
Live im Edenless-Keller
Peter Hard_to_Handle hat es möglich gemacht und die komplette 7-köpfige Band auf ihrem Weg von Bonn nach Zürich zu einem ganz privaten Gastspiel in die heimische Edenless-Bar im Keller seines Hauses eingeladen. Womit dann wieder mal - wenigstens für eine Nacht - ein sehr beschaulicher Vorort von Stuttgart zum brennenden Herzen des Rock’n’Roll wurde.
Und ich kann euch sagen: im Vergleich zu dieser feinen Location wirkt der Beverunger Stadtkrug wie eine Rock-Arena. Der Übergang von Bühne zu P

Band und Publikum waren schon am frühen Abend bester Laune und es begann auch gleich wunderschön mit der charmanten Mary Epworth, die zunächst eher folky/sixties-lastig klang, auch wegen ihres elektrifizierten Autoharps. Schon hier fiel aber auf, was das Mädchen für eine gewaltige Stimme hat. Nein, Mary braucht in solchen Räumlichkeiten kein Mikrophon und hat sichtlich Spaß am lauten Singen. Auf K-Nuts Empfehlung habe ich dann auch gleich eine ihrer auf 70 Stück limitierten (genauso genommen sogar eine von 10 noch limitierteren mit leicht abweichendem Cover - das kleine Sammlerglück…), handbedruckten CDs gekauft und es nicht bereut. Freut euch auf Mary beim OBS!
Kurze Pause, im Keller wird es immer ziemlich heiß, lüften kann man w

Das erste Set begann gewohnt ruhig, bluesig-gospelig, man wurde aber schnell lauter - vor allem sie satten Stimmen (Michael hat ja wirklich ein unglaubliches Organ) kamen in diesem kleinen Raum enorm zur Geltung. Und auch seine Gitarrenarbeit fiel mir bislang noch gar nicht so auf: sehr pointierte Licks und Riffs auf der Elektrischen, dazwischen auch immer wieder fette, bluestriefende kleine Soli. Zum Ende des ersten Sets dann der „Pissed Apostle“, ein furioser Brecher in sattem Sound, zu recht K-Nuts Favorit.
Das zweite Set hatte dann aber den für mich schönsten (und wohl recht neuen) Song zu bieten: Long Black Train, den ihr hier auch gleich mithören dürft, dank Peters souveränem Harddisc-Recording. Der Sound sei ein wenig übersteuert, meinte der Perfektionist in ihm, aber exakt so klang es im Konzert. Hört es euch an, und zwar laut!
An die einzelnen Songs kann ich mich in dieser Phase nicht mehr so ganz genau erinnern, das Bier lief halt auch wieder in Strömen rein. Aber die Sheehy-typischen eingearbeiteten Cover-Versionen tauchten aus dem sumpfig-schweren Blues-Nebel auf (Beatles, Iggy’s Passenger, Rock You Baby). Und immer wieder wurde auch das Tempo angezogen, denn sie können auch hart, schnell und funky. Fat Freddy hat sogar getanzt (aber was erzähle ich euch…). Übrigens hat sie auch die Fotos gemacht - vielen Dank dafür, denn ich kann das nicht, muss ja mein Bier festhalten.
Nach dem zweiten Set eine kleine Stärkung am Büffet (Claudia ist eine wirklich unschlagbare Gastgeberin), mit lustigem Plausch mit allen Beteiligten. Ein großartiger Typ ist auch Roadmanager Guy, der mir extrem enthusiastisch von seiner Krautrock-Begeisterung erzählte (Popol Vuh!) und der im dann doch etwas unstrukturierten dritten Set auch die Bühne enterte, Bass spielte und einen grandiosen Punkrock-Shouter gab. Michael und Patrick stiegen mit ein und hauten dem schon geschrumpften Publikum ab halb zwei gleich mehrere rasante Punk-Nummern um die Ohren. „Good Night Irene“ wurde dabei dann irgendwie vergessen, am Ende waren alle glücklich und ziemlich betrunken. Besser konnte es nicht sein, erneut meinen tief empfundenen Respekt an Peter HtH und natürlich an Michael J. Sheehy & The Hired Mourners – in einer besseren Welt wären sie ganz große Rockstars. (Whirlyjoe)
Michael J. Sheehy & The Hired Mourners - Long Black Train
1 Kommentar:
K-nut, schon wieder triffst du ins Schwarze: „Pissed Apostle“ (musste Whirly gleich 2x nach dem Titel fragen). Es gibt nur wenige Aufrechte, die da noch stillstehen können. (aber es gibt sie!)
Brüder Sheehy und Schwestern, HtH und Claudia, danke für den genialen Abend! ff
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