Montag, 16. Juni 2008

Abt.: Shithot
Hardkandy
Second To None

Vor zwei Jahren schwärmte Kollege Ingolf verzückt vom zweiten Hardkandy-Werk Last To Leave als „mit soviel Liebe, Können und Kompetenz geschaffenes Album“ zwischen Soul und Funk, Reggae und Rock, Folk und Blues. Und auch das Debütalbum How Do You Do Nothing? hat mit seiner Verbindung von edlem Downbeat mit erdiger Funk- ja Blues-Basis bis heute einen Ehrenplatz in meiner Sammlung. Auf Longplayer Nummer drei hat Tim Bidwell das Geschehen nun allein unter Kontrolle, Partner Simon Little ist von Bord gegangen, an Sound und Klasse hat sich aber nichts geändert. Und wenn, dann in Richtung zunehmender Laidback-Blues-Fundierung, die den eleganten Midtempo-Grooves noch mehr Profil und Würde verleiht.

Herrlich lowdown und soulig klingt hier das meiste ziemlich retro, vor allem die gleich fünf Songs mit Gastsänger Seany Clarke – der stimmlichen Wiedergeburt von Curtis Mayfield – lassen es nach frühen 70ern klingen. Alles ist ganz organisch instrumentiert, mit jazzy Gitarre, funky Bass, Streichern und Orgeln. Dazu kommt eine gute Dosis Psychedelia, das Gitarrensolo im herrlichen Opener „Scum“ hat durchaus etwas von David Gilmour zur besten Zeit von Pink Floyd. Im Vergleich zu früher gibt es kaum mehr flauschige Downbeat-Tunes, hier regiert der Classic Soul mit Blues-Vibe, super-entspannt, wissend um seine innere Ruhe und Kraft, auch hat fast jede Nummer einen Gastvokalisten (Martin Harley, Fink, Nikolas Barrell,) zu bieten. Und an jeder Ecke stößt man auf subtile Produktionsdetails wie diesen tropfenden Drum-Sound auf „Moochin’“ oder die butterweichen Fender Rhodes-Licks von „The Good And The Bad“. Zweimal wird es auch etwas schneller: einmal im Latin-Modus und dann bei „Hey Lover“, einer lässigen Funk-Nummer mit den Vocals von Laura Vane. Insgesamt ein großer Wurf und genau das, was die Kenner der Vorgänger erhofft hatten. (Whirlyjoe)

cd

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