Mittwoch, 31. Januar 2007
Shirley Ellis
The Clapping Song
Dancefloor Devastation nennt der Brite das wohl, was sich bei dem Player One ReThink des 65er Top-10 Hits von Shirley Ellis abspielt. Das Original ist ja schon positive Tanzboden-Power, aber diese erstklassige Bearbeitung macht noch einmal richtig Feuer drunter. Wer es nicht glaubt, der bewegt sich bitte mal hier hin und drückt auf den Play-Button. Der Track geht immer, auch wenn nichts mehr geht!
Get it while you can! (R-man)
Dienstag, 30. Januar 2007
Feierabend!
1. sbs DJ-Competition
Zwei Freizeit-DJs, Vollprofis, Musik-Lover oder Mixtape-Fanatiker brauchen wir noch. Dann sind es 12 einsame Kämpfer, die in ihrem Kämmerlein aus Riesenstapeln von Musik 20 Minuten Essenz rausquetschen müssen. Ich habe es fast geschafft, den anderen wünsche ich viel Glück.
Montag, 29. Januar 2007
Sonntag, 28. Januar 2007
Kalt, dunkel & leergefischt!
Die alte Stadthalle in Warburg ist ein Vorkriegsbau, in den seit Jahrzehnten nur das Nötigste investiert wird. Das Ambiente ist düster und bedrückend und am gestrigen Winter-Samstag präsentierte sich der Raum ungeheizt und unwirtlich. Seit einiger Zeit finden hier regelmäßig Flohmärkte statt, die bis dato für ein paar spektakuläre Vinylzukäufe gut waren. Allerdings ist es hier wie in Höxter neulich, zu oft sollte man nicht zum gleichen Flohmarkt fahren. Deshalb viel mein Besuch gestern eher kurz aus.
Für Nachhaltigkeit sorgt keiner der fast durchweg im Rentenalter befindlichen Anbieter (sehr schön: "Pullmoll präsentiert: Best Of Roberto Blanco!"), deshalb gab es nun wirklich nicht viel zu schauen (und noch weniger zu kaufen) an diesem Tag. Selbst der Bauer aus Körbeke, aus dessen Stapel ich noch immer ein paar brauchbare 7"-es von androgynen Herren mit schlechten Frisuren gezogen habe, hatte sein Vinyl zu Hause gelassen. Aus den Stapeln anderer Leute rekrutierte ich wie folgt:
Den Soul Man Soundtrack (1,50), aber nur, weil der Titeltrack ein Duett von Sam Moore mit Lou Reed ist. Dazu zwei Librabry LPs namens Music International. Da finden sich Tracks wie der Hippodrome-Mix mit folgender Erklärung: "Funk - Beat. Police Research. Crime And Sex. Dominated by Synthesizer und Keyboards." Oder auch gut: Do You Know (Hongkong - Beat. Rikscha-Race. Dominated by China Bells and Rockguitar). Na, dann bin ich ja bestens gerüstet für meinen ersten Spielfilm...
Eine Handvoll 7"-es fand ich dann noch für (nicht von) 50 Cent, wovon Come On Eileen, Pass The Dutchie, Manic Monday und Cherish (Kool & The Gang) noch der Rahm war. Den Rest verschweige ich lieber aus Gründen der Glaubwürdigkeit.
Nächste Woche geht es noch einmal Göttingen. Da gibt es gleich zwei Flohmärkte an einem Tag. Das hatte ich vor einem halben Jahr schon mal ausgecheckt und ganz großen Fang gemacht. Dann ist erst mal Schluß mit dem Kaufen. Womöglich fange ich dann mit dem Hören an. (R-man)
Samstag, 27. Januar 2007
1. sbs DJ-Competition
Es ist soweit! Hiermit rufe ich die erste shake baby shake DJ-Competition aus! Im Geiste von Big Chill (siehe meine beiden Posts vom Mittwoch, dem 24. Januar) geht im Prinzip alles, außer einem 128 bpm Gabbafest. Bis dato dabei: sbs Axel, Chrispop, Whirlyjoe, Wurzel9nichtsie und R-man. Es werden weitere Teilnehmer gesucht! 8 (also noch 3) Bedrooms-DJ's, Halbprofis oder Mixtape-Liebhaber wären schön, bei 12 ist Annahmeschluß! Anmeldungen bitte hier!
Die Mit-Spielregeln:
1. Ich bekomme von jedem Teilnehmer einen 20-minütigen Mix geschickt - auf CD, als mp3-File oder per Link zum Downloaden. Plus ein Tracklisting. Deadline: 10. Februar! Also zwei Wochen ab heute!
2. Gewiefte Mixtechnik ist nicht unbedingt entscheidend. Nicht jeder hat die technischen Möglichkeiten, einen Mix aufzunehmen. Es reicht auch, die Tracks in eure Brenn-Software zu laden. Das sollte man dann natürlich etwas bearbeiten (Pausen raus, Kreuzblende, Lautstärke angleichen), muß man aber nicht. Aber möglicherweise kommt eine kompetent gemixte CD bei der Jury (dazu später) besser rüber, als rüde zusammen gehauenes Stückwerk. Doch letztendlich kann ich nur Norman Jay zitieren, der wie alle DJs, die nicht richtig mixen können, mal sagte: „It’s the selection that counts!“
3. Alle Mixe sammeln sich bei mir. Ich brenne alle Mixe auf CD und jeder Teilnehmer erhält einen Satz CDs mit allen Mixen (per Post). Damit hat dann jeder schon mal etwas Partyfutter oder einen angenehmen Satz Auto-Mix-CDs.
Wichtig: wer die 20 Minuten wesentlich (also mehr als 20 Sekunden) überzieht, wird disqualifiziert. Es sollten 4 Mixe auf eine CD passen.
4. Den von mir versandten CDs liegt ein Zettel mit den Tracklistings bei, die Mixe sind aber erstmal ohne Namen, sondern nur durchnummeriert (Mix 1, Mix 2…). Um Schiebereien und Goodwill-Punkten vorzubeugen.
5. Jeder Teilnehmer kann dann in einem noch zu bestimmenden Zeitrahmen (7-14 Tage würde ich spontan sagen) die CDs hören und seine Favoriten nach einem noch zu erstellenden Punktesystem bewerten (der 1. bekommt 10 Punkte, der 2. bekommt 8 oder so). Die Bewertung ist dann ebenfalls bei mir einzureichen, ich zähle die Punkte zusammen und bestimme ohne notarielle Aufsicht den Gewinner.
6. Der Gewinner hat dann schon mal einen Satz schicker CDs (die Platzierten auch). Dann natürlich unermesslichen Ruhm, eine große Karriere vor sich und schließlich bekommt er noch ein shake baby shake T-Shirt auf den Leib getackert (Farbe und Grösse sind individuell wählbar). Sollte der Gewinner kein shake baby shake Resident sein (kaum anzunehmen, hähä) und der Wunsch bestehen, im Stadtkrug mit uns mal hinter den Wheels Of Steel zu stehen, lässt sich sicher auch was einrichten.
In an nutshell: Anmelden hier so schnell es geht! Mix in den nächsten 2 Wochen abliefern! Dann warten. Lasst von Euch hören! (R-man)
Freitag, 26. Januar 2007
Dexy’s Midnight Runners
Das hier soll eine lose Serie mit maßgeblichen Platten starten, die ich über die Jahre ziemlich regelmäßig zum Auflegen eingepackt hatte, nachhaltig lieb habe und für universell einsetzbar halte. Hoffe mal, dass die Blog-Kollegen sich dazu auch was einfallen lassen…
Wir beginnen mit Kevin Rowland und seinen Dexy’s Midnight Runners: schmales Oeuvre - große Wirkung. Um hier nicht lange aus dem Rock-Lexikon zu zitieren, machen wir es kurz: die ersten beiden Alben der Band aus Birmingham sind ganz einfach Pflicht, was später kam (auch Rowlands Solowerk), kann man vernachlässigen.
