Am Mittwoch und Donnerstag letzter Woche begaben Rembert und ich uns auf einen Kurztrip nach London. Hier ein kleiner Reisebericht mit einigen berichtenswerten Begebenheiten. Nachdem wir am Mittwoch saufrüh aufgebrochen sind, düsten wir erstmal in Richtung Notting Hill, weil man ja in britischen Hotels nicht vor 2 Uhr einchecken kann. Dort bin ich relativ gezielt Spoonful-mässig zu Werke gegangen und habe mir Vinyl von Sam Cooke, Otis Redding, Ray Charles, den frühen Isley Brothers gekauft, dazu Brothers Johnson, War, James Brown, Eddie Kendricks und einige andere Scheibchen.
Für mittags hatten wir uns dann mit den Spoonful Erfindern Michael Sheehy und Patrick McCarthy (im richtigen Leben noch immer Brüder) verabredet. Michael tauchte dann in unserer Hotel-Lobby auf und meinte direkt, er hätte heute keine Zeit und müsste noch jede Menge Zeugs erledigen, schließlich würde am nächsten morgen um 6.30 Uhr die Frankreich-Tour beginnen. Zwanzig Minuten später hatten wir ihn zu einem Bier überredet und stoppten erstmal in einem Pub, um auf seinen Bruder zu warten. Der kam gegen eins, da hatten wir aber schon zirka 4 Pints intus. Nach einem feuchten Mittagessen strandeten wir in einem anderen Pub und ich schwöre, hätten wir nicht gegen 19 Uhr zum Aufbruch gemahnt, wir würden da heute noch sitzen. Michael zeigte wieder erste Anzeichen von VdM (Verlust der Muttersprache). Gar schön war es natürlich, das ist eine ganz besondere Sorte Mensch.
Abends haben wir uns dann Scott Matthew, einen eindruckvollen gay songwriter, angeschaut. Nach dem Gig sind wir gegen Mitternacht zurück zum Hotel und haben Michael noch mal angerufen. Entweder hatte er weiter getankt oder er kann nichts ab, jedenfalls gab er ziemlich den Breitmaulfrosch. Bevor er mit Rembert bis 4 Uhr in einem Casino (der einzige Laden in dem es noch Bier gab) abstürzte, zeigte er uns noch den potentiellen Laden für Spoonful London. Und jetzt kommts: nachdem mein Lieblingshotel zu teuer geworden war und alle Billighotels im Tripadvisor mit einem „never stay there“ stigamtisiert waren, entschied ich mich für das Tavistock in Russel Square. Da war ich noch nie, aber das Preis-/Leistungsverhältnis schien angemessen. Rein zufällig (!!!) befand sich der von Michael ausgeguckte Laden im Keller meines Hotels (!!!). Wenn das keine Fügung ist.
Bloomsbury Bowling ist eine in Boston demontierte und in London wieder aufgebaute klassische Bowlingbahn, die nicht nur zum Bowling frequentiert/benutzt wird. Direkt am Eingang hat man den DJ-Kram (ordentliches Equipment) aufgebaut, davor gibt es einiges an Platz für die Tänzer und Fans, rechts es eine Bühne, geradeaus die Bowlingbahnen, links ein paar Karaoke-Rooms. Offensichtlich wird der Laden von reichlich jungen Leuten frequentiert, die zu den bereits sehr Spoonful-ausgerichteten DJs (Shake, Rattle & Bowl - bitte hier mal schauen) richtig abgehen. Coole Sache indeed und man wird sehen, ob die Brüder dort einen Fuß in die Tür bekommen. Zumindest kennen sie den Booker gut. Bei den Bands hört man wohl immer die Kugeln einschlagen, die DJs sind generell doppelt so laut und Bowling-Lärm-unabhängig.
Sollte das nicht klappen, so steht das Positively 4th Street zur weiteren Auswahl. Dort gibt es wohl einen sehr schön ausgebauten Kellerraum, der für derartige Dinge perfekt sein soll. Schaut man sich die Webseite des Ladens an, so kann man das glauben. Der Nachteil hier ist, dass man bei Null anfängt, während man bei Bloomsbury Bowling bereits Laufkundschaft hat. Naja, ich überlasse das mal den Brüdern und halte euch auf dem Laufenden.
Am nächsten Tag ging es noch nach Camden (letzte Nacht ist der Camden Lock Market komplett abgebrannt), wo ich einige 7“es und die grandiose Blues & Soul Power Compi als fettes Doppel-Vinyl erstehen konnte. So ganz nebenbei konnte ich einem weit verzweigten Kellersystem das größte Vinylgrab aller Zeiten betrauern. So viel Zeug habe ich noch nie auf einen Haufen gesehen – und alles für 20 Pence. Nach einem kleinen Business Meeting fischte ich noch eben zwei Robert Palmer LPs aus einem Thrift Store.
