Sonntag, 30. Dezember 2007
Und das gleich in 3 Versionen. Nach einem Tag mit reichlich Antibiotika, Ibuprofen 600, Vitamin B12 für den Gesichtsnerv und einem Kühl-Akku auf der Wange als ständigen Begleiter, habe ich tatsächlich fast den halben Tag auf dem Sofa verbracht und mein erstes Buch seit Ewigkeiten gelesen (Stefan Maelck – Tödliche Zugabe). Es geht es langsam bergauf.
Beim abendlichen Blog-Check bin ich dann über eine tolle Post bei Ear Fuzz gestossen. Zuerst das Original Who Knows? von Marion Black (1970), das mir vor Jahren auf einem Mo Horizon Mix extrem positiv aufgefallen ist. Leider müßte der Song mindestens doppelt so lang sein, keine Ahnung was die sich dabei gedacht haben, dieses kleine Wunder so stumpf und früh abzuwürgen. Durchaus Spoonful, wie ich finde, so als Warm-Up dürfte er für die richtigen Vibrationen sorgen.
Dazu haben die Jungs von Ear Fuzz noch eine Version des Quantic Soul Orchestra vom letzten Album Tropidelico beigepackt, sowie einen extrem entschleunigten, aber nicht minder überzeugenden Take von RJD2. (R-man)
Grab it here!
Samstag, 29. Dezember 2007
dann bin ich mit nem halb offenen zahn und leicht sabbernd (links war ja alles taub) nach höxter in krankenhaus in die zahnärztliche ambulanz gefahren. der tante an der rezeption gesagt, ich wäre eine notfall, worauf ich nur hörte "das sind alles notfälle". sah aber nicht so aus, im prallvollen wartezimmer haben alle gelacht. bis auf mich. irgendwann bin ich dann noch mal zu der assistenz und habe meinen fall vorgetragen. sie hat es wohl verstanden und immer wenn sie ins wartezimmer kam, dachte ich, jetzt bist du dran. letztlich ließ man mich dort 2 stunden sitzen und nahm mich in der ursprünglichen reihenfolge ran.
ab und zu sah man den arzt, einen grauhaarigen mitt-50er, der nach oben hin immer breiter wurde und den man ganz locker in einem film über das viktorianische england als pferdeschlächter besetzen könnte. die ambulanz in höxter ist auch dafür bekannt, dass sie mit kurzräuschen arbeitet, also einer art vollnarkose. nur war der arzt nicht da. also mußte ich da so durch.
letztlich erwies sich der zahn als einer mit 5(!) wurzeln (auf der ersten röntgenaufnahme sah man nur zwei), alles brüchig und um eine wurzel hatte sich ein gesichtsnerv gewickelt. Nachher hatte der arzt befürchtungen, meine unterlippe würde für immer taub bleiben, aber das gefühl kehrt langsam zurück (gut so, wo ich doch als guter küsser bekannt bin).
auf jeden fall hat er in 4-stündiger kleinarbeit auch den letzten zahnrest entfernt, inklusive nachspritzen, neuer röntgenaufahme, pause und ständigen massregelungen ("sie machen alles falsch was man machen kann. entspannen sie sich!") - während er mit seinen geschätzen 120 Kilo über meinen zahn herfiel. Und mit einem ganz gemeinen Bohrer (der gaaaaanz langsam lief) in mir rumwerkelte. der machte ein unglaubliches geräusch und als ich ihm sagte, das würde weh tun, sagte er, das wären nur schwingungen, die ins hirn gehen. ich hätte ja auch nicht gemerkt, dass er mir gerade mit einem messer die ganze seite aufgeschnitten hat.
irgendwann war ich dann wieder zu hause. heute morgen fühle ich mich, als hätte mich ein lkw überfahren, mit einem bluterguss und einer mandarinen-grossen (der arzt sprach ja von pampelmuse, aber ich habe die ganze nacht auf diversen kühlakkus gelegen) schwellung in der linken wange.
Freitag, 28. Dezember 2007
Donnerstag, 27. Dezember 2007
Schon länger im Gespräch bei shake baby shake: Producer und Songwriter Norman Whitfield, der bei Motown vor allem als Temptations-Produzent, aber auch als Songwriter (u.a. „I Heard It Through The Grapevine“) agierte und im Zeichen des Psychedelic Soul fast im Alleingang ein eigenes Genre kreierte. Seit Mitte der Achtziger ist Whitfield leider nicht mehr in Erscheinung getreten, zuletzt bekam er auch noch großen Ärger mit den amerikanischen Steuerbehörden. Zu Whitfield selbst kommt dann sicher auch noch ein Text, heute beginnen wir aber mal mit einem Blick auf seine vielleicht typischste Band: The Undisputed Truth.
By The Way: vielleicht will von euch da draußen ja auch mal jemand was zu den Norman Whitfield Files abliefern, es bieten sich ja reichlich Themen an - von Temptations über Rare Earth zu Edwin Starr und eher raren Scheiben auf des Meisters eigenem Label Whitfield Records. Nur Mut, einfach bei uns melden.
Zum Einstimmen mal das hier, denn The Undisputed Truth hatten auch visuell einiges zu bieten: hier wurde an silberfarbenen Afros und ebensolcher Schminke nicht gespart.
Mir begegnete die Band erstmals in den späten Achtzigern im WDR-Nachtrock von Alan Bangs, der damals das unvergleichliche Ball Of Confusion dropte, ein zehnminütiger Trip in die bis dahin wohl drogenschwerste Variante von Soul, die auch Bands wie Sly & The Family Stone und Funkadelic hinter sich ließ. Der Tune stammt vom sehr empfehlenswerten Debütalbum von 1970.
Typisch für Whitfield war, dass er seine selbstkomponierten Songs (darunter diverse Klassiker der Temptations, zumeist gemeinsam mit Barrett Strong geschrieben) von fast allen seiner Schützlinge aufnehmen ließ, weshalb deren Repertoire immer deutlich überschnitt. Sein Trademark-Song Papa Was A Rolling Stone wurde übrigens tatsächlich zuerst von Undisputed Truth aufgenommen, erst später mit den Temptations wurden dann Millionen verkauft.
Stilistisch entwickelten sich Undisputed Truth (nach mehreren Umbesetzungen, was den Marionetten-Charakter der Band unterstrich) von Motown-Soul über Psychedelic-Funk zu Space-Disco, wobei sie eigentlich in allen Genres gut bestanden. Die eigentliche Band bestand nur aus Vokalisten (Joe Harris, Billie Rae Calvin und Brenda Joyce) von denen aber nur Harris bis zum Ende 1979 dabei war. Für Kontinuität sorgte neben Whitfield at the Controls vor allem Studio-Crack Melvin „Wah-Wah“ Ragin, dessen charismatische Gitarre wohl hunderte Motown- und Whitfield-Produktionen veredelte.
Wenn Whitfield zu faul zum Komponieren war, legte er gerne auch Hand an Fremdkompositionen. Zunächst eher klassisches Pop- (Bacharach, Beatles) und Soul-Material („Love & Happiness“, „What’s Going On“), aber dann auch Abseitiges wie Dylans „Like A Rolling Stone“ und sogar „Down By The River" von Neil Young - leider eine ziemlich scheußliche Version“). Immer nutzte er die neueste Studiotechnik, um seine Produktionen gewaltig aufzublasen: mit Hall und Echo, Flanger- und Reverb-Effekten, alles andere als minimalistisch. Diese Masche wurde ihm von konservativen Soul-Anhängern dann auch schnell vorgeworfen. Trotzdem klingen gerade Undisputed Truth auch heute noch frisch und knackig. Von ihren insgesamt acht veröffentlichten Alben habe ich sieben im Schrank stehen, ich empfehle mal besonders die fett hervorgehobenen.
1971: The Undisputed Truth
1972: Face to Face with the Truth
1973: Law of the Land
1974: Down To Earth
1975: Cosmic Truth
1976: Higher Than High
1977: Method To The Madness
1979: Smokin'
Echte Ausfälle gibt es keine, und allein schon die kongenialen Cover-Artworks machen die Alben zu Sammlerstücken, deren Verpackung für den Inhalt keinesfalls zu viel verspricht.
