Dienstag, 31. Oktober 2006
Quiet Village
Halloween Mix
Letztes Jahr mal von den Quiet Village Jungs für ihre Halloween Party als CD veröffentlicht, verschwand der Mix schnell wieder von der Bildfläche. Nun ist er wieder da. Und sicher bald wieder weg...
1) Intro
2) Goblin - Zombie
3) SSQ - Trash's Theme
4) Aphrodite's Child - Capture Of The Beast
5) Charles Manson - It's Coming Down Fast
6) John Carpenter - Reel 9
7) Susan Jacks - There's No Blood In Bone
8) Roger Webb Orchestra - Hammer House Of Horror
9) Pino Donaggio - Dead End
10) Fred Myrow - Mineshaft Chase
11) Ralph Lundstein - Horrorscope
12) Donald Rubenstein - Train Attack
13) Hot Blood - Soul Dracula
14) Blue Oyster Cult - Don't Fear The Reaper
15) Les Baxter - Necronomicon
16) Christopher Komeda - What Have You Done To Its Eye
17) Paul Ferris - Witchfinder General
18) Chico Hamilton - Repulsion
19) Jack Nitzsche - Iraq
20) Paul Giovanni And Magnet - Corn Riggs
21) John Cacavas - Satanic Rites Of Dracula
22) Anne Clark - Our Darkness
23) Goblin - Tenebre
24) Ennio Morricone - Humanity Pt. 3
25) John Carpenter - Main Theme From Halloween
Bei Bedarf: hier.
Abt.: ESL
Thunderball
Cinescope
Mittlerweile befinden sich Steve Raskin und Sid Barcelona auf Augenhöhe mit den Buddies und Labelmates Thievery Corporation, die internationale Champions League der Downbeater ist also erreicht. Zuletzt waren die beiden ja auch als zwei Drittel von Fort Knox Five mit Verve hervorgetreten. Und der Thunderball-Sound ist beim besten Willen von TC kaum mehr zu unterscheiden: Dub, Reggae, Funk, Lounge und Dowbeat werden zu einem smoothen Flow verrührt, inzwischen gehört auch der stilprägende Sitarspieler Rob Myers zur Band, der vor Jahren das wegweisende Lebanese Blonde von TC auf den Weg in den weltumspannenden Lounge-Orbit brachte. Und so geht es auch hier mit zwei saucoolen Sitar-Nummern los, mit kraftvollem Funk-Beat, psychedelisch angereichert, mit Bollywood-Streichern und einmal auch der Vocoder-Stimme von Afrika Bambaataa. Gerade die Gastvokalisten verleihen den Tunes mehr Soul als früher, die Grenze zum funky HipHop a la Stereo MC’s wird des Öfteren überschritten. Der beste Track Thunder In The Jungle wird gleich noch mal von Afrika Bambaataa veredelt – ist aber dennoch viel mehr Funk als HipHop. Trotz ein paar etwas entspannteren Instrumental-Nummern geht die Reise also hin zum Dancefloor, das Ganze perfekt und trickreich produziert, druckvoll und transparent, mit vielen kontrastreichen Klangfarben und dichter Atmosphäre. So lässt es sich mit der alten Mähre Lounge-Sound doch noch mal überraschend stilvoll ausreiten. (Whirlyjoe)
Montag, 30. Oktober 2006
Jetzt laufen sie mir
auch noch nach...
...die Flohmärkte. Dabei hatte ich mir doch für dieses Wochenende FM-frei verschrieben. Aber wenn man nun zufällig an einem vorbei fährt, nämlich im nachbarlichen Holzminden, dann stoppt man doch mal kurz. Viel war nicht los, wahrscheinlich wegen des herbstlichen Wetters, aber eine einsame rote Kiste stand dann doch da, zwischen all dem Krempel eines gestandenen türkischen Familienvaters.
Keine Ahnung wo er das Zeug her hatte, aber letztendlich zog ich 14 Maxi-Singles aus seinem zerzausten Stapel: Chaz Jankel, Big Daddy Kane, Hot Chocolate, Aswad, Yello (mit Shirley Bassey), Alison Moyet, Mick Jagger, James Brown, Leon Haywood, Shakatak, Isley Brothers, Womack & Womack, The Pyramids (mit einer Version von Give Peace A Chance bei der John Lennon wahrscheinlich im Grabe rotieren würde) und ein schön klebrig-synthetisches Stück Italo-Disco von Carrara (5-Track-Mini-LP, natürlich mit Disco King, mit einem echten Cosmic-Synthieriff).
Da die Cover teilweise recht ramponiert waren (das Vinyl scheint aber nach erster Kurzprüfung durchaus als vg+ wegzugehen) habe ich dem Mann 5 Euro gegeben. Das war es mir wert. (R-Man)
Sonntag, 29. Oktober 2006
Nächsten Samstag
shake baby shake
im November
Es ist so weit: nächsten Samstag, dem 04. November, trifft man sich wieder im Beverunger Stadtkrug. Die drei shake baby shake DJs sind gut gerüstet und fiebern wie gewohnt dem 1. Samstag des Monats entgegen. Bei der Menge an spannenden Neueinkäufen habe ich nun die Qual der Wahl. Sollte ich früh anfangen, werde ich wohl ein paar entspannte Reggae/Dub-Linien legen. Wenn es später wird, dann könnte der erste Set durchaus aus einem gemischt-elektronischen Programm zwischen Cosmic, Italo und Wave bestehen. Ich werde mal einfach alles einpacken. Zum zweiten Set werden auf jeden Fall zum großen Teil die Songs aufgelegt, die ich für meine erste shake baby shake Mix-CD ausgewählt habe.
"Welche shake baby shake Mix-CD?", werden sich die beiden Leute fragen, die bis hierher gelesen haben. Nun, die sbs-Crew wird anlässlich des 1. Geburtstags nächsten Monat eine 3-CD-Box rausbringen. Knappst limitiert, handgeklöppelt und in einer hübschen Blechbox verpackt. Dazu gibt es 3 Karten für das Tracklisting und eben drei CDs. Jeder DJ hat einen Silberling, um sich selbst zu präsentieren. Axel und meine Discs sind fertig, Ingolf legt nächste Woche nach. Mehr demnächst auf diesem blog. (R-man)
Samstag, 28. Oktober 2006
Abt.: Future-Blues
Little Axe
Stone Cold Ohio
Skip McDonald, Gitarrist und Sohn eines Bluesmannes, ist Little Axe. Eng mit ihm verbunden sind Keith LeBlanc (Drums, Programming) und Doug Wimbish (Bass). Zusammen bildeten sie Anfang der 80er die Hausband für Sugar Hill Records und spielten auf den Klassikern der Sugar Hill Gang und Grandmaster Flash. Die drei trafen auf Mixkünstler Adrian Sherwood, gingen nach London, gründeten Tackhead und waren fortan für die Mitgestaltung des aufregenden On-U Sounds zuständig.
In der ersten 90er Hälfte kamen dann die Wurzeln durch und McDonald schuf das, wovon Canned Heat immer sangen – den Future Blues. The Wolf That House Built ist der Debüt-Klassiker, das vierte Album Champagne & Grits das songorientierteste bis dahin. Und, um es vorweg zu nehmen, Stone Cold Ohio ist das Beste, weil keiner der Songs abfällt und immer wieder neue Ideen und Sounds das Interesse wach halten. Die Vorlagen stammen von Skip McDonald, mit Ausnahme von Same People (Allen Toussaint, toll!), Hard Times (Skip James, dem Titel entsprechend) und She (Will Calhoun von Mos Def, ein Instrumental).
Er würde sich tief reinwühlen in alte Aufnahmen, ganz tief, so lange, bis er dem Vibe hat („It’s the vibe that counts.“) und dann würde er ein Sample nehmen. Das könnte eine Stimme sein, ein Gitarrenton oder das Field Recording einer Chain Gang. Dann käme die Basslinie, der Beat, die Gitarre. Sagt er. Der Blues in seiner reinen Mississippi Urform ist hier immer präsent und hörbar, dazu gibt es Gospel, eine zum Talking Blues geformte witzige Geschichte, Frauenchöre die klingen wie Chain Gangs, etwas Soul und Dub. Aber grundsätzlich ist es Blues, er klingt nur etwas anders. Aufregender, fordernder, innovativer. McDonald selbst hat mit seinem alten Kumpel Adrian Sherwood produziert und begeistern in der ersten Plattenhälfte die Qualität der Songs, das Feeling und der Abwechslungsreichtum, so werden spätestens ab der Hälfte die Tricks ausgepackt, mit Echo und Hall gearbeitet, geloopt, verfremdet und alles das gemacht, weswegen einem bei früheren On-U Sound Platten immer die Kinnlade runterklappte. Dabei wird noch immer songorientiert gearbeitet, aber die virtuellen Drogen, die unser Bluesmann am Anfang genommen hat, beginnen jetzt zu wirken.
