Donnerstag, 30. November 2006

Zwei Mal werden wir noch wach... Heissa, dann geht es rund in Beverungen! Das Epizentrum befindet sich im Stadtkrug, der netten kleinen Kneipe in unserem verschlafenen Nest. Samstag, 2. Dezember, ab 21 Uhr - für die, die es noch nicht mitbekommen haben. Wir werden unser Bestes geben, um Lollo's Etablissement in die Disco-Vorhölle zu verwandeln. Die Nerven der Beteiligten sind im Augenblick noch etwas angespannt (unser Wirt!), aber ich denke, wenn die Sause erstmal losgeht und auch nur 50 % der Gäste kommen, sie sich angesagt haben, dann wird alles ganz relaxt abgehen. Und ein echtes Highlight zum Ende des Jahres werden. Ich packe gerade meinen Plattenkoffer und überlege, was man in der kurzen Zeit, die einem bleibt, so alles auflegen kann. Rare Earth lag grad auf, Love Is The Drug in der Grace Jones Version und Aretha`s Rocksteady im Danny Krivit Edit. Hat alles den Härtetest bestanden. Denke die DJs sind sich einig, am Samstag etwas straighter und mit größerer Hitdichte aufzulegen, als wir es sonst machen. Es soll halt getanzt werden. Und das geht bei Love International's Dance On The Groove wahrscheinlich nicht, obwohl es fast besser ist als Marvin's I Heard It Through The Grapevine. Macht aber nichts, sind ja alles schöne Lieder. Und eng sehen wollen wir an diesem Abend so garnix. Fly Robin Fly von Silver Convention habe ich gerade ausgemustert, weil die 7" mit 5:35 Minuten zu lang ist und ich mich nicht traue, da anständig vorher rauszukommen (mixen ist nicht gerade unsere Stärke). Aber wie sagen alle DJs (die nicht mixen können) so richtig: es ist die Trackauswahl, die zählt! Um es nochmal in a nutshell zu präsentieren: 21 Uhr: Doors open und Warm-Up-Set von Ingolf 22 Uhr: R-man und Gast-DJ Peter Felkel (Musikexpress) im Tag-Team. Old school style. 23 Uhr: Pretty Flamingo (Liveband mit energetischem Brit-Pop-Punk der klassischen Sorte) 24 Uhr bis in die frühen Morgenstunden: Axel, Ingolf, R-Man, Peter Felkel, Fruity Mulati im steten DJ-Wechsel. Das letzte Stück sollte Die Weißen Tauben Sind Müde von Hans Hartz sein. Finde ich... Dann werden wir alle Gäste so weit haben, dass sie auch das gut finden. (R-man) PS: Auch In Zaire von Johnny Wakelin ist besser als sein Ruf!

Mittwoch, 29. November 2006

Neues vom Compilation-Mann Wurde mal wieder Zeit, hier eine kleine Auswahl an neuen Zusammenstellungen... Homecooking – Soulfood Served by Jazzanova & Friends 13 Track-Compi mit Extended Spirit, Fat Freddys Drop, Leon Ware, Clara Hill, Benny Sings, Micatone etc., plus Bonus-Movie-Clip von Dobie Blaze & FFDrop. Dazu gibt es ein hochwertiges, 32-seitiges Kochbuch mit Rezepten der Teilnehmer plus von Rainer Trüby, Kyoto Jazz Massive etc. More MPM Sound Ein kleines feines Label hat der Olski da. Was er drauf hat, zeigt er mit seinem 2. Sampler. Coole Tracks von DJ Day, Breakout (Planet Rock Cover), Lefties Soul Connection und Marc Hype & Jim Dunlop (The Mexican). Funk, Funk und nochmals Funk. On-U Sound Crash – Slash & Mix Von On-U Sound Chef Adrian Sherwood selbst gemixter Trip mit 31-Tracks seines wegweisenden Labels. Mit Dub Syndicate, New Age Steppers, Gary Clail, African Head Charge, Creation Rebel, Bim Sherman, Prince Far I und anderen. Ohnehin schon mit hohem Dubfaktor, legt Sherwood noch einen drauf und präsentiert hier eine einzigartige Reise, die ihn als ebenso innovativen wie einzigartigen Sound-Alchemisten zeigt. Andy Smith – Presents: The Document III Der Mann ist hyperaktiv zu Zeit und beendet seine Document Serie mit einer erneuten Achterbahnfahrt. Von den Small Faces über Cymande zu Muddy Waters. Von Tommy McCook über Geno Washington zu P.P. Arnold. Laura Lee, Don Fardon, Black Sabbath… quite a trip. Und durchweg Oldschool. Fabric Live 31 - Mixed By the Glimmers Die beiden Belgier mixen sich durch 21 Tracks aus allen Dancefloor-Dekaden. Startet mit Roxy Music und hört mit Arpadys (Cosmic-Klassiker) auf. Zwischendrin finden sich Prins Thomas & Blackbelt Andersen, Sons & Daughters, Freeez, Freddie Mercury, George Kranz, Pierre Henry, LCD Soundsystem und andere.

Dienstag, 28. November 2006

Kraut aus Brighton Fujiya & Miyagi Transparent Things Eine echte Entdeckung. "Fujiya & Miyagi? A little bit Kraftwerk, a little bit Neu. They remind me of home." Soll Damo Suzuki von Can gesagt haben. Über ihr 2003er Debütalbum, das ich nicht kenne. Im gleichen Jahr gab es das Album noch als Remix. Dann war Pause. Erst 2005 reüssierte man und baute die Karriere von Grund neu auf. Mit drei 10"-es in Kleinauflagen, natürlich schnell ausverkauft und so einen kleinen Hype generierend. Ein paar einflußreiche DJs legten auch ein gutes Wort für die Band ein. Die übrigens nicht aus zwei Japanern besteht, sondern aus drei Burschen aus dem schönen Brighton. Die tatsächlich mit Mini-Keyboard, Bass und Fender Jaguar auf der Bühne stehen. Die drei 10"-es kamen vor ein paar Monaten mit drei neuen Tracks als CD heraus. Transparent Things hat zwar nur 35 Minuten Musik, aber selten so ein mit Zitaten vollgestopftes, aber doch frisches Werk gehört. Was kommt einem da nicht alles in den Sinn: auf jeden Fall Krautrock (Can/Neu/Cluster/Kraftwerk), jede Menge New Wave (Talking Heads/Wire) und aktuelle Electronica (Aphex Twin/Four Tet/Boards Of Canada). Auch Happy Mondays und Stereolab werden immer wieder erwähnt. Durchweg tanzbar, cool-wavig, abwechslungsreich und mitreissend. Findet eigentlich jeder gut, der das mal gehört hat. Natürlich hilft eine gewisse Affinität zu wenigestens ein paar der oben genannten Bands. (R-man) Hier noch ein paar Fakten zur Band: In a karaoke bar, they would perform Purple Rain, Let's Dance , and Wichita Line Man. They would like Robert Wyatt to cover Cylinders. Their favourite bands and artists are Serge Gainsbourg, Can, Captain Beefheart, David Bowie, Roxy Music, the Fall, Aphex Twin, Happy Mondays, Lou Reed/Velvet Underground, Beach Boys, Kraftwerk, Talking Heads, Eno, Wire, Smog, Prince and Louis Jordan. Outside of music and football, their hobbies include reading Vladimir Nabokov (David), video editing/filming (Steve), and photography (Matt) . Their funeral songs would be Serge Gainsbourg's Variations Sur Marilou (David), any blues song by Tony Martini and the Coasters (Steve) and, erm, French Kiss by Lil' Louis (Matt) .

