shake shakey shake
revisited:
Rustfest 12shake baby shake-Alumni
Peter Weber feierte am vergangenen Wochenende sein alljährliches Rustfest in der bereits zwölften Auflage – der Name sagt es schon: es geht um Neil Young und nichts anderes. Dazu werden nationale und internationale Neil Young-Wissenschaftler, aber auch viele gute Freunde in sein schönes Haus am Rande Stuttgarts eingeladen, dazu kompetente Musiker, die fast ausschließlich ihrer Leidenschaft für des Meisters Musik frönen. Diesmal waren
Joseph Parsons & Scott Bricklin dabei,
The Rusties aus Italien (die ja auch schon bei einem der letzten OBS-Festivals zu erleben waren), sowie viele weitere Musiker, die in wechselnden Besetzungen gejammt haben.
Nebenbei erfuhr ich auch, dass Peters erstes
Rustfest just am Tag des ersten Orange Blossom Specials in Beverungen stattfand. Schon im folgenden Jahr hat man diesen Terminkonflikt vermieden, schließlich wollten viele Teilnehmer zu beiden Events.
Das Ganze fand wie gewohnt in entspannt-familiärer Atmosphäre statt, tagsüber im idyllischen Garten mit Barbecue
und Liegestuhl, abends dann in der legendären Edenless Bar, Peters privatem Kellerclub. Schon am Donnerstag war eine Vorhut am Starttag des neuen Crosby, Stills, Nash & Young-Films (Regie: N.Y.) in Stuttgart im Kino (gutes Timing, muss ich schon sagen), bereits am Dienstag trafen sich etliche Teilnehmer auch beim Young-Konzert in Leipzig. Am Freitag wurde ohne festes Programm in ständig wechselnden Besetzungen gespielt – natürlich fast ausschließlich Neil Young-Songs, und am Samstag gab es dann eine echte Running Order (o-Ton Peter) mit Soundchecks und allem was dazu gehört.
Nach einem feinen akustischen Set von Unknown Legend (zwei Gitarren, Mandoline und Antjes schöner Mädchenstimme) – inklusive „Tecumseh Valley“ vom neben Bob Dylan in di
esen Räumlichkeiten dritten Säulenheiligen Townes Van Zandt – kamen dann Joseph Parsons und sein alter Weggefährte Scott Bricklin zum Einsatz (einer elektrisch, der andere akustisch), später unterstützt von Drummer und Tour-Manager Christian. Nach zwei Tagen Neil Young pur war dann wohl nicht nur ich froh, auch einige von Josephs edlen Eigenkompositionen zu hören, aber auch hier gab es natürlich krachende Young-Klassiker wie „Powderfinger“ zu hören. Mit reichlich Bier und bei bester Laune kam es dann zu lustigen Improvisationen wie „All Along The Watchtower“, das Joseph mit einem herzhaften „Oh Shit“ begann, als er merkte, dass er den Text überhaupt nicht drauf hatte. Gemeinsam wurde dann auf Zurufe des Publikums am Song gebastelt – ein ganz großer Spaß.
The Rusties waren dann die erwartetet perfekte Band für dieses Wochenende: die Jungs aus Italien leben ihre Neil Young-Leidenschaft konsequent aus, spielen und singen perfekt und hatten das wild
mitgehende Publikum von Anfang an im Griff. Da durfte dann schon mal zu Endlos-Soli ein wenige geheadbangt werden. Die Sessions zogen sich an beiden Tagen bis in den frühen Morgen, zum Teil mit fünf Gitarristen gleichzeitig (und es klang trotzdem toll) – eine durchaus anstrengende Veranstaltung also, die dank königlicher Bewirtung und fast unendlichen Biervorräten allerdings angemessen zu bewältigen war.
Und man konnte wirklich tolle Leute kennen lernen: vom menschlichen Neil Young-Lexikon bis zu wahrhaft coolen Typen, die erzählen konnten, anno 67 The Who auf der Bühne erlebt und sogar die Beatles gesehen zu haben. Aber der musikalische Horizont ist trotzdem beachtlich, so berichtete ein französischer Blog-Betreiber begeistert von der jüngsten Portishead-Tour. Viel Musik also, ebenso freundliche wie interessante Besucher und alles in allem ein perfektes Wochenende nicht nur für beinharte Neil Young-Supporter.
Heißen Dank an alle, die es möglich gemacht haben, Peter lässt euch gleich mal ein bisschen reinhören, die Fotos hat Philippe gemacht. Merci bien, Monsieur. (Whirlyjoe)
all along the watchtower
ohio