Mittwoch, 14. Februar 2007

Abt.: Sammler und Jäger
Wolf
Papa Was A Rolling Stone


Ich denke ich liege richtig, wenn ich annehme, daß unter den Anwesenden jeder bei Coverversionen von Papa Was A Rolling Stone hellhörig wird. So auch ich, vor allem bei einer Version von einer gewissen Band namens Wolf, die mir in einem Mix direkt ins Gesicht sprang. Eine Killer-Sci-Fi-Version mit Vocoder-Vocals, trockenem Basslauf und einer geilem Clavinet/Gitarren-Zwitter. So in etwa, als hätte Neil Young sein Trans-Album Ernst gemeint. Nach einiger Recherche kam heraus, daß die Band wohl aus Kanada kam, mit Darryl Way's Wolf nichts zu tun hatte, die Aufnahmen aus den frühen 80ern stammen und das es schon damals ein Label namens Constellation gab. Bei einem US-ebay-Händler erwarb ich das gute Stück dann.

A-Seite in Stereo, B-Seite in Mono. Nur leider wird das Stück nach 3:50 Minuten ausgeblendet. Und ich wollte natürlich mehr. Irgendwann und dank der Untiefen des Internets habe ich dann noch einiges herausgefunden. Wolf war das Projekt eines gewissen Bill Wolfer, der 1982 die Wolf LP aufnahm, die sogar auf Warner Germany erschien. Und die LP-Version von Papa Was A Rolling Stone war mit satten 5:17 Minuten natürlich um einiges länger als auf meiner 7". Eine 12"-Maxi wurde ebenfalls ausgekoppelt.

Bill Wolfer war ein wichtiger Baustein des Solar-Labels, das vor allem mit den Whispers, Lakeside und Shalamar jede Menge Hits landen konnte. Wolfer war ein Synthesizer Pionier, dessen Arbeit nicht nur auf unzähligen Solar-Releases zu hören ist, sondern auch bei Stevie Wonder (Hotter Than July) und Paul McCartney (Pipes Of Peace) zum Einsatz kam. Mit dem Jacksons tourte er 1981 und das Synthieriff auf Billie Jean ist auch von ihm.

Stevie Wonder und Michael Jackson ließen es sich nicht nehmen, auf Wolfers Album zu gastieren, das aber schnell in der Versenkung verwand. An Stevie Wonder’s erfolgreichste Phase erinnert das Album dann auch, gut produziert und mit einer angenehmen Portion Laidback-Funk. Ein wenig Michael McDonald-Doobie Brothers/Steely Dan hört man auch durch. Einige der Tracks wurden unter dem Namen Wolf als 12“ veröffentlicht und die bieten dann auch noch eine Portion Weirdness und sind der eigentliche Grund, warum dieses Album in den Schrank eines jeden Soul-Fans gehört.

Wenn man den Kerl auf dem Cover sieht (optisch der kleine Bruder von Steve Earle), dann glaubt man nicht, was da für Musik drinsteckt. Diese Version von Papa Was A Rolling Stone muß man mal gehört haben! (R-man)

1 Kommentar:

Anonym hat gesagt…

Bau die Version doch bitte mal in Dein nächste SBS-Set ein, würde mich auch sehr interessieren.