Wer mehr davon hören will, sollte mal diese inoffizielle Fanpage besuchen.
Original-Vinyl ist in der Regel ziemlich teuer, es gibt aber auch halbwegs bezahlbare Reissues. Flohmarkt-Buffs sollten also die Augen offen halten.
In Sachen CDs habe ich bei unserem Lieblingsmailorder immerhin diese Compilation gefunden, vermutlich eine angemessene Einstiegsdroge, schon weil „Ball Of Confusion mit drauf ist. (Whirlyjoe)
PS.: Mehr als diese Best Of gibt es auch aktuell nicht von der Band auf CD. (R-man)
Mittwoch, 26. Dezember 2007
Althea & Donna - Uptown Top Rankin
Aretha Franklin – Respect
Beatles - Get Back
Betty Everett – Youre No Good
Bo Diddley - Who Do You Love
Bob & Earl - Harlem Shuffle
Booker T. & The MG's - Green Onions
Coasters - Down In Mexico
Curtis Mayfield - Move On Up (7"-Edit)
Dave Clark Five - Do You Love Me
Dawn Penn - You Don't Love Me
Desmond Dekker – Israelites
Dexy’s Midnight Runners - Celtic Soul Brothers
Dixie Cups - Iko Iko
Easy Beats - Friday On My Mind
Eddy Foyd - Knock On Wood
Etta James - Tell MamaLittle Milton - Grits Ain't Groceries
Fontella Bass - Rescue Me
Gloria Jones – Tainted Love
Ike & Tina Turner – Proud Mary
James Brown - Sex Machine
Jimi Hendrix Experience - Crosstown Traffic
John Lee Hooker - Boom Boom
Johnny Rivers - Secret Agent Man
Jonthan Richman - Egyptian Reggae
Kingsmen - Louie Louie
Kinks – You Really Got Me
Lee Dorsey - Working In A Coalmine
Marlena Shaw – California Soul
Marvin Gaye - Can I Get A Witness
Max Romeo & The Upsetters - Chase The Devil
Nancy Sinatra & Lee Hazlewood – These Boots Are Made For Walking
Ramsey Lewis - Wade In The Water
Ray Charles - Hit The Road Jack
Ray Charles - Shake Your Tailfeather
Sam & Dave - Soul Man
Screaming Jay Hawkins - I Put A Spell On You
Sister Nancy - Bam Bam
Sonics - Have Love Will Travel
Specials – Rudy
Steve Winwood - I'm A Man
Them - Baby, Please Don't Go
Them - Gloria
Toots & The Maytals - 54-46 Was My Number
Who - My Generation
Wilson Pickett - Mustang Sally
Yardbirds - For Your Love
Carol Cool - Upside Down
22-20s – The Devil In Me
Ac/Dc - Gone Shootin'
Al Green - Let's Stay Together
Amy Winehouse - Tears Dry On Their Own
Aretha Franklin – Think
Beasts Of Bourbon - Ride On
Bill Withers – Use Me
Birth Control
Black Keys - Set You Free
Blues Brothers O.S.T.
Bob Marley - I Shot The Sheriff
Bobby Byrd - Hot Pants
Booker T – Melting Pot
Box Tops - The Letter
Brownsville Station - Smokin' In The Boys Room
Clifford Curry - Soul Ranger
Coasters - Down In Mexico
Creedence Clearwater Revival - Passt Vieles, Kennt Jeder
Culture - Black Starliner Must Come
Cymande - Brothers On The Slide
Dave Clark Five - Do You Love Me
David Bowie – Rebel Rebel
David Bowie - Sufragette City
Dead Moon - 54/40
Desmond Dekker – Israelites
Eric Burdon - Please Don't Let Me Be Misunderstood
Gaturs - Gatur Bait
Gerry Rafferty - Stuck In The Middle Of You
Ike & Tina Turner – Nutbush City Limits
Ike & Tina Turner – Proud Mary
Ike And Tina Turner - Games People Play
Isaac Hayes - Tough Guys
Jackson Sisters - I Believe In Miracles
Jason And The Scorchers - Absolutely Sweet Marie
Jet - Are You Gonna Be My Girl
Johne Lee Hooker & Jim Morrison – Roadhouse Blues
Kool And The Gang - Jungle Jazz
Love Unlimited - Love's Theme
Pierre Henry & Michel Colombier - Psyche Rock
Ram Jam – Black Betty
Rare Earth - I'n Loosin' You
Rolling Stones – Bitch
Ry Cooder - Down In Hollywood /Don't Mess Up A Good Thing
Screaming Jay Hawkins - I Put A Spell On You
Sly & The Family Stone - Family Affair
Status Quo - Down Down
Steppenwolf - Magic Carpet Ride
Stray Cats - Ubangi Stomp
Temptations - Law Of The Land
Temptations – Papa Was A Rolling Stone
Toots & The Maytals - Funky Kingston
Tom Waits - 16 Shells...Led Zeppelin - Rock'n Roll
Velvet Underground - Waiting For The Man
Violent Femmes - Gone Daddy Gone
Warren Zevon - Werewolves Of London
Ween – Voodoo Lady
Wilson Pickett - Everybody Needs Somebody To Love
ZZ Top - La Grange
Dienstag, 25. Dezember 2007
Montag, 24. Dezember 2007
Low
Long Way Round The Sea
Der letzte Song der Montag Morgen Andacht, ein kleines Weihnachtsgeschenk von unserem geschätzten K-Nut. Nächstes Jahr werden wir uns etwas anderes einfallen lassen, wahrscheinlich wieder irgendein thematisch geschlossenes Mixtape im Verbund mit Whirlyjoe und K-Nut. Wie wäre es mit Friday Night Tunes? Songs, die man auflegt um sich zum rausgehen in Stimmung zu bringen? Wir werden sehen...
Wer es noch nicht mitbekommen hat, dieser Blog ist im Leserpoll des Rolling Stone auf Platz 6. der beliebtesten Blogs gelandet. Was mich schon etwas überrascht hat. Aber natürlich auch mit Stolz erfüllt. Im aktuellen Stone ist auch eine recht coole CD mit 50s R&B zu finden, tatsächlich durchaus Spoonful kompatibel.
Bleibt mir nur, Euch allen ein tolles Weihnachten zu wünschen. Ich werde es heute ab 23 Uhr richtig krachen lassen, morgen feiere ich nämlich einen runden Geburtstag. Ich bin schön ganz aufgeregt. In diesem Sinne - alles Gute. Und natürlich geht es fröhlich weiter mit den Blog-Posts. Kein Ende in Sicht. (R-man)
low
PS: War schon mal jemand am 2. Weihnachttag auf der Plattenbörse in Dortmund? In der Westfalenhalle?
Sonntag, 23. Dezember 2007
Mein absoluter Lieblingssong
Dürfte ich nur einen hören, wäre es dieser hier. Nach Joe Simon und Luther Ingram an den letzten Sonntagen, folgt nun dieses kleine Wunderwerk von Bill Withers. Hatten wir schon mal, daraus ist dann unsere shake baby shake CD mit Ain't No Sunshine Coverversionen entstanden. Aber diesen Song könnte man auch jeden Tag posten, nie war der Text treffender als im Augenblick. (R-man)
Samstag, 22. Dezember 2007
Howdy, heute mal was Neues: kennt jemand diese Nummer?
Habe ich vor Jahren mal von einem DJ-Mix ohne Credits und weitere Informationen gezogen. Und finde ich ganz großartig, ein mächtig rockendes Psychedelic-Instrumental mit Streichern und WahWah-Gitarren, Conga-Beats und Schmackes. Schätze ich mal auf Anfang der 70er Jahre.
Ihr alle da draußen: wer was weiß, bitte hier melden. (Whirlyjoe)
Freitag, 21. Dezember 2007
Spoonful-Inna-Jamaican-Style
Heiliger Lion of Judah! Das war ein Tag gestern. Inspiriert von Whirly’s Aufruf nach einer Spoonful Ausgabe mit Ska, Rocksteady, Reggae & Dub und der anschließenden Zeitverdoppelung (von 20 auf 40 Minuten = Doppel-CD) von Chrispop bin ich gestern mit diversen Jah-Scheiben in Klausur gegangen.
