Roll Your Moneymaker
Early Black Rock’n’Roll 1948-1958/Various Artists
Die aktuelle Compilation des umtriebigen Trikont-Labels trifft mal wieder exakt auf den Punkt – zumindest hinsichtlich dessen, was wir hier so treiben und als Spoonful-Spinners mittlerweile nicht nur im Beverunger Stadtkrug auflegen. Der wie immer verlässliche Journalist und DJ Jonathan Fischer hat für Roll Your Moneymaker nämlich den Rock’n’Roll genau dort gesucht, wo er auch herkommt: nämlich in der schwarzen Blues- und R&B-Hexenküche zwischen Mississippi-Delta und Chicago, in der es bereits heftig brodelte, bevor Elvis sein Becken kreisen ließ. Kenner der Materie sehen den Ursprung des Genres ja mit Ike Turners „Rocket 88“ amtlich verbürgt, aber es ging schon früher los. Nicht sortenrein, aber doch zielstrebig in die richtige Richtung, den R&B-, Blues-, Country- und Gospel-Roots rasant entwachsend, mit schnelleren Beats und dreckigeren Inhalten, neu entdeckten Soundeffekten und elektrifiziertem Equipment. Fischer schenkt uns zu diesem pophistorisch mehr als spannenden Thema insgesamt 24 Songs aus den Nachkriegsjahren, von denen einige auch schon von der Spoonful-Posse wiederentdeckt wurden. Dabei hat der Kompilateur (und gewohnt kompetente Linernotes-Schreiber) auf bekante Hits verzichtet und bringt stattdessen weitgehend unverbrauchte Perlen von Helden wie Ike Turner, Howlin’ Wolf, Etta James, Ruth Brown, Rufus Thomas, Big Maybelle, Otis Rush, Johnny Guitar Watson, Andre Williams, Slim Harpo, Sister Rosetta Tharpe, Magic Sam, Joe Tex, Chuck Berry (mit der untypischen Hawaii-Nummer „Deep Feeling“) und dem eigentlichen Godfather Bo Diddley („Heart-O-Matic Love“), aber auch weitgehend unbekannten Künstlern wie Shakey Jake, John J. Moses, Billy The Kid Emerson oder Ann Cole with The Suburbans – ihre „Got My Mojo Working“-Interpratation rockt! (Whirlyjoe)
PS: Gibt es bis dato nur auf CD, aber ein junges aufstrebendes Label bemüht sich um die Vinylrechte.
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