1980 war Searching For The Young Soul Rebels (Jan Delay huldigt zurecht) einfach nur eine Offenbarung: kurzes Intro mit Radio-Sounds (Sex Pistols, Deep Purple), dann geht es ab, mit superknackigem Northern Soul und angepunktem Folk, nämlich dem grandiosen Burn It Down – diese präzisen Bläser, dieser druckvolle (und eher mittelschnelle) Motown-Groove, dazu Rowlands taufrische Stimme, was für ein Einstieg – kann man wirklich immer spielen. Auch toll ist Tell Me When My Light Turns Green, wiederum sehr northernsoulig, luftig und frisch. Und dann ist da natürlich Geno, die Hymne an den vor allem in GB verehrten US-Sänger Geno Washington, a true classic.
Wer Geno als 7-Inch auf dem Flohmarkt findet, sollte übrigens nicht lange fackeln, denn auf der Flipside findet sich mit Breaking Down The Walls Of Heartache ein weiterer echter Bringer, fast so gut wie Burn It Down.
1982 folgte dann Too-Rye-Ay mit der Hitsingle Come On Eileen (mit dem man – hallo R-Man – auch in der Ü-30-Disco bestehen kann) und diesmal nennen sie sich selbst die Celtic Soul Brothers, womit die eigentliche Inspiration zu dieser melodiös-upliftenden Musik faktisch auch benannt ist, nämlich Van Morrison. Dem wird mit der Coverversion Jackie Wilson Said dann auch gleich kongenial Tribut gezollt. Der Opener Celtic Soul Brothers rockt mit Folk-Fiddle und Banjo, ist dabei ebenfalls absolut partytauglich. Der heimliche Hit des Albums ist I’ll Show You, erneut so ein deeper, bläsergetriebener Northern Soul-Stomper.
Ein wirklich schönes Set mit abwechselnd aufgelegten Van Morrison- und Dexys-Hits ergäbe eigentlich eine ziemlich perfekte halbe Stunde Musik – sollte man also am besten mal machen…. (Whirlyjoe)
PS: Gerade finde ich noch eine Kritik zur Geno 7", die ich euch nicht vorenthalten will: "A dire tribute to Geno Washington, and doubtless one that will sell and sell. How long must we subject our kids to this filth? Weedy, beatless and pathetic." (Record Mirror, 15 March 1980)
PPS: Gute Idee, Whirlyman! Habe auch schon ein paar Texte verfasst, aber eher zu einzelnen Tunes. Kommt demnächst. Auf diesem Weg ein Aufruf an alle Freizeit-DJs sich zu beteiligen! Die Texte können auch ruhig kürzer sein...
Donnerstag, 25. Januar 2007
shake baby shake
im März
Nachdem shake baby shake Resident Axel wohlbehalten aus Indien zurück ist und die anderen beiden sbs Plattenleger Anfang des Monats genug Mainstream für die nächsten 6 Monate aufgelegt haben, rüstet man sich für das nächste Heimspiel. Das wird zumindest für Ingolf und mich zur Entschlackung genutzt. Was genau in die Kiste kommt ist noch nicht sicher, aber ich habe gerade einen ziemlich genialen Re-Edit von American Gypsy's Inside Out gefunden, der ganz sicher dran glauben muß. Und deren Waterboy hatte ich auch schon länger in der Warteschleife... ein wenig Dub-Reggae müßte eigentlich auch mal wieder laufen, da könnte man schön was um die gigantische 7" der Dynamics (Seven Nation Army/Move On Up) wickeln...
Nachdem mir Weihnachten zu Ohren gekommen ist, daß einer unserer Freunde schon länger den (halb) geheimen Wunsch hegt, bei uns mal mitzumischen, haben wir ihn kurzerhand für den 3. Februar eingeladen - Welli Wellmann wird uns als 4. DJ unterstützen und wir sind gespannt, ob er dem Druck standhalten kann. Als er was von "dann bringe ich meinen laptop mit" derilierte, hätten wir ihn fast wieder ausgeladen.
Also: Samstag, 3. Februar. Ab zirka 21 Uhr im Stadtkrug zu Beverungen! (R-man)
Mittwoch, 24. Januar 2007
Die Vorausscheidungen haben schon begonnen, aber noch kann man sich anmelden. Vor Ort ist ein Techniker, der den Frischling in das Gerät einweist (sollte das nötig sein) und generell ist nicht Turntablismus gefragt, sondern die Selection. 20 Minuten hat man Zeit, um die Jury in der Big Chill Bar von seinen Qualitäten zu überzeugen. Das schöne am Big Chill-Credo ist, daß hier fast alles geht, nur kein Dancefloor-Bum-Bum: "A 20 minute gabba-fest isn't likely to make you a winner. If you know the Big Chill, you know what works."
Man kann sich per E-Mail anmelden (hier) und die erste Hürde dürfte die "description of the style of music" sein. Möglicherweise wird man mit "eclectic Jazz-Funk-Country-Soul" eingeladen, oder mit "James Brown-James Taylor-Jamie Lidell", oder man schreibt "a 6 hour Mr. Scruff set condensed to 20 minutes". Oder so... das bleibt euch ja überlassen.
Schade, daß wir hier nicht mehr sind in der shake baby shake Community, ein Tracklisting des jeweiligen 20-Minuten Sets, mit dem man zu siegen gedenkt, wäre eine interessante Diskussionsgrundlage. (R-man)
Dienstag, 23. Januar 2007
inna Dancehall Stylee!!!
Part 3
Nach shake baby shake Resident Axel (selbst beinharter Van-Fan) meldete sich mit shake baby shake Gast-DJ Peter Felkel die absolute Kompetenz zu Wort. Nicht nur ein All-Around-Good-Guy, Freund der Famile und Musikexpress Schreiber, sondern auch Verfasser der empfehlenswerten Van Morrison Biografie (erschienen bei Hannibal).
PS: Axel hat es sich nicht nehmen lassen, seine Auswahl auch auf 10 Tracks aufzustocken und alle 30 Tracks (Whirlys, Peters & seine) auf Doppel-CD vereint. Das Cover bastele ich...
Montag, 22. Januar 2007
Sonntag, 21. Januar 2007
Check Your Mercedes Benz
Ein Mash-Up (früher Bastard Pop genannt) ist die Verbindung zweier (oder mehr) existierender Musikstücke oft höchst unterschiedlicher Herkunft, die miteinander "gekreuzt" werden. Sie werden auf die gleiche Geschwindigkeit gebracht und verwoben, oder der Gesang des einen Stückes über Elemente des anderen gelegt. Das vorab zur Erklärung...
Oft taugt das nix, manchmal ist es für kurze Zeit ganz witzig, aber generell ist es ein Genre, dem ich nicht unbedingt zugeneigt bin und deshalb kenne ich mich da zugegebenermassen nicht wirklich gut aus.
Neulich habe ich aber einen Mashup entdeckt, der ganz sicher eine höhere Halbwertszeit als die üblichen 3 Tage hat: James Brown, Maceo Parker und Janis Joplin über- und miteinander, wobei Janis' Wunsch nach einem Mercedes Benz perfekt über den siedend heißen Funkgroove gelegt wurde. Der Tune wurde beim letzten shake baby shake von einem Fachmann dann auch entsprechend gewürdigt. Da steckt richtig Liebe drin, wie man an dem feinen, vom Mash-Up-Künstler gebastelten Cover sehen kann.
Check it out! (R-man)
Samstag, 20. Januar 2007
inna Dancehall Stylee!!!
Ein Thema, das mir seit langem am Herzen liegt. Van Morrison – der größte aller weißen Soul-Sänger, jedenfalls der britischen. Denn Tony Joe White wollen wir mal nicht vergessen….
Hier eine schnelle Top-10 aus DJ-Perspektive: es soll um Tanzbares und Partytaugliches gehen, weshalb hier kein Raum für Sentimentalitäten bleibt. Es kommen also keine ewigen Lieblingslieder wie „Crazy Love“ oder „Into The Mystic“ zur Sprache, die einfach zu schön und mellow für den Dancefloor sind und in Ruhe zuhause gehört gehören.