Das Ergebnis war etwas ermüdend, daß gebe ich als beinharter Jamaika-Verteidiger dann aber auch zu. Meine These, daß der Jamaikaner grundsätzlich zu viel Zeit hat(te), hat sich noch einmal manifestiert. Die Studioband war immer vor Ort und die Chefs wie Duke Reid oder Coxsone Dodd sorgten schon dafür, daß die Jungs Arbeit hatten. So hauten sie einen Riddim nach dem anderen raus. Und die wurden dann ja ganz ökonomisch nach Bedarf neu gevoict (besungen), weil im Yard vor dem Studio immer irgendein ambitionierter Sänger rumhing. Die Bandmaschine lief unablässig und reichlich von dem Zeug fand schließlich auch den Weg auf 7“-Vinyl. Da gebe ich auch gerne nochmal zum besten, daß bei manchen Pressungen (wahrscheinlich gab es da Preiskategorien zwischen Virgin und Paper) der Papieranteil immer höher wurde, weil überschüssige Bestände wieder eingeschmolzen wurden, ohne das man das Label vorher gelöst hat.
Letztendlich läuft jetzt eine CD mit meiner Erstausbeute von 60 Minuten. Den einen oder anderen Track werde ich noch finden über die Feiertage, womit ich meine 40 Minuten sicher relativ bequem füllen werde. Die Frage ist natürlich, ob das bei normaler Witterung tanzbar ist? Bei 40 degrees in the shade kommen die gemütlich-melodischen Rocksteady Rhythmen sicher ganz gut, aber wenn im Club Tempo verlangt wird? Ein Feldversuch wird es zeigen.
Den Ska habe ich mal ganz aussen vor gelassen und für Chrispop reserviert. Whirlyjoe hat klassischen Reggae angekündigt, wollte aber auch auf die 2. Nachfrage nicht näher definieren, was er darunter versteht. K-Nut hingegen hat arge Befürchtungen „gnadenlos abzukacken“ (O-Ton), was die Balance nach seinen absolut stilsicheren Beiträgen bis dato wieder herstellen dürfte.
Meine Auswahl besteht vorwiegend aus Rocksteady-Nummern von den Uniques (Rocksteady), Paragons (Danger In Your Eyes), Alton Ellis (Cry Tough) etc. – dazu funky Zeug (Shark Wilson), etwas Toasting (Prince Jazzbo, Trinity), eine mörderische Jackie Mittoo Nummer (streng genommen gar kein Reggae), einen Theme-Song (Soul Shakedown Party von den Wailers), zwei Instrumentals von den Soul Vendors und Sound Dimension (Psychedelic Rock, eigentlich Rockfort Rock) und die neulich erwähnten Cuss Cuss (Lloyd Robinson) und Disco Devil (Lee Perry) – letzteres ist die Dubversion von Max Romeo`s I Chase The Devil (für meinen Mix nehme ich die Kurzversion, hier gibt es das Ding als 8-Minüter).
Letztlich bin ich nicht zu sehr in die Tiefe gegangen und habe jede Menge Semi-Hits ausgewählt. Das sind, beim heiligen Haile, einfach die besseren Songs. Und die werden die tanzenden Massen sowas von glücklich machen. Hoffe ich jetzt mal. Peace, Love & Respect! (R-man)
Donnerstag, 20. Dezember 2007
Coming up...
Nach der Definition unseres geschätzten Whirlyjoe und einer Listung der bereits erschienenen Spoonful-Volumen hier nun ein Ausblick auf die CDs, die in nächster Zeit kommen werden:
Spoonful – #11/We Got More Soul
So gut wie kompiliert. Jeweils 20 Minuten von Heino (Barrence Whitfield, Bluesbreakers, Jim Gilstrap etc.), Bluetwang (T-Bone Walker, Charles Sheffield, Rolling Stones etc.) und R-man (Dyke & The Blazers, Junior Wells, Toots & The Maytals etc.). Mit Black Caesar (Eingeweihten vom 1. shake baby shake DJ-Contest bekannt) stößt ein weiterer Spoonful-Novize zur Truppe. Auf seinen Beitrag bin ich gespannt und keine Bange, natürlich werde ich auf das Spoonful-Reinheitsgebot achten. Dann muss nur noch der richtige Flow rein.
Spoonful – #12/Bring It On Down
Spoonful-Erfinder Patrick McCarthy hatte ja anlässlich des 2. shake baby shake Geburtstags drei Mix-CDs mitgebracht, die er extra für diesen Event zusammengestellt hatte. Zum einen weil ich ihn drum gebeten hatte, zum anderen weil bei Easyjet jedes Kilo extra kostet und er ja auch reichlich Instrumente mitbringen und deshalb am Vinyl gespart werden musste.
Aus den drei Discs zimmere ich ganz locker Spoonful #12. Das wird ein ziemlicher Hammer, da bin ich mir sicher. Sowieso sind da jede Menge Knaller drauf (Lonnie Youngblood, Snatch & The Poontangs, Eddie Kirkland etc.), aber auch einiges mit echter Schräglage (Silver Apples, Upsetters etc.). Mal sehen in wie weit die Spoonful Definition umgeschrieben werden muss. Da fast alles von Vinyl gezogen ist, werde ich da tontechnisch noch mal drüber müssen. Habe das heute mal durch mein neues Programm gejagt (in das ich mich noch reinfuchsen muß), aber da war schon eine enorme Verbesserung zu hören.
Spoonful - #13/Move On Up/The Hits
Was passiert bei der ersten offiziellen Spoonful-Party wenn der Laden voll ist, aber keiner tanzt? Dann wird Spoonful #13 aus dem Koffer gezaubert und die Hits aufgelegt. Die wurden vor einiger Zeit hier im Blog in den (fast 100) Comments gesammelt. Chrispop hat rigoros alles nicht-tanzbare raus gestrichen, Whirlyjoe wieder ein paar von der Streichliste zurückgeführt und K-Nut und R-man (also ich) müssen da noch mal ran. Eventuell veröffentliche ich die Liste noch einmal zur Diskussion bzw. Ergänzung – ich habe nämlich das Gefühl, dass ein paar echte Floorfiller fehlen. Mit an Sicherheit grenzender Wahrscheinlichkeit wird das eine Doppel-CD. Warum kleckern, wenn man klotzen kann?
Spoonful – #14/Love Have Mercy
Auf diesen Neueinkauf bin ich ganz besonders stolz. Unaufgefordert (im Spoonful Box-Booklet stand ja sowas, hat aber sonst niemand wahr genommen) bekam ich erst eine und dann noch zwei 90-Minuten(!)-CDs von einem mir unbekannten Musikfan mit den durchaus kleidsamen Initialen DJ. Kein Funk, kaum R&B, dafür jede Menge treibenden Garage-Punk, teilweise raues, trashiges Zeug, ein Track sogar von Dackelblut! Das muß nicht unbedingt sein, aber aus den 95 Tunes werde ich garantiert eine schlagkräftige Disc zusammenstellen, die zudem eine noch nicht so oft kompilierte Facette des Spoonful-Sounds prächtigst ausfüllen wird. Ich freue mich jedenfalls auf das ausgiebige Studium des Ausgangmaterials und meine anschließende Selection.
Spoonful – #15/As Long As I Have You
Eigentlich wollte ich es ja etwas ruhiger angehen lassen, aber so lange das Material so unablässig anrollt, ist an eine Pause nicht zu denken. K-Nut hat heute wieder mal gloriose 20 Minuten quasi aus dem Ärmel geschüttelt („20 Minuten hab’ ich immer!“). Bluetwang (der S11-Novize) hat mir eine neue CD mit 75 Minuten Musik geschickt, aus denen ich wie bei seinem Debütauftritt 20 Minuten auswählen werde. Da ist genug gutes Zeug inna Spoonful-Vibe drauf, das kann ich nach einmaligem Durchlauf schon sagen. Dann hat mir beim shake baby shake Geburtstag ein ehemaliger Glitterhouse Mitarbeiter 20 Minuten versprochen (es werden 80 wie ich heute erfahren habe). Da er direkt an der Quelle sitzt, dürfte es ihm ein leichtes sein, einen vernünftigen Beitrag abzuliefern. Der 4. Compilant ist noch vakant, aber ganz selbstlos stelle ich mich da noch einmal zur Verfügung (wenn nicht jemand anderes unbedingt will?!?). Ich habe da noch einiges in der Hinterhand, unter anderen den erst kürzlich entdeckten (shame on me) Knaller As Long As I Have You von Garnet Mimms. Recht Northern uptempo, aber welch ein Song! Ich sehe die Kids schon zur Tanzfläche strömen, alleine das Intro! Zu Recht der Arbeitstitel von Vol. 15.