Mit Stone Cold Ohio ist der Blues im 21. Jahrhundert angelangt. Das haben wir nur Skip McDonald und seiner Gang zu verdanken. Er ist ohne Konkurrenz. Phänomenale Platte mit garantierter Langzeitwirkung. (R-man)
PS: Kleine Randnotiz für den Freizeit-DJ: an einem gemischt-musikalischen Abend, an dem auch mal die Wiener Downbeat-Variante oder klassischer Dub aufgelegt wird, kann man problemlos eine Handvoll der Tunes von Stone Cold Ohio einbauen. Dafür sorgen die elastischen Adrian Sherwood Bässe ganz alleine...
hier
Freitag, 27. Oktober 2006
Abt.: Exotica
The In-Kraut
Volume 2
Auf den Plakaten zur monatlichen shake baby shake Session steht neben Soul, Reggae, Hits etc. seit jeher auch Exotica. Weil ich anfangs mal dachte, man könnte auch mal was Schräges dazwischen werfen. Mittlerweile ist der ganze Abend ein einziger Strange Trip geworden und vielleicht werden wir demnächst ja wirklich mal ein paar mehr Sachen auflegen, die unter dem Genre Exotica laufen!?! Ganz lange suchen braucht man jetzt nicht mehr, denn das 2. Volumen von In-Kraut jedenfalls ist gestopft voll davon...
Drei offensichtliche Talente schlummern in der Crew von Marina Records. Zum einen haben sie einen Flohmarkt geschulten Blick für kleine Songjuwelen auf kruden Platten, zum anderen basteln sie daraus unnachahmlich krude Platten mit jeder Menge Songjuwelen, die sie dann auch noch wunderbar verpacken (Linernotes und Design sind Champions League).
Hip Shaking Grooves Made In Germany 1967-1974 lautet der Untertitel dieser 20-Track-Compilation und was man hier hört, hat genau die richtigen Zutaten: Funky Drums! Wah-Wah-Gitarren! Hammond-Orgeln! Schneidige Bläser! Schubi-Du-Backgroundgesang! Hugo Strasser groovt durch Deep Purple’s Black Night, James Last bläst zum Soul March, Mary Roos dichtet Mas Que Nada zu Blauer Montag um und Hildegard Knef radebrecht sich mit ebenso unglaublichem wie zackigem Englisch durch Holiday Time. Mit Ambros Selos, Hazy Osterwald, Dieter Reith und Charlie Antolini sind diverse Orchester mit schmissigem Party-A-Gogo-Sound dabei, am Anfang erklärt Paul Nero was Soul ist und am Ende hören wir tatsächlich den Hase Cäsar.
Kommt besonders gut über eine alte Schneider Anlage, die mit Grundig Kugelboxen aufgepeppt wurde. Ist aber auch ohne runde Speaker eine runde Sache mit hohem Spassfaktor und größtenteils coolem Now-Sound! Diese Platte ist ein Hit! (R-man)
CD 2-LP
Donnerstag, 26. Oktober 2006
Whereever you
see that record:
Grab it!
Talk Talk
Neulich habe ich ihn noch aufgelegt, diesen unkaputtbaren Wave-Klassiker Such A Shame von Talk Talk. Es war bei Bernd Meyers Geburtstag, den Ingolf und ich zu Mitternacht beschallen durften. Und wenn man dann von einer Horde feierwilliger Musikbanausen umgeben ist und der Gastgeber "Stimmung" fordert, dann spult man halt ein Hit-Programm ab. Aber damit hatten wir kein Problem, im Prinzip haben wir nur das aufgelegt, was uns auch Spaß macht. Und da gibt es einiges. Talk Talk zum Beispiel, im Prinzip eine sichere Bank. Noch ein kleiner Tipp am Rande: wenn man dann irgendwann Sympathy For The Devil von den Stones im Neptunes Remix auflegt und der durchschnittliche, um die 45 Jahre alte Gast, tanzt nicht mehr, dann kann man einpacken. Dann ist die Fete vorbei.
Aber zurück zu Talk Talk. Letzten Sonntag habe ich ja auf dem Paderborner Flohmarkt Such A Shame als 12" erworben. Vorher hatte ich das Stück nur auf einer CD, die ich mir aus meinen Pop & Wave CDs gebastelt hatte. Für 50 Cent konnte ich die Maxi natürlich nicht stehen lassen, obwohl ich für den 7-minütigen 12"-Mix auf der A-Seite keine grossen Hoffnungen hatte. Viele dieser verlängerten Versionen sind nämlich stinklangweilig.
Umso überraschter war ich gestern abend, als ich die 12" mal auf den Teller legte. Himmel, ist das Stück geil! Der hymnenartige Schmiss des Originals ist zwar noch stellenweise da, der Track öffnet auch mit der bekannten Synthiemelodie, aber dann braucht es erstmal etwas, um in den Groove zu finden. Der einsetzende, ach so schmachtende Gesang kommt extrem verhallt und die Synthies sind auch um einiges schräger. Nach zirka 3 Minuten kommt ein 100-sekündiger Klöppel-Mittelteil mit ausufernden Synthiegeräuschen, bevor das Stück schließlich dem Finale entgegenrollt. Da wurde ein Hit klassisch verstümmelt. Aber wirklich erstklassig gemacht, sehr spannend und gerade diese von den Hitfetzen nicht eingelöste Erwartungshaltung ist wirklich faszinierend. Neben einem weiteren Track findet sich auch die 4-minütige Original-Hit-Version auf dem Scheibchen. Dann hat man das auch dabei.
Werde ich beim nächsten shake baby shake auf jeden Fall auflegen. Hat auch eine gute Länge, für um aufs Klo zu gehen. Und danach kommt dann gleich Tittle Tattle von Baricentro auf den Teller des Hauses. Noch so ein Mörderstück... oder Fuyija & Miyagi... auch sauber. Oder gleich Fade To Grey in der 12"-Version. Kommt besser als man das in Erinnerung hat... (R-man)
Mittwoch, 25. Oktober 2006
ESL Remixed
The 100th Release
of ESL Music
Die Krönung der aktuellen Release-Offensive der Downbeat-Schmiede aus Washington – nach den durchweg hörenswerten Alben von Thunderball, Ocote Soul Sounds und Nickodemus nun zur Feier der hundertsten Eigteenth Street Lounge-Veröffentlichung in rund zehn Jahren diese superedle 65-Minuten-Compilation mit vielfältigen Remixen von und für ESL-Acts. Und es ist schon erstaunlich, welches Qualitätsniveau die Label-Macher Rob Garza und Eric Hilton (aka Thievery Corporation) mittlerweile erreicht haben – ich hätte jedenfalls nicht gedacht, dass ich ESL mal den europäischen Pionieren von G-Stone (Kruder & Dorfmeister) vorziehen würde.
Der aufgeschlossene Musik-Fan freut sich hier zunächst mal über den Calexico-Remix für den Mexikaner Federico Aubele und sollte sich im Weiteren dem fluffig-deepen, funky-angedubten und gerne auch leicht psychedelischen Downbeat des typischen ESL-Sounds hingeben, ob er nun von Chris Joss, Thunderball, Karminsky Experience, Ursula 1000, Nu Yorica-Legende Joe Bataan oder Thievery Corporation selbst stammt. Highlights gibt es reichlich: zum Beispiel den hypnotischen Flöten-Funk von Ocote Soul Sounds (im TC-Remix), den dreckigen HipHop-Funk, den der großartige Boca 45 aus einem Thunderball-Original gemacht hat, oder den drogenverhangenen Bollywood-Mix ebenfalls von Thunderball, mit Tablas-Dub, schwelgerischen Streichern und abhebenden Sitars und Flöten. Weitere Remixes kommen von Größen wie Quantic, Medeski, Martin & Wood, Fort Knox Five, Shawn Lee, Skeewiff und Louie Vega, womit die Qualität dieses angemessen Jubiläums-Albums hoffentlich klar geworden sein sollte. (Whirlyjoe)
Dienstag, 24. Oktober 2006
Abt.: Disco in gut!
Faith Presents
T.K. Disco
T.K. war das Label von Henry Stone, das er Mitte der 70er in Hialeah, einem runtergekommenen Stadtteil von Miami gründete. Stone war da bereits ein Musik-Veteran, der praktisch seit dem 2. Weltkrieg in Sachen Musik unterwegs war und über die Jahrzehnte sein Network ausgebaut hatte. Mit Timmy Thomas (Why Can't We Live Together), George McRae (Rock Your Baby), T Connection und KC & The Sunshine Band hatte sein kleiner Laden reichlich Chartserfolge und T.K. (und seine Sublabels) waren ein wichtiger Bauteil im Disco-Puzzle.
Nun ist Bill Brewster (der Verfasser des empfehlenswerten Last Night A DJ Saved My Life Buches) in die Untiefen der Archive abgetaucht, hat die Hits im Regal gelassen und hier 24 wirklich unglaublich gute Tracks aus der zweiten 70er Hälfte ausgegraben. Zwar sind die Stars wie McRae, Thomas und Jimmy Bo Horne vertreten, aber eher mit unbekannten Tracks. Die Kracher aber kommen von John Tropea, Mad Dog Fire Department,Ultrafunk oder Paul Lewis (Killerversion von Inner City Blues). Geiles Zeug, super funky, seltenst cheesy.
CD1 ist gemixt mit 16 Tracks, CD2 unmixed mit 15 Tracks. Teilweise Überschneidungen, aber 24 verschiedene Tunes sind hier zu hören. Ein schönes Booklet mit informativen Linernotes macht die Compilation zur runden Sache. In punkto Label-Retrospektive ganz, ganz weit vorne! (R-man)
hier
Montag, 23. Oktober 2006
Das kleine Glück des
einsamen Jägers...