Mit Absicht habe ich das Them-Oeuvre mal außen vor gelassen (Gloria ist natürlich auch heute noch ein Muss), eher unabsichtlich die Entwicklung, dass der neueste Song aus meiner Liste aus dem Jahr 1975 stammt. Was leider ein nicht allzu günstiges Licht auf Vans Spätwerk wirft, das so übel aber auch nicht ist, wie man weiß.
1. Brown Eyed Girl (von Blowin’ Your Mind 1967)
Einer meiner ewigen Alltime-Faves – so locker, so flockig, so gut gelaunt und upliftend. Motown-Pop mit ebenso unaufdringlicher wie genialer Bass- und Gitarrenarbeit, dazu eine Melodie garantiert für die Ewigkeit. In all den Jahren sicher einer meiner drei meistgespielten Songs ever
2. Western Plain (von Philosopher’s Stone 1975)
Die verschollene Perle vom Raritäten-Album: John Blakeys messerscharfe Funk-Gitarre allein ist schon den Eintritt wert, Van am stimmlichen Zenit, nie sang er besser, später dann dieses Gitarrensolo zum Funky-Beat plus Fender Rhodes, das ist mal richtig mitreißend
3. I’ve Been Working (von His Band And The Street Choir 1970)
Das ist sooo funky, dieses Gitarrenlick und darunter der treibende Bass, später dann sattes Gebläse und Van The Man mit schwärzerer Stimme als je zuvor – selbst das Sax-Solo stört nicht weiter
4. Domino (von His Band And The Street Choir 1970)
Klassischer Stax-Soul mit rasanten Bläsern und einer unwiderstehlichen Melodie zum Mitsingen, eindeutiges Vorbild für alles Gute von Dexy’s Midnight Runners
5. Wild Night (von Tupelo Honey 1971)
Nochmal klassischer Motown/Stax/R&B-Stuff, wieder mit Bläsern, dazu aber einer wunderbaren Pedal Steel, was bei dieser flott-eingängigen Uptempo-Nummer bestens zusammengeht – und auch hier wieder so eine tolle Melodie zum Mitsingen
6. Naked In The Jungle (von Philosophers Stone 1975)
Pure Funk mit WahWah-Guitar-Rhythm, superfett produziert, unglaublich druckvoll – nicht zu fassen, dass es dieser Song nicht auf ein reguläres Album geschafft hat
7. Jackie Wilson Said (von Saint Dominic’s Preview 1972)
Die Mutter allen Celtic Souls, bläsergetriebe gute Laune, souliger Vibe und irische Erdigkeit, später dann von den direkten Nachfolgern Dexy’s Midnight Runners folgerichtig (und gekonnt) gecovert
8. Chick-A-Boom (von The Bang Masters 1967)
Das hat ja fast schon einen karibischen Vibe, man höre auch auf diese sanft angefuzzte Gitarre, vor allem aber diesen unwiderstehlich groovenden Song – das Ganze sagenhaft gut produziert
9. Moondance (von Moondance 1970)
Die lässige Swing-Nummer, wird gerne unterschätzt und hat eine großartige Flöte zu bieten
10. T.B. Sheets (von Blowin’ Your Mind 1967)
Ein zehnminütiger Psychedelic-Blues mit einer nicht zu toppenden Gitarre, wie ich finde. Okay, ist zum Tanzen eigentlich fast zu lahm, aber zu später Stunde ist das Ding der Hammer
Vielleicht dient diese Liste der Inspiration, vielleicht will der R-Man kontern? Oder gar seine guten Kontakte zu Deutschlands führendem Van Morrison-Forscher aktivieren? Ich bin gespannt. (Whirlyjoe)
Freitag, 19. Januar 2007
Die CDs kommen in schwarzen Papierhüllen und diese stecken mit 3 gedruckten Karten für das jeweilige Tracklisting in einer 13 x 13 cm großen Weißblechdose. Die von einem feinen Aufkleber (siehe oben) optisch veredelt wird. Alles in allem eine äusserst wertige Angelegenheit, wie uns immer wieder versichert wurde.
Nachfolgend das Tracklisting:
ingolf: 1. Toto - Paul Meets Chani * 2. IIO - Rapture (Soulside Remix) * 3. Amorphous Androgynous - All Is Harvest * 4. Underworld - 8 Ball * 5. Jesus Jones - The Devil You Know (Satellite Over Tehran Mix) * 6. U2 - Even Better Than The Real Thing (Apollo 440 Stealth Sonic Remix) * 7. Moby Lift Me Up * 8. Dreadzone - Little Britain (Vocal Version) * 9. Groove Armada - Groove Is On * 10. Propellerheads feat. Shirley Bassey - History Repeating (Knee Length Mix) * 11. Garbage - The World Is Not Enough * 12. Conjure One feat. Sinéad O'Connor - Tears From The Moon * 13. Dido - Here With Me (Chillin’ With The Family Mix) * 14. Massive Attack - Unfinished Sympathy (Original Version) * 15. The Chimes - I Still Haven't Found What I'm Looking For * 16. Enya - Boadicea
r-man: 1. Aaron Neville - Hercules * 2. Sidney Barnes - Love In The Moonlight * 3. Jackson Sisters - I Believe In Miracles * 4. Roy Ayers - Funky Motion * 5. Iron Butterfly - In-A-Gadda-Da-Vida (Drums) * 6. Young Disciples - Apparently Nothin' * 7. Soul II Soul - Get A Life * 8. Stereo MCs - Set It Off * 9. Turntable Orchestra - You’re Gonna Miss Me * 10. Sounds Of Blackness - Optimistic * 11. Thievery Corporation - The Heart’s A Lonely Hunter * 12. Plant Life - Luv Me (Til It Hurts) * 13. Nu Spirit Helsinki - Take It Back * 14. L.U.P.O. - Keep It Up * 15. James Brown - Stone To The Bone Pt. 1 * 16. Joe Simon - Love Vibration * 17. Curtis Mayfield - Get Down * 18. David Joseph - You Can't Hide (Your Love From Me) (Larry Levan Mix) * 19. Rare Earth - I Just Want to Celebrate * 20. Ram Jam - Black Betty.
Abt.: Ich verschönere mein 7"-Cover
Wanted: The Blue Bubble Boy...
Noch ein Nachschlag zur vielleicht ja dauerhaften Rubrik “Wer macht denn sowas?” In meinen 7-Inch-Kisten fand ich diese beiden elegant verzierten Singles – wer ist der Blue Bubble Boy, der für ihn offenbar langweilige Cover mit blauen Punkten etwas lebendiger gestaltet? Nehme doch an, dass es ein Herr ist, sieht man sich einmal die strategische Platzierung der Punkte bei Boney M. an.
Immerhin: irgendwie gefällt mir diese individuelle Gestaltung, jedenfalls schöner als das sonstige Eding-Gekrakel und Buchhalterwesen. Übrigens, lieber R-Man: beide Nummern sind meines Erachtens mehr als tauglich für die Ü30- (okay, Ü40-) Disco! (Whirlyjoe)
Lieber Whirlyjoe, tatsächlich sehr geschmackvoll. Beim Boney M. Cover dachte ich erst, das müßte so sein, so sehr fügen sich die blauen Punkte auch farblich in das Artwork ein. Dem Gilbert O'Sullivan Cover geben die Klebepunkte gar eine (bitter notwendige) psychedelische Note. Ich bin begeistert! (R-man)
Donnerstag, 18. Januar 2007
James Brown
Teil 3: Funky People
Der kleine JB-Führer schließt mit der schwer populären, 3-teiligen Serie, die den Output des von James Brown initiierten People Records Label dokumentiert. Das diente ab 1970 für zirka 5 Jahre als Veröffentlichungsplattform für die Soloausflüge seiner Musiker, Sängerinnen und befreundeter Bands.
James Brown’s Funky People – Vol. 1/V.A.
Teil 1 bestreiten The J.B.’s, Lyn Collins und Maceo Parker (Solo und mit den J.B.’s). Aber der Godfather war schon immer ein Freund der kurzen Zügel, also zeichnete er hier für die Produktion verantwortlich, sang hin und wieder im Background und schrieb den Großteil des Songmaterials. Lyn Collins ist gleich vier mal vertreten, die JB´s geben mehrere Kostproben ihres Könnens und Fred Wesley steht den alten und neuen JB´s (er war ein ständiges Kommen und Gehen) vor. Das Album endet mit Same Beat von '73, der Phase als James Brown sich einen Synthesizer zulegte. Ich kann mir die Blicke (natürlich nur hinter seinem Rücken) der abgezockten Mucker gut vorstellen, als der Meister seltsame Quietschtöne über ihre Funk-Maschine legte.
