The Blues Brothers
Yep, der Klassiker. Jahrelang mein absoluter Lieblingsfilm, aber auch heute noch klasse. Lief in den frühen 80ern bei uns über Jahre freitags in der Mitternachtsvorstellung, quasi als kernige Alternative zur grässlichen Rocky Horror Picture Show - by the way ein wirklich unerträglich hysterisches „Kult“-Musical, bäh. In meiner fernen Jugend sah ich die Blues Brothers glaube ich um die 25 mal im Kino und bis heute kann ich reichlich Dialog auswendig. Unverzichtbar ist aber natürlich die Original-Version, dank DVD ja problemlos verfügbar.
Natürlich ist das Ding eine ziemliche Klamotte und alberne Nummernrevue, und John Landis’ Inszenierung kann man 28 Jahre später durchaus etwas behäbig finden, sie ist aber auch bei aller vordergründiger Action angenehm laidback und manchmal auch hübsch ironisch. Zumeist regiert aber gradliniger Holzhammerhumor - zum Beispiel in den Episoden mit den Nazis, denen sie auf ihrer Mission, Geld zur Tilgung der Steuerschuld einer kirchlichen Erziehungsanstalt einzutreiben, gleich mehrfach begegnen. Dazu müssen Jake (John Belushi) und Elwood (Dan Aykroyd) ihre alte Band zusammentrommeln und einen lukrativen Charity-Gig trotz erheblicher Schikanen absolvieren, um die Kohle nach einer der längsten Verfolgungsjagden der Filmgeschichte gerade noch rechtzeitig in Chicago bei der Steuerkasse einzuzahlen.
Zur Band gehören u.a. die leibhaftigen MGs Steve Cropper und Donald „Duck“ Dunn (was für Typen!), die ich auch mal live erleben durfte, als sie irgendwann in den 90ern mit Neil Young auf Tour waren, Drummer Willie Hall und einige solide Bläser, und gemeinsam spielen die Jungs diverse Soul- und Blues-Klassiker – und zwar auf höchst respektable Weise, wie ich meinen will. Und dann sind da noch die Gastauftritte ganz großer Stars wie Aretha Franklin, James Brown, Ray Charles, Cab Calloway und John Lee Hooker (grandios auf der Strasse vor Arethas Soul Food Cafe). Und eins ist sicher: für zwei hauptberufliche Schauspieler singen (und tanzen!) Belushi und Aykroyd ganz hervorragend.
Meine Lieblingsepisode ist die in Bob’s Country Bunker („wir haben beides: Country und Western“), wo sie eindrucksvoll „Country Got Soul“ beweisen. Einmal sieht man im Autoradio ein Tape mit „The Best of Sam & Dave“, während der folgenden Szenen mit diversen Blechschäden laufen dann erst „Soothe Me“, dann „Hold On I’m Comin’“ – für mich als damals noch dogmatischen Hardrocker wahrscheinlich die entscheidende Wende hin zum Soul. Beste Einzelszene bleibt aber das Einparken vor Alan Rubins Nobelrestaurant. Autoverfolgungsjagden sind im Kino ja eigentlich so ziemlich das Ödeste was es gibt (analog zu Schlagzeug-Soli im Rock), aber hier wird so viel (Polizei-) Blech mit dermaßen viel Leidenschaft zerdeppert, dass es einfach großen Spaß macht – vor allem wenn dazu der Sound von Booker T. & The MGs läuft.
Der Soundtrack ist mittlerweile zwar ziemlich totgespielt und bei jeder Hochzeitsparty sind Nummern wie „Think“ (hier eindeutig knackiger als Arethas Original) oder „Everybody Needs Somebody To Love“ (auch ohne Solomon Burke) todsichere Floorfiller, aber es gibt auch kleine Perlen wie Taj Mahals entspanntes „She Caught The Katy“ und das wunderbare „Rawhide“-TV-Serien-Thema mit Country-Beat und Peitschenknallen.
Traurig, dass Dan Aykroyd danach fett und langweilig wurde, Belushi gar den Drogentod fand. Warnen muss ich vor dem Sequel Blues Brothers 2000 von 1998: das konnten auch B.B. King und die göttliche Erykah Badu als Voodoo-Queen nicht vor dem Untergang retten, Aretha passte kaum mehr ins Scope-Format und John Goodman war sogar drauf und dran, sich seinen ewigen Ruhm als Lebowski-Sidekick Walter Sobchak zu ruinieren.