Montag, 27. November 2006

Des Rätsels Lösung... Da will ich die geschätzten 5.000 sbs-Blog-Besucher nicht länger im Ungewissen lassen und knapp 10 Minuten nach der Frage in der vorigen Post mal die Spannung auf ein erträgliche Mass runterfahren und die Lösung preisgeben: es war natürlich der Herr in der Mitte - Marc Bolan. Und das Stück heißt Children Of The Revolution. Da ich gerade gelesen habe, daß Herr Bolan auf einem anderen meiner Lieblingsstücke Gitarre gespielt hat, werde ich das gleich auch mal vormerken: Back Off Boogaloo von Ringo Starr. Aber da muß es die erste Version sein. Hat Pfeffer, das Dingen. So wie Drums A Go-Go von Sandy Nelson, das gerade aufliegt... und wo wir gerade bei Drums sind, Dance With The Devil von Cozy Powell. Auch lecker. Und wer mich jetzt wegen Geschmacksverirrung abschreiben will, dem sei gesagt, daß jetzt Music von John Miles aufliegt. Diese 6 Minuten Prog-Schlock sind mit Sicherheit das genialste Scheißstück, dass es je gegeben hat. Noch vor irgendwelchen Queen Seltsamkeiten. 6 Minuten - Augen zu und durch! (R-man)
Post: # 201! Aus gegebenem Anlass... Noch 5 Tage Gast-DJ Peter Felkel und ich haben soeben die Eingangs-Sequenz unseres 1. Sets (den wir ab 22 Uhr zu zweit bestreiten) abgesprochen. Möglicherweise halten wir uns sogar dran. Jeder 3 kurze Songs und danach kommt die Überraschung. Auch für uns, denn was sonst noch so in unseren Plattentaschen ist, haben wir uns nicht verraten. Bißchen Nervenkitzel, von wegen ob man denn die richtigen Konter fahren kann, der sollte schon sein. Wahrscheinlich wird sowieso alles anders kommen, denn ich hatte gerade Children Of The Revolution von T. Rex aufliegen (4 x)... damit könnte man zu Anfang auch einiges klarstellen. Mein Gott, ist das ein großartiges Stück! Wenn ich jetzt auch noch die Dinger aus meiner Jugend wieder entdecke, die ich eigentlich abgehakt hatte, dann wird es langsam eng mit Zeit und Raum. Aber wie ich neulich schon sagte, alles Probleme, mit denen man leben kann. (R-man) PS.: Kleines Suchbild oben rechts. Von welchem dieser Herren wird mit an Sicherheit grenzender Wahrscheinlichkeit beim 1. shake baby shake Geburtstag ein zerkratztes Stück Mini-Vinyl (ca. 17 cm) auf dem Teller kommen? Hier für die, die es noch nicht bekommen haben:
200. Post! Tatsache! 200 kleine und mittelgroße Geschichten habe ich für diesen Blog schon verfasst. Eine gute Handvoll davon stammt von Whirlyjoe, der hier sicher auch wieder einsteigt, wenn Arcor ihn in seiner neuen Wohnung endlich mal ans Netz anschließt. Jeden Tag eine Post, das hatte ich mir vorgenommen. Und auch durchgehalten. Zumindest hat Blogger einen Präsentkorb vorbei geschickt. Dafür Danke. Mmmmh, lecker Käse. (R-man)

Sonntag, 26. November 2006

Immer wieder Samstags! Flohmarktfieber Gestern war ich dann mal in Bad Karlshafen (ist nur 10 Minuten von Beverungen entfernt), einem pittoresken Wesernest mit einem Durchschnittsalter von 65 Jahren. Wohl aus diesem Grunde hatte man den Ort der Handlung, das Städtische Kurhaus, auf zirka 35 Grad hochgeheizt. Der Dealer vom Höxter-Flohmarkt der Vorwoche hatte sich angekündigt und eventuell hatte ich ja was übersehen?!? Aber zuerst habe ich einer mittelalten Dame ihre Jugendsünden weggekauft, darunter Grandmaster Flash (The Message), Talk Talk (It's My Life und Such A Shame im US Mix) als Maxi und das Album Koto Plays Synthesizer World Hits. Rapper's Delight als 7" konnte ich auch nicht stehen lassen. Bei meinem Profi-Dealer bin ich dann nochmal durch die Billig-7"-Kiste gegangen und habe folgendes eingepackt: Supermax, George McRae (I Get Lifted), Fatback Band, Kool & The Gang (Celebration), Roberta Flack (Jesse), Prince (Back To Back Hits: Purple Rain und Rasperry Beret), Jackie Carter (schreckliches Cover, aber Paint It Black als A-Seite) und UFO Robot (Italo-Zeug. Titeltrack einer Space/Superman-Zeichentrickserie, wahrscheinlich schlechte Synthies. Toll!). Ausser Talk Talk (nice!) habe ich noch nichts gehört. Sowieso habe ich in letzter Zeit mal wieder mehr gekauft als die Ohren hergeben, aber das ist eigentlich nicht Neues. Alles in allem eine Sucht, die sich ertragen lässt. (R-man)

Samstag, 25. November 2006

Coming soon... Baia Degli Angeli 1977-1978 Buch & CD Man fasst es nicht. Monatelang durchforste ich das Internet nach Infos zu Baldelli, Baia Degli Angeli und Discoteca Cosmic und erst vor ein paar Tagen stosse ich darauf, dass es eine von Baldelli selbst zusammengestellte CD gibt, auf der er einige Baia-Favoriten präsentiert. Und das beste ist, die CD steckt hinten in einem 44-seitigen Hardcover-Buch mit vielen Fotos der legendären Discothek. Das Problem ist, das Werk gibt es nur in Italien. Und teuer bei ein paar Spezialisten. Aber eine E-Mail an Giovanni reichte und er schenkt mir das Teil zu Weihnachten. Dabei kenne ich ihn nicht mal persönlich. Ist schon in der Post... Ich habe das Ding noch nicht gesehen, auch das Tracklisting ist ein einziges großes Fragezeichen, deshalb zitiere ich mal die Jungs von Dusty Groove: "...a great selection of numbers that played strongly on Angeli's dancefloor in the late 70s, most of which have a spacey electronic quality that links them strongly to some of the best underground club of New York at the time. The CD's mixed together in a way that recreates the feel of the legendary floor - and titles include Midnight Madness by Don Ray, Zone by Rhythm Makers, Don't You Know Who Did It by John Forde, Pazuzu by Tony Silvester & The New Ingredient, Surprise by Andre Gagnon, Sweet Lady by Chain Reaction, Timing Forget The Timing by Black Devil, Magnifico Mambo by Five Letters, Come On & Rock by Needa, Point Zero by Voyage, Un Habit En La Bemol by Flashback Roger Gravel, and Monkey Star by Arpadys. Review folgt... Garantiert. (R-man)

Freitag, 24. November 2006

Auch auf die Gefahr mich... zu wiederholen. Aber am Samstag, den 2. Dezember steigt sozusagen die Party des Jahres. shake baby shake wird 1 Jahr alt und das wollen wir gehörig feiern. Auf dem Bild sieht man noch die jungfräulichen Zapfhähne des Stadtkrugs - Ort der Handlung. Links neben der Tür bauen die DJs auf, falls ihr noch nicht vor Ort gewesen seid. Die beiden Räume rechts von der Tür werden für diesen Abend eigens geöffnet und im vorderen wird ein schöner großer Kühlschrank mit Flaschbier als Alternative bereit stehen. Denn -und das sagte mir der örtliche Biergroßhändler Rainer Groppe- die Bierleitung sei von geringem Durchschnitt und in Stoßzeiten ginge halt nur eine bestimmte Menge Bier durch. Eventuellen Verknappungen wollen wir auf jeden Fall vorbeugen. Um 21 Uhr wird Ingolf den Abend musikalisch einläuten, locker wie es sich für einen Warm-Up-Set gehört. Dann folgen R-man (also ich) im Tag-Team mit Gast-DJ Peter Felkel. Denke wir werden erstmal mit Crowdpleasern versuchen (T. Rex - Solid Gold Easy Action läuft gerade und drängt sich auf), gute Vibrations zu verbreiten. Kurze Stücke sind angesagt - bam, bam bam. Um 23 Uhr tritt dann im hinteren Raum Pretty Flamingo auf, ein junges, frisches Trio aus dem Westmünsterland, das den Sound von Supergrass, the Coral, Jam und Buzzcocks als Einfluß nennt. Sowas darf nicht mehr als eine Stunde dauern, dann ist alles gesagt. Ab 24 Uhr schreiten die DJs wieder hinter die soliden Tische mit den Gerätschaften, keine Ahnung in welcher Reihenfolge, und werden garantiert mit Soul, Funk, Disco und Rock-Klassikern einen Kessel Buntes anrühren. Das Ende ist wie immer offen! Also: da sein. Und pünktlich bitte. (R-man)

Donnerstag, 23. November 2006

Abt.: 007 Thriller Jazz In der Verve Jazzclub-Serie gibt es seit einiger Zeit eine Handvoll gut gemachter und extrem preiswerter Zusammenstellungen, von denen sich je nach Gusto sicher einige lohnen. Im Thriller Jazz Genre, also der Musik für wilde Autoverfolgungsfahrten, gibt es sicher einiges an Material, aber diese hier ist vom Preis/Leistungs-Verhältnis so gut wie unschlagbar. Die Songauswahl zum Thema sollte man sich auf der Zunge zergehen lassen: Mission Impossible (Jimmy Smith), Ironside (Quincy Jones), Jerry Cotton Theme (Peter Thomas), Dirty Harry (Lalo Schifrin), French Connection (Button Down Brass), The Untouchables (John Gregory & His Orchestra), James Bond Theme (Roland Shaw & His Orchestra), Hawaii Five-O (Roberto Delgado & His Orchestra), Theme From Starsky & Hutch (James Taylor Quartet), Theme From S.W.A.T. (Rhythm Heritage), Theme From Shaft (Alfred Hause & His Orchestra), Charade (Stan Getz), Peter Gunn (Sarah Vaughan) etc. – kann man immer gebrauchen so was. (R-man) CD