Sonntag vormittag. Flohmarkt in Paderborn. Nur wenig wollte anfangs in mein Beuteschema passen. Ein Jr. Walker & The Allstars Album war lange Zeit der einzige Kauf. Sonst gab es nichts zu holen zwischen vielen Ständen mit türkischen Kurzwaren und russischen CDs. Eine super erhaltene Like A Virgin Maxi im Jellybean Mix konnte ich für 50 Cent nicht stehen lassen und das erste Glücksgefühl stellte sich ein, als ich Such A Shame von Talk Talk als 12" für ebenfalls 50 Cent einsacken konnte. Der Song ist ja omnikompatibel, wie ich finde.
Das wäre etwas wenig gewesen, hätte nicht ein älterer Herr einen Stand mit Schrauben gehabt. Unter den Tisch hatte er ein paar Kisten großes und kleines Vinylgold geschoben. Welch seltsame Fügung. Die Schrauben waren wohl gut und billig, zumindest ging es hoch her bei ihm, während ich mich in der Hocke durch jede Menge Grütze wühlte und meine Knie zu schmerzen begannen. Hat sich aber letztendlich gelohnt und die Theorie, daß man doch jede Kiste aufmerksam durchschauen muß, hat sich mal wieder bewahrheitet. Denn erst gingen zwei Alben in meinen Besitz über - KC & The Sunshine Band (auf T.K.) und Delbert McClinton (mit den Muscle Shoals Jungs und Tunes von Bobby Charles, Al Green und Van Morrison). Und dann entschied ich mich noch für zirka dreissig 7"-Singles, größtenteils Chartsmaterial, aber irgendwie ist es ein gutes Gefühl, die jetzt auch mal als 45er kreisen lassen zu können. Mit dabei unter anderem: Chic, David Bowie, Odyssey, Van McCoy, Ultravox, Gary Glitter (3x), Robert Palmer, Bohannon, Hot Chocolate, Shirley & Company (Shame, Shame, Shame), Alan Parsons Project, Chaka Khan, Stevie Wonder und die gloriose 6-Minuten Version von Radar Love von Golden Earring. Im Endeffekt legte ich dafür 14 Euro hin.
War gut. Doch, doch... Cheap thrills! (R-man)
Sonntag, 22. Oktober 2006
Coole Sache...
DFA Radio Mix
Bleiben wir noch einen Tag bei DFA... Das DFA Team sollte mittlerweile jedem ein Begriff sein, sowohl als Labelbetreiber als auch als Remix-Duo. Die eine Hälfte, James Murphy, steht zudem dem LCD Soundsystem vor und reist als DJ durch die Lande. Zwei mal hatte ich die Freude, ihn hinter den Decks zu sehen und ich kann nur sagen, Hut ab. Der Mann mixt wie der Teufel und pflügt stilsicher durch drei Jahrzehnte Dance-und Rock-Klassiker und solche, die es hätten sein sollen.
Im Winter 2005 gab es mal ein 3-CD-Promo-Set von DFA mit 2 Mixen von James Murphy und einem von Juan MacLean. War natürlich limitiert und nur die wenigsten haben das Ding je gesehen. Seit einiger Zeit gibt es die drei Mixe aus der DFA-Homepage zum kostenlosen Download und da das Tracklisting dort nachzulesen ist, kann jeder selbst entscheiden, ob er das braucht. Obwohl es bei den Namen/Tunes eigentlich nix zu überlegen gibt...
Einfach mal reinschauen. (R-man)
Samstag, 21. Oktober 2006
LCD Soundsystem
Just Do It!
Fuckin' hell! Gerade habe ich gelesen, dass James Murphy vom LCD Soundsystem joggt. Hätte ich nicht gedacht. Noch abgefahrener ist die Tatsache, dass er jetzt einen 45:33 Minuten langen Song aufgenommen hat - tatsächlich ein durchgängiger Song - den Nike bei ihm in Auftrag gegeben hat. Den gibt es ab sofort und nur bei i-tunes USA für schlappe 9,99 Dollar. Das Ding heißt übrigens 45:33: Nike+ Original Run.
Hier die erste Reaktion: "45:33 of workout music, mostly disco variants with some warmup and comedown music at the top and bottom. Every moment of this... I mean god fucking damn. As long as his full-length, a bunch of different movements though basically very related, one thing that reminds me of Arthur Russell, another really funky Wurlitzer passage that for me is Stevie but with an acidity to it, the usual punkfunk on the bassline and the drum production. It's a medley of influences again but the whole thing grooves the whole time."
Holy shit. Das würde ich gerne mal hören. (R-man)
Freitag, 20. Oktober 2006
Heisser Surftipp!
Discopia
Es soll ja Leute geben, bei denen sich beim Wort Disco die Nackenhaare kräuseln. Kann ich nachvollziehen, ging mir auch mal so. Aber da dachte ich noch, Disco wäre der Schrott, den die Major-Labels im post-Saturday Night Fever-Fieber (sic!) in Massen auf den Markt warfen. So wie sie das eigentlich immer machen, wenn was unerwartet durchstartet.
Aber Disco geht auch in G-U-T. Der Begriff steht ja sowieso für viele musikalische Facetten und jeder muß für sich rausfinden, was für ihn funktioniert und was nicht. Ich taste mich da auch immer noch vor, finde aber immer wieder brilliante Sachen (wie die frisch erschienene Faith Presents T.K. Disco Doppel-CD). Zudem habe mir da ein paar gute Fährtenleser ausgesucht, denen ich fast blind folgen kann. Die Discopia Seite zum Beispiel.
Loft & David Mancuso, Lindstrom & Prins Thomas, Idjut Boys, Nicky Siano, Roller Disco von Danny Krivit, When Punk Met Funk, Morgan Geist, Bill Brewster - jede Menge Reviews, Top-10s etc. - im Prinzip alles was an Disco gut ist. (R-man)
discopia
Donnerstag, 19. Oktober 2006
Abt.: Brandneu
Emo
Remedy
Schon Emos vor drei Jahren auf Stereo Deluxe erschienenes Debütalbum This Is My Home wusste im dubby Downbeat-Wunderland zwischen Wien, London und Washington zu überzeugen, jetzt ist der Däne mit einer noch etwas reggaelastigeren Rezeptur erneut am Start. In erster Linie ist Emil „Emo“ Soegaard aber ein guter Soul-Sänger mit karibischem Flow und auf der vokalen Fährte so großer Stimmen wie Horace Andy und Al Green. Musikalisch kombiniert er (Neo-) Soul und angedubten Reggae, was dann letztlich irgendwo zwischen Thievery Corporation und Patrice zu verorten ist.
Obwohl Emos Musik größeren Teils am Computer entsteht, macht sein Sound einen ausgesprochen warmen und bestens geerdeten Eindruck, wirkt leicht und luftig, warm und flauschig, organisch und handgemacht. Ein zarter Jazz-Vibe weht auch noch durch den einen oder anderen Song und gerade diese smoothen Vibraphon- und Fender Rhodes-Klänge sorgen in diesem Kontext für Eigenständigkeit. Das macht insgesamt 11 mal modernisierten Reggae im weiteren Sinn, ganz ohne aufdringliches Pseudo-Patois und peinliche Jah-Lobpreisungen. (Whirlyjoe)
Mittwoch, 18. Oktober 2006
Musik aus dem
Undergrund des Big Apple
New York Noise
Das just erschienene 3. Volumen der New York Noise Serie auf Soul Jazz Records schließt den Kreis und deckt mit seinen beiden Schwester-Releases eine wichtige und einflussreiche Epoche in der musikalischen Entwicklung ab, die als Trio zeigen, wo die Wiege von Hip-Hop, Punk, Avantgarde und Disco stand. Wird man wahrscheinlich nicht oft hören, sollte man aber haben.
New York Noise - Vol. 3
Auch der 3. Blick in die Untiefen des New York Undergrounds von 1979-1984 fördert erstaunliche elektronische Dance- und Post-Punk-Mutationen zu Tage. Das Hautpaugenmerk liegt hauptsächlich auf raren Kleinstlabel-Veröffentlichungen, aber zumindest sollten Namen wie Dominatrix, Judy Nylon, James Blood Ulmer, Martin Rev oder UT dem einen oder anderen was sagen. Ebenso einflußreich wie spannend wird hier musiziert, teilweise experimentell-lärmig (Implog), dann wieder bizarr (Judy Nylon) oder elektronisch treibend (Ike Yard). Sicher nichts für schwache Nerven und wo es anfangs manchmal noch nach Synthie-Pop tönt, wird es hinten raus ganz schön heftig, avantgardistisch und strapaziös. Hier probiert sich eine umtriebige Künstler-Szene an der Erweiterung von Soundgrenzen. Kompiliert vom Szene-Urgestein Stuart Algabright kommt das Werk wie von Soul Jazz gewohnt mit ausführlichem Booklet und tiefgehender Songauswahl.
New York Noise – Vol. 2
Der zweite Streifzug durch die No/New Wave Szene der Lower East Side reicht von den gitarrengetriebenen Experimenten von Sonic Youth und Red Transistor über den Minimalismus Rhys Chathams bis hin zum dubbigen Disco des Genies Arthur Russell. Daneben gibt es eine gesunde Dosis Post-Punk von Bands wie Y Pants und Vortex. Hier vertretene Künstler wie der Komponist Glenn Branca, der Regisseur Jim Jarmusch (damals noch bei den Del Byzantines) oder Singer/Songwriter wie Ned Sublette spielten wichtige Rollen in Big Apples damaliger Kunst- und Musikszene.