Spoonful - #16/Simply Rockers & Easy Skanking
Mit der 6. in Arbeit befindlichen CD wird es nun nahezu inflationär. Aber Stax hat ja auch auf einmal 50 Platten rausgebracht. Ganz kurzfristig hat Whirlyjoe Spoonful-inna-Jamaican-style ausgerufen, nachdem Chrispop sowas schon mal angeregt hat. K-Nut mussten wir etwas bitten, bei meiner Sammlung dürfte es kein Problem sein, die magischen 20 Minuten zu kompilieren (Cuss Cuss und Disco Devil sind schon gesetzt). Es ist also der mit allen Spoonful-Wassern gewaschene Box-Vierer am Start, nachdem das Brüderpaar ja am ersten Abend den Regggae/Rocksteady eher zögerlich einsetzte. Zumindest finden sich auf den drei CDs von Patrick einige Lee Perry Merkwürdigkeiten. Spoonful #16 wird den Beweis antreten, dass in der jamaikanischen Musik nicht alles gleich klingt. Womit ich die Messlatte mal gleich etwas höher gelegt habe. Der gestrige Abend endete dann mit einer Mail von Chrispop mit folgendem Inhalt: "mein vorschlag wäre da nur, evtl über ne doppelcd nachzudenken, weils sonst doch pro nase wieder nur 3-5 songs sind, ich möchte behaupten 30-40 minuten könnten wir schon jeder zusammenstellen..." - und legte mit dem satz "bei mir wirds so in diese richtung gehen, denk ich" ein 24 Song-Tracklisting nach.
Mal sehen wie es zwischen Weihnachten und Neujahr läuft, aber ich werde schon versuchen, zumindest den grossen Teil der neuen Volumen fertig zu bekommen. Wenn mich nicht mein runder Geburtstag und diverse andere Feierlichkeiten zu sehr in Anspruch nehmen.
Spoonful London: Und bei einer Aufzählung der Spoonful-Aktivitäten kann ich natürlich nicht auf die Erwähnung der angedachten Clubnacht in London verzichten. Das ist natürlich eine ganz heiße Sache und wenn ich den Enthusiasmus von Michael und Patrick sehe, dann wird das auf jeden Fall im nächsten Frühjahr Realität. Am besten einmal im Monat, mit einer Liveband pro Abend, ansonsten Spoonful-Sounds vom Plattenteller. Drei Venues stehen schon zur Auswahl.
Wenn ich die geeigneten Räumlichkeiten finde, dann könnte ich mir auch hier in der Nähe (Weser Hill Country) so was wie ein Spoonful Quarterly (natürlich wird shake baby shake weiter bestehen) vorstellen.
Spoonful – ein Sound geht um die Welt! Und wir waren dabei! In der ersten Reihe noch dazu! (R-man)
Mittwoch, 19. Dezember 2007
„Kannst du den Spoonful-Vibe mal in ein paar Sätze kleiden?“ So wies mich der R-Man kürzlich an – mal schnell eine Definition des Nichtdefinierbaren fixieren. Denn das Spoonful-Gütesiegel ist keine DIN-Norm, sondern ein Gefühl, ein Vibe, ein vom Moment abhängiger Sound. Man spürt es – oder eben nicht. Man muss dafür schon Spoonful-Detektoren entwickeln, und ein gehobener Alkoholpegel kann sicher auch nichts schaden.
Die Geschichte des Ganzen kennt ihr inzwischen: Michael Sheehy und Patrick McCarthy im Mai diesen Jahres im Beverunger Stadtkrug mit einem DJ-Set, das wahrlich rockte. Mit R&B, Blues, Surf- und Schweinerock, Country, Rockabilly, Funk, Soul und Rock’n’Roll, Elvis, Dylan, Hendrix und Captain Beefheart, irren Gitarrensoli und spacigen Freak-Outs. Insgesamt aber eben mehr als die Summe seiner Teile. Ein Genre war geboren. Und wurde durch den R-Man noch an Ort und Stelle per Soul-Infusion und Rocksteady-Bonus deutlich schwärzer gefärbt und funky gemacht. Am nächsten Morgen hieß das Baby dann Spoonful, dem R-Man vermutlich von seinem Hangover souffliert. Und seien wir ehrlich: man muss darauf gar nicht unbedingt tanzen können – zumindest nicht im klassischen Sinn. Scheiß drauf!
Seither kultiviert R-Man mit Geduld und Leidenschaft den Spoonful-Sound. Auf fundierte Kritik, zuletzt zu Black Music-lastig geworden zu sein, reagiert er mit weiser Aufgeschlossenheit, unpassende Spoonful-Beiträge bügelt er dagegen mit harter Hand ab.
Aber wie klingt denn nun das Spoonful-Ding? Auf jeden Fall nicht glatt und sauber produziert, sondern roh und direkt, scheppernd und laut. 4-to-the-Floor-Beats sind tabu, elektronische Elemente (bislang) verpönt. Bei Spoonful regieren zumeist die Gitarren, auch Orgeln und Gebläse, manchmal tun es auch schlichte Handclaps. Erdig, dreckig, kantig und schwitzig. Musik zum Biertrinken, nichts für die Prosecco-Fraktion. Von „Tough Guys with Soul“ war intern mal die Rede. Und Hautfarbe spielt mal gar keine Rolle, Country got Soul, die Sisters und Brothers tragen im Spoonful-Universum Cowboyhüte.
Die Tunes sind in der Regel älteren Datums bis hin zum sprichwörtlichen Pre-War-Blues – müssen aber nicht. Von größter Wichtigkeit ist aber die stilistische Openmindedness. Soul-Puristen und betriebsblinde Rare-Funk-Digger werden hier nicht glücklich, denn man blickt über den Tellerrand hinaus, hat keine Angst vor Trash, aber auch nicht vor Sentimentalitäten.
Wissenschaftlichen Ansprüchen kann dieser Definitionsversuch keinesfalls genügen, ein grober Eindruck lässt sich aber vielleicht doch vermitteln. Wer es selbst mal versuchen will: schreibt bitte die Comments voll. Die Beverunger Metzger-Innung ist auf alles vorbereitet. Vielleicht lässt sich auf diesem Weg ja eine etwas griffigere und handhabbarere Definition erstellen, die dann auf zukünftigen Releases Verwendung finden kann?!? (Whirlyjoe)
Yo, my man Whirly! Schon mal nicht schlecht. Nachfolgend noch einmal eine Listung mit dem bereits veröffentlichten Spoonful-Discs, für alle Späteinsteiger. Eine bunte Mischung aus Leftfield-Country, schnittigem Rhythm`n´Blues, knackigem Soul, Funk-Grooves und anderen Überraschungen. Lasst es euch sagen, dieser Sound wird in Zukunft für Furore sorgen. Also, los gehts:
Spoonful – Guaranteed To Make You Groove
Sechs fabrikgefertigte CDs und ein 16-seitiges Booklet in einer bedruckten Blechdose. Drinnen sind 172 Songs und 470 Minuten Musik von allerfeinsten.
spoon box und tracklisting
Spoonful – # 7/Bottle Up & Go
Ab Volume 7 kommen die CDs selbst gebrannt, bedruckt und mit durchaus attraktivem Cover und Traycard, kurzen Linernotes und vollem Tracklisting. In der normalen Jewelbox.
Auf Vol. 7 hören wir vier Kompilanten mit je 20 Minuten Musik. Zwei alte Kämpen und zwei sich gut schlagende Newcomer.