Mittwoch, 22. November 2006

Cosmic-Woche bei shake baby shake Kaos & Sal P. Collectors Series Vol.2 Danse Gravité Zéro Die vom ehemaligen K7 Records-Mitarbeiter Stefan Strüver (dem Erfinder der DJ Kicks Serie) für seine neue Labelheimat Faith Recordings ins Leben gerufene Collectors Series widmet sich bei Vol. 2 ganz dem, was die beiden Compilanten Kaos (ehemals Terranova) und Salvatore Principato, unter Cosmic verstehen. Sagt zumindest das Info: „So it´s an illustrious team which has dedicated its mix to the great legacy of Cosmic Disco.“ Princicipato, auch bekannt unter dem Kürzel Sal P., wirkte übrigens einst als Sänger und Perkussionist bei der New Yorker Underground Institution Liquid Liquid mit. Im passenden Midtempo-Groove inklusive heftigem Donnergrollen beginnt der Mix mit klassischen 70er-Discoklängen von Sylvester, bevor sich mit dem genialen Unit von Logic System das erste Highlight präsentiert. Mit Don’t Stop The Music der Bombers (prod. by Supermax Kurt Hauenstein!) folgt ein weiterer Dancefloorhammer und Baldelli-Favorit. Capataz von Velodrome (als Klassiker gehandelt und auf 12" ausgekoppelt) allerdings bereitet mir fast körperliche Schmerzen, die ein weiterer Logic System Track und das unglaubliche Captain Starlight von Zazu erstmal lindern. Zazu ist tatsächlich das Discoprojekt von Frank Zander und die Original-12“ ist ein schräger, um die 10 Minuten langer Trip mit einem free-flowing Mittelteil (der hier im Mix fehlt). Mit Map Of Africa (sehr garagige Version des Equals-Klassikers Blackskin Blue Eyed Boys), Juan MacLean und Daniel Wang geht es in die Neuzeit, bevor Kaos und Principato zum Ende so unterschiedliche Charaktere wie Yellow, Throbbing Gristle, The Residents oder Arthur Russell unter einen Hut bringen. Richtig schön wird es noch mal bei Augustus Pablo. Trotz oder gerade wegen dieser vorgeblichen Unterschiede rockt das Ganze wunderbar. Große Leistung. (R-man)

Dienstag, 21. November 2006

chrispop pres. SOULPOPCORN pt.III Meine Verbindung zur Aussenwelt hat einen neuen Mix fertig. Verbindung deshalb, weil Chrispop bis auf ein paar Ausnahmen der einzige ist, der in den Comments mal ein Feedback gibt. Auf diese Art bekommt man als Blog-Macher mit, daß man nicht der einzige ist, der den Kram liest. Und in einem der letzten Comments macht Chrispop ein wenig Werbung für seine eigene Party - SoulPopcorn. Aber da mir ja klar ist, daß die Comments nur die wenigsten lesen, hier mal die SoulPopcorn Nummer für alle! Bitte jetzt Notiz nehmen! Hier erstmal der Veranstaltungs-Tipp: Freitag, 24.11.06 22:00-3:00 Uhr steigt das nächste SOULPOPCORN gritty SOUL, deep FUNK, frantic BEAT, PSYCH, REGGAE and beyond Willie's Heartbreak Hotel Fürstenbergstr.32 Riemekeviertel Paderborn Eintritt frei Und dann der neue Mix: SOULPOCORN pt.III - knapp 70 Minuten Deepfunkklassiker und hipshakin' Soulgrooves galore. Mit u.a. Joe Tex, Eldridge Holmes, Monguito Santamaria, The Mohawks, Les McCann, Little Richard und dem Hasen Cäsar. Komplettes Tracklisting findet sich in den Comments (bitte unten klicken). Ein ganz heißer Tipp!!!! Wer sich am Freitag abend bei Willie einfindet und Chrispop nett "Parole Soulpopcorn" zucroont, der bekommt -wenn er Glück hat- ein mundgeblasenes Exemplar vom Meister für nix geschenkt. Alle anderen können sich das Werk selbst zusammenbasteln (Cover ist dabei). Bitte klicken sie hier! (R-man) PS: Chrispop: Das ist jetzt eine unauthorisierte Veröffentlichung. Aber ich dachte, Du hast sicher nix dagegen...

Montag, 20. November 2006

Cosmic-Woche bei shake baby shake Elaste Vol. 01 Slow Motion Disco ist diese von DJ Mooner zusammengestellte Compilation untertitelt, die elf Originals From The Cosmic Era bietet. Mooner scheint noch relativ jung zu sein, hatte aber wohl das Glück, im Elternhaus eine wohl sortierte Plattensammlung vorzufinden. Möglicherweise war es auch die Tatsache, dass in München noch heute Afro-Cosmic Parties veranstaltet werden, die ihn auf diese Musik angefixt haben. Und was hat er aufgefahren? Eine Handvoll heute leicht cheesy klingender Synthie-Tunes wie Electric Fling (The Rah Band) oder Oriental (Peru), ein paar britische Wave-Klassiker (Heaven 17 und Chris & Cosey) und die großartig-deepen Logic System (deren Platten langsam reissued werden dürften). Dazu echte Entdeckungen wie das hymnische Mystery Man (Clive Stevens & Brainchild) oder der absolute Dancefloor Hammer Dance On The Groove (And Do The Funk) von Love International. Offensichtlich hat Daniele Baldelli diese Tunes damals in der Discoteca Cosmic aufgelegt, allerdings in jeder Hinsicht schwerst bearbeitet, mit Effekten versehen und im Tempo heftig variiert. Hier kommen sie ungemixt. Aber trotzdem funktioniert Elaste Vol. 1 (bei mir) von vorne bis hinten. Und das Unglaubliche wird wahr: in diesem Zusammenhang gefällt mir sogar Horizon von Eloy (fucking Eloy!), ein Stück wabbernder Electro-Prog. Noch immer frage ich mich praktisch jeden Tag, warum mir das Zeug gefällt. Aber Elaste Vol. 1 schreit am Tag der Veröffentlichung (dieses Wochenende) schon nach Volume 2. (R-man)

Sonntag, 19. November 2006

R-man auf Achse! Oh, What A Lovely Day... Sang schon Bill Withers. Und auf den lasse ich ja nichts kommen. Ein schöner Tag also. Zwei Flohmärkte. Keine fette, aber eine gute Beute. Vormittags war ich im alten E-Kauf in Höxter, wo im Eingangsbereich ein Profidealer recht reichlich aufgebaut hatte. Nachdem ich mich wegen seiner Preisgestaltung direkt mit ihm in die Wolle bekam ("...da brauchste bei mir überhaupt nich kucken..."), nahm ich ihn beim Wort und drehte erstmal eine Platzrunde. Im Rest des sonst leer stehenden Supermarkts war aber nichts zu holen. Als ich schließlich wieder bei meinem Dealer auftauchte, war er wohl froh, mich wiederzusehen und gab sich handzahm. Unter anderem hatte er reichlich 7"-es dabei, darunter auch drei gute bestückte Billigkisten für 1 Euro. Eigentlich zu teuer für 45s, aber da war ich ja schon heiß gelaufen. Siebzehn 45's für 15 Euro sind nun mein und darunter befinden sich doch einige Leftfield-Juwelen aus der Richtung Dancefloor/Disco/Soul. So z.B. Bombers (2x - Hammer!), Frantique (2x), People's Choice (2x), Chilly (2x), George Kranz (Din-Da-Dahh), Pseudo Echo (Funkytown), Disco-Tex, Freeez, Jan Hammer (Crockett's Theme - kann man nicht stehen lassen), Miami Sound Machine, Michael Zager Band und schließlich Walter Murphy und sein A Fifth Of Beethoven. Dann kann man das jetzt auch mal auflegen, ohne das man das Saturday Night Fever Doppelalbum mitschleppen muß (You Should Be Dancing von den Bee Gees habe ich auch auf 7"). Aber da war ich noch nicht satt... Am nachmittag habe ich erstmal gemerkt, wie groß und verwinkelt Warburg doch ist. Ich wollte die Suche fast aufgeben, dann fuhr ich eher zufällig am Trödel- und Sammlermarkt vorbei. Natürlich nicht vorbei, sondern rein da. Vor dem Eingang hatte ein älteres Ehepaar allerlei Zeugs vor ihrem Mobile Home aufgebaut, unter anderem etwas Vinyl... mein Auge blieb gleich wohlwollend hängen. Doch dazu später. Drin spielte sich dann doch eher der Sammlermarkt ab, viel Omas mit Tand und Münzen und sogar ein Stand mit Militaria. Warum gerade der auf die 50 zugehende Bauernsohn aus Körbecke zwischen seinem reichen Angebot an Schweizer Messern und Sammeltassen einen Stoss 7"-es und eine Kiste mit LPs hatte, vermag ich nun nicht zu sagen. 5 Euro drückte ich ihm letztlich in die Hand und nahm sieben 7"-es und zwei Maxis mit. Unter dem Kleinvinyl fand sich Zeug von Madonna, DNA & Suzanne Vega, New Order und der Steve Miller Band. The Joker werde ich für das nächste shake baby shake mal vormerken (allerdings bei +8). Maximässig gab es Comanchero von Raggio Di Luna, wobei die B-Seite als Instrumental gar nicht mal so schlecht ist. Und dann bewahrheitete sich mal wieder die alte Weisheit, dass man jede Kiste bis zum Ende durchschauen muß, denn hinter diversen Jürgen von Manger LPs stand da doch als letztes Ram Jam's Black Betty als 12"-Version. Ich fass(t)e es nicht! Auf dem Weg zum Auto stoppte ich noch eben beim Wohnmobil des älteren Ehepaars und nahm noch zwei 12"-es mit: S.O.S. und Laidback. Tatsächlich die lange Version (6:27) von Sunshine Reggae. Aber was hier zählt ist die B-Seite - White Horse, ein echter Cosmic-Klassiker. Da ich ja die flohmarktfreien Wochen durch Zukäufe via e-bay oder Total Recall ausgeglichen habe, bekomme ich hier langsam ein echtes Platzproblem. Wahrscheinlich ist es errechenbar, wann ich nicht mehr zur Tür reinkomme. Aber noch gehts. (R-man)