Bei den Tracks handelt es sich größtenteils Studioaufnahmen, dazu eine Handvoll Livetracks, fast immer rar oder gänzlich unveröffentlicht und ein handfester Beweis, daß seine Funky People ganz heisse und teilweise spektakuläre Tunes ablieferten.
James Brown’s Funky People – Vol. 2/V.A.
Auch auf Teil 2 ist JB als Songschreiber, Arrangeur und Produzent auf fast allen Songs zugegen, dazu singt er auf einigen Tunes, darunter auf einer raren Aufnahme von Hank Ballard (From The Love Side).
Der beste Song aller drei Funky People Compilations ist allerdings der Opener hier: Bobby Byrd´s I Know You Got Soul, ein eigentlich typischer, knochentrockener JB-Funk, bei dem eine schleifende Gitarrenfigur aber für schwer psychedelische Funken sorgt. Shit Hot. Auch Byrd´s zweiter Beitrag Hot Pants ... I´m Coming gehört hier zu den Faves, ebenso Fred Wesley´s You Can Have Watergate... (Parts 1&2) und Myra Barnes Liverversion der Message From the Soul Sisters (Pt. 1&2), sowie die beiden Songs von Lynn Collins (u.a. einer zuvor unveröffentlichten Liveversion von Isaac Hayes' Do Your Thing). Natürlich gibt es auch hier hochinformative Linernotes und genaue Besetzungs- und Recordingcredits.
James Brown’s Funky People – Vol. 3/V.A.
Dritte und letzte Ausgabe der Compilationserie, wobei alle 12 Songs das erste Mal auf CD erhältlich sind. Den Opener besorgt James Brown gleich selbst mit der Original Rock Version von Talkin Loud And Sayin Nothin' (so raw wie ein blutiges Steak). Schwer rar, denn das Original ist 1970 im Testpressungs-Stadium gestorben. Selten ist auch die Version von Blow Your Head von Fred Wesley & The JB´s. Wesley war nicht entzückt, als JB auf dem Track sein neues Spielzeug ausprobierte (einen Synthesizer) und diese Version auch noch auf das Album nahm. Hier nun die Version ohne Synthie.
Andere Highlights sind die Tracks des Dee Felice Trio (sehr laid-back) und Pick Up The Pieces One By One von A.A.B.B. (Above Average Black Band), James Browns empörter Antwort auf den Hit der Average White Band, die dem Meister laut eigener Aussage die patentierten Riffs klauten. Sweet Charles´ Hang Out & Hustle ist ebenfalls sehr gelungen, die Damen (Lyn Collins, Vicki Anderson und Marva Whitney) sind solide wie gewohnt.
Das ist das Ende des kleinen James Brown Roundups. Soul Power! (R-man)
Mittwoch, 17. Januar 2007
From Detroit To Kingston
Das Cover habe ich noch nie irgendwo gesehen und zu kaufen gibt es das das Werk auch nicht mehr. 15 Motown Hits + 15 Jamaican Cover Versions untertitelt, immer fein das Original vorweg und die Version danach. Ursprünglich offensichtlich mal irgendwo als Doppel-Vinyl erschienen, denn die Gesamtlauflänge ist zirka 86 Minuten.
Der gleich Blog bietet mit Impressed By The Impressions das gleiche mit Tunes der Curtis Mayfield-Truppe (auch zirka 85 Minuten), fraglos einer der wichtigsten Einflüße für den Rocksteady. Beide Tracklistings finden sich in den Comments.
Für Fans des Genres sicher eine lohnende Angelegenheit. Bei Interesse bitte hier mal reinschauen! (R-man)
Dienstag, 16. Januar 2007
Der Cover Super-GAU!
Vor ein paar Tagen hatte ich mich noch über handschriftliche Nummerierungen und Schmierereien auf (vorwiegend 7"-) Plattencovern aufgeregt. Ein paar Tage später fragt Whirlyjoe, warum denn die Plattenfirma Special Disco auf das 7"-Cover der J.A.L.N. Band gedruckt hat? Worauf ich dann konterte, daß er erstmal das Kurtis Blow Cover mit dem Vorsicht Rhythmus! Aufdruck sehen sollte. Worauf dann einer unserer tollen Besucher nach einer Abbildung verlangte. All das passierte in den Comments. So muß es sein.
Und hier ist es nun, in all seiner Glorie. Der Aufdruck (kein Sticker) ist zwar verhältnismässig klein, fällt aber sofort ins Auge. Was mag den A&R-Typen dazu bewogen haben? Obwohl Vorsicht Rhythmus! an sich ja kein schlechter Spruch ist, ich arbeite schon länger an einem shake baby shake Shirt mit dem Motto, aber warum tanzen die beiden da Tango?
Die zugegeben preiswerte 7", die sich nun in meinem Besitz befindet, ist allerdings optisch echt der Super-GAU. Blöder Aufdruck, Initialen des Inhabers und ein geistreiches Bum Bum. Alle blöd! (R-man)
Montag, 15. Januar 2007
Ein hartes Brot!
Noch ziemlich ermattet sitze ich jetzt (Sonntag, 12.30 Uhr) am Computer. Vor 7 Stunden haben wir die Beverunger Stadthalle abgeschlossen, in der ich mit shake baby shake Resident Ingolf den Culture Club beschallt habe. Der Culture Club fand das erste Mal als Teil des traditionellen Beverunger Kulturballs statt. Die Beverunger Kulturgemeinschaft e.V. ist ein äusserst rühriges Team, welches unser verschlafenes Weserstädtchen schon seit 30 Jahren auf eine kulturelle Ebene hebt, die größere Orte nicht erreichen. Früher machte man mehr in Rock (Jane, Kraan, Grobschnitt, Alexis Korner, Mitch Ryder, Groenemeyer, Westernhagen), heute ist das Programm bunt gemischt, mit geringerem Musik-Anteil. Aber gut!
Egal. Im Januar wird gefeiert und da die Veranstaltung überaltert, fragte man uns, ob wir nicht in der Stadthallen-Gaststätte Da Capo ("Ein Da Capo gibt es in jeder Stadt. Die taugen alle nichts." Whirlyjoe) für ein jüngeres Publikum Musik auflegen wollten, um den Leuten die Berührungsängste vor dem womöglich zu steifen Ball zu nehmen und Alt und Jünger zusammenzuführen. Wir sagten Ja. Und: Natürlich machen wir das umsonst.
Ein paar Wochen meiner kostbaren Zeit habe ich der Vorbereitung geopfert, Musik gesammelt und mögliche Reihenfolgen erdacht. Was fehlt? Was passt? Wer könnte sich was wünschen? Womit bekommt man eine Tanzfläche voll und mit welchen Tracks hält man sie in diesem Zustand? Schließlich hatte ich mir 7"-es, Maxis und CD-Klassiker für gefühlte 72 Stunden zusammengetragen. Die letzten zwei Tage habe ich mir mit Nervosität versaut (Ingolf auch), weil man bei sowas einfach zu wenig Routine hat. Und wer schon mal bei so einem Event aufgelegt hat, bei dem die Tanzfläche leer bleibt (noch schlimmer: es kommt erst niemand), der weiss, daß der DJ in solchen Fällen die ärmste Sau ist.
Jedenfalls kamen ganz gut Leute, der Laden war toll dekoriert und es wurde auch getanzt. Hätte aber besser laufen können und war vor allem anfangs ein wenig wie Zähne ziehen. Ingolf und ich legten im 30-minütigen Wechsel auf und irgendwann so mittendrin bin ich uninspiriert auf Grund gelaufen. Ingolf übernahm mit Freakpower und plötzlich war die Tanzfläche voll. Eine gute halbe Stunde ging das so weiter und sogar bei einem Nichts von einem Shakatak Stück (Whirlyjoe: "Hände weg von Shakatak!") ging die Post richtig ab. Das wiederholte sich mit umgekehrten Vorzeichen mehrmals am Abend, mal ging bei ihm nichts und bei meinem Set war gut Bewegung drin.