Auf dem Rückweg entwickelte ich noch die Idee zu einem Spoonful Quarterly (also alle 3 Monate mit Pat & Mike) in einer Stadt im Ruhrgebiet. Aber das ist noch nicht spruchreif, sieht aber ein paar Tage später sehr, sehr vielversprechend aus. So, melde mich ab für heute. (R-man)
Für mittags hatten wir uns dann mit den Spoonful Erfindern Michael Sheehy und Patrick McCarthy (im richtigen Leben noch immer Brüder) verabredet. Michael tauchte dann in unserer Hotel-Lobby auf und meinte direkt, er hätte heute keine Zeit und müsste noch jede Menge Zeugs erledigen, schließlich würde am nächsten morgen um 6.30 Uhr die Frankreich-Tour beginnen. Zwanzig Minuten später hatten wir ihn zu einem Bier überredet und stoppten erstmal in einem Pub, um auf seinen Bruder zu warten. Der kam gegen eins, da hatten wir aber schon zirka 4 Pints intus. Nach einem feuchten Mittagessen strandeten wir in einem anderen Pub und ich schwöre, hätten wir nicht gegen 19 Uhr zum Aufbruch gemahnt, wir würden da heute noch sitzen. Michael zeigte wieder erste Anzeichen von VdM (Verlust der Muttersprache). Gar schön war es natürlich, das ist eine ganz besondere Sorte Mensch.
Abends haben wir uns dann Scott Matthew, einen eindruckvollen gay songwriter, angeschaut. Nach dem Gig sind wir gegen Mitternacht zurück zum Hotel und haben Michael noch mal angerufen. Entweder hatte er weiter getankt oder er kann nichts ab, jedenfalls gab er ziemlich den Breitmaulfrosch. Bevor er mit Rembert bis 4 Uhr in einem Casino (der einzige Laden in dem es noch Bier gab) abstürzte, zeigte er uns noch den potentiellen Laden für Spoonful London. Und jetzt kommts: nachdem mein Lieblingshotel zu teuer geworden war und alle Billighotels im Tripadvisor mit einem „never stay there“ stigamtisiert waren, entschied ich mich für das Tavistock in Russel Square. Da war ich noch nie, aber das Preis-/Leistungsverhältnis schien angemessen. Rein zufällig (!!!) befand sich der von Michael ausgeguckte Laden im Keller meines Hotels (!!!). Wenn das keine Fügung ist.
Bloomsbury Bowling ist eine in Boston demontierte und in London wieder aufgebaute klassische Bowlingbahn, die nicht nur zum Bowling frequentiert/benutzt wird. Direkt am Eingang hat man den DJ-Kram (ordentliches Equipment) aufgebaut, davor gibt es einiges an Platz für die Tänzer und Fans, rechts es eine Bühne, geradeaus die Bowlingbahnen, links ein paar Karaoke-Rooms. Offensichtlich wird der Laden von reichlich jungen Leuten frequentiert, die zu den bereits sehr Spoonful-ausgerichteten DJs (Shake, Rattle & Bowl - bitte hier mal schauen) richtig abgehen. Coole Sache indeed und man wird sehen, ob die Brüder dort einen Fuß in die Tür bekommen. Zumindest kennen sie den Booker gut. Bei den Bands hört man wohl immer die Kugeln einschlagen, die DJs sind generell doppelt so laut und Bowling-Lärm-unabhängig.
Sollte das nicht klappen, so steht das Positively 4th Street zur weiteren Auswahl. Dort gibt es wohl einen sehr schön ausgebauten Kellerraum, der für derartige Dinge perfekt sein soll. Schaut man sich die Webseite des Ladens an, so kann man das glauben. Der Nachteil hier ist, dass man bei Null anfängt, während man bei Bloomsbury Bowling bereits Laufkundschaft hat. Naja, ich überlasse das mal den Brüdern und halte euch auf dem Laufenden.
Am nächsten Tag ging es noch nach Camden (letzte Nacht ist der Camden Lock Market komplett abgebrannt), wo ich einige 7“es und die grandiose Blues & Soul Power Compi als fettes Doppel-Vinyl erstehen konnte. So ganz nebenbei konnte ich einem weit verzweigten Kellersystem das größte Vinylgrab aller Zeiten betrauern. So viel Zeug habe ich noch nie auf einen Haufen gesehen – und alles für 20 Pence. Nach einem kleinen Business Meeting fischte ich noch eben zwei Robert Palmer LPs aus einem Thrift Store.
Auf dem Rückweg entwickelte ich noch die Idee zu einem Spoonful Quarterly (also alle 3 Monate mit Pat & Mike) in einer Stadt im Ruhrgebiet. Aber das ist noch nicht spruchreif, sieht aber ein paar Tage später sehr, sehr vielversprechend aus. So, melde mich ab für heute. (R-man)
5 Kommentare:
Hey Mr. DJ and unstoppable R-Man,
für einen bevorstehenden London-Trip benötigen ich noch Tipps für ein paar gute Plattenläden. Notting Hill klingt schon mal gut - vielleicht lässt sich das noch etwas eingrenzen? Ich bin kein völliger Freak, freu mich aber an Läden wie dem in der Mitte von Heidelberg (dessen Namen ich mir nie merken kann, aber auch nicht muss, da leicht zu finden).
Danke schon mal,
Tom
Tag Tom,
das wäre jetzt mal ne idee für eine richtige story. wann fährst du denn?
R-man
Nach Ostern bin ich für ein paar Tage in der Nähe von London, werd aber neben allerlei sonstiger Kultur auch einen Tag für einen Record-Store-Bummel einplanen.
Was denn für ´ne Story?
"wie ich als nicht völliger freak unter r-mans schirmherrschaft in london platten kaufen ging" - für mich klingt das wie ein klassiker (des sbs-universums)
Ich habe gerade mal ne kleine geschichte geschrieben, wo ich in L-town immer stoppe. und warum. und so. morgen in diesem blog zu lesen. -R-man
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