Platte umzudrehen. Nur so funktioniert es.
Und hier der Text: Mariachi-Trompeten, Streicherkaskaden, Akustikgitarren, ein federleichter Beat und Songs, die „Maybe The People Would Be The Times Or Between Clark And Hilldale“, „The Good Humour Man He Sees Everything Like This“ oder „A House Is Not A Motel“ heißen: Selbst in einer Ära, in der das Verspulte, Versponnene, Skurrile en vogue war, stechen John Echols (Gitarre), Bryan MacLean (Gitarre, Gesang), Ken Forssi (Bass), Michael Stuart (Schlagzeug) und natürlich der große, im August 2006 viel zu früh verstorbene Arthur Lee (Gitarre, Gesang) aka Love aus der Masse der Westcoast-Bands heraus: Noch verspulter, noch versponnener, noch skurriler kommen ihre hochmelodischen, bei aller baroken Anmutung herrlich filigrane Stücke daher, zu denen es sich heute noch wunderbar auf dem Rücken am Strand liegen und den Wolken nachträumen oder barfuß über Wiesen tanzen lässt. Nur ein Dreivierteljahr nach Veröffentlichung dieses Geniestreiches schickt Chefexzentriker Lee seine Mitstreiter zum Teufel und schart neue Helfer um sich. Doch so sehr sich der später vom Schicksal arg Gebeutelte auch müht: Die Magie, die Songs wie „Alone Again Or“, „Andmoreagain“ oder „The Red Telephone“ auch heute noch versprühen, wird er mit seinen späteren Werken nie wieder erreichen. (Peter Felkel)
2 Kommentare:
"alone again or" ist einer der seltsamsten und trotzdem (deswegen?) schönsten songs der rockgeschichte. ich habe lange gebraucht, das zu merken. aber jetzt weiss ich es umso sicherer. keine ahnung, wie hier flamencogitarren und mariachitrompeten zueinanderfinden ohne überkandidelt zu wirken. ein kleines wunder.
inselplatte.ohne wenn und aber.
durch den mix hör ich mich grad, war mir beim ersten durchlauf oftmals zu soft/hippiesk (aber ich kann minimaltechno ja auch nicht vorwerfen, dass da nix passiert:) )
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