Sister Funk
Vol. 2
Ha! Normalerweise greift sich ja der R-man als Ober-Funkateer und Compilation-Mann derartige Perlen, diesmal war ich aber schneller. Hab ich ein Glück, denn diese Zusammenstellung rarer Female Funk-Tunes des britischen DJs und altgedienten Keb Darge-Mitstreiters Ian Wright hat es wirklich in sich. Funk-Compilations gibt es ja wie Sand am Meer, Zusammenstellungen ausschließlich mit Sängerinnen leider nur wenige – am bekanntesten dürfte da noch die I’m A Good Woman-Serie auf Harmless sein. Ian Wright hat die erste Ausgabe von Sister Funk bereits im Jahr 2000 gelauncht, seither warte ich sehnsüchtig auf eine Fortsetzung. Wobei mein seinerzeit erworbenes Vinyl mittlerweile doch beachtlich an Wert gewonnen hat, wie mir das liebe Internet gerade verrät. Jetzt also endlich das Sequel, zwanzig mal The Sound Of Unknown Soul Sisters wie Rhetta Hughes, Dolly Gilmore, Coletta Woodson oder Sheila Wilkerson – Namen die wohl nur beinharte Sammler staubiger 7-Inch-Singles kennen.
Doch hier kommt auch der Freizeit-Funkster voll und ganz auf seine Kosten, Hit jagt Hit, dieser Sound aus den späten 60ern bis mittleren 70ern ist wirklich erstaunlich frisch geblieben. Meine Favoritinnen sind Honey & The Bees (genau so muss eine Soul-Band heißen!), Barbara King, Sandy Gaye und Cheryl Johnson, allein das „Heartbreak Hotel“-Cover im funky-Boogaloo-Style von Barbara Trent ist die Anschaffung des Albums wert.
Nirgends sonst als im Funk-Gewerbe macht Plattensammler-Wahnsinn mehr Sinn, oder um aus einem Promo-Text zu zitieren: „Original copies of some of these 45s are so rare that Ian possesses the only known copy in the world! Others are in such demand that they have sold for $2000 and more.“ Ingesamt ist „Sister Funk 2“ der erhofft große Wurf, da wartet man doch gerne noch mal sieben Jahre auf Volume 3. Lassen wir Ian Wright selbst das Schlusswort: „I believe in no bullshit, all killers/no fillers, so if u can't dance to it i won't be playing it, i DJ because i enjoy seeing people getting down to stuff they've probably never heard before, in other words the music ALWAYS comes first, no scratching, beat juggling or gimmicks.” (Whirlyjoe)
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