Montag, 12. Februar 2007

Gezeichnet:
Der Glatzkopf mit dem Schokokeks
Isaac Hayes - Chocolate Chip (1975)

In unserer Serie „kreativ verunstaltete Plattencover“ will ich dieses Exemplar nicht vorenthalten und kann wieder nur entsetzt fragen: „Wer macht denn sowas?“

Isaac Hayes, dem coolsten Glatzkopf des Soul ein solches Tattoo auf den Schädel zu brennen – wo allein schon das (Foldout-) Cover dieses doch ziemlich guten 75er Albums vom Edelsten ist, wenn der Meister aus der Schwärze der Nacht hervortretend nur sich und seinen Keks offenbart…

Gute Gelegenheit auch noch was zur Musik zu sagen: es überwiegen smoothe, deepe Burner, das aufziehende Disco-Zeitalter, dem Hayes dann im folgenden etwas zu sehr erlag, zeichnet sich nur schemenhaft ab.

Der Opener That Loving Feeling ist unteres Midtempo, hat eine wirklich bestechende Bassline, dazu dezente Streicher, pointierte Bläser und ein meisterliches Solo mit der Akustikgitarre – die große Kunst des Arrangierens.

Es folgt ein typischer Schlafzimmer-Schleicher, und dann der Titelsong, ein „Shaft“-Gedächtnis-Blaxploitation-Stomper mit WahWah-Gitarren und sattem Groove in dichter Breitwandproduktion.

Seite 2 beginnt mit einer Instrumental-Version des Titelsongs, es folgen zwei eher durchschnittliche Tunes, schließlich das Finale mit dem tendenziell discoiden 6-Minüter I Can’t Turn Around, eher seicht beginnend, dann aber mit einem fulminanten Break und einem stehen bleibenden Bläser-Riff und enthemmt daddelnder WahWah-Funk-Gitarre, was den Dancefloor garantiert zum Brodeln gebracht hat. Wird aber leider viel zu früh ausgeblendet.

Also: watch out for this album (auch wenn es von Isaac Hayes noch bessere gibt). (Whirlyjoe)

2 Kommentare:

Anonym hat gesagt…

Na, ein bisschen ähnelt die Hieroglyphe ja dem Lektoren/Korrektricen-Lieblingszeichen deleatur: streichen, raus, weg damit ....
--> Die Platte gefällt wohl nicht jedem so gut wie dem Whirlyjoe. Der sie am Do. trotzdem im Palast kredenzt?
fragt:
fat freddy

Anonym hat gesagt…

...jetzt steht sie in der kiste.