...und ein Appetizer für morgen. You are entering a world of pain.
Donnerstag, 31. Januar 2008
The Week of Pain - Day 1
Jeanette
Porque Te Vas (1974)
Slo-Mo-Polka-Beat und ein selten tonloses Lolita-Stimmchen, das Ganze auf Spanisch und mit einer markanten Trompete illustriert. Kann das funktionieren? Vielleicht sind es die kleinen Details: das ansatzweise funky Hi-Hat-Break oder die angedeutete WahWah-Gitarre ganz kurz vor Schluss? Ich kann es nicht erklären, aber der Song ist wunderbar. Habe ich vermutlich bei einem frühen Familienurlaub am Mittelmeer erstmals gehört, manchen Faktoren in der musikalischen Sozialisationsgeschichte ist man ja einfach hilflos ausgesetzt.
Die in London geborene Spanierin Jeanette Dimech war bei den Aufnahmen 23 Jahre alt und hat danach vor allem außerhalb der spanischen Heimat leider nie mehr etwas Substantielles zustande gebracht. Bei Erscheinen war die Single auch kein Hit, der Erfolg stellte sich erst zwei Jahre später ein, als Carlos Saura den Song für seinen Film Cría Cuervos (deutsch: Züchte Raben) verwendet hat. Bei Wikipedia erfährt man immerhin, dass ihre Vorbilder Bob Dylan, Donovan und die Byrds waren.
Coverversionen des Songs gibt es übrigens von Erdmöbel („Weil du fortgehst“) und Los Super Elegantes (ziemlich genial übrigens, findet man vielleicht noch via Hype Machine). Ich habe meine verschlissene 7-Inch-Single jedenfalls schon oft aufgelegt, gerne zu später Stunde, und dabei neben verstörten Blicken auch immer wieder Lob, gar sentimentale Rührung erfahren.
Ich empfehle auch einen Blick auf dieses Video, das den Geist der Zeit doch sehr authentisch transportiert. Und die niedliche Jeanette kommt trotz erschreckender Hüftsteife doch sehr charmant rüber, oder nicht? Und erst dieser Glockenrock (sagt man so?).
Todas las promesas de mi amor
Se irán contigo.
Jeanette
Porque Te Vas (1974)
Slo-Mo-Polka-Beat und ein selten tonloses Lolita-Stimmchen, das Ganze auf Spanisch und mit einer markanten Trompete illustriert. Kann das funktionieren? Vielleicht sind es die kleinen Details: das ansatzweise funky Hi-Hat-Break oder die angedeutete WahWah-Gitarre ganz kurz vor Schluss? Ich kann es nicht erklären, aber der Song ist wunderbar. Habe ich vermutlich bei einem frühen Familienurlaub am Mittelmeer erstmals gehört, manchen Faktoren in der musikalischen Sozialisationsgeschichte ist man ja einfach hilflos ausgesetzt.
Die in London geborene Spanierin Jeanette Dimech war bei den Aufnahmen 23 Jahre alt und hat danach vor allem außerhalb der spanischen Heimat leider nie mehr etwas Substantielles zustande gebracht. Bei Erscheinen war die Single auch kein Hit, der Erfolg stellte sich erst zwei Jahre später ein, als Carlos Saura den Song für seinen Film Cría Cuervos (deutsch: Züchte Raben) verwendet hat. Bei Wikipedia erfährt man immerhin, dass ihre Vorbilder Bob Dylan, Donovan und die Byrds waren.
Coverversionen des Songs gibt es übrigens von Erdmöbel („Weil du fortgehst“) und Los Super Elegantes (ziemlich genial übrigens, findet man vielleicht noch via Hype Machine). Ich habe meine verschlissene 7-Inch-Single jedenfalls schon oft aufgelegt, gerne zu später Stunde, und dabei neben verstörten Blicken auch immer wieder Lob, gar sentimentale Rührung erfahren.
Ich empfehle auch einen Blick auf dieses Video, das den Geist der Zeit doch sehr authentisch transportiert. Und die niedliche Jeanette kommt trotz erschreckender Hüftsteife doch sehr charmant rüber, oder nicht? Und erst dieser Glockenrock (sagt man so?).
Todas las promesas de mi amor
Se irán contigo.
Mittwoch, 30. Januar 2008
The Week of Pain
Jetzt wird es ernst. Walter Sobchak hält uns die Knarre an die Schläfe, nur weil wir beim Bowling ein wenig die Linie übertreten haben.