New York Noise – Vol. 1
Das Juwel der Reihe mit den großen Namen des Art-Punk-No-Wave Sounds: ESG, Bush Tetras, Material, Defunkt, Glenn Branca, James White & The Contortions, Konk, DNA und wie sie alle hießen. Jeder von denen hat auf dieser glänzenden Compilation einen Track, generell ein eckiges Etwas, mit etwas Dub vielleicht, Jazz-Einflüßen auf jeden Fall, Drums und Bass nach vorne gemischt, eine effektlose Gitarre auf Teufel-komm-raus gekratzt – und durchweg ziemlich funky und tanzbar. Referenzwerk. (R-man)
1, 2 oder 3
Dienstag, 17. Oktober 2006
Abt.: Discolegenden
Daniele Baldelli &
Baia Degli Angeli
Man muß sich das ungefähr so vorstellen: Italien, 1976, Gabicce Mare nahe Rimini and der Adriaküste. Dort baute ein reicher Italiener nach einem New York Besuch eine Superdisco, mit fünf Dancefloors (drei innen, zwei aussen), Swimming Pool, Garten, Restaurant etc., damit sich zirka 3.000 der Reichen und Schönen Italiens dort wohl fühlen konnten. Baia Degli Angeli (the Bay Of Angels) war der Name des Discothek.
Die beiden DJs hießen Bob Day und Tom Sison und wurden aus New York importiert. Die Legende sagte, sie seien aus dem Studio 54 abgeworben worden, aber in New York kennt sie keiner und sie sind bis heute nicht wieder aufgetaucht. Aber sie waren beeinflusst von David Mancuso’s Loft Parties und hatten alle diese wundervollen Platten im Gepäck, die Mitte der 70er in Italien noch keiner gehört hatte – vor allem Philly Soul und funky Disco.
Ihre DJ-Kanzel war zudem ein gläserner Aufzug, mit dem sie durch die Stockwerke fuhren und die Dancefloors im Griff behielten. Alles was nicht zum Jetset gehörte, traf sich auf den Bergen rundum, um dem Sound zu lauschen. Bob und Tom mixten damals schon die Platten (das kannte man in Italien nicht) und hatten ihre Kunst zwei jungen Italienern beigebracht – Daniele Baldelli und Mozart – die ihre Nachfolge antraten, als die Amerikaner sich gen Heimat verabschiedeten.
Sowohl Baldelli als auch Mozart (Claudio Rispoli, heute bei Jestofunk) waren absolute Musikfreaks und sie machten praktisch nichts anderes, als nach dem nächsten auflegbaren Song zu suchen. “All day long, I stayed at home, played one record on one turntable and tried maybe 200 on the other one. Until I found the record I liked to mix in. I even made notes for the mixing.“ (Daniele Baldelli)
Zirka 1978 öffnete sich der Club auch für das normale Publikum, die nun von den Bergen herunter kamen und in die Disco einfielen. 4.000 Musikfans, Tänzer und Hedonisten sollen dort jeden Samstag gefeiert haben. Noch legte Baldelli Disco, Funk und Philly-Sound auf, war aber immer auf der Suche nach der aufregenden B-Seite und reagierte selten auf Chartswünsche (wahrscheinlich war er in seinem Lift nicht zu packen), zeigte aber bei seinem letzten Tune, wohin die Reise danach bei ihm gehen sollte: „I've been playing the same record for one year to close the night. At six o'clock in the morning, when I saw the sun shine, I've always been playing Ravel's Bolero. While this was playing for 18 minutes, I mixed in Pink Floyd, Malinké chants, effects from Jean Luc Ponty's violin … Everything I could think of. People went mad. They were full of drugs …”
1978 wurde das Baia Degli Angeli eben wegen dieser Drogen geschlossen. Schon ein Jahr später eröffnete ein neuer Club am Gardasee, die Discoteca Cosmic, in der Baldelli seinen ganz eigenen Sound kreieren sollte, der schließlich nach dem Club benannt wird und im Augenblick eine Renaissance erfährt. (R-man)
Coming soon: Baldelli im Cosmic. Die italienische Jugend fröhnte dem Heroin und der DJ legte fette Basslinien, in dem er Singles auf 33 rpm abspielte.
Montag, 16. Oktober 2006
Flohmarktgold!
....oder dieses Mal:
eher -silber...
Durch knapp 700 Stück Vinyl habe ich mich gestern auf dem kleinen Beverunger Flohmarkt gewühlt, aber so ganz viel ist dabei nicht hängen geblieben. Mit Every 1's A Winner konnte ich meine Hot Chocolate LP-Sammlung weiter verdichten und von Arthur Baker gab es die The Message Is Love 12" mit drei verschiedenen Versionen (nicht Remixen) und u.a. einer Gesangeinlage von Al Green. Dann zwei schnuckelige 7"-es: Afrique mit Soul Makossa (und sauberer B-Seite Hot Mud) sowie Yambu mit dem Evergreen Sunny in einer leicht jazzig-discoiden, schön knappen 2 1/2 Minuten Version. Völlig ok und durchaus auflegbar.
Bisschen knapp in der Ausbeute, aber ich habe ja noch einiges aufzuholen/nachzuhören. (R-man)
Sonntag, 15. Oktober 2006
In Crowd
The Ultimate
Mod Collection
Der Modernist hatte Geschmack. In jeder Hinsicht. Von den Klamotten über den fahrbaren Untersatz bis hin zur Musik. Letzteres wurde vor ein paar Jahren mit der In Crowd Box nahezu perfekt dokumentiert. 100 Songs auf 4 CDs, vom Blues (Slim Harpo, John Lee Hooker, Little Walter) über New Orleans Hipster (Lee Dorsey, Ernie K Doe) zu jeder Menge Motown (Martha Reeves, The Marvellettes, Smokey Robinson), vom Jazz (Ramsey Lewis, Lou Donaldson) über R&B (Sonny Boy Williamson, Booker T.) zum Ska (Jimmy Cliff, Skatalites). Natürlich auch Otis und Solomon und Curtis, dazu die frühen britischen Bands wie Small Faces, Action, Creation, High Numbers, Who und viele andere mehr. Das mischt noch heute jeden vernünftigen Dancefloor auf!
Das feine Werk kommt in formschöner Box mit einem exzellenten, von Meister-Designer Phil Smee gestalteten Booklet, ach was sage ich, Buch. Vorne dran die Geschichte der Mods von Paolo Hewitt, danach jede Menge Info zu Songs und Künstlern. Ganz so wie man es mag.
„What a record collection this is – fast, fresh and firmly aimed at the dancefloor (this was a movement in every sense of the word) yet diligently diverse in its spectrum of adopted subgenres as to enjoy the best of any world that caught their fancy... As a celebration of their halcyon dawn, The In Crowd hits the genre´s symbolic red, white and blue target bang on centre.“ (Uncut. 5 von 5 Sternen)
Nun knapp 4 Jahre später erscheint nun eine Doppel-CD mit dem gleichen Titel (Untertitel Out Of Sight), wobei die CDs mit Vol. 5 und 6 durchnummeriert wurden. Musikalisch wird die gleiche Scholle beackert, allerdings mit mehr Soul und weniger Jazz und ganz ohne Ska. Was ein wenig schade ist, bei Trojan Records hätte es sicher was gegeben…
Und wer noch nicht genug hat (und davon kann man eigentlich nicht genug kriegen), dem sei die 5-teilige Mod Jazz-Serie (bei der es sich nicht nur um Jazz dreht) auf Ace empfohlen. Allesamt prächtige Dinger! (R-man)
Samstag, 14. Oktober 2006
Crockett, Tubbs &
der Ferrari GTB 365
im Homecookin' Mix
Zu Crockett und Tubbs mag an stehen wie man will, aber die Musik, die Ichi.One hier um das Miami Vice Thema gestrickt hat, ist ebenso zeitlos wie phänomenal und oft dabei, wenn ich im Auto unterwegs bin oder in der Küche werkele (Homecookin' sozusagen). Highly recommended für die, die bei den Namen unten eher Vorfreude empfinden als Angst bekommen.
Episode One: Colombian Sunset
Starring : Quiet Village Project, Herb Alpert, Soft Rocks, Logic System, Otterman Empire, Yazoo, Dominatrix, Padded Cell and John Carpenter...
Episode Two: Nightclub Shooting
Starring : Rene & Angela, Pet Shop Boys, Grace Jones, Sly & Robbie, Art of Noise, Champaign, Jimmy Spicer, Hall & Oates, Malcolm McLaren, Herbie Hancock, Talking Heads and Jan Hammer...
Komplettes Tracklisting in den Comments. Bei Interesse: klicken sie hier! (Zwei 70 Minuten Mixe in einem zip-File. Und Boy, sind die gut)
(R-man, nach Posting zum Frühstück gegangen)
Freitag, 13. Oktober 2006
Einmal
Hamburg
und zurück...
Euer Lieblings-Dorf-DJ war gestern in Hamburg und da noch etwas Zeit übrig war, habe ich die Schulterblatt Area unsicher gemacht und ein Paar 2nd Hand Läden besucht. Das Preisgefüge war jetzt nicht wirklich dazu angetan, in einen Kaufrausch zu verfallen. Alles was nur halbwegs was taugte, war jenseits des Mitnahmepreises (5 Euro für mich) und sobald eine Platte auch nur entfernt nach Rarität roch, schossen die Preise sonstwohin (Mitt-70er Joe Simon Alben z.B.).