Samstag, 18. November 2006

Cosmic-Woche bei shake baby shake Disco Trance & Cosmic Flavas Salsoul Presents… Der Salsoul Output ist nicht für Jedermann. Wahrscheinlich muß man wirklich in der Paradise Garage gestanden haben um zu verstehen, am besten mittelschwer berauscht, latent homosexuell und mitgerissen vom Sound der (Zeugenaussagen zufolge) genialen Anlage. Bestes Beispiel für das Eingangs-Statement sind die beiden Doppel-CDs, die neulich anlässlich des 30. Geburtstages des Labels veröffentlicht wurden. Da durften jede Menge auch von mir geliebte Top-DJs ihren Salsoul-Lieblingstrack auswählen. Garant für Qualität, sollte man meinen, aber irgendwie war das doch eine Enttäuschung. Zu wenig Substanz. Funktioniert bei mir einfach nicht wirklich... Und jetzt Disco Trance & Cosmic Flavas. Im Zuge der augenblicklichen, langsam dahin schwappenden Cosmic Welle hat man sich in die Archive begeben und das wirklich obskure Zeug an die Oberfläche geholt. Und da sind Sachen dabei, die haben es wirklich in sich! Zum großen Teil aufgenommen zwischen Mitte der 70er und Anfang der 80er, kroch die Elektronik damals langsam in die Disco, mit für heutige Begriffe wirklich seltsamen Ergebnissen. So zB The Twins mit einer wirklich eigenwilligen Version von In The Year 2525 (Neil Young Trans-style), oder die vollen 14 Minuten von Bolero von Kebelektrik im Tom Moulton Mix - 5 Minuten stoisches Bumm-Bumm bis das Thema erstmals langsam zu erkennen ist. Das muß man sich erstmal trauen. Oder die deutsche Retortengruppe Orlando Riva Sound mit Indian Reserveration. Oder die Rockets (aus Frankreich), die tatsächlich dem Canned Heat-Klassiker On The Road Again 8:32 Minuten lang elektronisch zu Leibe rücken. Neben 39 Sekunden Salsoul Orchestra, einem First Choice Tune und einer raren spanischen Version von Blondie’s Call Me finden sich hier tatsächlich nur spacig-elektronische Discotunes von Acts, deren Namen höchstens discophil-veranlagten Kennern was sagen. Casanova, Do It, Native Love - ?. Aber egal wie angestaubt so manches Synthesizer-Riff hier auch klingt, egal, wie simpel die Maschinenrhythmen auch dahin grooven, diese 150 Minuten üben eine seltsame Faszination auf mich aus. Das ist mehr als nur Novelty und ich freue mich schon, wenn ich ORS oder die Rockets (den Bolero werde ich mich wohl nicht trauen) beim shake baby shake auflegen kann. Ich kann nur nicht erklären, warum das so ist… (R-man)

Freitag, 17. November 2006

Noch zwei Wochen: shake baby shake feiert Geburtstag! Ich kann es nicht oft genug wiederholen: am 02. Dezember wird shake baby shake 1 Jahr alt. Ab 21 Uhr werden fünf DJs das Haus rocken! Das dabei alles passieren kann, zeigt eine heutige Mail von Gast-DJ Peter Felkel: "Ich wollte für meinen Teil eigentlich mit Nancy Sinatras Bang Bang starten, dieses verhallte, unheimliche Etwas, das Tarantino in die Anfangssequenz von Kill Bill eingebaut hat. Dann sollte Spoon von Can folgen und dann eine allmähliche Steigerung." Ich hatte ihm als Songbrocken (wir zwei legen ja wie gewohnt im Tandem auf, er links, ich rechts) Love Is The Drug von Grace Jones hingeworfen... man muß sich ja zumindest vorher ein wenig absprechen. Auf jeden Fall wird einiges von dem Herrn oben rechts auf den Teller kommen. Um 23 Uhr wird dann erstmals bei shake baby shake eine Band auftreten: Pretty Flamingo (ein astreines Trio) sehen sich in der Tradition von Supergrass, Jam und Buzzcocks und ich denke, sie werden es uns richtig besorgen. Ab Mitternacht werden die DJs wieder das Kommando übernehmen und wie es sich für eine ordentliche Geburtsparty gehört, mächtig für Stimmung sorgen. Und zwar so lange, bis auch der letzte Gast den Stadtkrug verlassen hat. Was erfahrungsgemäß ganz schön dauern kann. Wird garantiert ein richtiger Spass. (R-man)
Cosmic-Woche bei shake baby shake Permanent Vacation Space Disco rules! Debüt-Release eines neuen Münchner Labels gleichen Namens. Bei Permanent Vacation handelt es sich um einen 16 Track Mix mit space disco, balearic and cosmic sound influences, wie die beiden Macher Tom Bioly und Benjamin Fröhlich mitteilen. Dieses Space/Italo/Cosmic/Balearic-Genre ist seit einiger Zeit in einigen Clubzirkeln recht angesagt und dürfte auch dem etwas älteren Musik-Liebhaber mit Affinität zur Psychedelik und Elektronik gefallen. Denn obwohl der Sound tanzbar ist, ballert die Bassdrum halt nicht entnervend im 4-to-the-floor Rhythmus durch. Zudem findet sich in den DJ-Sets der aktuellen Space-Disco-Künstler auch mal ein Track von Joe Walsh (Country Fair), Black Sabbath (Planet Caravan) oder Blind Faith (Can’t Find My Way Home), will sagen, diese Musiker/DJ’s haben ihre Ohren wirklich in alle Richtungen offen. Und es ist wirklich überraschend zu hören, wie gut diese Burschen solche Rock-Klassiker dann mit entschleunigtem Disco oder aktuellen Lindstrom & Prins Thomas, Todd Terje oder Quiet Village Tracks zu einem begeisternden Mix verbinden. Gerade diese "Scheiß auf Genre und Entstehungsjahr" Einstellung finde ich äusserst inspirierend. Auch auf Permanent Vacation bekommen wir alt und neu gemischt, so z.B. Double (das unglaubliche Woman Of The World. Das sind die von The Captain Of Her Heart) mit Kelley Polar (Tyurangalila vom tollen Album). Tommy Seebach Band (Bubble Sex, so cheesy, das es schon wieder cool ist) mit WhoMadeWho. Max Berlin (mit dem Cosmic Klassiker Elle Et Moi im Joakim Rmx) mit Six Cups Of Rebel (aka Lindstrom - gewohnt geiler Track). Dazu Manhead, Alexander Robotnik, Antena, An-2 (bei dem Tune habe ich noch jedes Mal auf das Tracklisting geschaut) und andere Feinheiten. Alles im guten kosmischen Flow, leicht psychedelisiert und spacig. Durchaus tanzbar, aber auch gut im Sessel zu verfolgen und auch nach zwei Monaten so wertvoll wie am ersten Tag. Permanent Vacation wird sich garantiert in meinen Jahres-Top-10 finden. (R-man)