Hit it! (Whirlyjoe)
hier ist der Trailer
Yep, der Klassiker. Jahrelang mein absoluter Lieblingsfilm, aber auch heute noch klasse. Lief in den frühen 80ern bei uns über Jahre freitags in der Mitternachtsvorstellung, quasi als kernige Alternative zur grässlichen Rocky Horror Picture Show - by the way ein wirklich unerträglich hysterisches „Kult“-Musical, bäh. In meiner fernen Jugend sah ich die Blues Brothers glaube ich um die 25 mal im Kino und bis heute kann ich reichlich Dialog auswendig. Unverzichtbar ist aber natürlich die Original-Version, dank DVD ja problemlos verfügbar.
Natürlich ist das Ding eine ziemliche Klamotte und alberne Nummernrevue, und John Landis’ Inszenierung kann man 28 Jahre später durchaus etwas behäbig finden, sie ist aber auch bei aller vordergründiger Action angenehm laidback und manchmal auch hübsch ironisch. Zumeist regiert aber gradliniger Holzhammerhumor - zum Beispiel in den Episoden mit den Nazis, denen sie auf ihrer Mission, Geld zur Tilgung der Steuerschuld einer kirchlichen Erziehungsanstalt einzutreiben, gleich mehrfach begegnen. Dazu müssen Jake (John Belushi) und Elwood (Dan Aykroyd) ihre alte Band zusammentrommeln und einen lukrativen Charity-Gig trotz erheblicher Schikanen absolvieren, um die Kohle nach einer der längsten Verfolgungsjagden der Filmgeschichte gerade noch rechtzeitig in Chicago bei der Steuerkasse einzuzahlen.
Zur Band gehören u.a. die leibhaftigen MGs Steve Cropper und Donald „Duck“ Dunn (was für Typen!), die ich auch mal live erleben durfte, als sie irgendwann in den 90ern mit Neil Young auf Tour waren, Drummer Willie Hall und einige solide Bläser, und gemeinsam spielen die Jungs diverse Soul- und Blues-Klassiker – und zwar auf höchst respektable Weise, wie ich meinen will. Und dann sind da noch die Gastauftritte ganz großer Stars wie Aretha Franklin, James Brown, Ray Charles, Cab Calloway und John Lee Hooker (grandios auf der Strasse vor Arethas Soul Food Cafe). Und eins ist sicher: für zwei hauptberufliche Schauspieler singen (und tanzen!) Belushi und Aykroyd ganz hervorragend.
Meine Lieblingsepisode ist die in Bob’s Country Bunker („wir haben beides: Country und Western“), wo sie eindrucksvoll „Country Got Soul“ beweisen. Einmal sieht man im Autoradio ein Tape mit „The Best of Sam & Dave“, während der folgenden Szenen mit diversen Blechschäden laufen dann erst „Soothe Me“, dann „Hold On I’m Comin’“ – für mich als damals noch dogmatischen Hardrocker wahrscheinlich die entscheidende Wende hin zum Soul. Beste Einzelszene bleibt aber das Einparken vor Alan Rubins Nobelrestaurant. Autoverfolgungsjagden sind im Kino ja eigentlich so ziemlich das Ödeste was es gibt (analog zu Schlagzeug-Soli im Rock), aber hier wird so viel (Polizei-) Blech mit dermaßen viel Leidenschaft zerdeppert, dass es einfach großen Spaß macht – vor allem wenn dazu der Sound von Booker T. & The MGs läuft.
Der Soundtrack ist mittlerweile zwar ziemlich totgespielt und bei jeder Hochzeitsparty sind Nummern wie „Think“ (hier eindeutig knackiger als Arethas Original) oder „Everybody Needs Somebody To Love“ (auch ohne Solomon Burke) todsichere Floorfiller, aber es gibt auch kleine Perlen wie Taj Mahals entspanntes „She Caught The Katy“ und das wunderbare „Rawhide“-TV-Serien-Thema mit Country-Beat und Peitschenknallen.
Traurig, dass Dan Aykroyd danach fett und langweilig wurde, Belushi gar den Drogentod fand. Warnen muss ich vor dem Sequel Blues Brothers 2000 von 1998: das konnten auch B.B. King und die göttliche Erykah Badu als Voodoo-Queen nicht vor dem Untergang retten, Aretha passte kaum mehr ins Scope-Format und John Goodman war sogar drauf und dran, sich seinen ewigen Ruhm als Lebowski-Sidekick Walter Sobchak zu ruinieren.
Hit it! (Whirlyjoe)
hier ist der Trailer
1 Kommentar:
Alles goldrichtig, Dan Aykroyd war aber noch ganz gut in 'Grosse Point Blank', als Gegenspieler von Profikiller John Cusack.
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