So habe ich mich durch jede Menge Billigkisten gewühlt und bin dann doch wie folgt fündig geworden: Alben von Hot Chocolate (gleich drei, u.a. mit fast 9 Minuten Mindless Boogie!), Taylor Dayne, Les Humphries Singers (Mama Loo entwickelt sich um 3 Uhr morgens zum Stadtkrug Hit) und Snap. Maxis von Patrick Hernandez, Strafe, Santa Esmeralda, Nona Hendryx und Rockers Revenge (The Harder They Come in der 11-Minuten Version - eigentlich viel zu lang).
Richtig geblecht habe ich für die Love Machine 12" von Supermax (absoluter Schmerzpreis!) und für einen Bootleg mit dem Titel Steel Funk. Wie der Titel schon sagt, klöppeln sich diverse Steel Bands durch Funk-Klassiker vom Schlage Do Your Thing, Ain't No Sunshine und Cissy Strut.
Tja, mehr Platten und noch immer zu wenig Zeit! (R-man)
Donnerstag, 12. Oktober 2006
1. Geburtstag
shake baby shake
im Dezember
Am ersten Samstag im Dezember (02.12.) feiert shake baby shake seinen ersten Geburtstag! Unsere kleine Party-Dorf-Club-Disco hat sich ganz prächtig entwickelt, mit durchweg netten Leuten, ohne Stress und blöde Anmache - und ich wage jetzt mal die Prophezeiung: das wird noch besser!
Im Dezember garantiert, denn dann öffnen wir die beiden seitlichen Räume und grooven auf großzügigen, nasagenwirmal 120 qm. Lothar sprach neulich von "mehreren neuen Discokugeln" und wir werden uns auf jeden Fall noch was einfallen lassen, um den Stadtkrug etwas rockiger zu gestalten. Sogar eine 2. Theke mit Flaschenbier ist angedacht, damit ja kein Bierstau entsteht.
Die drei shake baby shake Residents werden für diesen Abend die Hitkiste packen und sich mit diversen Gast-DJs verstärken. So z.B. mit Peter Felkel (Musikexpress), der vor einem halben Jahr mit mir ein vorzügliches Tag-Team bildete und wir werden unser möglichstes versuchen, Whirlyjoe (Meister-DJ, Freund und der Mann, ohne den dieser Blog nur halb so viel wert wäre) aus Stuttgart einzufliegen und ihm eine Stunde hinter den Wheels Of Steel gewähren. Marcel ist sowieso da und da er schon einige Male gastiert hat, müßte er eigentlich auch ein paar Tunes auflegen dürfen. Oder?
Ab 21 Uhr geht es los und zwei Stunden später wird mit Pretty Flamingo eine junge/ungestüme Pop-Punk-Soul-Garage-Band (mit eben erwähntem Marcel an der Katarre) die imaginäre Bühne betreten und uns kräftig einheizen. Derart mit Adrenalin vollgepumpt wird ab zirka 24 Uhr hinter den Decks die ganze Nacht weitergearbeitet. Das letzte shake baby shake ging bis 7:30 Uhr - das sollte doch zu toppen sein! Vielleicht macht Mutter Richter ja auch Frühstück?
Wer jetzt weiter weg wohnt, sollte sich den Besuch im lauschigen Beverungen mal überlegen. Im Hotel Kuhn ist sicher ein preiswertes Zimmer frei und die Distanz vom Stadtkrug bis zum Bett ist mit 3 x lang hinschlagen zu bewältigen! (Rman)
Mittwoch, 11. Oktober 2006
Thunder Thumbs And
Lightnin’ Licks
Im Fokus des
Flohmarkt-Jägers:
The Brothers Johnson
Da gab der R-Man zuletzt aber ganz schön an, was er für Schnäppchen auf den Flohmärkten zwischen Albaxen und Buxtehude gemacht hat. Weshalb ich (nicht nur) seine Aufmerksamkeit auf eine Band lenken will, deren beste Platten man durchaus auch aus staubigen Flohmarktkisten ziehen kann. Wer zu faul zum Suchen ist: Profi-Händler haben das eine oder andere Vinyl auch unter Soul/Funk/Disco stehen.
Meine verbliebenen vier Johnson Brothers-Longplayer habe ich jedenfalls allesamt gebraucht gekauft, zwischenzeitlich gab es noch zwei weitere aus der Spätphase, die aber nichts mehr taugten.
Wer die beiden Burschen nicht kennt: Louis spielt Bass und George Gitarre, singen tun sie beide, fast genauso wichtig ist aber Quincy Jones, der alle guten BJ-Platten arrangiert und produziert hat. Und was wohl auch der Grund dafür ist, dass die Brüder in der Soul History kein allzu hohes Ansehen genießen. In jungen Jahren spielten sie in den Backing Bands von Bobby Womack, Billy Preston und den (späten) Supremes, bevor sie dann von Quincy Jones gesignt wurden, der 1976 auch den für beide Seiten sehr erfolgreichen Deal mit A&M einfädelte.
Ich wage mal zu behaupten, dass die Johnson Brothers weit mehr als Marionetten des großen Zampanos Quincy Jones waren, was sich am besten mit der kontinuierlichen Qualität ihrer Veröffentlichungen dokumentieren lässt. Im Übrigen schrieben sie den überwiegenden Teil ihrer Songs selbst und konnten durchgehend auf exzellente Studio-Cracks wie Larry Carlton, Michael Brecker, Richard Tee, Greg Phillinganes oder Paulinho DaCosta zurückgreifen, was ihren Sound zwar eindeutig slick, aber fast nie richtig seicht und kantenlos machte.
Look Out For #1 (1976)
Das Debüt, knackig und funky, mit dem aus heutiger Sicht nicht ganz so aufregenden Charts-Erfolg I’ll Be Good To You, vor allem aber der genialen Disco-Funk-Instrumental-Nummer Thunder Thumbs And Lightnin’ Licks - was für ein programmatischer Titel, supertrocken produziert, allein der Bass-Sound ist unglaublich. Nicht so toll ist das Beatles-Cover Come Together, ein Geheimtipp ist aber das finale The Devil, ein sumpfig-psychedelischer Burner mit deutlichen Dr. John-Anklängen. Wurde in den Staaten mit Platin dekoriert.
Right On Time (1977)
Ebenfalls Platin gab es für den Nachfolger, der Hit hieß dabei Strawberry Letter 23, natürlich aus der Feder des genialen Shuggie Otis und später von Mr. Cool Quentin Tarantino für den Jackie Brown-Soundtrack standesgemäß verwertet. Insgesamt ein etwas seichtes Werk, dessen Cover ich aber ganz fantastisch finde: die beiden coolen Typen in ihren goldenen Anzügen im Abendlicht, das ist kaum zu toppen. Von Village Voice-Großkritiker Robert Christgau seinerzeit nicht ganz zu Unrecht in die Nähe von Earth, Wind & Fire gerückt.
Blam! (1978)
Jetzt lief es richtig gut für die Brüder: eine knackige Single reichte, um das dazugehörige Album glänzend zu verkaufen. Und natürlich ist Ain’t We Funkin’ Now auch heute noch ein Knaller, extrem transparent und druckvoll produziert, allein der Bass-Sound setzt auch hier wieder Standards. Und auch wieder ein großartiges Plattencover, Gatefold zum Aufklappen, im knallbunten Late-Seventies-Stil.
Light Up The Night (1980)
Hier sieht das Cover zur Abwechslung mal richtig scheiße aus, dafür finden sich noch immerhin zwei herausragende Tracks: Smilin' On Ya ist wieder knarztrockener Funk, Stomp entwickelte sich zu einer Party-Hymne klassischen Zuschnitts, zu recht zigmal auf diversen Dance Classics-Compilations verbraten.
Fazit: wer die großen Hits sucht, nimmt die beiden letzten Alben, der Connaisseur braucht die beiden ersten. (Whirlyjoe)
PS: Whirlyjoe hat neulich in aller Ruhe seinen 40. gefeiert. Gratulation und Danke dafür, daß ich jetzt 4 weitere Scheiben auf der Wantlist habe.
Dienstag, 10. Oktober 2006
Da war's:
shake baby shake
im Oktober
Ein gar netter Abend wars, der schön locker um 21 Uhr mit Ingolf begann (ultradeeper Anfang) und gegen 7:30 Uhr mit einem Mixtape von Axel beendet wurde. Der Stadtkrug war ordentlich gefüllt und die Vibrationen waren durchweg positiv. Sprich: Gute Laune und gute Leute. Die Musikauswahl kann man mit dem Titel einer DDR-Unterhaltungssendung schnell zusammen fassen: Ein Kessel Buntes!
Ingolf Set 1: Unter dem Motto: Behutsam in den Abend schluffen: Vornehmlich Vinyl, Shantel - All I Want, Indochina (dieses mal die A-Seite) - 90° Degrees In The Shade, Paul Weller - Wildwood im Portishead Mix, die Sparks in langsam und breit und total entdiscoisiert - When I Kiss You im Bernard Butler - Vox On Chorus Mix. Weiter mit Depeche Mode's Free Love in der Bertrand Burgalat Mix-Version, dann von dessen Streichern zu denen von Shirley Bassey's Light My Fire (Meet Booster Mix). Zum Schluss was ganz frisches von TM Juke (Bees On Mars).