Donnerstag, 16. November 2006

Abt.: Disco Legenden Daniele Baldelli & Discoteca Cosmic Wir rekapitulieren: Daniele Baldelli war neben Mozart der Resident-DJ der Baia Degli Angeli Diskothek, die 1974 von einem reichen Italiener eröffnet wurde. Als das Baia 1978 wegen Drogen geschlossen wurde, wurde Baldelli bald darauf engagiert, um in einem neuen Club aufzulegen. Dort begann er seinen Sound zu entwickeln, der heute als Definition für ein ganzes Genre herhalten muß: Discoteca Cosmic in Lazise am Gardasee. Das Cosmic war futuristisch eingerichtet, die DJ-Kanzel sah aus wie ein Raumschiff (Orion-style), es gab keine Sitzplätze und nur Cola, Fanta und Fruchtsäfte. Keinen Alkohol. Man öffnet um 21 Uhr und mußte um 1 Uhr schon wieder schließen. Schon im Baia Degli Angeli mixte Baldelli verschiedene Sounds zusammen: „I've been playing the same record for one year to close the night. At six o'clock in the morning, when I saw the sun shine, I've always been playing Ravel's Bolero. While this was playing for 18 minutes, I mixed in Pink Floyd, Malinké chants, effects from Jean Luc Ponty's violin … Everything I could think of. People went mad. They were full of drugs …” Und während Mozart Afrobeat und Platten mit viel Latin Percussion bevorzugte, entwickelte sich Baldelli langsam in Richtung europäischer Elektronik. Noch im ersten Cosmic-Jahr legte Baldelli wie im Baia Disco und Funk auf, doch kurz darauf begann er, seinen Sound extremer gestalten. „Their sound? Otherworldly. Dislocated, Unreal. Cosmic. It was as if their music had a different history to the one you knew, like they’d been shopping for records on a parallel planet. Dubby funk, jazzy electronics, spacey rolling drums, nodding, warping weirdness, all pushed endlessley forward by lazy, over weight basslines. There was little sense of individual tracks; you lost any firm ground as elements shifted and merged, as you entered tunnels of EQ and phasing... It was put together like film music, as if every tiny shift in sound and feeling was accounted for. Wildly eclectic, but not sunny like Ibiza, not gothic like Belgium, in Italy the music was channeled straight from the moons of Jupiter. ... Trippy Krautrock nestled next to tranquillised Brazilian batacuda, slowed-down afrobeat slid into OMD at 33, the whole of music history jumbled into an electric soup.” (Last Night A DJ Saved My Life) Gerne wurde mit Phaser gearbeitet, an den EQs gedreht und die Geschwindigkeit drastisch runtergedreht. Das Tempo pendelte sich bei 95-110 bpm ein, recht langsam eigentlich, aber schneller ging nicht, denn Heroin und LSD waren die Drogen der Jugend und laut Daniele Baldelli wären sie bei schnellerer Musik einfach alle umgefallen. Baldelli begann nach dem ersten Cosmic-Jahr nun schon früh am Abend, von ihm klangtechnisch bearbeitete Elektronik-Tracks aufzulegen und eine ganz eigene Sound-Welt zu kreiren. „In Chicago’s Music Box, Visage’s Frequency 7 was played at +8 and it sounded like a techno record; at Cosmic – played at 33 – it floated, ominous and metallic, the soundtrack to a thriller. Peering at a list of artists he played at Cosmic, it looks like a musical catastrophe: the few easily recognized names include Mike Oldfield, Peter Gabriel, Tony Orlando, the Monks, XTC, Genesis Keyboard-Player Tony Banks and Plastic Bertrand. Yet, however dislocating it is to hear a song like Gabriel’s Biko on 45 – like twisted Inuit folk music – it somehow works.” (Last Night...) Nun macht es offenbar wenig Sinn, sich die einzelnen Tracks anzuhören, denn es war die phänomenale Mixtechnik Baldellis, gepaart mit dem einzigartigen Gefühl für Musik und dem Willen, die Grenzen immer weiter zu öffnen, die scheinbar Unmögliches möglich machte. "They weren't playing records; they were creating music, which is totally different. I couldn't find the records, they didn't exist." (der italienische Top-DJ Claudio Coccoluto) Nachzuhören ist das Ganze auf im Internet kursierenden Tapes, die Baldelli selbst anfertigte und jeden Abend zu hunderten verkaufte. Diese wurden oft gebootlegt und so mancher Cosmic-Fan verdiente sich mit dem Weiterverkauf ein Zubrot für seine teuren Hobbies – wie z.B. Heroin oder dem Citroen DS, damals das Fortbewegungsmittel Nr. 1 unter der Cosmic Jugend (in Italien, das kann ich noch immer nicht fassen). „…auf diesen Tapes hört man Musik mit einem Tempo zwischen 105 und 110 BPM, die psychedelisch und hypnotisch wirkt und bei der elektronische Beats nur eine Nebenrolle spielen. Der Sound auf diesen Mixtapes ist vielmehr ein eklektischer, bekiffter Mix aus Space-Age-Funk, afrikanischen Percussions, Dub-Disco, Samba, No-Wave und europäischem Electro-Pop, der perfekt gemixt ineinander fließt, begleitet von akkuratem EQing und wohl platzierten Effekten. Ein Sound, der noch heute, mehr als 20 Jahre später, atemberaubend klingt." (Groove Mag) Im Fahrwasser von Baldelli und Mozart entwickelte sich eine italienische DJ-Szene, die je nach Persönlichkeit das Thema variierte. Durch Garda See Urlauber wanderte der Afro-Cosmic Sound (wie er heute genannt wird) auch von der Schweiz und Östereich (Innsbruck) nach Süd-Deutschland (München). Dort gibt es auch heute noch Cosmic-Parties. Bis vor ein paar Jahren war die italienische Szene völlig undokumentiert und erst ein Artikel im Seven Magazin brachte ans Licht, dass in Italien einige Sound-Alchemisten am Werke waren, die in punkto Mixtechnik und Sounds ganz weit vorne waren. In den letzten zwei Jahren hat sich um Produzenten, DJs und Musiker wie Lindstrom, Prins Thomas, Joakim, Morgan Geist, Todd Terje etc. und Labels wie Gomma oder Eskimo eine Szene gebildet, die dem Cosmic Sound mit ihren Veröffentlichungen Tribut zollen. (R-man) PS: Einige aktuelle Cosmic-Compilations werden in den nächsten Tagen vorgestellt. PPS: Daniele Baldelli steht noch immer hinter den Wheels Of Steel. Hier ein aktueller Augenzeugenbericht von Tim Lawrence, dem Author von Love Saves A Day.

Mittwoch, 15. November 2006

shake baby shake im Dezember Rok’n’Rol’n’Pop’n’Soul galore! Pretty Flamingo Wird Zeit der wartenden Massive die Band vorzustellen, die am 2. Dezember die shake baby shake Geburtstagsparty musikalisch veredeln wird – Pretty Flamingo. Hier mal kurz eine unzensierte Selbstdarstellung des Trios, denke das passt in punkto Sound und Energie wie die alte Faust aufs Auge: "Pretty Flamingo aus dem Westmünsterland haben es sich auf die Fahnen geschrieben, auf der Bühne stets den größtmöglichen Krach mit kleinstmöglichen Aufwand zu produzieren. Was sich auf dem Papier leicht als stumpfer Punk deuten ließe, erweist sich aber schon nach den ersten Akkorden als melodieseliger Powerpop. Das Trio, musikalisch in den Jahren des Britpop-Hypes sozialisiert, wühlt sich in seinen Songs durch die vergangenen 40 Jahre größtenteils britischer Popmusik. Die Eigenkompositionen bestechen durch ihren reduzierten und dreckigen Garagen-Sound, die Melodien und der Harmoniegesang verweisen dabei mal an Supergrass und the Coral, mal an the Jam oder die Buzzcocks." Pretty Flamingo werden gegen 23 Uhr in der Stadtkrug Lounge (Floor #3) die Bretter betreten, die zumindest in Beverungen die Welt bedeuten. Ich werde in der ersten Reihe stehen! Und ich würde mich freuen, wenn ich dort nicht alleine wäre... (R-man) PS: Wir hatten gestern abend noch eine Lagebesprechung zum Dez-sbs und die Dinge scheinen smooth zu laufen. Wirt Lothar hat alle unsere Forderungen abgenickt, nur bei den Tänzerinnen aus dem Lido blieb er hart. Wir auch... (höhö).

