Michael Frantis Love Kamikaze - verlorene Sex-Singles
Guten Morgen.
Drei Tage Blog-Pause - man merkt, der R-Man hat seine traumatische Dentalkrise noch nicht völlig überstanden und ist momentan in der Reha.
Zum verspäteten Jahresanfang werfe ich jetzt mal einen Blick auf das anstehende neue Album von Michael Franti, den ihr hoffentlich noch von Spearhead kennt. Ältere erinnern sich vielleicht sogar noch an die bahnbrechenden Disposable Heroes Of Hiphoprisy, wenn nicht an die wilden Beatnigs.
Seit den späten 80ern entwickelte sich Michael von einem zornigen Rapper und linken Polit-Aktivisten mit antirassistischem Programm zu einem weisen Humanisten, der vor allem mit dem letzten Spearhead-Album „Stay Human“ ein leidenschaftliches Plädoyer gegen die Todesstrafe abgab. Musikalisch verlief die Entwicklung ganz ähnlich: vom harschen, superfetten Industrial-HipHop der Disposable Heroes (zwischen Public Enemy und Consolidated) hin zu Soul, Reggae und zurückgelehntem Songwriting – aber immer mit Consciousness. Vielleicht ist Franti heute der einzige, der den verstorbenen Gil Scott-Heron ersetzen kann.
Natürlich müssen wir von Frantis Stimme reden: „smooth-voiced“ ist da gar kein Ausdruck, der Mann hat reines Karamell auf den Stimmbändern, dazu einen wärmenden Bariton fast schon der Marke Isaac Hayes.
Statt politischer Aufklärung jetzt aber ein Album namens „Love Kamikaze“, genauer genommen auch keine neuen Aufnahmen, sondern eine Sammlung mit „The Lost Sex Singles And Collectors Remixes“? Doch, er hat das drauf und gibt diesmal den Marvin Gaye in „Let’s Get It On“-Stimmung, mit seiner stimmlichen Ausstrahlung gar kein Problem. Die Songs stammen aus unterschiedlichen Schaffensphasen von Spearhead und sind in diesen Versionen bislang alle unveröffentlicht, laufen in ihrem relaxten Vibe aber problemlos zusammen. Wir hören fast ausschließlich smoothe Midtempo-Burner in organischen, handgemachten Arrangements - mal mit leichten Reggae- oder Bossa-Rhythmen unterlegt. Der HipHop liefert den einen oder anderen entspannten Beat, ansonsten ist dies aber schlicht und einfach Soul Music.
Ganz klar: Michael Franti hat neben dem politischen Aufklärer auch den Ladies’ Man im Repertoire, über ein neues „echtes“ Spearhead-Album könnte man sich aber auch freuen. Auf jeden Fall kommt er im Sommer wieder auf Europa-Tornee.
Obacht: „Love Kamikaze“ steht erst ab 25. Januar in den Läden.
Whirlyjoe
Guten Morgen.
Drei Tage Blog-Pause - man merkt, der R-Man hat seine traumatische Dentalkrise noch nicht völlig überstanden und ist momentan in der Reha.
Zum verspäteten Jahresanfang werfe ich jetzt mal einen Blick auf das anstehende neue Album von Michael Franti, den ihr hoffentlich noch von Spearhead kennt. Ältere erinnern sich vielleicht sogar noch an die bahnbrechenden Disposable Heroes Of Hiphoprisy, wenn nicht an die wilden Beatnigs.
Seit den späten 80ern entwickelte sich Michael von einem zornigen Rapper und linken Polit-Aktivisten mit antirassistischem Programm zu einem weisen Humanisten, der vor allem mit dem letzten Spearhead-Album „Stay Human“ ein leidenschaftliches Plädoyer gegen die Todesstrafe abgab. Musikalisch verlief die Entwicklung ganz ähnlich: vom harschen, superfetten Industrial-HipHop der Disposable Heroes (zwischen Public Enemy und Consolidated) hin zu Soul, Reggae und zurückgelehntem Songwriting – aber immer mit Consciousness. Vielleicht ist Franti heute der einzige, der den verstorbenen Gil Scott-Heron ersetzen kann.
Natürlich müssen wir von Frantis Stimme reden: „smooth-voiced“ ist da gar kein Ausdruck, der Mann hat reines Karamell auf den Stimmbändern, dazu einen wärmenden Bariton fast schon der Marke Isaac Hayes.
Statt politischer Aufklärung jetzt aber ein Album namens „Love Kamikaze“, genauer genommen auch keine neuen Aufnahmen, sondern eine Sammlung mit „The Lost Sex Singles And Collectors Remixes“? Doch, er hat das drauf und gibt diesmal den Marvin Gaye in „Let’s Get It On“-Stimmung, mit seiner stimmlichen Ausstrahlung gar kein Problem. Die Songs stammen aus unterschiedlichen Schaffensphasen von Spearhead und sind in diesen Versionen bislang alle unveröffentlicht, laufen in ihrem relaxten Vibe aber problemlos zusammen. Wir hören fast ausschließlich smoothe Midtempo-Burner in organischen, handgemachten Arrangements - mal mit leichten Reggae- oder Bossa-Rhythmen unterlegt. Der HipHop liefert den einen oder anderen entspannten Beat, ansonsten ist dies aber schlicht und einfach Soul Music.
Ganz klar: Michael Franti hat neben dem politischen Aufklärer auch den Ladies’ Man im Repertoire, über ein neues „echtes“ Spearhead-Album könnte man sich aber auch freuen. Auf jeden Fall kommt er im Sommer wieder auf Europa-Tornee.
Obacht: „Love Kamikaze“ steht erst ab 25. Januar in den Läden.
Whirlyjoe
4 Kommentare:
oha, das ist ja wie ü30-Disco! Es stockt + schleppt und endlich macht einer/Olaf den Anfang, und da quirlts + wuselts + flugs sinds 50 comments. Oder so. --> Ein tolles und irres, gesundes, ganz geniales Jahr wünsch ich euch: der sbs-crowd und allen aus dem Hause Glitter, ein buntes 2008, genau so, wie ihr es euch ausmalt: k-nut, lovejoy, Peter F und HtH, J-Bee, R-man und ihr alle!, und natürlich auch whirlyjoe, der gute. -- let's dance!
ff
oh, und die erste Highlight-Ankündigung 2008 haben wir ja auch schon -- heißt's nur noch Daumen drücken, dass Franti bis Süd-D kommt. ff
voll verschätzt. Oder alles verreist, wie manch einer vermutet: verschüttet in St. Moritz? ff
Gil Scott-Heron ist nicht verstorben, auch wenn das immer wieder mal als Gerücht zirkuliert - allerdings scheint's ihm gesundheitlich ziemlich mies zu gehen und er sitzt im Knast...
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