Howard Tate
Gerade erst hat sich Howard Tate mit seinem Kult-Falsett auf dem ganz neuen und absolut empfehlenswerten Album Blue Day wieder zurückgemeldet, da wollte ich endlich auch mal wieder in sein historisches Atlantic-Album von 1972 reinhören, um gleich festzustellen, dass sich wie bei echten Größen à la Al Green oder Solomon Burke eigentlich kaum etwas im Sound verändert hat.
Denn auch hier klang Tate nach bluesgrundiertem, gospelgetränktem Southern Soul, nachdem er bereits in den 60ern zahlreiche R&B-Hits hatte. Zuvor sang er Doo-Wop mit den Gainors, war Frontmann bei Bill Doggett, dann wurde Producer Jerry Ragovoy auf ihn aufmerksam, der einige Singles mit ihm für Verve und Lloyd Price's Turntable-Label aufnahm.
Die Songs klingen nach tiefstem Memphis, obwohl Howard Tate den größten Teil seines Lebens in Philadelphia und New York verbracht hat. Die Musik lebt von wunderbar minimalistischen Gitarren-Sounds und superknackigen Bläsern in bester Muscle Shoals-Tradition, klingt enorm erdig und downhome, fest verwurzelt in Blues- und Gospel-Traditionen. Einen spannenden Kontrast geben die beiden Cover-Versionen des Albums ab: Girl Of The North Country (Bob Dylan) und Jemima Surrender (The Band) fügen sich dennoch nahtlos in Tates stimmiges Programm ein. (Whirlyjoe)
cd
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