Dienstag, 14. November 2006

Abt.: Exotica Claude Denjean Moog! Das Genre Exotica habe ich beim Dezember shake baby shake Plakat erstmals gestrichen. Und durch Rock ersetzt. Rock hatte ich vorher nicht drauf, aber wenn unser Axel nach Mitternacht die 1+2's übernimmt, dann regieren zu späterer Stunde eher die Rockklassiker à la Led Zeppelin als irgendwelche exotischen Pretiosen so zirka Arthur Lyman oder gar Library-Tunes. Aber dieses Moog! Album werde ich ab jetzt immer dabei haben. Und irgendwann werde ich es brauchen. Da bin ich mir sicher. Vor einer soliden Gitarre-Bass-Drums-Begleitung holt der Holländer Claude Denjean alles aus dem noch frischen Instrument heraus und vergreift sich an diversen Rockklassikern (das ist dann best of both worlds, würde ich sagen). Kenner sagen, Moog! wäre das beste Album des Genres, besser noch als der Output von Wendy Carlos. And who am I...? "In fact Moog! (Phase 4, 1971) must be one of the most essential Moog-ified albums there are. The song choices look lame at first glance (find ich ja nicht - R-man), but it's the extensive use of the wibble button that really bigs this one up. Many Moog albums were produced during the 70's with some dude just going through the motions with lackluster pop melodies. Not so here. Bright invention springs forth with great regularity and the up-tempo numbers are simply stunning. In the world of Moog, it's really difficult to beat his takes on Venus and Na Na Hey Hey Kiss Him Goodbye... They are just steaming!" (www.vinylvulture.co.uk) Side one: 1 Na Na Hey Hey Kiss Him Goodbye; 2 Nights In White Satin; 3 Sugar, Sugar; 4 Raindrops Keep Falling On My Head; 5 House Of The Rising Sun; 6 Everybody's Talkin' Side two: 1 Venus; 2 Come Together; 3 Bridge Over Troubled Water; 4 Lay Lady Lay; 5 United We Stand; 6 Proud Mary Bei dem Tracklisting läuft einem doch das Wasser im Mund zusammen, oder?!?

Montag, 13. November 2006

Abt: Deep Soul George Soulé Take A Ride George Soulé hatte eine lange Karriere als Songwriter im Umfeld des Muscle Shoals Sound, FAME Studio und Malaco hinter sich – alles erste Adressen im Southern Soul/R&B – aber er hatte nie diesen einen Hit, der ihn unsterblich machte. So tauchte sein Name erstmals auf der wirklich genialen Country Got Soul Compilation auf, die vor einigen Jahren erschien. Umso überraschender war es, daß er seine arrivierte Konkurrenz (Tony Joe White, Dan Penn, Donnie Fritts, Bonnie Bramlett etc.) in Grund in Boden sang. Auf seinem Beitrag Get Involved klang er definitiv nicht wie ein Whitey. Auch auf der Country Soul Revue Platte, die er 2004 mit diesen alten Kumpels aufnahm, war er der klare Sieger. So wurde es Zeit für sein Solodebüt, für das natürlich sein CGS-Hit Get Involved neu eingespielt wurde, sowie bewährte Soulé-Kompositionen wie I’ll Be Your Everything (von Percy Sledge aufgenommen) und Shoes (Brook Benton). Weitere Tunes stammen von Dan Penn, Spooner Oldham und Don Covay, durchweg Garanten für gut geerdeten Deep Soul. Dass bei der Umsetzung nicht schief gehen konnte, dafür sorgte Mark Nevers und sein Studio in Nashville, in dem ja schon Candi Staton letztens zu großer Form auflief. Nevers sorgt für eine erdige Basis, auf der George Soulé zeigt, dass die vier Jahrzehnte im Songwriter-Hintergrund absolute Verschwendung waren. Und wenn man dann diesen spindeldürren Opa sieht mit dem kleinen Oberlippenbart, dann fragt man sich, wo diese Stimme herkommt?!? (R-man) hier

Sonntag, 12. November 2006

Abt.: Recall Butch Cassidy Sound System Butches Brew Seit einiger Zeit schleppe ich die Brothers And Sisters 12" vom BCSS zum shake baby shake Abend, aber aufgelegt habe ich sie noch nie. Aber da es ein Teufelstune ist und das dran hängende Album auch wirklich erstklassig ist, wollen wir hier noch einmal dran erinnern... Michael Hunter ist Schotte und zumindest in Fachkreisen als Soundtüftler bekannt. Die Aufnahmen unter dem BCSS Alias sollten eigentlich als 70er Archivfund einer damals musizierenden Brit-Reggae Band veröffentlicht werden. Aber es ließ sich nicht lange verheimlichen, dass hinter diesen nach jamaikanischem Reinheitsgebot eingespielten Tunes ein Bleichgesicht aus Schottland steckt. Und zwar im Alleingang. Der mitreissende Opener Brothers And Sisters ist Neo-Dub-Freunden seit einigen Jahren von einigen Compilations bekannt und gehört seit dem in meine private Top 5 des Genres. Ziemlich uptempo, irgendwie vintage aber gleichzeitig unheimlich frisch klingend. Ähnlich geht es mit Hear What I Say weiter, das fast wie ein klassischer Riddim daherkommt, zu dem kurze Vokalsamples eingespielt werden. Das alte Cissy Strut Juwel aus dem Meters-Schatzkästchen erfährt eine Jamaika-Bearbeitung und könnte so oder zumindest ganz ähnlich in der Version der Chosen Few geklungen haben. Die Singles-Auskopplung Rudi tönt noch am aktuellsten, wird aber von Michael Hunter locker am drögen Dancehall Einerlei vorbei manövriert. Die anderen Tunes sind relaxter Reggae im Stile der Mitt-70er, klassisch mit Bläsern garniert und Dubeffekten zerlegt. Da lässt er die Hallspirale mal so richtig krachen. Leider können sie die von den drei ersten Tunes so hoch gelegte Messlatte nicht ganz erklimmen, grooven aber durchaus angenehm durch. Wahrscheinlich werde ich auch hier echte Perlen finden, wenn sich meine Fixierung auf die opening tunes erstmal gelegt hat. Ein feines Album, das so ganz nebenbei auch die Wartezeit auf das nächste Groove Corporation Album verkürzt. Das mit ziemlicher Sicherheit nicht kommen wird - und auch um Butch Cassidy sein Sound System ist es seit dem September 2004 Release des Album ruhig geworden. (R-man)

Samstag, 11. November 2006

Coming soon... Cosmic-Woche bei shake baby shake Die Geschichte zur Discoteca Cosmic am Gardasee und warum mir das Zeug so gut gefällt. Dazu einige aktuelle Compilations zum Thema. Und hier unten noch ein Veranstaltungstipp! An dem Wochenende lassen wir die Cosmic-Platten zu Hause (die kommen dann garantiert im Januar zum Zuge) und durchpflügen das große Feld der Disco-Soul-Funk-Rock-Klassiker. For maximum pleasure sozusagen.

Freitag, 10. November 2006

Abt.: Discolegende Daniele Baldelli & Baia Degli Angeli Die zweite. Am 17. Oktober habe ich schon einmal über die Brutstätte des Afro-Cosmic Sounds berichtet und bevor ich weiter mache und in den nächsten Tagen ein paar Zeilen zur Discoteca Cosmic schreibe und Infos zu ein paar aktuellen Compilations gebe, wollte ich euch, ihr Millionen da draussen, noch einmal up to date bringen. Dazu bitte ich unten den Link anzuklicken, der euch zu einem 2002 im Seven Mag publizierten Artikel von Louise Oldfield führt. Der ist in englisch, aber leicht verständlich. Und äussert interessant. Ganz besonders witzig finde ich die Stelle, an der sie die wechselnden Moden beschreibt - weiße Clogs mit abgeschliffenen Hacken (also vorne hoch, hinten flach), dazu Hochwasser-Röhrenjeans, damit man die Socken sehen konnte. Aber Geschmack hatten sie doch, die italienischen Musikfans, denn das Top-Auto der Szene war der Citroen DS und wer sich das nicht leisten konnte, der fuhr zumindest eine Dyane. Ein wahrhaft kosmischer fahrbarer Untersatz. Und das in Italien! Dieser Artikel war übrigens auch die erste Dokumentation über dieses Disco-Phänomen, das in jeder Hinsicht ganz weit vorne war. So, bitte jetzt hier klicken... (R-man) PS: Auf dem Foto von links nach rechts: Daniele Baldelli, Grace Jones, Mozart.

