Another Day In Paradise
In Sachen shake baby shake-kompatibler Filmmusik geht es diesmal um Larry Clarks 1997 etwas untergegangenes Gangster/Junkie-Drama Another Day In Paradise, das er zwei Jahre nach dem Erfolg von „Kids“ mit etwas größerem Budget und dem (koproduzierenden) Hauptdarsteller James Woods realisieren konnte. Woods firmiert übrigens auch als „Executive Producer“ des Soundtrack-Albums und scheint überhaupt mit großer Leidenschaft bei der Sache zu sein – vor und hinter den Kulissen.
Der Film handelt von einem jungen Paar auf der schiefen Bahn zwischen Drogen und Verbrechen (Vincent Kartheiser und Natalie Woods Tochter Natasha Gregson Wagner), die auf die Outcats James Woods und Melanie Griffith (der man die alternde Junkie-Braut mal gar nicht abnimmt) treffen, wobei es zu Ansätzen familiärer Strukturen kommt, die in der Folge eskalierender Gewalt am Ende aber wieder zerstört werden.
Als Film durchaus gelungen, angenehm trashig und recht blutig, wobei vor allem Woods als charmanter Fiesling mit Bierbauch überzeugen kann. Clark pflegt seine immer etwas selbstverliebten kleinen Eigenheiten (Junkie-Chic und Knarren-Fetischismus), das Ganze hat den Charme eines künstlerisch ambitionierten B-Movies.
Vor allem hat Another Day In Paradise aber einen ebenso überraschenden wie großartigen Soundtrack zu bieten, nämlich eine sehr lässige Sammlung coolster Soul- und Funk-Nummern mit fettem Southern Flavour. Ansonsten hat Clark ja meistens derben Hardcore, Metal oder Skate Punk als Untermalung seiner jugendliche Subkulturen beobachtenden Filme zu bieten, hier ist die Stimmung aber ganz anders. Woods nimmt man seinen Enthusiasmus für den Soul der 70er voll und ganz ab, als krönender Beweis dient die Szene in einem Club, wo der leibhaftige Clarence Carter auf der Bühne steht und „Looking For A Fox“ singt.
Auf dem Soundtrack ist Carter noch mit einer weiteren Nummer dabei, ansonsten dominieren klassische 60s und 70s-Tunes, erweitert um einige sehr gute neuere Soul-Acts wie Chocolate Genius und Ex-Brand New Heavies Sängerin N’Dea Davenport – hier covert sie gekonnt Dylans „One More Cup Of Coffee“. Bob Dylan ist mit „Every Grain Of Sand“ aus dramaturgischen Gründen auch dabei, ansonsten gibt es hier aber wie gesagt nur Funk und Soul von Otis Redding („Hard To Handle“ - schon wieder…), Soul Clan, Sam Moore, Soul Bros.
Die Highlights: Allen Toussaints „Soul Sister“, „Boogaloo Down Broadway“ von The Fantastic Johnny C. und eben “Looking For A Fox” von Clarence Carter. Der Film ist sicher nicht jedermanns Geschmack, der Soundtrack ist aber definitiv sbs-kompatibel, ja sogar die Spoonful-Detektoren schlagen schon bei der ersten Nummer an. (Whirlyjoe)
In Sachen shake baby shake-kompatibler Filmmusik geht es diesmal um Larry Clarks 1997 etwas untergegangenes Gangster/Junkie-Drama Another Day In Paradise, das er zwei Jahre nach dem Erfolg von „Kids“ mit etwas größerem Budget und dem (koproduzierenden) Hauptdarsteller James Woods realisieren konnte. Woods firmiert übrigens auch als „Executive Producer“ des Soundtrack-Albums und scheint überhaupt mit großer Leidenschaft bei der Sache zu sein – vor und hinter den Kulissen.
Der Film handelt von einem jungen Paar auf der schiefen Bahn zwischen Drogen und Verbrechen (Vincent Kartheiser und Natalie Woods Tochter Natasha Gregson Wagner), die auf die Outcats James Woods und Melanie Griffith (der man die alternde Junkie-Braut mal gar nicht abnimmt) treffen, wobei es zu Ansätzen familiärer Strukturen kommt, die in der Folge eskalierender Gewalt am Ende aber wieder zerstört werden.
Als Film durchaus gelungen, angenehm trashig und recht blutig, wobei vor allem Woods als charmanter Fiesling mit Bierbauch überzeugen kann. Clark pflegt seine immer etwas selbstverliebten kleinen Eigenheiten (Junkie-Chic und Knarren-Fetischismus), das Ganze hat den Charme eines künstlerisch ambitionierten B-Movies.
Vor allem hat Another Day In Paradise aber einen ebenso überraschenden wie großartigen Soundtrack zu bieten, nämlich eine sehr lässige Sammlung coolster Soul- und Funk-Nummern mit fettem Southern Flavour. Ansonsten hat Clark ja meistens derben Hardcore, Metal oder Skate Punk als Untermalung seiner jugendliche Subkulturen beobachtenden Filme zu bieten, hier ist die Stimmung aber ganz anders. Woods nimmt man seinen Enthusiasmus für den Soul der 70er voll und ganz ab, als krönender Beweis dient die Szene in einem Club, wo der leibhaftige Clarence Carter auf der Bühne steht und „Looking For A Fox“ singt.
Auf dem Soundtrack ist Carter noch mit einer weiteren Nummer dabei, ansonsten dominieren klassische 60s und 70s-Tunes, erweitert um einige sehr gute neuere Soul-Acts wie Chocolate Genius und Ex-Brand New Heavies Sängerin N’Dea Davenport – hier covert sie gekonnt Dylans „One More Cup Of Coffee“. Bob Dylan ist mit „Every Grain Of Sand“ aus dramaturgischen Gründen auch dabei, ansonsten gibt es hier aber wie gesagt nur Funk und Soul von Otis Redding („Hard To Handle“ - schon wieder…), Soul Clan, Sam Moore, Soul Bros.
Die Highlights: Allen Toussaints „Soul Sister“, „Boogaloo Down Broadway“ von The Fantastic Johnny C. und eben “Looking For A Fox” von Clarence Carter. Der Film ist sicher nicht jedermanns Geschmack, der Soundtrack ist aber definitiv sbs-kompatibel, ja sogar die Spoonful-Detektoren schlagen schon bei der ersten Nummer an. (Whirlyjoe)
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