gehen Beatles spoonfulmäßig?
Zuletzt gab es im shake baby shake-internen eMail-Cirquit mal wieder eine kleine Auseinandersetzung, vom großen Meister R-Man in einem dramatischen Höhepunkt folgendermaßen zusammengefasst: "Die Beatles sind scheiße. Feierabend."
Dazu lästerliche Verweise auf Songs wie „Obladi-Oblada“ und „Yellow Submarine“, etwas dezenter (wie es so seine Art ist) von K-Nut sekundiert.
Ist soviel Ignoranz zu ertragen? In der Hitze des Gefechts attestierte ich den Fab Four in einem verbalen Befreiungsschlag Spoonful-Tauglichkeit, R-Man wollte lediglich das in London im Club erlebte Paperback Writer halbwegs gelten lassen – das sich auf meiner daraufhin schnell im Kopf ausgearbeiteten Liste natürlich nicht findet, denn zehn eindeutig bessere Tunes sind doch wohl leicht zu finden.
Vorab nur so viel: bis vor ca. zwei Jahren waren mir die Beatles reichlich schnuppe, das weiße Album stand wie Blei im Regal und fing Staub, dann kam ein später Einstieg in überzeugtes Fantum, alles Wichtige als Gebraucht-Vinyl nachgekauft. Und fast jedes Album wächst seither mit jedem Hören, nur die scheinbaren Meilensteine wie „Sgt. Pepper“ und das weiße Album halte ich für überschätzt.
Als Kneipen-DJ habe ich seither garantiert immer was von den Beatles in der Kiste und auch auf Parties haben sie mich bislang noch nie im Stich gelassen – hier also meine DJ-Top-Ten, die erste Hälfte halte ich tatsächlich für absolut Spoonful-tauglich.
1. Taxman
Von „Revolver“ - allein der superwuchtige Bass haut mich um, der Song hat einen tollen eckigen Funk und ist von George Martin einfach sensationell gut produziert, dazu gibt es ein dreckiges Gitarrensolo und überhaupt höre ich hier eindeutige Bezugspunkte mindestens zu den White Stripes
2. The Word
Kein Hit aus der ersten Reihe (von „Rubber Soul“), aber eine trocken-harte Beinahe-Funk-Nummer, von der es kürzlich einen lustigen Mash-Up mit den Beastie Boys zu hören gab
3. Drive My Car
So druckvoll, so euphorisch – ein straighter Rocker, geht auf jeder Party
4. I Saw Her Standing There
1963! – setzt fast direkt bei Chuck Berry an, erneut super-euphorisch, dazu dieser lässige Handclap-Beat
5. Back In The USSR
Unverwüstlich, erstaunlich dreckiger Sound, dieses Boogie-Piano plus Beach Boys-artige Harmonies, läuft bis heute völlig verschleißfrei
6. Help
Unverwüstlich – toller, transparenter Sound - taugt von Ü50-Disco bis in den aktuellen Indie-Dancefloor
7. A Hard Days Night
Unverwüstlich, passt perfekt zwischen Kinks und junge Stones
8. Run For Your Life
Von „Rubber Soul“ – die Nancy Sinatra-Version ist (aus DJ-Sicht) etwas besser, aber auch das hier taugt mit eindeutigem CCR-Country-Shuffle-Einschlag
9. Dr. Robert
Zuletzt gab es im shake baby shake-internen eMail-Cirquit mal wieder eine kleine Auseinandersetzung, vom großen Meister R-Man in einem dramatischen Höhepunkt folgendermaßen zusammengefasst: "Die Beatles sind scheiße. Feierabend."
Dazu lästerliche Verweise auf Songs wie „Obladi-Oblada“ und „Yellow Submarine“, etwas dezenter (wie es so seine Art ist) von K-Nut sekundiert.
Ist soviel Ignoranz zu ertragen? In der Hitze des Gefechts attestierte ich den Fab Four in einem verbalen Befreiungsschlag Spoonful-Tauglichkeit, R-Man wollte lediglich das in London im Club erlebte Paperback Writer halbwegs gelten lassen – das sich auf meiner daraufhin schnell im Kopf ausgearbeiteten Liste natürlich nicht findet, denn zehn eindeutig bessere Tunes sind doch wohl leicht zu finden.
Vorab nur so viel: bis vor ca. zwei Jahren waren mir die Beatles reichlich schnuppe, das weiße Album stand wie Blei im Regal und fing Staub, dann kam ein später Einstieg in überzeugtes Fantum, alles Wichtige als Gebraucht-Vinyl nachgekauft. Und fast jedes Album wächst seither mit jedem Hören, nur die scheinbaren Meilensteine wie „Sgt. Pepper“ und das weiße Album halte ich für überschätzt.
