The Herbaliser
Same As It Never Was
The Herbaliser waren schon immer mein Lieblings-Act auf Ninja Tune, aber dieses neue Album (jetzt auf K7) schlägt ja nun alle bisherigen Highlights. Denn die beiden britischen DJs und Producer Jack Wherry und Ollie Teeba sind auf ihrem Weg von HipHop über Jazz und Downbeat jetzt endlich da angekommen, wo ich sie schon immer sehen wollte: bei organisch-brodelndem, handgespielt klingendem Funk. Aber nicht nur. Denn auch der denkbar coolste HipHop mit Brit-Sophistication (u.a. mit Jean Grae, exakt zwischen Ursula Rucker und Bahamdia) ist auf drei Tunes zu hören, dazu kommt ein mehr als handfester Sixties-Beat-Einschlag, per Sample und gespielt, der für noch mehr Songorientierung und Gradlinigkeit sorgt. Hier ist in 15 Jahren kreativem Wirken offenbar etwas gewachsen: mit größter Selbstverständlichkeit laufen hier Soul und Beat zusammen, auch Cinematic Funk (erneut mit deutlichen John Barry- und Morricone-Einflüssen) und Sixties-Pop zeigen Präsenz, die Hitdichte ist enorm. Denn vor allem die Tunes mit souligen Gaststimmen sind umwerfend.
So erwachsen aus dem früher zum Teil doch sehr eklektischen Groove-Mishmash diesmal wuchtige, soulige, schweißtreibende funky Dance-Nummer wie das grandiose „You’re No All That“ mit der dreckigen Soulröhre von Jessica Darling (neuerdings als festes Bandmitglied an Bord – von ihr wird noch zu hören sein) – was für eine Bombe, mit knackigen Bläsern und einer tiefschwarzen Fuzzguitar im Hintergrund - DJ-Heaven, sage ich da nur. Amy Winehouse und Sharon Stone stehen hier natürlich als Referenz im Raum, aber Herbaliser haben exakt die richtigen Roots, um hier mit auf den Zug zu springen. Insgesamt ein superabwechslungreiches Album zwischen Psychedelic Soul („Can’t Help This Feeling“ ist in Teilen ein Cover von Smokeys „Get Ready“), mit knorke Hits („Clap Your Hands“ klingt doch echt wie Ike & Tina) und auch einigen moody Instrumentals. Ganz klar ein Kandidat für die Jahres-Top Ten. (Whirlyjoe)
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