#7
Spoonful – # 8/Grits & Gravy
Entgegen der frisch ausgegebenen 4x20 Parole dann doch ein R-man Alleingang, eher in Richtung Funk & Soul.
#8
Spoonful – # 9/ South Side Of Soul Street
Drei schon beim Box-Set aktive Kräfte und ein Neuling sorgen auf Vol. 9 für die fast komplette Abdeckung aller Spoonful-Facetten.
#9
Spoonful - # 10/The Truth About Me
Vol. 10 wurde von zwei alten Spoonful Kämpen und zwei Frischlingen kompiliert. Dig it!
#10
Morgen folgt dann ein Ausblick auf weitere Spoonful Aktivitäten. (R-man)
Dienstag, 18. Dezember 2007
Abt. Stuttgart
Ein Frontbericht
Der Chef hat es schon am Rande erwähnt: am Samstag wurde ich als DJ zur Weihnachtsfeier eines bundesweit bekannten Klamotten-Filalisten engagiert – nachdem ich intern bei den shake baby shake-Residents vorab um Hilfestellung beim Packen der Plattenkiste bat, hier nun ein kleiner Erfahrungsbericht.
Erst mal danke für eure mehr oder weniger sachkundigen Ratschläge – und Chrispop, deine Skepsis war unbegründet. Es fing zwar eher wenig vielversprechend an: der Laden war um elf nur halbvoll, der aktuelle Streik im Einzelhandel hat wohl einen Riss quer durch die Belegschaft verursacht. Waren also nur knappe 40 statt der angekündigten 70 Damen (und einige wenige Herren) da, der Prosecco rann aber umso reichlicher in durstige Kehlen.
Ich fing dann nach einer Stärkung an Büffet einfach mal mit ein paar Soul-Classics an und nach etwas Zieren wurde dann auch zunächst noch etwas zaghaft getanzt. Großzügig kündigte ich an, Wünsche im Rahmen meiner Möglichkeiten zu erfüllen, es kam dann auch gleich wie es kommen musste: Justin Timberlake (sie nennen ihn „Justin“). Da habe ich tatsächlich nur einen Song und den auch noch als 8-minütigen DFA-Remix. Hat trotzdem für erstes Kreischen gesorgt und auch gleich zwei der sechs im Raum verteilten JBL-Boxen gekillt. James Murphy hat halt den Bass.
Der nächste Wunsch gab mir dann doch zu knabbern – „Spiel mal was von Pussycat Dolls“. Wer immer das auch ist, ich zog lieber die verschlissene „Billie Jean“-7-Inch von Michael Jackson und das Eis war endgültig gebrochen. Mit den Hits brauchte ich fortan nicht zu geizen: Robbie Willams, Amy Winehouse, Madonna, Jan Delay, Gloria Estefan, diverse Motown-Classics – auch Pharoahe Monch ging problemlos (großartige Nummer übrigens, habe ich vorher noch nie laut gehört). Man wünschte sich dann eigentlich nur noch Depeche Mode und auch mal was „schnelleres“ – kein Problem. Zwischendrin gab es mal zehn Minuten Tanz- also Trinkpause, aber ab halbzwei konnte ich aber praktisch spielen, was ich wollte. Ekstasen gab es wie immer bei „Hit The Road Jack“, „Pata Pata“, „These Boots“, „It’s Not Unsusual“, „Venus“, „I’m A Beliver“ (danke Chrispop, fast hätte ich „Stepping Stone“ gespielt) ,aber auch „Satisfaction“ und selbstredend beim „Passenger“. Ja, Iggy mögen die Mädchen. Auch immer wieder eine Wucht: „History Repeating“ von Propellerheads feat. Shirley Bassey.
Ich kann dann doch behaupten, immer gut zehn Prozent über dem von Chrispop proklamierten „Fetenhits“-Niveau geblieben zu sein, einziger böser Ausrutscher: „Don’t Let Me Be Misunderstood“ von Santa Esmeralda. Aber was soll’s, wenn wild getanzt wird. Ich denke dann immer ganz fest an den Showdown von Kill Bill 1. Von meinem eigenen Spoonful-Mix wollte ich tatsächlich nichts spielen, von den gerade in Arbeit befindlichen „Best of Spoonful“ hätte man (gegen später) aber wohl alles auflegen können.
Bleibt festzustellen: Hans Nieswandt hat es bei seiner legendären Telekom-Party wohl ziemlich bös erwischt, ich hatte dagegen einen ganz entspannten Abend mit gutgelaunter Party-Crowd. Nicht wirklich mein Zielpublikum, aber das macht dann trotzdem Spaß. Vielleicht habe ich dann nächstes mal auch mehr Songs von Justin T. dabei. (Whirlyjoe)
Montag, 17. Dezember 2007
…neben Reichtum und Glück: Ein Soundbearbeitungsprogramm für den PC. Irgendwas Einfaches aber Wirkungsvolles. Mit dem ich die Spoonful Tracks ein wenig überarbeiten bzw. entstauben kann. So was wie ein kleines Masteringstudio für Anfänger und Leute, die rechts taub sind und links auch nicht viel hören. Und ein Gis nicht von D-Moll unterscheiden können. Auch sollte das Programm nicht zu schwierig zu erlernen sein, weil ich bei sowas schnell die Lust verliere. Am besten so etwas wie eine Autowaschanlage für Sound. Vorne dreckig rein und hinten shiny wieder raus.
Bitte in den Comments melden. Ich wäre dankbar für vernünftige Ratschläge. (R-man)
Tim Hardin
How Can We Hang On To A Dream
Das ist die vorletzte Montag morgen Andacht. Nächsten Montag schieben wir zum Abschluß noch einen feinen Weihnachtsgruß hinterher, aber der passt thematisch nicht auf die Mix-CD. Die ist nämlich mit diesem Track hier voll bzw. beendet. In den nächsten Tagen präsentiere ich dann das Tracklisting in der richtigen Reihenfolge und ein Cover. Stay tuned.
Nach Experimenten war mir heute nicht, deshalb habe ich einen Song gewählt, der in meinen persönlichen Song Top-10 fest zementiert ist und den ich für gewöhnlich auf jedem meiner Melancho-Mixe unterbringe. Mit knappen 2 Minuten passt er überall rein und setzt immer kleine Stimmungstupfer. Ein Juwel von einem Song, finde ich.
Für das nächste Jahr werden wir uns etwas anderes einfallen lassen. K-Nut hatte schon die Woche der Schmerzen angeregt, in der jeder seine peinlichen Lieblingstunes präsentieren kann. Da habe ich mir schon mal die 9 Minuten von Boney M.'s Gadda-Da-Vida zurecht gelegt. (R-man)
a dream
Sonntag, 16. Dezember 2007
Anutha Classic
Ich hoffe, der 5. Versuch dieses Video auf dem Blog zu posten ist von Erfolg gekrönt. Nach Drowning In A Sea Of Love von Joe Simon nun ein weiterer Herzschmerz-Favorit of mine. Welch ein Song! Schönen Sonntag noch. Zieht euch warm an, im Weser Hill Country ist es five below. Ich war schon draussen, es ist eiskalt. (R-Man)
Samstag, 15. Dezember 2007
Nächste Woche um diese Zeit müssen wir dann langsam in Weihnachtsstimmung kommen, sonst wird es knapp mit dem unterm Baum in the right mood sein. Bei mir geht noch nichts, ohne Schnee (da sieht es ja mies aus) ist das sowieso immer schlecht mit der richtigen Stimmung.
Unser Freund Whirlyjoe wird heute abend die H&M-Puppen Stuttgarts zu Justin Timberlake tanzen lassen, vielleicht gibt er uns ja einen Bericht zu dieser bizarren Angelegenheit?!? Gestern noch habe ich deinen CD-Beitrag zur Spoonful-Box gehört, mein lieber Joe, die kannst du glaube ich zu Hause lassen.
