'Scuse Me While I Kiss The
Sky oder: The Summer Of
Love revisited
Love revisited
Jimi Hendrix' brennende Gitarre. Janis Joplins Southern Comfort getränkter Blues. Die Beatles in Uniformen, die Stones mit komischen Hüten auf den Köpfen. Das Monterey-Festival. Der Vietnam-Krieg. Aufbegehren gegen die bestehende Ordnung. Haight-Ashbury brodelt, London swingt. Die Jugend der Welt trägt Stirnbänder und Blumen im Haar, Indianerschmuck und schrille Klamotten und träumt bunte Träume von einer besseren, friedlicheren Welt. Und Grateful Dead und Jefferson Airplane, Doors und Byrds, Pink Floyd, Love und Buffalo Springfield spielen den Soundtrack zum Flug auf dem magischen Teppich. Der Zauber wirkt fort – auch im 40. Sommer nach dem Sommer der Liebe. „What's so funny 'bout peace, love and understanding?“, begehrte Elvis Costello einst zu wissen. Gute Frage. Doch genug der Vorrede: Hier sind zehn Alben aus dem Jahr 1967 – für die Ewigkeit.
03. The Jimi Hendrix Experience – Are You Experienced
Erst zwei 45er, „Purple Haze“ und „Hey Joe“, beide im März 1967 erschienen, dann, ein paar Wochen später, das Album – und fortan ist nichts mehr so, wie es früher mal war. James Marshall Hendrix revolutioniert alles: Songwriting, Dresscodes, Bühnenshow und vor allem natürlich - das Gitarrenspiel.
Erst zwei 45er, „Purple Haze“ und „Hey Joe“, beide im März 1967 erschienen, dann, ein paar Wochen später, das Album – und fortan ist nichts mehr so, wie es früher mal war. James Marshall Hendrix revolutioniert alles: Songwriting, Dresscodes, Bühnenshow und vor allem natürlich - das Gitarrenspiel.
Auf seiner Debüt-LP Are You Experienced steht der Mann aus Seattle mal knietief im Schlamm des Mississippi-Deltas („Red House“), nur um ein paar Minuten später den Hörer auf eine Reise in eine ferne Galaxie mitzunehmen („Third Stone From The Sun“). Begleitet von seinen getreuen Vasallen Mitch Mitchell (Schlagzeug) und Noel Redding (Bass) reiht er hier Klassiker an Klassiker: „Foxy Lady“. „Manic Depression“. „Can You See Me“. „Love Or Confusion“. „Fire“. Psychedelia, Blues, Rock, Soul, Jazz, Folk: Alles fließt zusammen, wird verrührt zu einem Hexengebräu, das von den Beatles bis zu Miles Davis, von Eric Burdon – der Jimis Frage im LP-Titel mit dem rührenden „Yes, I am experienced“ beantwortet – bis Prince, von Bob Dylan bis Neil Young alles und jeden beeinflusst. Und auch wenn „Electric Ladyland“ jenem Klang am nähesten kommt, den der notorisch unzufriedene Jimi in seinem Kopf hört und doch nie aufs Band zu bannen vermag: die Unmittelbarkeit von „Are You Experienced“ bleibt unerreicht. (Peter Felkel)
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