Reinhard Set 1: Auf vielfachen Wunsch mit Lambs Bread Collie von Lights Of Saba gestartet und etwas Reggae nachgelegt (Marley, Tamlins/Baltimore, sowie Alice Russell im Boab Remix), dann Boozoo Bajou (Take It Slow) und früher als ich wollte ging's in Richtung Soul/Funk mit Sidney Barnes, Roy Ayers (Funky Motion), zwei meiner neuen James Brown 7"-es (Stone To The Bone, The Power Of Soul) kamen zum Einsatz, Timmy Thomas (im War & Peace Remix) und die übergrandiose, saumässig funkige full length Version von Joe Simon's Love Vibration (von 78).
Axel Set 1: Der erste Set (23.oo bis 24.oo) war von Chill Out geprägt. Koop, Thievery Corperation, diverse Tracks von der Big Chill Compi, Boozoo Bajou, und wenn dann noch Terry Callier mitsingt – naja, dann kommt das sehr gut …
Ingolf Set 2: Gegen Mitternacht mit Volldampf: Paris Red mit Ain't Nobody, die Sister Sledge Maxi-Version von Lost In Music, gefolgt vom Kool & The Gang Hitmix von einer Best Of CD die 1991 erschienen ist. Dann die BB & Q Band mit On The Beat, weiter geht's es etwas erdiger mit den JB Allstars und Backfield In Motion, abgelöst von Rod The Mod Stewart mit dem Motown Song Remix. Es folgt Taylor Dayne (die schon immer die besser Anastacia gewesen ist) mit I Can't Get Enough Of Your Love, dann die Variante eines echten Standarts - Why Can't We Live Together von richtigen Timmy Thomas als Stand Up For Your Love Re-Recording. Zum Abschluss noch Gnarls Barkley's Smiley Faces und die Scissor Sisters mit I Don't Feel Like Dancin' ...hab ich was vergessen? Bestimmt.
Reinhard Set 2: Mit Third World (Now That We Found Love im Paul Hardcastle Mix) wurde Ingolf's discoide Stunde direkt fortgesetzt. Mit MFSB und Barry White gings weiter, nochmal eine Prise James Brown (Stone To The Bone Pt. 2), dann Lightnin Hopkins, Ike Turner, Slim Harpo und die Ventures (mit Green Onions). An die grünen Zwiebeln hängte ich völlig selbstverständlich 50 Cent (In The Jungle With Baloo - ein unveröffentlichter Dschungelbuch Tune - wirklich famos) und mit Rhythm Heritage (Theme from S.W.A.T.) und Isaac Hayes gab es einen kleinen Blaxploitation-Schlenker, bevor ich mit Sergio Mendes (For What It's Worth), Deela Reese (I Got The Blues), Iko Iko von Dr. John (45er Leihgabe von Ingolf), Johnny Osbourne (Truth & Rights) und Johnny Cash (Hurt) langsam zum Ende kam. Kreuz und quer durch alle Stile und Tempi. Hossa!
Axel Set 2: Der zweite Set (2.oo bis 7.oo) war dann ein Spiel ohne Grenzen: Galliano Little Ghetto Boy, Stevie Wonder Superstition, Massive Attack Three – über Blondie, Mother’s Finest, Dr. Hook bis hin zum 15 min. live-Track Nam Nam von Kraan – es gab wenig, was unser schmerzfreies Publikum an diesem Abend nicht zugelassen hätte … Höhepunkt war Hot Chocolate’s Emma. Danach wurd’s eigentlich noch bunter: Birth Control Gamma Ray, Spliff Deja Vu und tatsächlich noch Tom Waits Red Shoes – das weiß ich nur, da diesmal ein ikey mitgeschnitten hat … Animals House Of Rising Sun, Steve Winwood Hold On, James Brown Sex Machine (10 min live) und noch ganz viel tolle Musik … um 6.oo Uhr hatte ich genug und legte einen Sampler auf – dank Kreuzblende über Nero mit neugierigen Blicken der Gäste: „wo is’n der DJ – ich hör doch das da einer mixed - hicks“. Tracklist vom Sampler wird nicht verraten – aber am 02.12 kann man ihn gemeinsam mit den anderen in einer 3er CD Box kaufen …
Stadtkrug jeden ersten Samstag im Monat – es lohnt sich … Immer nach dem Motto: Alles geht, nichts muß! (das DJ Trio Infernale)
Montag, 9. Oktober 2006
Diese Woche bei
shake baby shake
The Brothers Johnson
Im Fokus des Flohmarkt-Jägers – vier Alben der Funk-Duos vorgestellt und bewertet von unserem schwäbischen Lieblings-DJ Whirlyjoe.
Das Oktober shake baby shake
Ein echter Wildstyle Abend (der um 7.30 Uhr in der Frühe endete) zwischen sanftem Reggae, Power-Disco, Chill-Out und einem Slade-Sweet-David Essex Medley. Dazu Barry White, 50 Cent und Johnny Cash binnen 15 Minuten. Gegen Ende wurde sogar ein 15-minütiger Kraan-Song gespielt, höre ich gerade. Das Fazit folgt soon…
Cosmic, Teil 1
Die Geschichte dieser so eigenartigen musikalischen Stilrichtung beginnt 1976 an der italienischen Adriaküste. Dort eröffnet ein reicher Italiener eine Disco namens Baia Degli Angeli (the Bay Of Angels) nach amerikanischem (Paradise Garage, Loft, Gallery) Vorbild, in der sich der Jetset tummelte, beschallt von einem DJ, der die vier Dancefloors per Lift abfuhr. Teil 1 dieser Tage…
The In Crowd
Wenn auf der Tanzfläche nichts mehr geht, dann geht der stilsichere Sound der Mods. Cooler Hammond-Jazz, jamaikakanischer Ska, Hipster aus New Orleans, messerscharfer R&B, jede Menge Motown und die British Invasion. Die zirka 2000 erschienene 4-CD Box – treffend The Ultimate Mod Collection untertitelt – hat mit einer Doppel-CD Nachwuchs bekommen. Wir nehmen sie auseinander.
Crockett & Tubbs
Vor Sonny's Ferrari 365 GTS/4 Daytona Spyder stehen die beiden Miami Vice Detectives auf dem Cover eines wirklich phänomenalen Mixes (von zweien), den wir im Netz gefunden haben und mit dem wir euch zum Ende der Woche erfreuen werden.
Sonntag, 8. Oktober 2006
Abt.: Neu & Groovy
The Sisters Love
Give Me Your Love
Der Titelsong ist ein verdammter Hit! Ein Song, den man immer und überall spielen kann und der nie seine Wirkung verfehlt. Damals als 8-minütiger Danny Krivit-Edit (leider hier nicht drauf) aus Clubs wie Paradise Garage, Gallery oder The Loft nicht wegzudenken.
Eigentlich waren die vier Damen eine Singlesband (und nie ein Album veröffentlichten), die für Motown und A&M aufnahmen, die Discophase streiften, aber dank ihrer rauhen Attitüde in kein wirkliches Vermarktungsschema passten. Sie arbeiteten mit Produzenten wie Willie Hutch, Leon Ware und Richard Evans, tourten mit The Jackson Five um die Welt und spielten im Blaxploitation Streifen The Mack mit.
Nun hat das Soul Jazz Label 16 Tracks an die Oberfläche befördert und sie zu einem wirklich großen Album geschnürt. Das hat trotz Mitt-70er keine Disco-Banalität, sondern jede Menge Deepness, reichlich pumpende Soul-Tracks, schweißtreibende Funk-Manifeste und eine wirklich feine, gospel-satte Version von Paul McCartney’s Blackbird. Um mal mit Track 11 zu sprechen: Try It, You’ll Like It. (R-man)
PS: Der 8 Minuten Danny Krivit-Edit von Give Me Your Love ist auf Edits by Mr. K zu finden, neben 9 weiteren feinen Bearbeitungen von Sly & The Family Stone, Cymande, Diana Ross etc...
Samstag, 7. Oktober 2006
Whereever you
see that record:
Grab it!
Hot Chocolate
Ich muß zugeben, für Hot Chocolate hatte ich schon immer einen Faible. Emma ist einer meiner Alltime faves, aber zu mehr als einer Best Of habe ich es nicht gebracht. Aber natürlich konnte ich letzten Flohmarkt-Sonntag an einer fast geschenkten 7"-Single mit dem Titel Mindless Boogie nicht vorbeigehen. Und heute abend habe ich den Kram mal durchgehört und bin an diesem Ding sowas von kleben geblieben.
Ein schön fetter Groove, bisschen schneller als mittelschnell, psychedelic-spacey Keyboards und die großartige Stimme von Errol Brown. Zu gleichen Teilen Soul, Sci-Fi-Funk und Morodersche Eurodisco. Und sowas von einem geilen Song. Die B-Seite Don't Turn It Off ist fast genau so gut. Die Jungs haben eine Art die Grooves lässig aus der Hüfte zu schießen, dass es eine Freude ist. Geht sofort ins Bein. Die 7" sollte es hin und wieder preiswert auf Flohmärkten geben. Kann ich nur empfehlen. Offensichtlich gibt es auch hier (analog zu meiner Boney M. Empfehlung neulich) eine rare 12"-Version in fast 9 Minuten Länge, die dann nicht mehr so billig ist. Aber ich bin ja jetzt öfter auf Flohmärkten... (R-man)
Freitag, 6. Oktober 2006
Morgen ab 21 Uhr!
shake baby shake
im Oktober
Da wir mehr als doppelt so viele Plakate as usual im Großraum Beverungen aufgehangen haben, wird der legendäre Stadtkrug (a.k.a. Home Of The Hits) morgen vor aufgekratzten Party-Peoples nur so vibrieren. Oder auch nicht...