Donnerstag, 9. November 2006

Online-Mag Discopia # 9 Ich hatte auf das Internet-Zine Discopia neulich schon mal lobend hingewiesen. Nun ist Ausgabe 9 online - mit Interviews und Stories von/mit/über Rhythm and Sound, Daniel Wang, Casco, the Emperor Machine, Legowelt, Skatebaard, Disco Vidz etc. Alles sehr lesenswert Dazu einen neuen Lovebug Mix, der tatsächlich mit Adriano Celentano (Language Of Love) beginnt und Candido (Dancing And Prancing) endet. Dazwischen hören wir Psychedelia, Disco, Italo House und Electro. Gar nicht schlecht. Zum lesen begibt man sich hier hin! (R-man)

Mittwoch, 8. November 2006

Abt.: Studio One Freddie McGregor Bobby Bobylon Zu den 100 Essential CDs des Rough Guide To Reggae zählt Bobby Bobylon, über das wie folgt geurteilt wird: „This exceptionally gifted singer has recorded several albums of the highest quality since this, but for heartfelt freshness this is the one to investigate first.“ Dabei wurde das Album damals von Coxsone Dodd teilweise aus in den 60ern eingespielten und später überarbeiteten 7“-es gebastelt und erschien erstmals 1980. Irgendwann dann auch mal als schmale 10-Song/30-Minuten-CD. Nun setzt Hartbeat seine sensationelle Studio One Reissue-Arbeit fort und bietet das feine Werk mit 8 Bonustracks an (das damit die 70 Minuten-Grenze erreicht), durchweg bis dato nicht auf CD erhältliches Material, inklusive einiger Disco-Mixe. Das Ganze kommt mit recht informativem Booklet und Slipcase. Der absolute Hammer ist allerdings das Remastering. Was nun generell auf diesen Hartbeat-Studio One-Reissues zu hören ist, ist dem Original-Vinyl oder ersten CD-Umschnitt gegenüber einfach phänomenal. Und klanglich besser als alles, was aus anderen Reissue-Schmieden (Soul Jazz, Blood & Fire etc.) kommt. Keine Ahnung, wo die das herholen. Keine Ahnung, wie Coxsone das damals aufs Band bekommen hat. Die 5. Dimension. (R-man)

Dienstag, 7. November 2006

shake baby shake im November ...a mighty fine time Auch auf die Gefahr, mich zu wiederholen, aber der letzte shake baby shake Samstag war rundum großartig. Bis 20:59 Uhr waren wir unter uns, als ich eine Minute später an die Decks ging, kamen die ersten Gäste. Um Mitternacht hatte der Stadtkrug den Siedepunkt erreicht und als ich um 3 Uhr nach Hause gefahren (worden) bin, war immer noch gut was los. Leider musste ich die heiligen Hallen mitten in Radar Love verlassen (der Taxant wollte nicht warten), obwohl ich mir das doch ausdrücklich bei Axel gewünscht hatte. Gegen 5:30 Uhr kam dann die Polizei und verlangte nach etwas Ruhe. Wahrscheinlich lief gerade Mama Loo von Les Humphries und seinen Sängern. Unser Axel… Hier der Abend im Schnelldurchlauf: R-man Set 1: Mit gediegenem Soul begonnen (u.a. Booozoo Bajou’s Take It Slow im Mousse T-Mix), dann ein paar fette Dub-Bässe aufgefahren (endlich mal Midnight Marauders von Joe Dukie & DJ Fitchie aufgelegt, dann Gregory Isaacs Night Nurse im K&D Mix und Dennis Bovell’s begnadetes Rowing) und schließlich ein paar Midtempo-Soul-Disco Nummern à la Dennis Edwards Don’t Look Any Further nachgeschoben. Mit Carly Simon’s You’re So Vain als letzten Song habe ich Ingolf den Übergang einfach gemacht. Ingolf Set 1: Nachdem Reinhard eröffnet hat - durchaus angemessen gemütlich, vor sich langsam füllendem Stadtkrug, übernahm ich mit Tempo und 80er Disco: Johnny Guitar Watson - Booty Ooty, Jimmy Bo Horne - Spank, Montana Sextet - Run Like The Wind (Westside Remix), Bobby Brown - Humping Around, Kool & The Gang - Get Down On It (Oliver Momm Mix), Sybil - When I'm Good And Ready, Four Seasons - Ooh What A Night (88-Remix). Etwas bremsend zum Schluss dann Barry White mit der Album Version von Come On. Axel Set 1: Einige nette Coversionenen zu Beginn: This Is Not A Love Song (Nouvelle Vague), Light My Fire (Shirley Bassey) und Strange Days (Thievery Corporation Mix). Danach quer durch den Wohlfühlsound von Van Morrison über Donnie Fritts zu Paul Weller und Hot Chocolate. Schließlich noch Tom Waits und am Ende die lange Version von The Ghetto. R-man Set 2: Auf den wirklich großartigen Donny Hathaway-Groove ließ ich die mitreissende Basslinie von Aaron Nevilles Hercules folgen, legt etwas Soul nach, um über Soul II Soul und Stereo MCs zu meiner aktuellen Lieblingsplatte zu kommen: Talk Talks Such A Shame im 7-minütigen Zerstückelungsmix von Tim Friese-Greene. Dieser Perkussions-Mittelteil alleine… dann Nu Spirit Helsinki, L.U.P.O., James Brown, Joe Cocker (Woman To Woman), Rare Earth und schließlich Black Betty von Ram Jam. Eine größere Hürde für unseren Ingolf... Ingolf Set 2: Etwa gegen 1:00 und ich bekomme nicht mehr alles zusammen. Auf jeden Fall dabei und wirksam: Doobie Brothers - Long Train Running (93er Remix), M - Pop Muzik (als Maxi-Version), Westworld - Sonic Boom Boy, Sister Sledge - Lost In Music, The Catch - 25 Years (Extended 12"-Mix), Orbital - The Saint, Talking Heads - Slippery People, Pseudo Echo - Funky Town (auch hier die 12" Version), Chic - Mystique (Album Version) und zum Schluss die Scissor Sisters mit der Album-Version von I Don't Feel Like Dancing. Alles ein grosser Spass. Es war wieder richtig nett. Axel Set 2: Ab 2 Uhr wurden die Tänzer mit der akustischen Live-Version von Hotel California leicht abgefedert, Patti Smith mit Because The Night nachgelegt (nur mit Akustikgitarre aus Jools Holland live) und dann tief in die 70s eingetaucht und dem begeisterten Publikum jede Menge Hits von Led Zeppelin, Doors, Jimi Hendrix, Frank Zappa, Deep Purple, Janis Joplin usw. geboten. Bis in die frühen Morgenstunden… Das Fazit: So langsam wird's was mit shake baby shake. Der letzte Samstag lief ungefähr so, wie ich mir das vor einem Jahr in meinen Träumen ausgemalt/erhofft hatte. Nette Leute, gute Vibrations, altersmässig richtig gut durchmischt und musikalisch sehr spannend. Ich will uns hier nicht als Top-DJ-Team verkaufen, so viel Selbstdistanz habe ich schon, aber unsere kombinierte Plattensammlung, die durchaus verschiedenen Geschmäcker (die von einem gemeinsamen Nenner ausgehen) und das durch die monatliche shake baby shake Party neu erwachte Forschertum eröffnen uns ungeahnte Möglichkeiten. Anything-goes. Und das ist gut so. Am 2. Dezember lassen wir es dann richtig krachen. Be there or be square. (R-man)

Montag, 6. November 2006

Post-sbs-Kater, ein Flohmarkt und fette Beute! Mit ziemlichem Hangover habe ich mich am Sonntag nach Göttingen aufgemacht, um den monatlichen Flohmarkt zu besuchen. Dort hatte ich letzten Monat gut abgeräumt, denn zwei nette Damen hatten Teile der Plattensammlung ihres Bruders dabei. Und der war mal DJ und hat in der Disco- und post-Disco-Phase ganz gut aufgepasst und einiges an obskuren und klassischen Tanzbodenfüllern angesammelt. Die jetzt zum Teil in meinen Besitz übergehen... Aber bevor ich das Duo ausmachen konnte, erwarb ich bei zwei echten Zauseln 5 Alben für 1 € pro Stück: Chic (Debüt), Supermax, Rheingold, Giorgio Moroder und Donna Summer (Love To Love You Baby). Und schließlich traf ich nach längerem Suchen auf die beiden Mädels, die auch brav ein paar Kisten Frisch-Vinyl dabei hatten. Zwar hatte der Blödel-Bruder auf fast jede Platte seinen Namen geschrieben oder mit einen Sticker seiner Discothek in Bremen beklebt, aber scheißegal. An Maxis und Alben packte ich ein: Zap-Pow, Michael Jonzun, Yambú, Neneh Cherry, Gap Band, Loose Ends, Odysee etc. Und dazu schleppte ich fast vierzig 7"-es nach Hause. Darunter Chic (3x), Odyssey, Kurtis Blow, Gino Soccio, Edwin Starr, Leon Haywood, Bee Gees, OMD, Barry White, Jean-Michael Jarre, Sandy Nelson, Supermax (African Blood), Sister Sledge, Dobie Gray, Tom Browne (Funkin For Jamaica), Gloria Gaynor und diverse Klassiker von Labels wie T.K., Philadelphia International und Buddah. Da meine Wheels of Steel noch im Stadtkrug stehen, kann ich noch nichts weiter sagen, aber ganz besonders gespannt bin ich auf Galaxis (mit Can-Cover I Want More) und Munich Machine (Moroder) mit A Whiter Shade Of Pale. Ach ja, für den 14x12" und 39x7" Spaß habe ich ohne Zögern einen Zwanziger rausgetan. (R-man)

