Sonntag, 12. November 2006
Abt.: Recall
Butch Cassidy Sound System
Butches Brew
Seit einiger Zeit schleppe ich die Brothers And Sisters 12" vom BCSS zum shake baby shake Abend, aber aufgelegt habe ich sie noch nie. Aber da es ein Teufelstune ist und das dran hängende Album auch wirklich erstklassig ist, wollen wir hier noch einmal dran erinnern...
Michael Hunter ist Schotte und zumindest in Fachkreisen als Soundtüftler bekannt. Die Aufnahmen unter dem BCSS Alias sollten eigentlich als 70er Archivfund einer damals musizierenden Brit-Reggae Band veröffentlicht werden. Aber es ließ sich nicht lange verheimlichen, dass hinter diesen nach jamaikanischem Reinheitsgebot eingespielten Tunes ein Bleichgesicht aus Schottland steckt. Und zwar im Alleingang.
Der mitreissende Opener Brothers And Sisters ist Neo-Dub-Freunden seit einigen Jahren von einigen Compilations bekannt und gehört seit dem in meine private Top 5 des Genres. Ziemlich uptempo, irgendwie vintage aber gleichzeitig unheimlich frisch klingend. Ähnlich geht es mit Hear What I Say weiter, das fast wie ein klassischer Riddim daherkommt, zu dem kurze Vokalsamples eingespielt werden. Das alte Cissy Strut Juwel aus dem Meters-Schatzkästchen erfährt eine Jamaika-Bearbeitung und könnte so oder zumindest ganz ähnlich in der Version der Chosen Few geklungen haben.
Die Singles-Auskopplung Rudi tönt noch am aktuellsten, wird aber von Michael Hunter locker am drögen Dancehall Einerlei vorbei manövriert. Die anderen Tunes sind relaxter Reggae im Stile der Mitt-70er, klassisch mit Bläsern garniert und Dubeffekten zerlegt. Da lässt er die Hallspirale mal so richtig krachen. Leider können sie die von den drei ersten Tunes so hoch gelegte Messlatte nicht ganz erklimmen, grooven aber durchaus angenehm durch.
Wahrscheinlich werde ich auch hier echte Perlen finden, wenn sich meine Fixierung auf die opening tunes erstmal gelegt hat. Ein feines Album, das so ganz nebenbei auch die Wartezeit auf das nächste Groove Corporation Album verkürzt. Das mit ziemlicher Sicherheit nicht kommen wird - und auch um Butch Cassidy sein Sound System ist es seit dem September 2004 Release des Album ruhig geworden. (R-man)
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