Als Kneipen-DJ habe ich seither garantiert immer was von den Beatles in der Kiste und auch auf Parties haben sie mich bislang noch nie im Stich gelassen – hier also meine DJ-Top-Ten, die erste Hälfte halte ich tatsächlich für absolut Spoonful-tauglich.
1. Taxman
Von „Revolver“ - allein der superwuchtige Bass haut mich um, der Song hat einen tollen eckigen Funk und ist von George Martin einfach sensationell gut produziert, dazu gibt es ein dreckiges Gitarrensolo und überhaupt höre ich hier eindeutige Bezugspunkte mindestens zu den White Stripes
2. The Word
Kein Hit aus der ersten Reihe (von „Rubber Soul“), aber eine trocken-harte Beinahe-Funk-Nummer, von der es kürzlich einen lustigen Mash-Up mit den Beastie Boys zu hören gab
3. Drive My Car
So druckvoll, so euphorisch – ein straighter Rocker, geht auf jeder Party
4. I Saw Her Standing There
1963! – setzt fast direkt bei Chuck Berry an, erneut super-euphorisch, dazu dieser lässige Handclap-Beat
5. Back In The USSR
Unverwüstlich, erstaunlich dreckiger Sound, dieses Boogie-Piano plus Beach Boys-artige Harmonies, läuft bis heute völlig verschleißfrei
6. Help
Unverwüstlich – toller, transparenter Sound - taugt von Ü50-Disco bis in den aktuellen Indie-Dancefloor
7. A Hard Days Night
Unverwüstlich, passt perfekt zwischen Kinks und junge Stones
8. Run For Your Life
Von „Rubber Soul“ – die Nancy Sinatra-Version ist (aus DJ-Sicht) etwas besser, aber auch das hier taugt mit eindeutigem CCR-Country-Shuffle-Einschlag
9. Dr. Robert
Von „Revolver“. Dreckiger kleiner Boogie über den legendären Drogen-Lieferanten, nimmt T-Rex locker vorweg
10. Paperback Writer
Okay, wollen wir mal nicht so sein - ein guter Song, der mich soundmäßig deutlich an The Who erinnert, was ja mal nichts schaden kann
Außer Konkurrenz: die genialen, gerne von Ringo gesungenen Country-Tunes wie „Don’t Pass Me By“, „Honey Don’t“, „Act Naturally“ oder „Octopuss’ Garden“
Da ich ja nun alles andere als ein Beatles-Experte bin, würde ich mich über weitere Vorschläge, eigene Listen oder DJ-Erfahrungen freuen.
Demnächst dann an dieser Stelle: R-Man mit neuesten Erkenntnissen zum Thema “Engelbert Humperdink - a Rocker deep inside!”, sowie K-Nuts Dissertation zum Thema `The Hidden Grooves of John Denver'. (Whirlyjoe)
10. Paperback Writer
Okay, wollen wir mal nicht so sein - ein guter Song, der mich soundmäßig deutlich an The Who erinnert, was ja mal nichts schaden kann
Außer Konkurrenz: die genialen, gerne von Ringo gesungenen Country-Tunes wie „Don’t Pass Me By“, „Honey Don’t“, „Act Naturally“ oder „Octopuss’ Garden“
Da ich ja nun alles andere als ein Beatles-Experte bin, würde ich mich über weitere Vorschläge, eigene Listen oder DJ-Erfahrungen freuen.
Demnächst dann an dieser Stelle: R-Man mit neuesten Erkenntnissen zum Thema “Engelbert Humperdink - a Rocker deep inside!”, sowie K-Nuts Dissertation zum Thema `The Hidden Grooves of John Denver'. (Whirlyjoe)
18 Kommentare:
Lieber R-man, hör' dir Mal in Ruhe 'Rubber Soul' und 'Revolver' an. Die Beatles sind die beste Band der Welt.
aaalso, der liste kann ich mich vollkommen anschliessen, evtl noch zusätzlich: magical mistery tour und sgt pepper's reprise (schande, dass das so kurz ist!, aber da gibts jedesmal völlig verwunderte rufe, wenn ich das in irgendnenhiphopsong mische, die drums am anfang sind einfach KILLER)
das einzige, was ich was ich den beatles (bzw. g. martin) ernsthaft vorwerfe, ist die produktion: zu wenig bass, zu wenig bums (ausser bei den genannten songs). das das damals auch anders ging, zeigen ja genug beispiele...
was ganz anderes: bevor wir uns mit engelbert beschäftigen, sollten wir ganz ernsthaft mal über die spoonful-qualitäten von tom jones reden. "right place, wrong time" (yep, dr. john cover!), "it's so hard" (hammer northern-stomper), "looking out of my window" (großartig druckvolles psychfunkrockstück mit bongobreak!) , "land of 1000 dances" (am besten von der '67er liveplatte, in kombination mit "it's not unusual", superdicke bläser, tighte band, fuzzgitarre, dazu ein tiger, dem man den schweiss förmlich anhört...)
oder ist das alles common knowledge und abgefrüstückt und ich bin da einfach viel zu spät dran? :)
Hallo zusammen !