Sonntag, 5. November 2006

Oh, what a wonderful world... Junge, Junge. Gestern beim November shake baby shake haben wir kollektiv einen grandiosen Abend erlebt. Sagt sogar Uwe Linsdorf, der erstmals mit Ente Tillman reinschneite. Linse war ja in den 80ern der Eigner der BB (Beau Brummel) in Höxter, einer ziemlich genialen Disco, in der ich in meiner Jugend relativ regelmässig am Wochenende vom Barhocker gefallen bin. Danach eröffnete er den Felsenkeller, der für Jahrzehnte das Epizentrum der Weserbergland-Jugend war. Und neulich bis auf die Grundmauern niederbrannte. Trotz reichlich Stress tagsüber habe ich dann im Laufe des Abends noch richtig den Groove gekriegt und bin dann glücklich und voll (Mann haut ja doch einiges weg an so einem Abend) um 3 Uhr ins Bett. Um 8 Uhr mußte ich wieder aus. Heute nachmittag war ich dann auf dem Flohmarkt Göttingen und bin mit vierzig 7"-es und 20 Groß-Vinyls in der Tasche ermattet zu Hause eingetrudelt. Genaueres wenn ich wieder besser funktioniere... (R-man)

Samstag, 4. November 2006

soon come shake baby shake the box #1 Zum ersten Dezember Wochenende - an dem shake baby shake seinen 1. Geburtstag feiert und der Stadtkrug richtig aufgemischt wird - wird auch the box #1 fertig sein. Dabei handelt es sich um eine 3-CD-Box, von den shake baby shake DJs handgeklöppelt. Jeder sbs-Resident (Axel, Ingolf, R-man) hat auf einer CD seine Favoriten zusammen gestellt. Dazu gibt es 3 formschöne Karten mit Tracklisting etc. und alles zusammen kommt in einer sehr eleganten Blechdose (in CD-Größe) verpackt. Mit Sticker (siehe oben rechts). Genau 100 Stück machen wir davon. Hier ein kleiner Einblick in das jeweilige Tracklisting: Axel: Beginnt mit dem Acid Jazz-Klassiker Jesse von Mother Earth, bietet jede Menge Funk (Temptations, Charles Wright, Rufus Thomas, Etta James, Bill Withers), unterbrochen mit kleinen stilistischen Auflügen zwischen Big Bad Voodoo Daddy, Boozoo Bajou, Paul Weller, Charlatans und Gotan Project. Ingolf: Recht elektronisch geht es hier zu, mit leisem Beginn (Toto, IIO, Amorphous Androgynous), heftigerem Mittelteil (U2 im Rmx, Moby, Groove Armada), einem 007-Vibe-Schlenker (Garbage, Propellerheads & Shirley Bassey, Sinead O'Connor) und ebenso sanftem Ende (The Chimes, Enya). R-man: Fängt mit Aaron Neville und einigen Soul-Funk-Klassikern an, streift dann ein paar Clubsound-Juwelen (Soul II Soul, Stereo MCs), wird kurze Zeit moderner (Thievery Corporation, Nu Spirit Helsinki), dann wieder schwer funky (James Brown, Joe Simon, Curtis Mayfield), um satt mit Rare Earth und Black Betty von Ram Jam zu enden. Wenn nach dem 2.12. noch Exemplare übrig bleiben (O-Ton Axel: "Um 1 Uhr sind die weg!"), dann werden wir sie hier anbieten. (R-man)

Freitag, 3. November 2006

Abt.: Nu Yorican El Barrio II The Bad Boogaloo Ein wirklich nachhaltiges Vergnügen, diese Reissues des legendären Fania-Labels: diesmal wieder mit einer coolen Compilation mit Boogaloo-Sounds von 1966-1972. Mitte der Sechziger entstand in Spanish Harlem (= El Barrio) ein neuer Crossover-Sound, den die ältere Riege der puertoricanischen Einwanderer erstmal sehr kritisch beurteilte. Denn was die jüngere Immigranten-Generation da hervorbrachte, war ein keineswegs traditioneller Mix aus Jazz, Funk und Soul – aber immer noch mit hochdosiertem Latino-Background, brodelnder Percussion und karibischem Flow. Gesungen wurde aber schon überwiegend englisch, und erste Cover-Versionen von Ami-Hits gab es auch, wie den Opener der verwegenen La Lupe, die sich Peggy Lees „Fever“ zu eigen machte. Newcomer wie Joe Cuba und Pete Rodriguez hatten mit ihrem partytauglichen Boogaloo-Sound aber gleich so großen Erfolg, dass auch etablierte Latino-Größen wie Ray Barretto und Eddie Palmieri ihren Sound modernisieren mussten. Und das mit überzeugenden Ergebnissen, wie diese 16 Tunes beweisen: Nu Yorica vom feinsten: mit knackigen Bläsern und funky Groove, eingängigem Call & Response-Gesang und einem untrüglichen Gespür für zeitlose Party-Knaller. Extralob wieder für Cover und CD-Booklet mit Linernotes und tollen Original-Cover-Abbildungen. (Whirlyjoe)

Donnerstag, 2. November 2006

Abt.: Hooligan Studio One Rude Boy Den Rude Boy (auch Rudie genannt) gab es in Jamaika schon in den 50ern, aber als sich Mitte der 60er herausstellte, dass die frisch gewonnene und hoffnungsvoll ersehnte Unabhängigkeit des Landes (man gehörte vorher zum United Kingdom) eher eine wirtschaftliche Verschlechterung brachte, wuchs die Gewalt unter der Ghetto-Youth beträchtlich an. Zu dieser Zeit zog die Jugend zu tausendem vom Land in die Städte, wo ihre Träume recht schnell zerplatzten und in Frust und Gewalt umschlugen. Die Vorbilder der Kids kamen aus dem Kino – die düsteren Helden aus Sergio Leones Spaghetti Western, die Akrobatik und Schwertkunst der Ninja-Kämpfer, sowie (man glaubt es kaum) der unbesiegbare Frauen-Magnet James Bond. Zwischen dem Ska (65) und Rocksteady (67) entwickelte sich so ein eigener Sound, langsamer als Ska, den Bass nach vorne (der elektrische Bass wurde erstmals eingestöpselt), die Bläser nach hinten und Bühne frei für den Sänger. Der versuchte, den Rude Boy zur Einsicht zu bringen (manchmal wurde er auch glorifiziert). Songtitel hießen Rude Boy Gone To Jail, Youre Too Bad, Hooligan, Murderer, Get Smart, Johnny Too Bad (der Slickers Hit hier in der Version von Dennis Brown), Don’t Fight It und Crime Don’t Pay. Neben Tracks von The Wailers, Johnny Osbourne, Freddie McGregor, John Holt und Bob Andy finden sich rare Studio-One-Schätze von Mr Foundation, Dudley Sibbley und The Soul Brothers. Alle 18 Songs wurden digital überarbeitet, das Werk erscheint wie gewohnt mit sehr guten Linernotes und vielen Fotos. Auf Soul Jazz und eine weitere Perle auf der Studio-One-Kette. (R-man)

Mittwoch, 1. November 2006

Abt.: Purer Genuss! What It Is! Funky Soul and Rare Grooves 1967-1977 Ganz feine Sache! Rhino Box mit 91 Ausgrabungen aus den Archiven von Warner, Atlantic und Atco mit ein wenig erdigem R&B, einer Prise selig machendem Soul und vor allem viel Schweiß treibendem Funk. Für jedes Stück der Bar-Kays, Curtis Mayfield, Wilson Pickett und Dr. John finden sich fünf eher unbekannte Künstler und Bands wie Macondo, Stovall Sisters, Ed Robinson, The Mystic Moods, Society’s Bag usw. – die aber eines gemeinsam haben: sie alle liefern einen Killertune ab! Die Anfangs erwähnten hatten davon mehrere, die Juwelen der Nobodys haben erfahrene Crate Digger aus den Archiven gezogen. Und bei What It Is! kriegt man sofort mit, dass es sich hier um eine Kiste für fortgeschrittene Funkateers handelt und nicht um eine Ansammlung der Greatest Hits Of Soul/Funk. Mit Ausnahme von Aretha Franklin’s Rocksteady (das allerdings in einer signifikant anderen Version hier Premiere feiert) wurden nicht die offensichtlichen Tunes gewählt, sondern Raritäten und Songs von Platten, die man nicht hat, oder deren Highlights man sowieso übersehen hätte. Und so öffnet sich dem Fan ein Füllhorn an Perlen und Juwelen, an denen man sich lange erfreuen wird. Natürlich ist die optische Aufarbeitung entsprechend. Die Box von 7“-Single-Größe kommt in extrem harter und dicker Pappe und hat die Anmutung einer Zigarrenkiste. Die CDs stecken in schön designten Pappschubern und dazu gibt es 82-seitiges Buch (auch in 7“-Grösse) mit einem Essay von Oliver Wang und sehr interessanten Track-By-Track-Notes. Dazu natürlich Cover und Fotos – alles sehr geschmackvoll lay-outet. A labour of love! Geile Musik! Mehr Funk! A new level of cool! Yeah! Ein Exemplar steht schon griffbereit neben meinem Player! (R-man)