Donnerstag, 4. Oktober 2007

Die Spoonful 6-CD-Box!
All you ever wanted to know ... and were afraid to ask!

Liebe Gemeinde! Die nächsten Tagen werde ich Euch mit mehr Spoonful Info belästigen, aber so ein Mammutwerk hat dann doch etwas ausführlichere Berichterstattung verdient. Hier und heute die Linernotes:

Warum Spoonful? Deshalb: Ein Sonntag Ende Mai 2007. Mitternacht. Die letzten Töne des 11. Orange Blossom Special Festivals sind verklungen. Nachdem der OBS-Boss feststellte „We are fragile!“ machten sich die Unzerbrechlichen auf den Weg zum altehrwürdigen Stadtkrug (Motto: „Gegen den Durst seit 1877!“). Die shake baby shake-Crew hatte zu einer letzten Afterparty geladen.

Vor dem Festival dachte ich, es wäre eine gute Idee, auch ein paar der auftretenden Künstler auflegen zu lassen. Über Michael Sheehy hatte ich gelesen, er sei intimer Kenner des Pre-War-Blues, also engagierte ich ihn für den ersten Set am Sonntag – um Mitternacht. Ich hoffte, nach 45 Minuten wäre der Spuk vorbei, denn zu Pre-War-Blues kann man viel machen, nur nicht tanzen. Und tanzen war jetzt zwingend notwendig. Aber nachdem der Mann und seine Band mittags einen grandiosen Set hingelegt hatten, hätte ich vorbereitet sein müssen. Denn was er und sein Bruder Patrick die nächsten Stunden hinter den Wheels Of Steel boten, war eine echte Lektion für uns Freizeit-DJs. Mit „…alles zwischen Surfsounds, gespielt von Marsianern, und Deltablues aus der Jungsteinzeit, Captain Beefheart und bluttriefendem Gospel“ (Peter F.) ist ihr Set nur unzureichend beschrieben. Die beiden tanzten, sangen inbrünstig mit und hatten offensichtlich the time of their lifes. Keine Ahnung warum, aber ihr krudes Gebräu groovte wie Hölle! Letztendlich war diese Nacht eine dieser Nächte, die für immer in meinem Gedächtnis haften bleiben werden (und die ich nach einigen Kurswechseln um 7 Uhr früh mit Smells Like Teen Spirit beendete).

Nach ihrer Rückkehr nach London verlangte ich eine Mix-CD. Alkohol und Glücksgefühle hatten meine Erinnerung an die gespielten Nummern fast gänzlich ausgelöscht. Ich konnte mich nur noch an eine Stones-Single mit einer Ansage von Alexis Korner erinnern. Und das Trout Mask Replica Doppelalbum, mit dem sie immer wedelten.

Während Michael und Patrick in London noch mit der Technik kämpften, um ihr Vinyl zu digitalisieren, grub ich in meiner Sammlung und hob einige meiner Schätze: die In Crowd-Box, ein paar New Orleans-Compilations, etwas Rocksteady und diverse alte Rhythm`n´Blues-Klassiker. Stoff, den ich vor Jahren mal für das Allergrößte gehalten hatte, der aber zwischenzeitlich von Funk, Disco und Cosmic in den Hintergrund gedrückt wurde. Aber es ist wie immer: gute Musik läuft bei mir im Kreisverkehr. Irgendwann kommt sie wieder vorbei.

Kurz danach rief ich eine virtuelle Gedächtnisparty ins Leben und taufte sie Spoonful. Die richtige Location dafür gibt es auch in unserem kleinen Ort, ein seit 30 Jahren nicht renovierter Bierkeller. Zur DJ-Unterstützung konnte ich mit Chrispop einen Mann gewinnen, der auch schon bei diversen shake baby shake-Abenden bewiesen hat, das er die perfekte Besetzung für diese Art Party ist. Einer, der trotz junger Jahre über eine Foundation verfügt, die jedem DJ-Mitstreiter allerhöchsten Einsatz abverlangt.

Das Warten auf die CD ging weiter. Um die Zeit zu vertreiben, fragte ich zwei der Decksharks an diesem Abend (K-Nut und Whirlyjoe), ob sie nicht Lust hätten, eine Sheehy Gedächtnis-CD zu kompilieren? Die Vorgabe war, Songs zu suchen, die dem Vibe des Abends entsprechen und die man aufgelegt hätte, hätte man bei den Brüdern mitmischen dürfen. Der virtuelle Spoonful-Resident Chrispop ließ sich nicht lange bitten, und auch ich habe mich natürlich flugs ans Werk gemacht. Während wir unseren achtzig Minuten jeweils den letzten Schliff gaben, kam aus London die Nachricht, der Kampf mit der Digitalisierung wäre noch nicht beendet, aber nun würde ich pro Bruder eine CD bekommen. Bemerkenswert ist in diesem Zusammenhang, dass sowohl K-Nut (funky), Whirlyjoe (Rock`n´County) als auch ich (R&B) in unserer Erinnerung nicht unbedingt deckungsgleich sind.

