Sonntag, 12. Oktober 2008

Morgenstund Der unregelmäßig stattfindende Beverunger Flohmarkt ist klein und überschaubar. Große Vinylschätzchen sind in den seltensten Fällen zu finden. An diesem Samstag beschloss ich direkt nach dem Frühstück einen Kurzbesuch, der wie gewohnt beinahe ergebnislos ausgefallen wäre, wäre da nicht der vorletzte Stand eines mittel alten (also so wie ich) Ehepaares gewesen wäre. Die Seiten einer Plastiktüte waren herunter geschoben und umhüllten sanft einige Kleinvinyl-Pretiosen, die mittels Pappschildern in 1, 2 und 3 Euro-Preisklassen unterteilt waren. 1 Euro war Schrott. Auf Grund des Erhaltungsgrads fair bepreist gehören mir aus der 2+3 Euro-Sektion jetzt wie folgt: Bobbie Gentry – He Made A Woman Out Of Me Cher – Gypsys, Tramps & Thieves C.C.S. – Walking Chris Farlowe – Out Of Time Ashton, Gardner & Dyke – Resurrection Shuffle Miriam Makeba – Pata Pata Bob Dylan – Like A Rolling Stone / Blowing In The Wind Tim Buckley – Happy Time (von Blue Afternoon!) Rare Earth – Born To Wander Rare Earth – Get Ready Box Tops – Neon Rainbow Nicht alles (aber einiges) in den Originalsleeves bzw. -pressungen, sondern diese „Das bleiben Hits! Präsentiert von Manfred Sexauer“, „Oldies Revival“, „The Rockin’ Sixties“ oder „The Original Oldies“ Reissues. Egal. 25 Euro wechselten den Besitzer. Am Nachmittag bin ich mit den Kids und der Sonne wegen noch mal da gewesen. Und gerade dreht sich eine The Lords 7“ auf dem Teller, die ersten Töne knistern wie Speck in der Pfanne, aber mittlerweile rockt die Version von Shakin’ All Over klanglich zufrieden stellend und das Beste: Lord Ulli und die Jungs waren hier 100% Spoonful-kompatibel. Das war eine von gefühlten 60 Singles, die alle völlig hüllenlos auf einem Haufen lagen. „Für 3 Euro könnense die alle mitnehmen“, sagte die alte Dame. „Die laufen alle tadellos!“ „Das tun sie garantiert nicht“, dachte ich mir bei dem ganzen Schmier und Gekratze auf vielen der kleinen schwarzen Teile, packte sie aber schließlich doch ein. Ein Drittel wanderte sofort in den Müll und neben einigem poppigen Zeugs (Abba, George Harrison, Cat Stevens etc.) wanderten später auch 7“-es von Canned Heat, Steppenwolf, Shirley Bassey und Amon Düül II durch die Plattenwaschanlage. Alleine The Lords waren die 3 Euronen wert! (R-man) PS: Ggerade nochmal nachgelegt: Isaac Hayes Joy; Tamla Motown Is Hot, Hot, Hot! - Vol. 3; Reagge Gold - V.A. (auf Trojan). 3 LPs - 4 Euro.

1 Kommentar:

Anonym hat gesagt…

Yeah - Ich wusste überhaupt nicht, dass die Lords auch coole Sachen gemacht haben! Die hatten ja zumindest immer ein echtes Frisuren-Problem. Hier kann man reinhören:

http://ravensingstheblues.blogspot.com/2008/05/jukebox-is-in-great-form-this-week.html