Mittwoch, 24. Juni 2009
Countdown zum Shakedown
Noch 51 Tage!
The Dynamics
Für mich ja eine absolute Topband beim kleinen Stag-O-Lee-Festival: The Dynamics aus Frankreich. Ihr bislang einziges Album „Version Excursions” landete auf Rang 2 meiner Lieblingsplatten 2007, die vielen Singles spiele ich als DJ bis heute rauf und runter.
Zunächst verbreitete R-man die coolen 7-Inch-Singles und schrieb zu „Seven Nation Army/Move On Up“: Bei einer Coverversion des White Stripes Klassikers hört man zumindest schon mal interessiert hin und wenn dann noch Curtis Mayfield auf der B-Seite ist, sollte jeder Musikfan eigentlich gleich beide Ohren öffnen. Und das kann ich bei dem 7"-Debüt dieses internationalen Kollektivs (Boston, Bristol, Frankreich, Mozambique) aus Lyon nur schwerst empfehlen.
Die Dynamics sind eine Reggaeband mit 3 Sängern und einer Sängerin, die diese beiden Songs hier in ein weiches Bett legen, sie mit Mehrfach-Stimmen in der ersten Liga der alten Rocksteady-Vokal-Bands etablieren, aber doch auf den Groove nicht verzichten. Der White Stripes-Klassiker beginnt mit dem typischen Bassriff, schnell steigen zwei Falsett-Stimmen ein, die das Ganze gleich in Culture/Congos-Terrain hieven. Eine Band steigt in einen Midtempo-Reggae-Groove ein, Orgel und Melodica spielen kurze Soli, und immer wieder diese unglaublichen Vocals, ein kurzes Dub-Intermezzo, seelenvoller Gesang, eine Perkussions-/Dub-Einlage und unterstützt von mehr Orgel und Melodica vollmundig dem Ende entgegen. Das beste Seven Nation Army Cover, das ich kenne.Der Curtis Mayfield Kracher wird leicht entschleunigt und erinnert an die allerbesten jamaikanischen Soul-Versions von damals, eine, die auf Darker Than Blue einen Ehrenplatz hätte. Die Vocals sind 100 % Curtis, beinahe Falsett, Soul pur. Und auch wenn die Version etwas langsamer ist als das beinahe unschlagbare Original, sorgt der unglaublich groovende Basslauf dafür, dass diese Version als eigenständiger Tune glänzt. Sweet!!!
Seven Nation Army
Und zum Album fiel mir folgendes ein:
Jetzt kommt endlich das Debütalbum mit insgesamt sechs der acht bereits von den Singles bekannten Tunes (die übrigen neun sind alle neu). Was keinesfalls schlecht ist, handelt es sich hier doch um einfach nur wunderbare Cover-Versionen von White Stripes („Seven Nation Army“), Rolling Stones („Miss You“ – schlicht genial), Madonna („Music“ – für mich fast noch genialer), Curtis Mayfield („Move On Up“), Gwen McRae („90% Of Me Is You“) und Cymande („Brothers On The Slide“).Zumindest bei zeitgenössischen Cover-Versionen im Reggae-Sound sollte man ja eigentlich skeptisch sein, zu groß ist die Gefahr, in die Abgründe von Party- und Sunshine-Reggae zu stürzen, aber die Dynamics aus Lyon machen einfach alles richtig: sie singen ganz betörend (zwei Jungs als Soul-Crooner bis ins höchste Falsett), dazu Sängerin Mounam mit kamerunischen Wurzeln. Noch besser sind aber die Beats, allein wie hier das Hi-Hat bearbeitet wird, lässt mich dankbar auf die Knie sinken. Dazu ein pumpender Bass und wohldosierte Dub-Effekte, alles ebenso druckvoll wie perfekt oldschoolig produziert.
Und ja, es gibt noch mehr Cover-Versionen, u.a. „Whole Lotta Love“ von Led Zeppelin (auch das schaffen sie locker), „Rock It“ von Herbie Hancock, „The Creator Has A Masterplan“ von Pharoah Sanders und das ausnahmsweise wenig geglückte „Lay Lady Lay“ von Bob Dylan. Trotzdem Killertunes galore und mit großem Abstand das beste Reggae-Album seit Jahren. Konkurrenzlos gut auch das Motto der Band: „Deeply Rooted in Soul“.
Das Angebot an Videos ist bislang recht bescheiden, das hier hat mir dann aber doch gefallen: Land Of A Thousand Dances
Ansonsten hier mal checken. Und aufs Festival freuen - Tickets hier. (Whirlyjoe)
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1 Kommentar:
Super Tipp! Hab mir die Pladden gleich mal besorgt ... freu!
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