Einige Wochen später trafen die CDs schließlich ein. Aber nicht zwei, sondern drei. Und eine davon nur halbvoll. Die drei Sheehy Discs dampfte ich auf zwei ein. Da war der Gedanke an ein ultralimitiertes 6-CD-Box-Set längst geboren. 172 Songs, die natürlich die Magie des Abends nicht einfangen können. Aber als Grundstock für eine geile Party allemal taugen. Spoonful – guaranteed to make you groove! – R-man

Spoonful - 6 CDs in einer bedruckten Blechdose. Korrekt gepresst, nicht gebrannt. Mit 16-seitigem, 4-farbigen Booklet. 172 Songs. Gefühlte 480 Minuten! Schwerst limitiert! Nuff said! Komplettes Tracklisting!

7 Kommentare:

Anonym hat gesagt…

.... bin ja sowas von gespannt! Geniale Idee, -R-man!, vergaß ich dir vorhin am Tel. zu sagen, hipshakin-Faktor in Blechbox -- wirklich sehr genial. Mit fett Lob (ja, jetzt schon, ungehört!) und viel Vorfreude:
fat fred

Anonym hat gesagt…

kerlkerlkerl, marcy hat grad den ersten schwung vorbeigebracht...mensch, ist die box schön geworden! jetzt kann ichs kaum erwarten, endlich aus dem büro nach hause zu kammen und reinzuhören...

r-man, ich bin ernsthaft dankbar und stolz, an diesem projekt mitgearbeitet haben zu dürfen!

Tick, Trick und Track hat gesagt…

ja, ich bin auch stolz drauf. habe sie mir auch nochmal in ruhe durchgehört und das macht schon alles spass.

dankbar musst du nicht sein. du hast dem ganzen mit deinem artwork das gesicht gegeben und bist ein würdiger teilnehmer an der spoonful-sache.

da bin ich eher dankbar! Danke auch an Whirlyjoe, K-Nut und die Sheehys, wo wir gerade mal dabei sind. -R-man

Anonym hat gesagt…

...und ich bin auch stolz und dankbar. und stolz. gerade das kleine schwergewicht aus dem briefkasten geholt, ist liebevoll in plastikfolie versiegelt, darunter glänzt das beste aluminium, das man kriegen kann. frisch geöffnet riecht es wie ein nagelneues auto, in echt. das booklet wie bei den ganz grossen, beinahe bear family-format. zur musik muss ich ja nicht mehr auslassen. wer das nicht ordert...

bluetwang hat gesagt…

mir gehts wie fat fred. Ich bin ja sowas von gespannt. Ich habe mir das Meisterwerk heute gordert. Bis es bei mir angelangt ist, dürften noch einige Tage vergehen. Und dann wird sich der Duft nach einem neuen Auto und vor allem der Sound auch bei mir ausbreiten!

Geil!

Anonym hat gesagt…

hatte ich schon erwähnt, das
ich am Di. mit Herrn Fricke
(Hotel Stadt Bremen) in den
Tag der deutschen Einheit
hinein getrunken habe ...

also einem "spoonful" Abend
im Bremer Bierkeller und auch
dem "soundsystem" auf der
Treppe zum Blütenfest steht
nichts im Wege - benötigen
nur einen Termin, um den
virtuellen "chrispop" aus
dem Cube in den Gewölbekeller
zu beamen - cu axel

Vielen Dank für die Dose !!

Anonym hat gesagt…

Moin!
Habe die Büchse sofort bestellt und per Express, wie mir scheint, bekommen! Bin ganz begeistert! Kann mich immer noch nicht entscheiden, ob ich alles schnell hintereinanderweg hören oder schön sutsche auf hanseatische Art zu Gemüte führen und jeden Ton genießen soll...noch höre ich CD 1 rauf und runter, geht aber gleich weiter. Ganz, ganz toll! Vielen Dank!! Auch für den mehr als fairen Preis!! Da kann bei der nächsten Party der DJ schön zu Hause bleiben! Ha!
Gruß,
Goerth