Im Blog war es zuletzt ein wenig ruhiger, fast wären wir ja sogar von Leseratten gekapert worden. Dafür wird hinter den Kulissen schon wieder heftig in Sachen Musik gewirbelt: das angedrohte Spoonful-Reggae-Projekt ist so gut wie fertig geköchelt. Und es hat Spaß gemacht, die beschaulichen Feiertage mit Reggae, Ska und Rocksteady zu befeuern.
Die Idee dafür entstand im Dezember beim shake baby shake-Jubiläum, als halb Beverungen mit Plakaten gepflastert war, die ein einäugiger Drucker mit „Skake“ statt „Shake“ Baby Shake verziert hat. Da war der Gedankensprung zu Ska und Skanking naheliegend: die spoonfultauglich jamaikanische Offbeat-Variante musste her.
Wobei der logistische Aufwand wieder beträchtlich war: allein für zwei mir nicht digital vorliegende Tunes reiste SBS-Kommentator An-Dre (der Mann hat Dreadlocks bis zum Arsch) mit Platten unterm Arm von Berlin nach Köln zu Rudeboy K-Nut, um knisterndes Vinyl in Bytes und Bits zu transformieren. Per Datenleitung ging das dann ins Schwabenland um an der richtigen Stelle in den richtigen Mix gepackt zu werden – denn diesmal wird richtig geklotzt: wir vier Soundclasher (R-man, K-Nut, Chrispop und Whirly) liefern nicht nur den einen üblichen 20-Minuten-Mix ab, sondern jeweils gleich zwei, um die anstehende Doppel-CD richtig voll zu machen.
Alles natürlich „inna spoonful style“: es muss rocken und dreckig klingen, scheppern und grooven. Also nix mit Lovers-Gesülze, Bob Marley-Friedens-Hymnen und religiösem Fundamentalismus. Chrispop zaubert gerade das Cover (viel versprechende Resultate könnt ihr schon sehen), die unbearbeiteten Tunes liegen in R-Mans weserbergländischer Black Ark-Studio-Filiale. Endgültiges verkünden wir erst bei Fertigstellung, einstweilen nur ein paar in die Runde geworfene und hoffentlich viel versprechende Nummern, die bald gehört werden wollen.
R-Man kündigt je ein eher Rocksteady-lastiges Set (u.a. mit Alton Ellis und Paragons) und eine Funk- und Uptempo-Variante (Jackie Mittoo & The Soul Brothers, Shark Wilson & The Basement Heaters) an. Chrispop tendiert zum Ska und hat garantiert nur Sachen im Programm, die deutlich älter sind als er selbst (The Uniques, Roland Alphonso, Dennis Alcapone, G. G. Grossett), bei mir treffen Hits (Max Romeo, The Upsetters) auf Raritäten (Nora Dean, Queen Tiny & The Aggrovators). Und K-Nut stapelte vorab tief („hab nur ein paar Soul Jazz-Compis…“), lieferte aber wieder die besten Nummern ab (u.a. Phylis Dillon, Don Drummond, Sound Dimension, Keith Hudson).
Skank Baby Skank hilft gegen Schnupfen, Zahnweh und Liebeskummer und kommt bald. (Whirlyjoe)
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