Groß verbiegen mußte sich keiner von uns. Opus' Life Is Life blieb in der Kiste (siehe unten das PS) und eine ganze Menge surefire Klassiker (Katrina & The Waves, Come On Eileen) kamen nicht zum Einsatz. Dafür ging es beim 6-minütigen Sex Machine Remix prächtig ab. Trotz allem war man bei einem dermassen gemischten Publikum nie sicher, ob sich der nächste Track als Hit oder Niete erweisen würde. Für eine volle Tanzfläche verantwortlich zu sein, ist doch mehr Stress als Spass. Und in der halben Stunde, in der man nicht auflegt, streift man auch eher wie ein Alien durch die Menge. Deshalb habe ich von nun an beschlossen, daß mir sowas nicht mehr ins Haus kommt. Einmal monatlich shake baby shake, jährlich Orange Blossom Special und runde Geburtstage von Freunden (wenn man mich fragt) sind die Dinge, auf die ich mich beschränken werde.
Besonders schön zum Abschluß: Ingolf's violette Purple Rain Maxi in der full length Version mit ner Minute Gitarrengefritzel am Ende. Muß ich auch haben. Amen! (R-man)
PS: Neulich hatten wir ja hier eine kurze Diskussion darüber, ob man Life Is Life von Opus auf solchen Events spielen darf oder nicht. Die hat shake baby shake Resident Axel gelesen, nachdem er vorgestern aus einem 3-wöchigen Goa-Urlaub ("Dort lässt man sich das eiskalte Bier am Strand für 45 Cent servieren!") zurückkehrte. Seine Meinung dazu: "Wenn Life Is Life läuft, dann gehe ich sofort nach Hause. Kann ich nicht ab. Schon damals auf Klassenfahrt, nach 15 Minuten lief im Bus Life Is Life. Da hab' ich dem Lehrer gesagt, mir ist schlecht, bin im Solling ausgestiegen und nach Hause getrampt."
Diesem Musterbeispiel an Konsequenz widmen wir das Eingangsfoto (Axel ist der Mann auf dem Sozius) dieser Nachlese. Ich: "Und? Was haste dem gesagt? Hier hasse ne Mark, lass mich mal drauf auf das Vieh?" Er: "Genau! 50 Rupien. 90 Cent!"
Sonntag, 14. Januar 2007
James Brown
Teil 2: Live
Ich habe James Brown leider nie live gesehen und obwohl ich überteuerte Rocksaurier-Konzerte grundsätzlich vermeide, habe ich mir letzten Herbst tatsächlich geschworen, zu einem James Brown Gig zu fahren, sollte er noch mal nach Germany kommen. Der Sensenmann kam dem zuvor...
Hier also Teil 2 der James Brown-Kaufberatung, live auf der Bühne. Der Künstler in seiner natürlichen Umgebung.
James Brown – Live At The Apollo (Deluxe Edition)
Als unbremsbares R&B-Untier präsentierte sich James Brown 1963 auf der Bühne des New Yorker Apollo Theatre. Aufnahmen, die er aus eigener Tasche finanzierte, weil sein Label Live-Recordings für unverkäuflich hielt. Als das Album für Furore sorgte, wurden sogar die Studiosingles mit Klatschen und Gekreische garniert, um sie für die Käufer schmackhafter zu machen. Angefeuert von dem unermüdlichen Drummer Clayton Fillyau, jagen James Brown und die berühmten Flames durch einen Hit nach dem anderen, angefangen bei Please, Please, Please bis hin zu Night Train. Der Reissue kommt mit 4 Bonustracks und einem erheblichen klanglichen Zuwachs durch perfektes Remastering. Live At The Apollo wird von den Rockmusik Weisen als das Live-Album schlechthin gehandelt. Who am I to disagree?
James Brown – Live At The Apollo Vol. 2 (Deluxe Edition)
Der Konzertmitschnitt („one of the sweetest moments in Soul“, sagt Barney Hoskins) vom 24. und 25. Juni 1967 im New Yorker Apollo Theatre erschien erstmals 1980 auf CD, dabei fiel allerdings einiges unter den Schneidetsch. Für die Deluxe Edition wurde die Originalreihenfolge des Konzerts wieder hergestellt, inklusive Ansagen, der Performance von Opener Bobby Bird (der “Sweet Soul Music” singt), der James Brown Band (Caravan) und dem 30-minütigen Grand Finale. 1967 war er der King of Soul, aber hier sind im Zusammenspiel der Band schon erste Funkspuren zu entdecken. Der Reissue wurde allerfeinst und knackig mit 24 Bit remastered, es gibt neue Essays, Fotos und Tour-Memorabilia. Ein Meilenstein im Schaffen des Godfather!
James Brown – Sex Machine
Mit seinen neu formierten J.B.’s im Rücken (Bootsy Collins, Phelps Collins, Jabo Starks, Bobby Byrd, Fred Wesley, Maceo Parker etc.) zeigte James Brown schon 1970, wo der Funk-Hammer hängt. Neben einigen Tracks aus der früheren Soul-Phase finden sich hier famose Versionen von Sex Machine (11 Minuten), Brother Rapp, Give It Up Or Turn It Loose und Mother Popcorn.
James Brown – Love Power Peace
“Live At The Olympia, Paris, 1971” untertitelt, zeigt sich JB als Funkateer Extraordinaire. Sex Machine, Super Bad und Soul Power sind nur einige der Kracher, die hier von einer mittlerweile genial operierenden Band zelebriert werden. White hot sagt der Ami dazu, und bei uns gibt es keine vernünftige Bezeichnung dafür. Von Brown damals als Triple-LP vorgesehen, wanderten die Aufnahmen in die Archive und wurden erstmals 1992 veröffentlicht.
James Brown - Live At Montreux 1981
71-minütiges Konzert in traditioneller Besetzung (Orgel, E-Piano, Bläser, Sängerinnen) und ohne 80er Schnickschnack. Eine ultra-exakte, ungeheuer gut geölte Maschinerie in Bestform, zuweilen hypnotisch-treibend. Inclusive Sex Machine, Payback, Try Me, It´s A Man´s Man´s World (kombiniert mit einer Hommage an verstorbene Musikgrößen auf 18 Min. ausgedehnt; auf der CD radikal gekürzt), Get On The Good Foot, Papa´s Got A Brand New Bag, I Got You, Please Please Please. Das Werk kommt als DVD mit CD (für's Auto), allerdings fehlen auf der CD einige Tracks. Die DVD hat zudem ein paar Extras von anderen Montreux Gigs. Da es meines Wissens keine vernünftige Live-DVD gibt, die den Mann in Aktion zeigt, habe ich diese hier aufgelistet.
Coming soon: die drei James Brown's Funky People CDs. (R-man)
Samstag, 13. Januar 2007
Cosmic Messenger!
A Psychedelic
Space Disco Mix
Wo wir gestern noch über Alan Parsons sprachen und ich den Cosmic Messenger Mix erwähnte... Da dachte ich, ich hole ihn vom 15.9.06 nochmal nach vorne, vielleicht ist ja der eine oder andere dazugekommen und interessiert?!?