Spätestens wenn ich um 22 Uhr die Bässe aufdrehe und reichlich Dub durch die heilige Halle schiebe (und Lothar um Gnade für seine Gläser winseln wird), geht der Puls zumindest für eine Stunde etwas runter. Dann kommt Axel und wird das Tempo so weit anziehen, dass Ingolf uns um Mitternacht beweisen kann, das er außer Brazilectro und Hits-die-keiner-kennt auch richtig Stimmung machen kann.
Oder alles wird wie immer und wir haben einfach nur einen netten Abend. Da sein ist alles! (R-man)
Deutschland.
Ein Sommermärchen
Heisser Tipp!
Aus gegebenem Anlass unterbrechen wir mal die Muskberichterstattung und wenden uns der zweitschönsten Sache der Welt zu – dem Fußball. Gestern abend bin ich mit Kumpels im Kino in Deutschland. Ein Sommermärchen gewesen. Im Vorfeld hatte ich einige nörgelnde Berichte lesen und in diversen „Kultur“-Sendungen sehen können, die mir fast die Vorfreude genommen hätten. Nach Sichtung der 90 Minuten kann ich nur sagen, dass diese sogenannten Kritiker während der gloriosen 4 WM-Wochen wahrscheinlich in die Batze gegangen sind, wenn sich was gedreht hat. Da kann ich dann auf Wortmeldung auch echt verzichten.
Wer die WM so wie meine Freunde und ich erlebt habt, mit Beverunger Fanmeile, bei Kumpels zusammen schauen, im Stadtkrug abjubeln oder nach München zum Spiel Deutschland-Schweden fahren, dem werden die Tränen in die Augen steigen. Das erhabene Gefühl dieser 4 Wochen wird noch einmal erweckt und diese 90 Minuten sind viel mehr als nur ein WM-Film. Sönke Wortmann war hautnah dabei und so können wir mit unseren Helden noch einmal feiern und heulen. Das war/ist erstklassig und eins ist mal klar, diese WM wird nicht mehr zu toppen sein. Was einen auch wieder ein Stück traurig macht. (R-man)
Donnerstag, 5. Oktober 2006
Da isser:
Slowpression
Der Mix!
Eigentlich sollte dieser Mix am Ende der letzten shake baby shake Chill-Out-Woche veröffentlicht werden, aber diverse technische Probleme in Verbindung mit fehlender Inspiration sind/waren für die Verzögerung verantwortlich. Aber hier ist er nun, in all seiner schleichend-depressiven Glorie. Cover und Traycard sind in der zip-Datei enthalten und darum gehts:
Vincent Gallo - I Wrote This Song For The Girl Paris Hilton
>Kreiselnde Schönheit. Frau Hilton wird es nicht zu schätzen wissen.
Donald Byrd - Christo Redentor
>Als ich diesen Track das erste Mal hörte, schwebte ich nachher zirka 30 cm über dem Boden.
Two Banks Of Four - Blues For Brother
>Von Three Street Worlds, einem zu Unrecht übersehenen Album. Spirituelle Tiefe durchweg!
Beauty Room - Holding On
>Ein echter Ohrwurm. Schleicht sich aber hintenrum ran. Wartet auf den 2. Durchlauf.
Hot Chip - Look After Me
>Kleines Lied (das man auf dem Album schnell überhört) mit hypnotischer Wirkung.
Colin Blunstone - Misty Roses
>Völlig überkandidelt. Wie oft man den Streicher Mittelteil aushält? Keine Ahnung…
Soulsavers - Love
>Einziges Album des Duos aus Manchester. Auf ein paar Tracks singt Josh Haden von Spain. So auch hier...
Tim Hardin - How Can We Hang On To A Dream
>Wunderwerk aus einem reichhaltigen Angebot an durchweg genialen Songs dieser Phase. Insel!
Madrugada - Riverbed
>Von einer frühen EP. Hat das Zeug zum Songwriter-Klassiker.
John Martyn - Bless The Weather
>Vom 71er Album mit Danny Thompson am Double Bass. Wächst.
Bonobo - If You Stayed Over
>Toller Typ mit erstklassigen Alben. Die Stimme gehört Fink (siehe unten).
Spirit - Ice
>Großer Spirit-Fan. Schon immer gewesen. Hier ein kleiner jazzig-cinematischer Ausflug.
Emerson, Lake & Palmer - In The Beginning
>Früher inbrünstig gehasst. Nun begeistert... Das beste: Keith hält sich zurück.
Psapp - Year Of The Cat
>Sowieso gute Band von der ich auch viele andere Tunes hier hätte unterbringen können. Al Stewart habe ich früher auch gehasst.
Fink - All Cried Out
>Einer meiner favorisierten neuen Briten mit Alison Moyet Cover von einem durch und durch feinen Album (Biscuits For Breakfast).
Jorma Kaukonen - Genesis
>Das magische Quah. Noch so eine Inselplatte. Jorma ist mein Held.
James Gang - The Ashes, Rain & I
>Im Prinzip der Song, mit dem alle Mixtapes enden sollten. Zumindest solche…
Wenn Sie mal hier schauen wollen... (R-man)
Mittwoch, 4. Oktober 2006
Der Glücklichmacher!
Single Puck halbrund!
Ich habe ihn einfach mal so mitbestellt, den Single Puck halbrund. Sehr formschön und satte 145 Gramm schwer. Für unter 6 Euro. Spinnt er jetzt, werde sich einige fragen?!? Nein, tut er nicht, denn nachdem ich am Wochenende meine 45er Flohmarkt-Pretiosen durchgehört habe, endete so mancher Vinylwechsel mit einem kleinen Fluchen. Denn das von Technics mitgelieferte Mittelstück gibt nicht jede 7" freiwillig wieder her.
Das ist jetzt alles vorbei. Lässig werfe ich die 7" auf den Teller und fast von alleine findet sie den Weg in die Mitte. Ebenso leicht und schnell lässt sie sich wieder vom Filz entfernen und eintüten. Da überlegt man schon, ob man nicht die Stone To The Bone 45 von James Brown mal eben zackzack umdreht, um Teil 2 (fast) nahtlos dranzuhängen. (R-man)
Neues vom
Compilation Mann
Wird Zeit mal wieder ein paar Compilation-Infos unters Volk zu streuen. Hier in Kurzform eine Handvoll, die es mir angetan haben:
Henrik Schwarz – DJ Kicks
Schwer angesagt ist Henrik Schwarz aktuell, sicher auch wegen des sensationellen Coldcut Remixes (hier vertreten). Und so gibt ihm K7 die Gelegenheit, sich als DJ-Kicks-Compiler zu beweisen. Eine Hürde, die Schwarz souverän nimmt. Wenn man Namen liest wie Moondog, D’Angelo, James Brown, Cymande, Coldcut, Pharaoh Sanders, Arthur Russell, Womack & Womack, Rhythm & Sound und Marvin Gaye (plus ein paar eingestreute mir Unbekannte) dann erkennt man schon ohne einen Ton zu hören, dass hier einer eine Geschichte erzählt.
Let The Groove Move You – Various Artists
Von Adrian Gibson compilierte Sammlung mit 20 Modern Funk Anthems. Das ist mega schweißtreibend, größtenteils uptempo und trotz James-Brown-Blaupause sehr abwechslungsreich. Mit (um nur die bekanntesten zu nennen) The Bamboos (ft. Alice Russell), Breakestra, Poets Of Rhythm, Quantic Soul Orchestra, Limp Twins, Marva Whitney, Sharon Jones & The Dap King, The New Mastersounds und anderen. Funkt wie Sau.
Shapes Compilation – Various Artists
Gebetsmühlenartig predige ich seit einigen Jahren von den Qualitäten des in Brighton ansässigen Tru Thoughts Labels. Will nur keiner wissen (ausser Ingolf). Aber von der Qualität der Releases kann man sich an Hand der relativ häufig erscheinenden Shapes CDs ein Bild machen, noch dazu wo hier viel Rares, Vinyl-Only-Tracks und Unveröffentlichtes zu hören ist. Alice Russell, Nostalgia 77, TM Juke, The Bamboos, Kinny & Horne, Quantic und Spanky Wilson sind Namen, die jedem, der auch nur ansatzweise mit Dancefloor-kompatiblen Soul, Funk, Jazz flirtet, die Kaufentscheidung leicht machen sollten.
