'Scuse Me While I Kiss The Sky oder: The Summer Of Love revisited
Jimi Hendrix' brennende Gitarre. Janis Joplins Southern Comfort getränkter Blues. Die Beatles in Uniformen, die Stones mit komischen Hüten auf den Köpfen. Das Monterey-Festival. Der Vietnam-Krieg. Aufbegehren gegen die bestehende Ordnung. Haight-Ashbury brodelt, London swingt. Die Jugend der Welt trägt Stirnbänder und Blumen im Haar, Indianerschmuck und schrille Klamotten und träumt bunte Träume von einer besseren, friedlicheren Welt. Und Grateful Dead und Jefferson Airplane, Doors und Byrds, Pink Floyd, Love und Buffalo Springfield spielen den Soundtrack zum Flug auf dem magischen Teppich. Der Zauber wirkt fort – auch im 40. Sommer nach dem Sommer der Liebe. „What's so funny 'bout peace, love and understanding?“, begehrte Elvis Costello einst zu wissen. Gute Frage. Doch genug der Vorrede: Hier sind zehn Alben aus dem Jahr 1967 – für die Ewigkeit.
08. Buffalo Springfield – Buffalo Springfield Again
Wäre das Kalifornien des Jahres 1967 Musik, es klänge wie das zweite Album des Quintetts um Steve Stills, Neil Young und Richie Furay: harmonieselig, dringlich, verzweifelt, sonnig, düster, poetisch, schräg, melodiös. Doch kapriziert sich die öffentliche Wahrnehmung trotz eines feinen Debütalbums und des Top-10-Hits „For What It's Worth“ eher auf Byrds, Dead und Airplane denn auf Buffalo Springfield Again. Dabei schreiben sich hier drei hochbegabte Songwriter geradezu die Seele aus dem Leib, wobei es vor allem Neil Young ist, der mit „Expecting To Fly“ und dem über sechsminütigen „Broken Arrow“ neues Terrain betritt. Hoch ambitionierte, groß orchestrierte Klanglandschaften sind das, die einen wunderbaren Kontrast bilden zu den prägnanten, aus Folk und Country schöpfenden Westcoast-Tunes wie Stills' „Bluebird“ und „Everydays“, Furays „A Child's Claim To Fame“ und „Good Time Boy“ oder Neils eigenem „Mr. Soul“ - letzteres, wie es auf dem Cover heißt, „the ladies of the Whisky A Go Go and the women of Hollywood“ gewidmet. Das Problem von Buffalo Springfield ist indes, dass es sich eigentlich nicht um eine, sondern eher um drei Bands handelte. Oder anders formuliert: Verglichen mit diesem dysfunktionalen Haufen waren die Beatles bei den Aufnahmen ihres „White Album“ ein Hort von Harmonie, Freundschaft und Frieden. Doch es gilt auch: Ohne die Pionierarbeit der Springfields hätte die Westcoast-Rock-Szene der frühen 70er mit ihren Eagles, Pocos, etc., etc. ganz anders ausgesehen. (Peter Felkel)
Wäre das Kalifornien des Jahres 1967 Musik, es klänge wie das zweite Album des Quintetts um Steve Stills, Neil Young und Richie Furay: harmonieselig, dringlich, verzweifelt, sonnig, düster, poetisch, schräg, melodiös. Doch kapriziert sich die öffentliche Wahrnehmung trotz eines feinen Debütalbums und des Top-10-Hits „For What It's Worth“ eher auf Byrds, Dead und Airplane denn auf Buffalo Springfield Again. Dabei schreiben sich hier drei hochbegabte Songwriter geradezu die Seele aus dem Leib, wobei es vor allem Neil Young ist, der mit „Expecting To Fly“ und dem über sechsminütigen „Broken Arrow“ neues Terrain betritt. Hoch ambitionierte, groß orchestrierte Klanglandschaften sind das, die einen wunderbaren Kontrast bilden zu den prägnanten, aus Folk und Country schöpfenden Westcoast-Tunes wie Stills' „Bluebird“ und „Everydays“, Furays „A Child's Claim To Fame“ und „Good Time Boy“ oder Neils eigenem „Mr. Soul“ - letzteres, wie es auf dem Cover heißt, „the ladies of the Whisky A Go Go and the women of Hollywood“ gewidmet. Das Problem von Buffalo Springfield ist indes, dass es sich eigentlich nicht um eine, sondern eher um drei Bands handelte. Oder anders formuliert: Verglichen mit diesem dysfunktionalen Haufen waren die Beatles bei den Aufnahmen ihres „White Album“ ein Hort von Harmonie, Freundschaft und Frieden. Doch es gilt auch: Ohne die Pionierarbeit der Springfields hätte die Westcoast-Rock-Szene der frühen 70er mit ihren Eagles, Pocos, etc., etc. ganz anders ausgesehen. (Peter Felkel)
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