Ich habe versucht, Alt und Neu zu mischen, denke, daß ist mir ganz gut gelungen. Wahrscheinlich wird schon beim Tracklisting entschieden, ob man das braucht oder nicht. Und so sieht es aus:
Robin Trower - Caravan To Midnight
Blind Faith - Can't Find My Way Home
Boards Of Canada - Dayvan Cowboy (Edit)
Black Sabbath - Planet Caravan
Nightmares On Wax - I Am You
Quiet Village Project - Pillow Talk
Joe Walsh - Country Fair
Kelley Polar - Tyurangalila
Alan Parsons Project - Mammagamma
Jean-Luc Ponty - Cosmic Messenger
Zero 7 - I Have Seen
Odyssey - Our Lives Are Shaped By What We Love
Coldcut - Walk A Mile (French Radio Edit)
Lindstrom & Prins Thomas - Boney M Down
Peter Green Splinter Group - Tribal Dance
Crosby, Stills & Nash - Wooden Ships
Fleetwood Mac - World Turning
Ich bin jetzt kein großer Mixmeister und habe die Songs mehr oder weniger hintereinander gefädelt (aber nach bestem Wissen natürlich). Das Werk ist zirka 75 Minuten lang und mit 192 KBit/s encodiert. In der Winzip-Datei findet sich neben dem Cosmic Messenger Mix auch ein Cover und eine Traycard, zum heimischen Ausdruck sozusagen. Viel Spass… (R-man)
Freitag, 12. Januar 2007
In The Mix
Mann, was habe ich den Typen und seine Musik gehasst! Er war geächtet, so wie Barclay James Harvest, Gentle Giant und Mike Oldfield, die ich alle in einen Topf warf, weil die Kriebel Brüder sie gut fanden. Deren gab es drei, die allesamt in früher Jugend zu unserer Clique gehörten. Gute/schräge Typen (aus denen heute/25 Jahre später drei echte Schrullen geworden sind), leider mit einem total beschissenen Musikgeschmack bestraft. Den ich natürlich kategorisch ablehnte, weil ich ja sowieso in punkto Musik schon damals alles besser wußte. Schätze ich stand irgendwo zwischen Allman Brothers at Fillmore East und dem frühen Bob Seger zu der Zeit. Mit Synthesizern und dieser ganzen Bombastkacke konnte ich nichts anfangen. Ich habe auch nie hingehört, wenn mal was in der Richtung bei Kriebels lief, sondern überzog gleich alles mit beissendem Spot. So lange, bis sie wenigstens Van Morrison auflegten...
Mittlerweile habe ich gelernt, daß man zumindest in punkto Musik nie "nie" sagen sollte. So trat im Rahmen der Entdeckung diverser Cosmic/Balearic-DJ-Sets dann auch Herr Parsons und sein Project in mein Leben und gleich bei meinem ersten Flohmarkt-Großkauf waren fünf APP Alben dabei (für je 1 Euro). Gehört habe ich sie allerdings noch nicht.
Quiet Village Project hat ja neulich What Goes Up... als Grundlage für seinen Pillow Talk Track gebraucht und einige Tunes sind später immer wieder in besagten DJ-Sets aufgetaucht (ich habe selbst einen in meinem Cosmic Messenger Mix gepackt). Und vor ein paar Monaten hatte Whirlyjoe ja für diesen shake baby shake Blog hier das Alan Parsons Project Oevre auf aktuelle Dancefloor-Kompatibilität getestet - mit relativ ernüchternden Ergebnissen zwar, aber was taugt, das taugt.
Nun haben ein paar Burschen eben diese Tracks, die aktuell von DJs benutzt werden, zu einem 28-Minuten-Mix zusammengestellt. Zu finden auf dem sehr schönen another night on earth Blog, der aus -of all places- Johannesburg kommt. Lohnt sich... Dort wird man auch dran erinnernt, daß Parsons seine Karriere als Engineer für Abbey Road (in eben diesen Studios) began und später auch bei Dark Side Of The Moon seine Finger im Spiel hatte. Theoretisch könnte man auch sagen, danach ging es bergab. Aber ich habe meinen Frieden mit Herrn Parsons und seiner Musik gemacht. Deshalb kommt mir sowas nicht über die Lippen. (R-man)
Donnerstag, 11. Januar 2007
James Brown
Teil 1: Studio
Da ich selbst erfahren habe, wie schwierig es ist, aus den vielen JB Veröffentlichungen die besten heraus zu suchen, wollte ich hier mal kurz eine rein subjektive Kaufempfehlung geben. Ich will mich da nicht als absoluter Kenner aufspielen, habe aber meine Erfahrungen mit denen von Wissenden verglichen und bin zu folgendem Ergebnis gekommen. Wegen derLänge in 3 Teilen: Studio, Live und James Brown’s Funky People. Abweichende Meinungen werden gerne gehört....
James Brown – Star Time
Reissue der 72-Track-4-CD-Anthologie, kommt in einer Longbox und mit einem 64-seitigem Booklet und neuem, schöneren Cover. Während der 294 Minuten und 50 Sekunden kann man chronlogisch die Entwicklung vom anfangs verhaltenen Rhythm & Blueser der 50er und frühen 60er zum Zeremonienmeister des Funk, der permanent die Rhythmuspeitsche schwingt, perfekt nachvollziehen. Sogar Disc 4, die den kreativen Abschwung von JB dokumentiert, präsentiert sich auf die Essenz konzentriert als feine Zusammenstellung. Natürlich sind knapp 5 Stunden bei einer solchen Karriere gerade genug. Und wahrscheinlich Basis für tiefere Grabungen...
James Brown - 20 All-Time Greatest Hits!
Der perfekt Einstieg in die Welt des Soul-Gotts mit den tatsächlich besten Tracks von den frühen R&B-Knallern über die wegweisenden 60er-Hits bis hin zu den 70er Funkjuwelen. Für die, die sich einreden, daß sei "alles was ich von James Brown brauche", sicher eine gute Wahl.
James Brown – In The Jungle Groove
Remasterter Reissue der ehemals Mitte der 80er erschienenen Dokumentation der Phase zwischen '69 und '71, als sich JB vom Soul Brother zum Funk-Godfather wandelte. Mit zwei Versionen von Funky Drummer (eine remixt), Hot Pants, einer remixten Version von Talkin Loud & Sayin Nothing (gigantisch) und anderen Hits dieser Zeit. Dazu gibt es mit der bislang unveröffentlichten full length Version von Blind Man Can See It ein weiteres Extra und I Got To Move war gar gänzlich unveröffentlicht. Funk-Klassiker, kein Zweifel.
James Brown – Motherlode
Remasterter Reissue der Compilation, die ein paar Jahre nach In The Jungle Groove veröffentlicht wurde und den Zeitrahmen von 1969 – 1973 beleuchtet und die üblichen Hits unberücksichtigt lässt. Dabei laufen die Tracks perfekt ineinander, sodass gar nicht erst Compilation-Atmosphäre aufkommt. Neben einigen unveröffentlichten und raren Aufnahmen ragt vor allem People Drive Your Funky Soul in der bisher unveröffentlichten Langversion heraus, das die exzellente Band im perfekt-hypnotischen Groove dokumentiert. Neben einigen Nachbesserungen (neue Mixe) gibt es drei Bonustracks: You´ve Changed (unveröffentlicht), Bodyheat (unveröffentlichter 12-Minuten Mix) und Can I Get Some Help (unedited/unveröffentlicht). Eine gute Ergänzung zu In The Jungle Groove.
James Brown – Getting’ Down To It
Der nimmermüde Funkateer schaltete 1969 einen Gang zurück und nahm mit dem Dee Felice Trio dieses legendäre/swingende Album auf. Neben einigen Sinatra Evergreens (Strangers In The Night, Chicago, Time After Time) hören wir seine Version von Sunny sowie die JB-Originale Cold Sweat und There Was A Time. Aber das ist weit davon entfernt, Las Vegas-Weichspülsound zu sein, denn die Band swingt und der Meister schafft sich hier richtig rein.
James Brown – Soul On Top
1970 setzte er die auf Gettin`Down To It eingeschlagene Richtung fort und ging mit dem ehemaligen Duke Ellington Drummer Louie Belsson und dessen Orchester ins Studio. Das Ergebnis war eine explosive Mischung aus dynamischem Big Band Jazz und brodelnder Funk Power. „…Soul On Top is undoubtedly a lost masterpiece.” (Mojo. ****)
James Brown – Black Caesar
Nach Isaac Hayes und Curtis Mayfield lieferte JB '73 sein Blaxploitation-Soundtrack-Debüt ab. Neben ein paar tighten Instrumentals sind es vor allem The Boss, Make It Good To Yourself und Mama’s Dead, die das Album in das obere Drittel der Brown’schen Discografie heben.
