Freitag, 19. Oktober 2007

Fatboy Slim
LateNightTales

Ob nun LateNightTales oder Back To Mine. Im Prinzip sind das Mixtapes von DJs, Musiken oder Produzenten, die gleichzeitig fanatische Plattensammler sind. Zusammen gibt es zirka 50 dieser Discs und ich liebe zirka 48 von ihnen. Ich finde es einfach großartig, wenn solche Leute ihre Schatzkammern öffnen und einen Teil haben lassen an den Songs, die sie für wichtig halten. Was habe ich da schon für Entdeckungen gemacht...

So auch Fatboy Slim, der mit seinem Mix direkt zur Party bläst. Den Linernotes nach muß Norman Cook a.k.a. Fatboy Slim ein netter Kerl sein. So wie er über die Zeiten schreibt, als ein Mix noch eine C-90 Musicassette war und wie mühsam man sowas früher zusammen gezimmert hat, daß klingt schon sympathisch. Oder: „Many tunes on this selection were on tapes that old friends or lovers made for me… Also in the classic tradition they are all mastered off my original vinyl copies (forgive the occassional clicks and pops). I think it adds to the personal feeling of a true mixtape.”

Und wenn man sich dann bei ihm zu Hause einfindet und er seine staubigen 45’s auflegt, dann sollte besser eine Kiste Bier dabei sein, denn dieser Mix ist voller midtempo Partytunes. Das geht direkt mit Mink DeVille (Spanish Stroll), Jonathan Richman (Roadrunner) und Nick Lowe (I Love The Sound Of Breaking Glass) los, bevor sich eine 5-Track-Reggae-Strecke anschließt, die mit Paul Davidson’s cooler Midnight Rider Version (genau, die Allman Brother Offbeat-style) beginnt und mit Three Piece Suit von Trinity endet.

Es folgt das saucoole Wish I Don’t Miss You von Angie Stone, geht über Little Beaver und Syreeta in Richtung Soul-Jazz mit Ben Vereen und dem wunderbaren Brother Where Are You von Oscar Brown Jr., wird kurz afrikanisch, Kenny Rogers ist dabei, Senor Soul (Don’t Lay Your Funky Trip On Me – famos. Pre-War. Hört man), ein sonniger Velvet Underground Tune (Who Loves the Sun), Robert Mitchum, Taj Mahal und Sly Stone. Fatboy selbst dropt mit Radioactivity eine witzige und exklusive Coverversion.

Alles in allem ein wilder Mix, der aber wegen der stilistischen Blockbildung sauber fließt und so richtig Spass macht. Mit dem würde ich gerne mal an einer Theke stehen und über Musik quatschen. Ein weiteres Highlight dieser exzellenten Serie! (R-man)

cd

11 Kommentare:

Anonym hat gesagt…

Hi R-Man,
ich habe das Gefühl, du hast Norman Cook wirklich liebgewonnen, wenn man die vergangenen Berichte (i.e. Nottinghill Carnival) so zurückverfolgt. Und wie du die CD beschreibst, hat Mr. Cook auch die richtige Einstellung - alles geht, wenn man es gefühlvoll zusammenzimmert.

Tick, Trick und Track hat gesagt…

Lovejoy! Beim Carnival das war Norman Jay. Das ist dann eine andere tasse Tee, obwohl ich Mr. Cook nie beim platten legen gesehen/gehört habe.

aber die linernotes auf dieser latenighttales sind so dermassen sympathisch und dann alles von seinem original vinyl zu mastern, dass ist schon eine coole sache. wie gesagt, nach den notes könnte man mit ihm an einer theke viel spass beim philosophieren über musik haben. wahrscheinlich kann man mit ihm auch über autos und frauen reden...

auf seinem mix findet zwar viel statt, aber er hat immer so 2-5 stücke des gleichen genres hintereinander gepackt und deshalb ist das ding echt gelungen.

-r-man

Anonym hat gesagt…

r-man,
da bin ich wohl der normania erlegen und habe die jungs in einen topf geworfen. asche auf mein haupt!

Anonym hat gesagt…

aber beide normans sollten echt mal bei lothar an der theke stehen, zum quatschen und auflegen.

Tick, Trick und Track hat gesagt…

Whirly, das ist ja mal ne geile Idee. wir werden shake baby shake jetzt einfach so berühmt machen, dass sich alle normans dieser welt darum prügeln, bei lothar auflegen zu dürfen. der jay trinkt allerdings nicht, was ich ja persönlich etwas langweilig finde. obwohl er an der theke sicher den einen oder anderen schwank erzählen kann, nelson mandela empfang, nottign hill carnical, mick jagger`s privat-parties, etc. und mit Cook hauen wir dann mal so richtig einen weg. nachher gehen wir noch zu Kuhn und trinken ein paar Gehängte. welch ein plan. -R-man

Anonym hat gesagt…

was ist ein gehängter?? wir trinken hier immer einen "zerhacker" - meint: einen schnaps.

Tick, Trick und Track hat gesagt…

der gehängte ist eine spezialität des hotel kuhn in beverungen. zuerst nimmt man mal ein schnapsglas. das füllt man mit gabiko (bevor fragen auftauchen: ganz billiger korn). und auf den rand (also halb drin, halb draussen) hängt man eine Sardelle. Ganz unten ein link zu dem stück tier. oft sind da noch so seltsame haare dran, obwohl es ja ein fisch ist.

beim beverunger schützenfest ist das ein gern genommenes getränk, auch als härtetest. normalerweise kommt man da nicht dran vorbei. ich habe es bis dato immer geschafft. das argument ich sei vegetarier und selbstsicheres auftreten haben diesen schrecklichen kelch an mir vorrüber gehen lassen. ich kann mir aber durchaus vorstellen, dass ich irgendwann dran glauben muss (und dann direkt kotze).

um jetzt mal auf die djs zurück zu kommen. norman jay würde sich vor abscheu winden. Norman cook würde lächeln und das ding ohne zu zögern in eins weghauen (tipp: sardelle nicht kauen, sondern direkt runterspülen).

http://upload.wikimedia.org/wikipedia/de/thumb/c/c9/Anchovis-1.jpg/250px-Anchovis-1.jpg

viel spass beim selbstversuch. -r-man

Anonym hat gesagt…

also irgenwie seid ihr doch ein ganz anderer kulturkreis....

kann man den toten fisch vielleicht mal aufs spoonful-cover setzen, chrispop?

Tick, Trick und Track hat gesagt…

hey whirl, du schläfst doch beim obs immer bei kuhn. hast du nie einen gehängten getrunken? wenigstens mal einen gesehen? -r-man

Anonym hat gesagt…

whirly ist doch vegetarier. da trinkt man keinen fisch!

Tick, Trick und Track hat gesagt…

die vegetarier-nummer funktioniert immer. bis dato.