Abt.: Entdeckung
Fugi
Mary, Don’t Take Me
On No Bad Trip
Ellington Fugi Jordan verfasste Etta James’ Hit I’d Rather Go Blind, ehe er unter seinem Künstlernamen beim Chess-Sublabel Cadet einen Solovertrag unterschrieb. Ende der 60er nahm er dieses Album auf, wozu er Black Merda als Backingband verpflichtete. Die hatten sich in und um Detroit schon einen guten Namen als Funk-Rocker à la Sly Stone erspielt und wussten wohl durch Riesen-Afros auch optisch zu überzeugen. Sie passten perfekt zu Fugi´s düsterer Soundvision. Der als 7“ ausgekoppelte Titeltrack wurde zum lokalen Hit. Eigentlich war er für die Temptations geschrieben worden, aber die verzichteten, weil ihre psychedelische Phase (in die der Track gepasst hätte) erst ein Jahr später begann. Das
Fugi Album aber verschwand in den Archiven, weil es den Leuten von Chess zu abgefahren/trippy war. Ein paar Jahre später jagten sie sogar ihre alten Bluesmänner für Exkursionen in Soul/Psych/Rock-Gefilde ins Studio, aber da war Fugi schon vergessen.
Ahead of his time, sagt man wohl zu sowas. Erst 1996 wurde das Album auf Vinyl veröffentlicht und schließlich 2004 auf dem Funky Delicacies Label mit einem Bonustrack als CD zugänglich gemacht.
Und was für ein cooles Stück funky Soul ist das! Die drogigen Sounds der frühen Funkadelic (Revelation) kommen in den Sinn, Sly & The Family Stone und was Norman Whitfield daraus machte, als er die Temptations Cloud Nine aufnehmen ließ (Titelsong). Oder Curtis Mayfield’s Get Down Single auf 33 rpm. Aber auch Jimi Hendrix mit dessen Stimme aber ohne dessen Firepower. Aber mit jeder Menge Feeling. Man höre Can’t You Hear Me Call You, Woman als Beweis. Oder die Originalversion des eingangs erwähnten Etta James-Hits, hier I’d Rather Be A Blind Man betitelt.
Größtenteils bewegt sich das im Midtempobereich, hat aber immer diese geile Funkyness, einen düsteren, psychedelisierten Vibe und exzellente Gitarrenarbeit. Ein echtes Juwel! Superdeep! (R-man)
Keine Kommentare:
Kommentar veröffentlichen