Spoonful-mässig gebe ich die nächsten Tage noch einen Überblick. Da köchelt einiges: Vol. 11 (Arbeitstitel: We Got More Soul) sucht noch einen 4. Mitspieler (Heino, Bluetwang und yours truly haben schon abgeliefert), Vol. 12 (schön platt Bring It On Down betitelt) stelle ich aus den 3 CDs meines Freundes Patrick McCarthy zusammen, Vol. 13 wird dann die Spoonful Kompakt-Greatest Hits-Sammlung (Doppel-CD?) und für Vol. 14 habe ich schon eine Anfrage laufen (Hey DJ? Wie wär's?).
Ach ja, Ike Turner ist mit 76 Jahren gestorben. R.I.P.
Und für Freunde der etwas härten, discoiden Gangart habe ich hier einen Link zu ein paar interessanten Mixen aus dem DFA-Umfeld. Die Mitarbeiter dieses Blogs sind sich zumindest einig, daß James Murphy und sein LCD Soundsystem auch 2007 zu den most valuable playern gehören. Nachzuprüfen bei der Sound Of Silver LP, der Starry Eyes Maxi und dem 45:33 Track. Wohl bekomms! (R-man)
Freitag, 14. Dezember 2007
Jamaica Funk
Original Reggae Funk And Soul 45’s
Es ist wohl richtig, dass das Niveau der Soul Jazz-Reggae-Compilations zuletzt ein wenig nachgelassen hat, dennoch sind diese Veröffentlichungen nach wie vor das Beste, was man sich in Sachen Reggae-History antun kann. Irgendwann sind alle Archive geplündert, aber diesmal haben die Burschen aus London noch mal in den richtigen Kellern gewühlt. Gut die Hälfte der 18 Tunes sind Jamaica-Versionen von US-Soul-Hits, darunter Glen Adams’ wirklich wunderschöne „Can’t Hide Love“-Adaption (Earth, Wind & Fire). Ebenso gut: „People Make The World Go Round“ (Original von den Stylistics) von The Now Generation. Unverzichtbar sind natürlich die beiden “Ain’t No Sunshine”-Dub-Versions von Melodika-Mann Augustus Pablo. Sidney, George And Jackie (a.k.a. The Pioneers) covern dazu den Temptations-Klassiker „Papa Was A Rolling Stone“, es gibt aber auch einige unverbrauchte Original-Songs von eher unbekannten Acts wie Jackie Paris oder Herman & The Aquarians (hübscher Name!) zu hören. Dazu kommen verlässliche Größen wie Derrick Harriott, Jah Lloyd, Cedric Brooks, The Heptones, Big Youth und Winston Wright mit den Upsetters. Das mit dem schleichenden Qualitätsverlust bei Soul Jazz bleibt also erst mal ein sehr vages Gerücht, denn mit dieser Compilation kann man kann und gar zufrieden sein. (Whirlyjoe)
PS.: Zwei der nun langsam verschwindenden Trojan-Compis sind mir gestern nicht eingefallen. Bin aber heute drüber gestolpert. Freunden des jamaikanischen Disco-Mixes, also Original und Dub zur Einheit verschweißt, kan ich nur folgende empfehlen: Trojan 12“ Box Set (3-CD); Haul And Pull Up Selekta (2-CD).
Donnerstag, 13. Dezember 2007
Mittwoch, 12. Dezember 2007
Normalerweise bin ich ja nicht dafür, volle Alben im Internet for free anzubieten. In diesem Fall mache ich mal eine Ausnahme, vor allem, weil das Werk nicht mehr auf dem normalen Markt erhältlich ist und wahrscheinlich in naher und ferner Zukunft auch nicht wieder veröffentlicht wird. Zirka 2002 erschien diese 2-on-1 CD auf Ace Records, mittlerweile ist sie wie gesagt out of print.
Das Cold Shot Album erschien 1969 unter dem Bandnamen Johnny Otis Show. Im gleichen Jahr kam For Adults Only! unter dem Pseudonym Snatch And The Poontangs - ist aber die gleiche Band, allen voran der blutjunge Shuggie Otis an der Gitarre. Schon auf Cold Shot gab es den einen oder anderen schlüpfrigen Text, aber auf Snatch geht es direkt unter die Gürtellinie. Im Prinzip die Texte für einen Mallorca-Kegelausflug, unterlegt mit funky Country-R&B.
Auf Cold Shot ist übrigens das grandiose Country Girl zu hören, welches ein gewisser R-man auf seinem Spoonful Mix verbraten hat, sowie das wegweisende The Signifyin' Monkey Part 1. Die Shitkicker auf dem Snatch Album sind Hey Shine (ein Re-work von Willie & The Hand Jive mit einem für 1969 wahrlich offensiven Text), Two Time Slim und die extrem coole Version von Stack-O-Lee. Die Snatch Songs sind übrigens alle drei auf den CDs unseres Londoner Spoonful-Korrespondenten Patrick McCarthy zu finden. Lächelnd erinnere ich mich daran, wie er hinter den Decks abging, als Stack-O-Lee lief. Nuff said! (R-man)
pt. 1 und pt. 2
Dienstag, 11. Dezember 2007
Muldensound
Montag, 10. Dezember 2007
Neil Young
String Quartet From
Whiskey Boot Hill
Schmale 57 Sekunden kurz und auf dem 69er Debüt mit dem Titel Neil Young zu finden. Wahrscheinlich hat old Neil daran keinen Anteil, schließlich besteht die Jack Nitzsche Komposition nur aus Streichern.
Der Track ist das Outro des Monday Morning Tunes Mixes. Wir sind jetzt bei 77 Minuten und am nächten Montag fülle ich die letzte Lücke. Für den 24.12. (dieses Jahr auch ein Montag) hat unser K-Nut schon einen Song gespendet. Im nächsten Jahr machen wir dann mal wieder etwas anderes. (R-man)
Strings
Sonntag, 9. Dezember 2007
Wie cool ist eigentlich der „Tiger“ Tom Jones? shake baby shake propagierte den kantigen Waliser ja neulich schon mit seiner einzigartigen „Ain’t No Sunshine“-Version, aber sonst? „Delilah“? „Green Green Grass Of Home“? Lebenslänglich in Las Vegas vor älteren Damen auftreten? In den letzten Jahren zog sich Tom Jones ja am eigenen Schopf aus diesem Karriere-Sumpf: geschickte Kollaborationen und Cover-Versionen, sowie das „Sexbomb“-Fieber machten den Senior plötzlich wieder credible. Was aber lässt sich aus seinem sehr heterogenen Oeuvre der Stadtkrug-Massive verkaufen? Chrispop und ich (Whirly) warfen jedenfalls unsere Hüte in den Ring, um euch das Beste von Tom Jones zu präsentieren und alles Wesentliche zu erklären.
Vorab stellten wir folgende Regeln auf: keine kitschigen Schnulzen und kein Spätwerk, sondern nur der echte Stoff, als TJ noch richtig knackig war. Momentan arbeite ich mich auch durch eine fette Tom Jones-Biografie, will aber dann doch lieber nicht mit Fakten und Anekdoten aus seinem Leben langweilen. Nur so viel: er liebte Elvis und Jerry Lee Lewis und hasste die Beatles, vor allem Lennon. Viel mehr interessiert uns doch, wie die jungen Leute heute im Club auf gezielt eingestreute Tom Jones-Klassiker reagieren - erzähl doch mal aus der Paderborner Praxis, Chrispop: verfallen die jungen Erstsemesterinnen noch immer Toms Charme und Sex-Appeal?