Die Beatles sind die einflussreichste, innovativste, kreativste und stilbildendste Band aller Zeiten. Ohne sie würde es vielleicht Power Pop, Konzeptalben, Art-Pop / Pop-Art und Massenhysterie (o.k. gab es auch schon bei Frank Sinatra) gar nicht geben. Sie verarbeiten häufig in einem Song mehr Ideen als andere in ihrer ganzen Karriere. Grundsätzlich taugen sie für jede Art von Mix-Tape: für die verwehten, intimen eignet sich "A day in the Life" oder "Strawberry Fields Forever", die folkig verspielten werden durch "Cry Baby Cry" veredelt und wer es handfester mag, mischt "Revolution" oder "Yer Blues" dazu. Das alles macht sie natürlich nicht unbedingt SPOONFUL-tauglich, aber so wie ich die Tracklist interpretiere, würden die von Whirlyjoe aufgelisteten Songs nicht negativ auffallen. Außerdem könnte noch passen:
Money:
Frühphase, trotzdem unkaputtbar. John Lennon rotzt einem seine Stimmbänder ins Gesicht.
Hey Bulldog:
Oft übersehenes Kleinod von Yellow Submarine. Ein kraftvoller mid-tempo-Rocker mit Widerhaken.
I am the Walrus:
Psychedelischer Shuffle mit überraschenden Wendungen. Steht Lennon/McCartney drunter, möchte mal wissen, welcher Anteil von McCartney sein soll.
Helter Skelter:
Fiebriger Rocker vom Weißen Album (das die ganze Bandbreite von naiv bis genial enthält).
I`ve got a feeling:
die Version von Let it be naked zeigt die Band erdig, mit leichtem Southern Soul Einfluss wie z.B. bei Delaney & Bonnie, wenn die noch einer kennt.
Come together:
raffiniert und treibend zugleich. Tolle Instrumentaleinlagen und hooklines galore. Von Abbey Road.
We can work it out:
dass dieser Song soulful ist, hat nicht zuletzt Stevie Wonder mit einer beseelten Cover-Version bewiesen.
Für mich ist es schleierhaft, warum R-Man mit den Beatles so gar nichts anfangen kann. Dabei ist er doch sonst so geschmackssicher (mit Ausnahme seiner Boney M Referenzen: Frank Farian ist eine Eiterbeule am Arsch der Popmusik. Aus ihm muss sein würdiger Nachfolger Dieter Bohlen geclont worden sein). Schließlich habe ich meinen musikalischen Horizont aufgrund der Empfehlungen der shake baby shake-Crew enorm erweitern können. Da wurden Sachen präsentiert, da wäre ich sonst nie drauf gekommen (z.B. Boozoo Bayou; Fred Freddys Drop).
Vielleicht hat die Abneigung ja was mit traumatischen Kindheitserlebnissen zu tun. Deshalb: please try it again. Vielleicht kann chrispop ja mal was "mit mehr bums" abmischen. Oder man tastet sich über Cover-Versionen an den Beatles-Kosmos heran. Lohnt sich bestimmt.
Schöne Grüße erstmal. Muss noch SPOONFUL bestellen...
Heino Walter
he du, Heino: die heißen nicht Fred Freddys Drop. + tschüss,
fat freddy
'Vielleicht kann chrispop ja mal was "mit mehr bums" abmischen.'
vergiss es:) gibt nur wenig, was mir heilig ist, aber beatles hab ich zu oft (im original) gehört, als dass ich mich da dran traue...
'Oder man tastet sich über Cover-Versionen an den Beatles-Kosmos heran.' schon eher...linktip:
http://funky16corners.wordpress.com/2007/07/23/funky16corners-radio-v28-rubber-souled-pt1/
http://funky16corners.wordpress.com/2007/07/30/funky16corners-radio-v29-rubber-souled-pt2/
http://funky16corners.wordpress.com/2007/08/02/funky16corners-radio-v30-rubber-souled-pt3/
(dreiteilige serie mit funky&soulful beatles covern vom immergroßen funky16corners blog)
ich merk grad: der link geht weiter als angezeigt...schlimmstenfalls nen bisschen im f16c-blog stöbern:)
rubber soul und revolver - genau die, busch-man!
und chrispop: tom jones rockt, da werde ich mir demnächst auch mal einen kleinen text aus den fingern saugen.
mein Bruder sammelte Platten,
meine Schwester sammelte Platten
naja, und ich dann auch ...
die einzige Scheibe, die 3x im
Haus - also bei allen im Regal
stand, war das weiße Album ...