James Brown – The Payback
Beim 73er Doppel-Album perfektionierten JB und seine Band (Fred Wesley, Maceo Parker, St. Clair Pickney, Jimmy Nolen, Jabo Starks) ihren telepathischen Groove. Bei 8 Stücken auf 73 Minuten ließ man sich Raum für Soloausflüge, die auf der satten Funkbasis bestens abgesichert waren. Mit Tracks wie Time Is Running Out Fast, Shoot Your Shot und Mind Power.
James Brown – Hell
74er Nachfolger von The Payback und damals ebenfalls auf Doppelvinyl erschienen. When The Saints Go Marching In und Stormy Monday sind eher Irrläufer, aber Mr. Thang, Coldblooded und das abschließende, 13-minütige Papa Don’t Take No Mess beweisen, daß James Brown und seine Mannen den Funk noch immer bis kurz vor die Explosion treiben konnten.
Soon come: James Brown live! Stay tuned! (R-man)
Mittwoch, 10. Januar 2007
J.A.L.N. Band
Kürzlich bereits angekündigt, habe ich mich mal schnell um die nicht ganz so legendäre J.A.L.N. Band gekümmert, deren Platten der aufmerksame Flohmarktjäger gerne als Schnäppchen präsentiert kriegt.
Die grobe Kategorie für die afro-britische Band dürfte Disco-Funk sein, außerhalb des Königreichs brachten die Jungs aber kaum einen Fuß auf den Boden. Es gab einen kleineren Hit (Disco Music - Like It) von 1976, das dazugehörige Album Life Is A Fight erschien im selben Jahr beim britischen Magnet-Label und auch in Deutschland via EMI. Ein in solchen Dingen kompetenter Kumpel erzählte mir bereits vor Jahren, dass die Platte in GB ganz beachtliche Preise erzielen würde.
Ich kann sie tatsächlich auch empfehlen, die Band kombiniert deutlich psychedelisch angehauchten Soul a la Undisputed Truth mit zum Glück recht dezenten Disco-Anklängen zum Teil eher leichtgewichtiger Art, wobei es durchgehend feinste Gitarren-Sounds mit schönen WahWah-Einlagen zu hören gibt. Auffällig sind ansonsten die sehr pointiert eingesetzten Bläser, die mir früher nicht so behagt haben, mir heute aber sehr gut gefallen. Neben der leichtfüßigen Hitsingle beeindruckt vor allem der drogenschwangere Burner People Think Again, enorm deep mit dominanten Fender Rhodes – Drogen-Soul vom Feinsten.
Wenn der R-Man auf dem Flohmarkt Glück gehabt hat, hat er die 77er-Scheibe I Got To Sing erwischt – wobei die A-Seite totaler Schrott ist (Gute-Laune-Discofox, ein echtes Nichts), die Flipside mit Say Say Say aber einen wahren Knaller zu bieten hat. Klingt wie Fred Wesley im Rare-Funk-Modus, superknackige Bläser auf funky Gitarren-Licks, druckvoll produziert – selbst die gerade Bassdrum stört nicht weiter. Ein echter Floorfiller!
Es gilt also wieder einmal: Augen auf beim Flohmarktkauf! (Whirlyjoe)
PS: Tatsache. Glück gehabt. Vielen Dank auch für den Tipp, möglicherweise wäre ich sonst nie bis zur B-Seite vorgedrungen. Oben rechts ein Scan meiner Single, man achte auf die 24 auf dem Cover! Um die Post von vorgestern nochmal aufzugreifen: warum schreibt man eine Zahl auf sein Cover? Und warum gerade an den beschissensten Platz?
Dienstag, 9. Januar 2007
shake baby shake
im Januar
Das Baby hätten wir auch ganz locker geschaukelt. Trotz zweier Gegenveranstaltungen (das haut bei einem Ort von dieser Größenordnung richtig rein) war der Stadtkrug sehr gut gefüllt und bei prächtiger Stimmung heizten die vier DJs in jeweils 30-minütigen Sets wie folgt ein (unsere Gast-DJs konnten sich im jugendlichen Enthusiasmus bei der schriftlichen Rekapitulation nicht so ganz kurz fassen. Egal!):
Ingolf: Mieses Wetter, Regen und immer noch Reste vom Neujahrskater, da habe ich das Warm Up mal mit Dalidas Am Tag als der Regen kam begonnen. Auch der Rest des ersten Sets war ausschliesslich dem zarten Geschlecht gewidmet: Late Night Alumni, Kaskade, Nouvelle Vague, Alison Shaw (vom Trash Palace Album) - Your Sweet Love und dann noch Goldfrapp (Forever). Als die Bude dann voll war, habe ich mal in die Reggae Kiste gegriffen, Bitty McLean, C.J. Lewis, Eddy Grant (jaja...), Aswad, Trevor Walters und zum Finale der halben Stunde Toots Hibbert und die Maytals mit der 80er Live Version (Hammersmith am 29.09.1980) von Funky Kingston - unglaubliches Feuer!!! Part three wurde vor allem mit 45er-Vinyl Bordmitteln bestritten - auch um Axel ein bisschen zu vertreten: (Verdammt, die Les Humphries hatte ich mit - und doch nicht aufgelegt) Adam & The Ants (Stand And Deliver), Sweet, Mud und Neil Diamond (Soolaimon), ausserdem Clash und die Pretenders - praktischerweise dem eingepackten ersten WERNER-Soundtrack (1991/Vinyl) entnommen, dessen Hitvolumen ungläubiges Kopfschütteln bei den beiden Jung-DJs Fruity und Chrispop hervorrief. Die tiefe Nachtschicht bis kurz nach 5 war lässiges chillen angesagt, ich wollte die Polizei mal auf ihrem Revier lassen.
R-Man: Nach Ingolf’s Vorlage eröffnete ich meinen ersten Set mit James Brown's King Heroin (die rare Instrumental- und Vocalversion ineinander verzahnt – aktuell die 7 größten Minuten für mich). Dann Kelis (Suspended), Anthony Hamilton (Coming From Where I’m Coming From), Eddie Hazel (über 6 Minuten California Dreaming mit großer Gitarrenarbeit) und schließlich T Play It Cool (Marvin Gaye Instrumental).
Set 2 stand unter dem Cosmic Motto und bei Songlängen zwischen 5-6 Minuten brauchte ich nur eine Handvoll Tunes für die halbe Stunde: zuerst die Bombers (Don’t Stop The Music), dann Supermax (African Blood Pt. 1), Orlando Riva Sound (Indian Reservation) und die großartige Vocoder-Version von Papa Was A Rolling Stone (von Wolf). Den Abschluß machten wieder die Bombers mit dem absoluten Rock-Dancefloor-Knaller Dance, Dance, Dance (im 12“-Mix).
Freestyle schließlich gegen 1.30 Uhr mit den Doors (WASP im tatsächlich genialen R-man Edit: Intro verlängert, die ganze Kirmesscheisse raus und einen straighten Rocker gebastelt), Chambers Brothers (Time Has Come Today), James Brown (Stone To The Bone – wie immer), einem Maceo Parker/JB/Janis Joplin Mash-Up (dazu demnächst mehr), Amerie (Take Control Instrumental), Beyonce (Suga Mama) und ganz unpassend melancholisch (aber so großartig) zum Abschluß Blind Faith - Can't Find My Way Home. Letzteres war dann tatsächlich das Motto der Nacht, denn ich mußte 45 Minuten auf ein Taxi warten.
Marcel: Nach den eher ‘smoothen’ Sets der beiden gesetzten Herren aus Ostwestfalen wollte ich den Tanzflur doch langsam mal ein wenig antauen lassen. Von Jon Spencers Calvin (von der Acme-Remixplatte) gings über Mardi Gras’ Psychoflute (im Well Wicked Remix), Daft Punk mit Robot Rock, LCD Soundsystem und Radio 4 zu meinem ersten Tribut an den Godfather of Soul (aka Hardest Working Man in Showbiz aka Mr. Sexmachine): Frank Black schwitzt und kreischt sich durch Browns Mother Popcorn (You got to have a mother for me). Besser geht’s nimmer!