Chrispop:
Klare Antwort: unterschiedlich. "It's Not Unusual" funktioniert auf die gleiche Masche wie "These Boots Are Made For Walking", "I Want You Back" oder "Son Of A Preacherman", x-tausend mal gehörte Songs, die sich aber weder so richtig totnudeln lassen noch irgendwer komplett scheiße finden kann. Grad letzte Woche auf der angeblich größten Uniparty NRWs in Paderborn: dreckiger Funk geht gar nicht, Wilson Pickett, Sam & Dave und Co werden unfreundlichst ignoriert, bei der zweiten Runde Ska & Skinhead-Reggae hüpfen wenigstens ein paar besoffene Punks (yep, zumindest in Paderboring gibts die noch) lustlos auf der Tanzfläche herum, kaum leg ich "It's Not Unusual" auf, feiert die Meute wie verrückt. Auf der anderen Seite dann unbekanntere Albumtracks wie "Right Place Wrong Time" und B-Seiten wie "Looking Out Of My Window" (das zumindest seit einigen Jahren bei der Neomod/Psych-Fraktion hoch im Kurs steht), die großartig sind, um bei selbsternannten Genrekennern für Verwirrung zu sorgen. Bei etwas offenerem Publikum als ner Uniparty ziehen solche Sachen aber definitiv. Ich bin mir aber echt nicht sicher, ob das an des 'Tigers Sex-Appeal liegt, oder am dick auf die Tanzfläche produzierten, groovig/soulful/beinahe amerikanischen Sound, der sich ja gern mal bei Stax, Motown und Konsorten bedient... Apropos: ist TJ eigentlich noch Pop oder schon (zumindest Blue-eyed-) Soul?
Whirlyjoe:
Der Tiger liegt quer zu allen Genres, würde ich sagen. Blue-eyed Soul, verwässerter Rock’n’Roll und mondäner Showband-Sound halten sich die Waage. Als Zeitgenosse von Stones und Beatles war er aber immer ganz alte Schule mit ziemlich gesetztem Publikum. Insgesamt ist das trotzdem Pop, auch wenn die Schlager-Schublade schon halb offen steht. Entscheidend ist für mich seine Songauswahl, da wildert er oft genug bei ziemlich coolen Leuten (Dr. John, Tony Joe White, Wilson Pickett, Bill Withers). Und diese Oldschool-Big Band-Sounds mit fetten Bläsern klingen einfach super, bis heute. Aber wie ist das nun mit seiner Stimme und dieser doch sehr speziellen Art des Singens? Blue-eyed-Soul oder Heldentenor?
Chrispop:
Soul. Definitiv. Auf jeden Fall (wenn man ihn denn gelassen hat) dreckiger, roariger und schwitziger als die oft missglückten Versuche anderer Weißbrotzeitgenossen. Man höre sich nur die Liveversion von "Land of 1000 Dances" an, die Screams haben ja schon fast Wilson Pickett Niveau... Da wundert es mich in der Rückschau kaum, dass da die Schlüpper kiloweise flogen. Auf Platte ist das Ganze zwangsläufig etwas zurückgenommen, polierter. Aber wir reden hier ja auch von einem Land und einer Zeit, in der Studiotechniker noch weiße Kittel trugen und regelmäßig Teepause machten. Auf B-Seiten durfte er dann den Tiger trotzdem mal loslassen. "Looking..." muss ich hier schon wieder anführen, da liegt eine Wildheit und raunchy Spannung in der Luft, das hätten Soulheroen auf der anderen Seite des Teiches auch nicht besser hinbekommen. Auf Balladen, Midtempogeseier und Mainstreamanwanzversuche will ich hier mal nicht eingehen, da tönt’s ja leider schnell mal Richtung Engelbert Humperdick und Konsorten.
Whirlyjoe:
Mit Engelbert war TJ auch via Management freundlich verbunden, es gibt da ein schönes Foto, wie alle mit ihren nagelneuen Rolls Royces protzen. Und auch mit Elvis war er in späteren Jahren richtig befreundet, die beiden hingen in den 70ern gerne zusammen in Las Vegas ab, der King soll sich auch einiges von Toms Bühnenshow abgeschaut haben. Dafür äußerte er sich auch sehr wohlwollend zu Toms Sangeskünsten: „Tom ist der einzige Mann, der annähernd an meinen Gesangsstil rangekommen ist. Er hat einfach Sex in der Stimme.“
Und: checkt mal dieses Video, der Mann tanzt wirklich wie Hölle.
Chrispop, jetzt mal zu unserer Songliste, bevor wir hier die Seite endlos zutexten – zeig uns mal, was Laie und Fachmann in der Plattenkiste brauchen – vielleicht lässt sich daraus ja auch eine schöne kompakte CD mit allem Wichtigen basteln?
Here you are:
shakeTIGERshake – The Funk & Soul Of Tom Jones
1. Turn On Your Love Light (2:07)
2. Chills And Fever (2:53)
3. See Saw (2:55)
4. Stop Breaking My Heart (2:28)
5. Looking Out Of My Window (2:21)
6. The Lonely One (2:37)
7. I Can't Turn Loose (2:11)
8. Once Upon A Time (2:12)
9. Keep On Runnin' (2:52)
10. Hard To Handle (2:42)
11. Witch Queen Of New Orleans (2:36)
12. Polk Salad Annie (3:50)
13. Right Place Wrong Time (5:37)
14. Venus (2:44)
15. Bama Lama Bama Loo (1:35)
16. It's Not Unusual (2:34)
17. Twist And Shout (6:33)
18. BONUS - Dealing With Women (4:03)
Chrispop & Whirlyjoe
Die shakeTIGERshake CD gibt es hier für einen kleinen Unkostenbeitrag. Für Gläubige und Ungläubige wurde ein kleiner Teaser mit folgenden Tracks bereit gestellt:
1. Tom Jones - Turn On Your Love Light (2:07) (eins von der cd)
Samstag, 8. Dezember 2007
Ein Weihnachts-Mix
Als R-man vor geraumer Zeit schrieb, es gäbe demnächst eventuell ein Spoonful-Special, fragte ich ihn ungläubig, ob er etwa ein Weihnachts-Special planen würde? (Angedacht war natürlich das Beatles-Special; aber das ist eine andere Geschichte.)
Weihnachtslieder, die irgendwie den Spoonful-Vibe haben, gibt es ja nun eher selten; aber solche, die zumindest unter dem shake baby shake-Dach Zuflucht finden können, müsste es doch geben. Irgendwann bot ich R-man also an mir mal ein paar Gedanken in dieser Richtung zu machen. Damals ahnte ich noch nicht, durch wie viel musikalische Grütze man sich da hören muss ,um eine halbwegs gefüllte CD zusammen zu bekommen. Gottseidank fand sich Whirlyjoe alsbald bereit, mir da ein wenig unter die Arme zu greifen. Meine (eher schräge) erste „Beta-Version“ stieß bei ihm allerdings auf recht wenig Gegenliebe; wir einigten uns dann aber schnell auf eine ausgewogene Mischung von eher traditionellen Versionen, „modernen“ Interpretationen alter Klassiker und ein paar coolen Songs, die einfach nur Weihnachten thematisieren.
So finden sich nun Frank Sinatra, James Brown, die Temptations, Brenda Lee, Johnny Cash, die Barenaked Ladies, Elvis, die Beach Boys und viele mehr auf diesem Mix. Alles völlig familientauglich und in Gänze durchhörbar.
Das Sahnehäubchen auf diesem Mix ist das grandiose CD-Cover unseres lieben Chrispops, welches zwar zuerst an Weihnachtslieder aus dem Deathmetal-Lager denken lässt und vielleicht zu einigen Irritationen führt aber von allen Beteiligten einhellig begeistert aufgenommen wurde!
Ob man jetzt unbedingt eine oder gar mehrere Weihnachts-CDs haben muss bleibt dahingestellt. Ich kenne Leute, die sich standhaft weigern sich so etwas anzuhören. Eine dauerhafte Beschallung mit Weihnachtsmusik kann zwar zu fortschreitender Gehirnerweichung führen jedoch wohldosiert, zum richtigen Zeitpunkt und wohlwollend vorsortiert ist das durchaus gut zu ertragen. Und letztendlich ist dies die beste Weihnachts-CD geworden, die ich kenne! (und inzwischen kenne ich eine ganze Menge)
K-Nut
…und wer weiß, Volume 2 schon 2008? Heino, wie steht’s?
Freitag, 7. Dezember 2007
Wir Stuttgarter starteten Samstag zur Mittagszeit und waren endlich mal ohne Verkehrsbehinderungen in Rekordzeit in Beverungen: Peter Hard_to_Handle als Steuermann, Fat Freddie, (Black) Betti und ich. Schnell in der sehr empfehlenswerten Pension Schübeler eingecheckt (OBS-Freunde: an Pfingsten selbstredend komplett ausgebucht) und gegenüber eine Ronny-Spezial-Pizza eingeworfen, K-Nut aus Köln stieß flott dazu. Dann am frühen Abend in den Stadtkrug, wo die schwäbisch-rheinische Delegation vom gut aufgelegten (das wollte ich ja unbedingt schreiben!) R-Man gleich an die große Tafel der Glitterhouse-Weihnachtsfeier gebeten wurde. Das nenne ich mal Gastfreundschaft.
