Freitag, 5. Januar 2007

Abt.: Sammler & Jäger
2 Songs von Yazoo

Da will ich dem R-Man doch mal ein Stück weit in Richtung Plastik-Disco entgegenkommen – obwohl Yazoo ja eigentlich Elektro-Pop mit Soulstimme waren. Jedenfalls kann ich zumindest zwei Songs des Duos Vince Clark (Ex-Depeche Mode, später Erasure) und Alison Moyet wieder hören, denn das Zeug hat immerhin fast ein Vierteljahrhundert auf dem Buckel.

Ihren ersten Hit Only You mochte ich nie besonders, erst recht nicht als Acapella-Cover der grässlichen Flying Pickets, aber dann kam schon Don’t Go, das man mit etwas Glück auf dem Flohmarkt als Mute-12-Inch finden kann. Hier gibt es dann auch den Achteinhalb-Minuten-Extended-Mix von Vince Clark selbst. Das Ding rockt mit mächtigem Beat, die Electronics trotz allem relativ dosiert, funky und druckvoll. Dazu Alisons Stimme wirklich enorm kraftvoll und tiefschwarz. Kaum zu glauben, dass die (weiße) Britin später so dröge Soloalben machen sollte.

Noch besser ist aber Situation, auch vom Debütalbum, wobei man auch hier zur Maxi greifen sollte, die allerdings schon etwas rarer als Don’t Go ist – findet man aber auch mit etwas Geduld. Es gibt unterschiedliche Remixes, alle die ich gehört habe taugen aber. Am besten ist der knapp Sechsminütige von Francois K, der wohl erst einige Jahre später entstanden ist und trotzdem recht nah am Original bleibt. Eher Midtempo, die Keyboards durchaus psychedelisch und selbst der Beat keinesfalls angestaubt. Ich finde das ja schon sehr hypnotisch, Musik die auch nach 25 Jahren nicht verschleißt. Ein eher seltenes Beispiel für doch recht typische 80s-Sounds, die man auch heute noch ohne allzu peinlichen Ü30-Disco-Verdacht spielen kann (wahrscheinlich mache ich mir da was vor.)

Etwas verwirrend ist die Tatsache, dass sich die Band in den USA Yaz nennen musste, wo es doch dann wiederum in GB eine Sängerin namens Yazz gab. Nach einem zweiten Album war eh Schluss, geblieben sind diese beiden Dance-Classics für die Ewigkeit. (Whirlyjoe)

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