Der zweite Set war thematisch ein wenig – sagen wir mal – gestreuter: innerhalb von 13 Songs wurde ein bunter Melodienstrauß, von weird bis poppy, funky und rock’n’rollig, an das Publikum gereicht. Ein bisschen Namedropping gefällig?! Super Preachers, Deee Lite, Beck, Devo, Slits, the Meters und the 5th Dimernsion. Außerdem Good Golly Miss Molly von der Backbeat Band (OST zu Backbeat, der mit 100%-iger Sicherheit der beste Filmsoundtrack ever!) und mein zweites James Brown-Tribute in Form von Little Sammy D& Newborn - (Call me) Super Bad.
Set 3: Ok, jetze wird’s schwammig bei meinem Versuch der Rekonstruktion des Abends. Was ich weiss ist, dass die graue Groove-Eminenz Ingolf mir den Einstieg in mein Set relativ erschwert hat, indem er sich mit dem (Heard just once too often-)Klassiker Should I Stay Or Should I Go entlassen hatte (- aber das wenigstens von einem Werner Beinhart-Sampler, was ich ihm zugute halte). Was macht man also im Klassiker-Alarm? Mehr Klassiker spielen, oder solche, die man dafür hält! In Worten: the Damned - Neat Neat Neat/Toy Dolls - Nellie the Elephant/Ween - Mister Richard Smoker/The Pipettes - Your Kisses are wasted on me und bestimmt noch mehr. Sehr schöner Abend war das. Und das DJ-Bierchen (gratis ist das Zauberwort) schmeckt bei Lollo immer noch am besten!
Chrispop: im ersten Set den Godfather-Tribute-Gedankenfaden aufgenommen mit Funky President und Lyn Collins’ Think, danach mit discofizierten Deepfunk (Poison – Let Me Lay My Funk On You, Gi Gi – Daddy Love pt.1, Johnny Johnson - Soul Sahara) und modernerem Hammondgroove vom Link Quartet (Beat.it), Brand New Rhythm und Frank Popp Ensemble – Robbi, Tobbi und das Fliewatüüt rüber zu Ike Turners’ Thinking Black, Money Is von Little Richard & Quincy Jones und Shaft In Africa.
Set 2 begann etwas ruhiger mit California Soul von Marlena Shaw, gefolgt von Booker T.& The MGs – Hip Hug Her, Bar-Kays – Knucklehead, Wes & The Airedales – Airedales Popcorn und Tyrone Bowers – Tyrone’s Breakdown. Dann wurd’s etwas dreckiger mit garagigem Soul (oder souliger Garage): The Other Brothers mit Hole In The Wall, danach rutschte ich über die völlig bekloppte Liveversion von Land Of 1000 Dances (Les Rhythm Checkers) in einen der Topflohmarktfunde 2006, nem dreiminütigen Drumsolo mit Phaser auf rechtsanschlag. Zu finden ist das Schätzchen auf der „Hörspiel“-Platte SEX THEATER SALAMBO (yep, in Großbuchstaben!). Wo ich schon bei Drogenmusik war, landeten als nächstes Valentin Mehler’s Herbstplatte ´69, Looking Out Of My Window von Tom Jones, Purple Haze in der Version von Johnny Jones & The King Casuals, Brian Augers Indian Rope Man, The Kettle von Colosseum, Send Me A Postcard der großartigen Shocking Blue und Un Homme Libre von Claude Francois (französisches Cover von I’m Alive) auf dem Plattenteller. Danach kam dann mit The Incredible Bongo Band – Bongo Rock und John Barry’s Beat Girl die Überleitung zu Muddy Waters I’m A Man (Mannish Boy). Wie und vor Allem warum ich dann mit Black Grass – Nice Up an Ingolf übergeben habe, entzieht sich jetzt allerdings völlig meiner Erinnerung (trotzdem nen geiler track!)
Um Ingolfs Wunsch nach „SHOW!“ zu entsprechen gabs im dritten Set (nach dem obligatorischen ich-kann-obskurer-deutsch-und-tanzbar-als-marcy-track Haare von eben jenem Musicalsoundtrack) ne kleine Runde Hiphoppigeres (James Brown Megamix Whitelabel, Ugly Duckling – Yudee) Still Jivin’ von Hawkeye. In den Track passte Sgt. Pepper’s Lonely Hearts Club Band (Reprise) der Beatles dermassen gut rein, ich glaub, den Übergang lass ich mir patentieren! Danach The Kinks – You Really Got Me, Orchestra Petr Janda mit Zelva (tschechischer(?) Instrumentalbeat) und Lou Cortney – Hey Joyce. Irgendwann um die Zeit setzte dann auch die Wirkung der fabulös gezapften Kaltgetränke ein (zwar „nur“ Alster, aber nen gutes Dutzend Gläser waren’s den Abend über auch…), so dass ich mich an die Reihenfolge der folgenden Songs beim besten Willen nicht erinnern kann. Definitiv aufgelegt habe ich aber nen kleines Northern Soul Set (Tommy Hunt – Get Out, Dobie Gray – Out On The Floor, Four Tops – Seven Lonely Nights, Percy Sledge – Baby Help Me, Howard Carpendale – Soul Sister, Brown Sugar, Johnny Johnson - Mr. Tambourine Man, Johnny Soul – Lonely Man, Clarence Murray – Dancing To The Beat...), mehr Deepfunk (Eldridge Holmes – Pop, Popcorn Children, Tony Alvon & The Belairs – Sexy Coffee Pot / Boom-Boom-Boom (live hinundhergejuggle zwischen Instrumental- und Vocalversion), Egg Roll (unbekanntes Acetat), Eddie Jacobs Exchange – Pull My Coat, King Coleman – The Boo Boo Song pt.1, Billy Gardner – I Got Some, Wes & The Airedales – Airedales Popcorn, Rita – Sexologie...), etwas Reggae (Desmond Dekker – Sugar Dumpling, Ken Boothe – Drum Song, The Gaylettes - Son Of A Preacherman, Dandy – Rudy, A Message To You...). Die beiden letzten Songs waren dann traditionell Hilde Knefs From Here On It Got Rough und Smog In Frankfurt von Michael Holm... Ne Menge Musik für gut 2 Stunden…
Ende des Fazits: War wie immer ein nett entspannter Abend. Was mich am meißten freut, ist die Verjüngung des Publikums. Lag der Altersdurchschnitt bei den ersten shake baby shake Parties vor einem Jahr bei 45 Jahren, so haben wir im Laufe der Monate satte 20 Jahre verloren und präsentieren uns mittlerweile jung und frisch. Und dass ich knappe 9 Jahre jünger geschätzt wurde und meine Fußballkarriere (Spitzname: "der weiße Brasilianer!") noch einmal verklärt diskutiert wurde, tat dann auch ganz gut. Hoffentlich ist bald der 2. Februar! (R-man)
Jetzt hamwer dich...
"Na klar, geil, hat er vollkommen Recht". Denkt man zuerst mal, um dann zu reflektieren, wie viele Bands man denn tatsächlich kennt, die oben genannte Kriterien erfüllen?!? Mit ein paar Blog-Besuchern habe ich dann die Rockhistorie durchkämmt und wir sind nur bedingt fündig geworden. Die coolen Funkbands (War) hatten höchstens mal einen Quoten-Whitey, Chicago (deren 1. Platte noch heute ein Killer ist) war z.B. komplett weiß (Blood, Sweat & Tears ebenfalls). Sea Level oder die 2. Inkarnation von Little Feat waren nur unbefriedigende Lösungen und garantiert nicht die Kategorie Band, die Fatboy Slim meinte.
Nun bin ich am Wochenende über obige 7" gestolpert, die mich sofort glücklich machte. Die J.A.L.N. Band (mehr dazu morgen von Whirlyjoe), eigentlich ein komplett aus Afroamerikanern (darf man heute noch Neger sagen?) bestehendes Sextett, das sich offensichtlich für diese 7" mit drei blütenweisen Bläsern verstärkt hat (das Cover kann per Doppelklick vergrößert werden). Etwas mager im Haar- und Bart-Department, aber ich denke, die J.A.L.N. Band kann man als Teilerfolg auf der Suche nach dieser "big seventies bands with eight of them in – half white, half black" werten. Die Suche wird trotzdem weiter gehen. (R-man)