Große und herzliche Hallos dann in rascher Folge: die SBS-Residents Axel und Ingolf, Peter F., Wirt Lollo, die Sheehy-Brüder, Rembert (den in Beverungen garantiert jeder kennt), später dann auch die gute Seele Jay-Bee, die endlich auf ihre Seelenschwester Fat Freddie traf. Fatty wurde den in sie gesetzten Hoffnungen auch voll gerecht: entfesselt beim Tanzen, auch ihrem Namen machte sie alle Ehre: ohne Mühe brachte sie ihr Hotelbett zum Einstürzen, das mittlerweile wohl beim Sperrmüll steht. Dann Chrispop (von dem noch die Rede sein wird) und Kristin, die leider nur ganz kurz am Plattenspieler stand - du musst nächstes mal mutiger sein, Mädchen!
Nach und nach tröpfelten die Gäste von nah und fern ein, manches Gesicht sah man zum ersten Mal: natürlich Busch-Man, den sanften Riesen mit dem Werder Bremen-Trikot, mit dem man nicht nur ein Bier trinken kann. Der Mann spendet Wärme, sag ich euch. Andre aus Berlin, ein stiller Genießer, Mr. Lovejoy aus Hagen (den bislang ja nur ich kannte) und all die anderen, mit denen ich im Trubel leider zu wenig geredet habe.
Ach ja, Musik gab es auch. Vor dem Sheehy-Set angenehmes Geplänkel an den Decks in entspannter Atmosphäre und wechselnden Besetzungen, der Live-Auftritt der beiden Briten auf Remberts installierter Bühne fiel dann sehr intensiv aus - in rotes Licht getaucht wurde tief in die Blues/Folk/Gospel-Kiste gegriffen, stimmungsmäßig irgendwo zwischen Gun Club und 16 Horsepower (sag ich jetzt mal spontan).
Es ging dann wohl gegen Mitternacht, als ich mit R-Man die nächsten Scheiben drehte. Der Chef war diesmal nur recht kurz dabei (er muss ja heftigst repräsentieren - am liebsten in Thekennähe), dafür Chrispop umso mehr. Und der Bursche ist ein Ereignis: jung an Jahren und reich an DJ-Erfahrung, den Profi an den Decks erkennt man sofort. Mit unbändigem Enthusiasmus freut er sich über jede einzelne Scheibe die gespielt wird und gibt auch als mitreißender Animateur eine gute Figur ab. Wo ich doch armerudernde DJs ansonsten gar nicht leiden kann. Und endlich mal jemand, der uns AH-DJs die Funktion der vielen kleinen Knöpfe an der Technik demonstrieren konnte. Freue mich schon auf eine Fortsetzung an den Decks, Junge!
Es folgte das DJ-Set von Michael Sheehy und Patrick Mc Carthy - wie zuletzt ungebremst und ungehemmt durch alle Stile pflügend, ohne größere Rücksicht auf Tanzbarkeit und Funkiness. Insgesamt eine nahtlose Fortsetzung ihres furiosen Debüts von Pfingsten. Und die Jungs sind einfach sagenhaft cool, da kriegt man auch optisch was geboten. Mutig dann Axel, der die beiden trinkfesten Briten sanft aber bestimmt hinter den Decks vertrieb, um dem Volk zu geben, wonach es verlangte: nämlich den Funk. Das tat er ausgesprochen souverän und auch zum richtigen Zeitpunkt. Denn jetzt gab es kein Halten mehr: Jay-Bee und Fat Freddie gaben alles, mittendrin auch Lovejoy und Hard_To_Handle (der Mann setzt zum tanzen immer die Brille ab - und er weiß, warum). Die Mehrzahl der Tanzenden war erfreulicherweise jung und weiblich, was der Veranstaltung wieder einen angenehm generationenübergreifenden Vibe verpasste.
Jetzt wurde in rasantem Wechsel Ping-Pong aufgelegt: K-Nut (der Mann mit dem trockensten Humor und der fettesten Selection) mit Ingolf, der neben Chrispop ganz eindeutig der jüngste hinter der DJ-Theke war. Ob als DJ oder Tänzer im Kreis junger Damen: der Mann ist ein Energiebündel und hat den Funk. Peter Felkel schwebte den ganzen Abend zehn Zentimeter über dem Boden, wollte vor lauter Entspanntheit dann aber doch nicht auflegen, um kurz vor fünf schließlich doch noch einen Song einzuwerfen, der mich nach meiner Kontroverse mit dem R-Man doch sehr gefreut hat: Iggys Passenger - und natürlich haben alle getanzt. Sehr erfreulich finde ich übrigens auch, dass zwar wirklich gut gesoffen wurde, man aber so gut wie keine alkoholbedingten Ausfälle erleben musste - sehen wir mal von Michael Sheehy ab, der aber selbst in relativ willenlosem Zustand noch cooler als die anderen ist.
Stilistisch war der Abend erwartet kontrastreich: nicht nur spoonful-erdig, sondern gerne auch richtig funky. Chrispop mischte rare Udo Jürgens- und Howard Carpendale-B-Seiten in den Mix, ohne dass es peinlich wurde, bei R-Mans unvermeidlicher Boney M.-Version von In-A-Gadda-Da-Vida bin ich mir allerdings nicht ganz so sicher. Um halb sechs packte ich meine Singles zusammen und übergab den freien DJ-Platz an den spät eingetroffenen Fruity Mulati, der mit seiner einen Clash-CD wahrscheinlich noch stundenlang den Krug gerockt hat. Wer da noch dabei war: bitte unter Comments melden und berichten.
Mein ergreifendster Moment des Abends: zu später Stunde drängt sich R-Man mit all seinem gottgegebenen Gewicht in dem Mix, wo ich doch gerade meinen Lieblingssong „Ain’t No Mountain High Enough“ von Marvin und Tammi starten wollte - um dann aus seinen ca. hundert mitgebrachten CDs exakt „Ain’t No Mountain High Enough“ zu spielen. Wir sind also doch Soul Brothers. Es gab aber auch peinliche Szenen: hörte ich in Gegenwart von K-Nut bei einem Dylan-Song doch ungelogen Amy Winehouse heraus. Da will man echt im Boden versinken.
Alles in allem ein unvergesslicher Abend unter den denkbar nettesten, interessantesten und geschmackssichersten Menschen der Welt, umsorgt von einem ebenso gutgelaunten wie professionellen und vor allem superlieben Theken-Team (Eva, Barbara, Lollo und die anderen: vielen vielen Dank!) Thanks & Respect vor allem aber dem großen R-Man, zweifellos ein Mann von Welt. Die angefallene Bierrechnung wollte ich jedenfalls nicht bezahlen müssen…
Die tollen Bilder hat übrigens K-Nut gemacht. (Whirlyjoe)
Donnerstag, 6. Dezember 2007
...von Alain Finkielkrautrock haben mal wieder einen Mix gepostet, den mein Freund Barti mir wärmstens ans Herz gelegt hat und der dem Tracklisting nach bunt durch viele Stile wildert. Wenn Sie mal hier schauen wollen, vielleicht trifft der Hippie Not Hippie-Mix ja euren Geschmack.
Morgen folgt dann das shake baby shake Geburtstagsfazit von Whirlyjoe. Am Samstag kommt K-Nut mit seinem shake glöckchen shake Beitrag zu Worte und wenn Chrispop die Zeit findest, folgt am Sonntag shake tiger shake - The Funk & Soul Of Tom Jones.
Also dranbleiben, es lohnt sich.
Und schließen möchte ich mit einem Satz aus der gestrigen E-Mail von Patrick: "I will get on the case with SPOONFUL London and groove this city!" (R-man)
Mittwoch, 5. Dezember 2007
Snatch & The Poontangs - Stack-O-Lee