"revolution", "yer blues" und
"helter skelter" sind großartig
aber allen songs voran, möchte
ich hier ebenfalls "come together"
ans Herz legen - bei den anderen
Tipps hab' ich wohl auch noch
etwas nachzuholen - glaube nicht
alles zu kennen - und würd' mich
natürlich auch bei diesem Thema
über eine selbst geklöppelte
"best of" freuen ...
Van Morrison in a dance-hall
stylee, shake bobby shake und
auch die neu aufgelegte 30 mod
classics von Paul Weller zeigen
wie lohnenswert diese Zusammen-
stellungen sein können - die
Stones werden noch kommen - also
warum nicht die Beatles?
cu axel
OK, OK. ich bin ja nicht unbelehrbar. werde mir revolver und rubber soul mal leihen und anhören... falls hemand den ganzen kram hat, würde mich surch einen mix aus whirly's und heinos vorschlägen auch überzugen lassen.
bei revolver freue ich mich schon auf yellow submarine... wie das wohl auszuhalten ist? -r-man
...DEN Mix würde ich dann aber auch gerne mal hören. Ich kenne, ehrlich gesagt, nur die Beatles-Songs, die man so im Radio hört.
Und dieses Zeug finde ich nun mal hochgradig uninteressant!
'Come Together' mag ich ja recht gerne, ziehe aber jede mir bekannte Cover-Version dem Original vor.
Aber da ich ja noch im lernfähigen Alter bin, lasse ich mich auch gerne eines besseren belehren.
Hallo R-man,
ich habe dir gerade Whirlyjoe's Beatles-Compilation als Zip-File an deine gh-Adresse geschickt [hoffentlich kommt da was an]. Rubber Soul & Revolver sind obendrein Pflichtlektüre. Schöne Grüße aus dem Münsterland!
im Gegensatz zu Van Morrison
hab' ich hierbei nicht alles
vor Ort - aber bestell mal
auf meine Rechnung die mehrfach
genannten Alben "revolver" und "rubber soul" und mit
meiner weißen und der voll-
gepackten "No. 1" Hits haben
wir evtl. alles beisammen, um
zu compilieren - cu axel
Uh, die 'No.1-Hits' ist aber wirklich reichlich uncool. Da braucht es natürlich - wenn man schon einen Sampler will - die Past Masters Vol. 1 & 2!
P.S. Ich hoffe, die Datei ist in deinem Posteingang gelandet, R-man.
so könnte sie ausschauen ...
passt evtl. noch mehr drauf ...
fab four shake
01. revolution 1 /
02. eleanor rigby /
03. yer blues
04. can’t buy me love /
05. day tripper /
06. birthday
07. come together /
08. helter skelter /
09. taxman
10. the word /
11. drive my car /
12. back in the USSR
13. I saw her standing there
14. a hard day’s night
15. help! /
16. run for your life /
17. Dr. Robert
18. paperback writer /
19. magical mistery tour
20. sgt. pepper's reprise /
21. rocky raccoon
22. I am the walrus /
23. strawberry fields forever
24. why don’t we do it in the road?
Das sieht ja schon gut aus.
Wenn ich noch was beisteuern oder helfen kann, bitte melden.
Schöne Grüße
Heino Walter
yo leute,
dachte ich mir doch, dass das thema beatles was bewegt. den r-man muss ich erstens in schutz nehmen, das genannte zitat war mehr so ein überpointiertes highlight der diskussion, das ich natürlich aufgreifen musste. zweitens muss ich ihn entschuldigen, er muss sich gerade um andere dinge kümmern, weshalb wir die beatles-geschichte vorerst mal ein paar tage zurückstellen sollten.
ansonsten: vielen dank für die songlisten, ich werde so bald wie möglich nachhören.
und den fahrian muss ich auch verteidigen, r-man hat mir hier den weg gewiesen. natürlich hat er viel verbrecherischen schrott abgeliefert, aber eine sbs-top ten würde jede party rocken. ausserdem hat das zeug auch heute noch einen sehr speziellen und irgendwie echt knackigen sound.
saugeiles foto! noch nie gesehn. woraus ist das?
wolf.
das foto habe ich schnell bei google-pics gezogen. wenn man beatles live eingibt, findet man ganz hübsche sachen.
buschmann: danke für das zip, ist mit verzögerung eingetroffen. die essenz, würde ich sagen.
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