Soul, Funk And Jazz From A Revolutionary Era
Ein schönes Beispiel dafür, dass man weitgehend DJ-taugliche Compilations auch nach inhaltlichen Kriterien zusammenstellen kann. Dem verdienten Londoner Harmless-Label gelang dies im Jahr 1999 mit dieser Zusammenstellung, die den funky Sound der afroamerikanischen Consciousness-Bewegung repräsentiert. Oder um es mit James Brown zu sagen: „Say It Loud - I’m Black And I’m Proud“.
Mein Doppelvinyl bietet 14 Black Power-Songs der späten 60er und frühen 70er in a funky style, mit nahe liegendem wie Gil Scott-Herons „The Revolution Will Not Be Televised“, The Last Poets „When The Revolution Comes“ oder “Push On Jesse Jackson” von den Pace-Setters – allesamt überzeugende Verbindungen von Form und Inhalt.
Am häufigsten auf meinem Plattenteller finden sich aber Esther Marrow - „Things Ain’t Right“ und die göttliche Nina Simone, deren „I Wish I Knew How It Would Feel To Be Free“ weniger funky als schlicht wunderschön ist - ein perfekter Tune, um einen Abend angemessen ausklingen zu lassen. Extralob fürs angemessene Cover-Artwork und die Linernotes von James Maycock.
Ein Jahr später folgte dann Volume 2, eine nahtlose Fortsetzung aus einem Guss: Gary Byrd shoutet „Are You Really Ready For Black Power“, The Rance Allen Group beklagt „Lying On The Truth“ und die Isley Brothers rufen zu „Fight The Power“ auf.
Meine Favoriten: natürlich JB mit dem programmatischen „I Don’t Want Nobody To Give Me Nothing“ und das zurecht vielgespielte „Tell It Like It Is“ von S.O.U.L. – wenn Politik nur immer so tanzbar wäre….
Macht zwei ganz feine Compilations mit Attitude und Funkiness, da darf man dann schon auch mal als Weißbrot die rechte Faust in den Himmel recken – möge der heilige Obama all unseren Hoffnungen gerecht werden, denn es ist vermutlich mehr denn je notwendig, seine Stimme zu erheben.
Mit etwas Suchen sind beide Volumes noch zu bekommen, sogar als Vinyl. (Whirlyjoe)
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