Annie Mac – A-Z/Various Artists
Nach den Cuban Brothers darf Annie Mac das Alphabet mit ihren Lieblingstracks füllen, wobei die Radio-Moderatorin nicht streng nach Bandnamen vorgeht, da geht bei U auch mal Uptown Top Ranking von Althea & Donna durch. Und Grenzen gibt es auch nicht, das reicht von Roy Ayers über Hot Chip über Röyksopp zu Womack & Womack. „If you love great music, you’l love this compilation.“ (International DJ/Compi Of The Month)
Elaste - Vol.1: Slow Motion Disco
Von DJ Mooner zusammengestellte Disc mit „Originals from the Cosmic Era“. Cosmic war Ende der 70er eine Discothek am Gardasee in Norditalien, dessen DJ Daniele Baldelli einen eigenen Sound kreirte, der in einigen Zirkeln schwer angesagt ist (ich bin auch schwer begeistert). Die Story dahinter ist extrem interessant und ich werde sie demnächst mal loslassen und auf einen Mooner-Mix hinweisen, der schon mal den Mund wässern soll. Denn Compost wird das Werk erst am 17. November veröffenlichten. (R-man)
Dienstag, 3. Oktober 2006
Abt.: Brandneu
DFA-Remixes
Chapter 2
The Hardest Working Men im internationalen DJ- und Remix-Wesen liefern die nächste Remix-Collection ab, die sich auch diesmal gewaschen hat. Denn die DFA-Maschine läuft nach wie vor völlig reibungslos und auf höchsten Touren. James Murphy & Tim Goldsworty kultivieren einerseits ihren ganz eigenen Style (Punk-Rock-Psychedelic-Dancefloor), schaffen es aber nach wie vor, mit fast jedem ihrer doch recht zahlreichen Remixes zu überraschen, eigenwillig und innovativ zu sein. Allein schon die Länge ihrer Mixes wird so manchen Auftraggeber irritiert haben: hier denen sie Goldfrapps ursprünglich knackigen Elektro-Pop mit Kuhglocken und Handclaps auf 13 Minuten – UNKLEs „In A State“ läuft sogar noch länger und ist jede Sekunde wert, wenn der hypnotische Riffrocker mit Alan Parsons- wenn nicht sogar Klaus Schulze-Prog-Chören angereichert wird. Wer das laut hört und sich darauf einlässt, wird auch diesmal wieder hingerissen sein.
Diese ganz typischen DFA-Soundideen sind oft recht simpel, aber ungeheuer effektiv, da man sich im Mix einfach richtig viel Zeit lässt, systematisch etwas aufzubauen, Spannung und Druck zu erzeugen und dabei fast immer lupenrein nach DFA zu klingen, egal ob nun die O-Töne von Tiga, Junior Senior, N.E.R.D. (übrigens absolut HipHop-frei), Hot Chip oder Chromeo noch irgendwo im Mix auftauchen. Das Meisterstück auf Chapter Two ist aber der superfunky Neunminüter, der den ansonsten ja doch recht verdrießlichen Nine Inch Nails abgerungen wird. Was für ein Hammer! Und so typisch, mit Handclaps, Kuhglocken einem nie stoppenden, superdreckigen Funk-Bass-Riff und darüber freifließenden Keyboards und psychedelischen Electronics, dass einem ganz schwindlig wird. Das rockt und schwitzt und groovt wie nichts anderes. 8 Tracks in 72 Minuten (auf CD, Doppel-Vinyl hat weniger), DFA- State Of The Art, verschleißfrei, unverwüstlich, süchtig machend. (Whirlyjoe)
Montag, 2. Oktober 2006
Slowpression Mix
kleine Verzögerung
Leider kriege ich den Upload heute nicht hin. Bin heute nicht im Büro und morgen ist Feiertag. Leider ist meine heimische Internet-Verbindung im Augenblick so mies, daß ich solche Datenmengen nicht übermitteln kann. Ab Mittwoch mittag dann auf jeden Fall... nicht weglaugfen! (R-man)
Flohmartkfunde
Teil 4
Es war Sonntag. Und was hat Vati gemacht? Er war auf dem Flohmarkt! Besser gesagt, gleich auf deren zwei. In Göttingen! Hier eine kurze Berichterstattung zur Beute, was bei dem Fang gar nicht mal so einfach ist (sich kurz zu fassen, meine ich...).
Flohmarkt am Kaufpark: Wie gewohnt braucht es nur einen Verkäufer, um sich großzügig einzudecken. Eine nette Dame mittleren Alters hatte 3 Kisten Vinyl dabei, die aber ganz sicher nicht von ihr waren. „Was kosten denn die LPs?“ „ Stück 1 Euro!“ Ich also in die Knie, denn leider steht bei gemischten Ständen das Vinyl immer auf dem Boden. Ächz! Es ging aber so was von Ratzfatz und ich konnte mich mit einem dicken Stapel unter dem Arm wieder strecken. „Wieviel haben sie denn da?“ Ich zählte durch und erwiederte gehorsam: „38!“ Darauf sie: „15!“ Also legte ich ohne zu zögern 15 Euro statt der anfangs angedachten 38 hin. Das nenne ich Rabatt!
Folgendes befand sich unter der fetten Beute: Alben von Kleeer (2 x), Rick James (2), Sea Level (2), Instant Funk (Salsoul), Rah Band (Volltreffer!), Chuck Mangione, Love Unlimited Orchestra (White Gold - isses auch) etc. Dazu Maxis von Soul II Soul, Vince Montana, Zazu (Frank Zanders Disco Projekt), Lil Louis, Fingers Inc, Freeez, Fehlfarben, XTC, Nile Rodgers, Rene & Angela, Turntable Orchestra und jede Menge mehr. Offensichtlich hatte hier ein DJ Teile seiner Sammlung aufgelöst. Das kam für den Nachwuchs (also für mich) gerade recht. An einem anderen Stand gab es noch ein Supermax Album für 1 Euro.
Dann weiter zur Lokhalle: Im Prinzip hatte nur einer Schallplatten, noch dazu ein Profi-Seller, der aber aus irgendwelchen Gründen echte Dumpingpreise machte. Auch hier kostete das Album 1 Euro und vier 7“-es wurden für ebenfalls 1 Euro offeriert. Folgende LPs wechselten den Besitzer: Steve Hillage (3x), David Clayton-Thomas, Elton John, Fleetwood Mac (Then Play On), Bobbie Gentry, Ella Fitzgerald, Mama Lion (die erste) etc., sowie knapp dreissig 7“-Singles. Darunter gleich 7 x James Brown (nur die coolen Sachen, den Track durchweg auf 2 Seiten verteilt), Chairmen Of The Board, Main Ingredient, Temptations (Psychedelic Shack), Kurtis Blow, Thin Lizzy (2), David Bowie, David Porter, Hot Chocolate (Mindless Boogie - yes!), Harry Thuman (Underwater!!!), Pet Shop Boys, Eroc etc. - Rabatte gab es nicht, also legte ich knapp unter 20 Euro auf den Tisch des Hauses.
Die 7“-Hüllen sind zwar etwas zerfleddert, aber soundtechnisch gibt es nichts zu meckern. Und wenn es mal etwas knistert, dann muß ich immer an einen Altmeister (Kool Herc? Frankie Knuckles?) denken, der mal sinngemäß gesagt haben soll: „Ich liebe es, wenn Vinyl knistert Speck in der Pfanne!“ (R-man)
Nächsten Samstag
shake baby shake
im Oktober
Es ist wieder soweit! Die shake baby shake Residents packen die Taschen und freuen sich auf den nächsten Samstag (7. Oktober). Ingolf hat sich vorgenommen, mal so richtig die Hitsau rauszulassen, wo er doch neulich von einem völlig Musikunwissenden ob seiner etwas eigenwilligen Plattenauswahl kritisiert wurde. Das hat ihn dann doch in seiner Ehre gekränkt und so wird er wohl Brazilectro und türkische Folklore im Schrank lassen und dafür reichlich Hits ein- bzw. auspacken.
Das öffnet mir (R-man) Tür und Tor für einen etwas experimentelleren Set und ich versuche gerade, sowas wie eine Cosmic-Stunde zusammenzubasteln - die möglicherweise mit einem Eloy Track anfängt. Es macht mir mittlerweile ungeheure Freude, Tracks von ehemaligen Hass-Bands (einen Eloy-Track hätte ich mir nie freiwillig angehört) lieb zu gewinnen. Und aufzulegen. Wo ich shake baby shake doch eigentlich als strengen Soul-Abend konzipiert hatte... Aber da müßen wir erstmal schauen, ob die Massive das mit dem Cosmic verträgt.
Und was macht Axel? Wahrscheinlich wird er die Tracks seines Mixes auf Roadtauglichkeit testen. Ich freu mich schon drauf...
Und nicht vergessen: Im Dezember feiert shake baby shake seinen 1. Geburtstag und dann geht es so richtig rund! Inklusive Liveband(s), Gast-DJs etc. (R-man)
Sonntag, 1. Oktober 2006
Coming soon...
The story of Cosmic
In der beliebten Reihe Disco-Legenden beleuchten wir demnächst das Phänomen Cosmic, einen wilden Musikmix, den DJ Daniele Baldelli in der Discoteca Cosmic kreirte. Zeit: zweite Hälfte der 70er. Ort: Gardesee, Nord-Italien.
Die Geschichte begann einige Jahre vorher im Baia Degli Angeli (the Bay Of Angels) in Gabicce Mare nahe Rimini, einer Diskothek für die Reichen und Schönen Italiens. 4000 Menschen drängten sich Samstag Nacht auf den 4 Dancefloors (die sich über 4 Stockwerke erstreckten), die von Daniele Baldelli beschallt wurden. Die DJ-Booth war in einem gläsernen Aufzug (siehe Foto), mit dem Baldelli von Stockwerk zu Stockwerk fuhr und die Floors im Griff hatte. Wenn das nicht cool ist, dann sag ich jetzt nix mehr... (R-man)
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