Walter Sobchak: [pulls out a gun] Smokey, my friend, you are entering a world of pain.
The Dude: Walter...
Walter Sobchak: You mark that frame an 8, and you're entering a world of pain.
Smokey: I'm not...
Walter Sobchak: A world of pain.
Oder:
Walter Sobchak: You want a toe? I can get you a toe, believe me. There are ways, Dude. You don't wanna know about it, believe me.
The Dude: Yeah, but Walter...
Walter Sobchak: Hell, I can get you a toe by 3 o'clock this afternoon... with nail polish. These fucking amateurs.
Was Walter will? Bestrafung, und zwar mit unseren peinlichsten Lieblingsliedern. Eine ganze Woche lang, jeden Tag eines. Der harte Kern des shake baby shake-Teams hat keine Wahl, Chrispop - du auch nicht. Und um die Woche voll zu kriegen, brauchen wir auch Beistand von euch da draußen.
Begeben wir uns also gezwungenermaßen in eine Welt des Schmerzes. Und helft uns, sonst schneidet er uns die Zehen ab. Der Mann ist gefährlich.
Ab morgen also: Angst und Schrecken bei shake baby shake.
Jetzt wird es ernst. Walter Sobchak hält uns die Knarre an die Schläfe, nur weil wir beim Bowling ein wenig die Linie übertreten haben.
Walter Sobchak: [pulls out a gun] Smokey, my friend, you are entering a world of pain.
The Dude: Walter...
Walter Sobchak: You mark that frame an 8, and you're entering a world of pain.
Smokey: I'm not...
Walter Sobchak: A world of pain.
Oder:
Walter Sobchak: You want a toe? I can get you a toe, believe me. There are ways, Dude. You don't wanna know about it, believe me.
The Dude: Yeah, but Walter...
Walter Sobchak: Hell, I can get you a toe by 3 o'clock this afternoon... with nail polish. These fucking amateurs.
Was Walter will? Bestrafung, und zwar mit unseren peinlichsten Lieblingsliedern. Eine ganze Woche lang, jeden Tag eines. Der harte Kern des shake baby shake-Teams hat keine Wahl, Chrispop - du auch nicht. Und um die Woche voll zu kriegen, brauchen wir auch Beistand von euch da draußen.
Begeben wir uns also gezwungenermaßen in eine Welt des Schmerzes. Und helft uns, sonst schneidet er uns die Zehen ab. Der Mann ist gefährlich.
Ab morgen also: Angst und Schrecken bei shake baby shake.
Dienstag, 29. Januar 2008
Spoonful #11
We Got More Soul
...ist jetzt auch fertig!
Während wir intern noch diskutieren, ob wir die diversen Spoonful Volumen jetzt zeitlich eher verzögern oder sie mehr oder weniger auf einmal auf die Massive loslassen sollen, will ich der Chronistenpflicht folgen und erstmal Vol. 11 als fertig melden. Was die anderen Löffel voll betrifft, die teilweise fertig in der Pipeline sind, so befürchten wir dann doch Übersättigung und Overkill. Andererseits bin ich jemand, der so etwas nicht lange unter Verschluß halten kann, wenn es fertig ist. Meinungen zum weiteren Procedere nehmen wir in den Comments gerne entgegen.
Dann erstmal zu Spoonful #11 - We Got More Soul. Ohne Übertreibung muß ich sagen, daß es sich hier zumindest für mich um eine Kopplung handelt, die runter geht wie sonst kaum was. Sehr oft gehört und immer für sehr gut befunden. Es eröffnet mit einem schön schaukelig-groovenden Track von Frank Frost (My Back Scratcher) und geht über die Isley Brothers (die unterbewertetste Truppe der Musikgeschichte) zu One More Heartache von Jim Gilstrap (Killer). Track 5-7 setzen sich dann in den 50s fest (darunter das monumentale Old Folks Boogie While The Young Ones Twist von Henri Strogin), bevor ein Schlenker über Blues und Rhythm`n´Blues (The Hook, T-Bone Walker, Junior Wells) in funkigere Gefilde führt. Mit Lee Dorsey, Rufus Thomas, Joe Bataan und Booker T. & The MGs nimmt #11 langsam Fahrt auf, es folgt der monumentalte Titeltrack von Dyke & The Blazers, geht dann nochmal in Richtung Country-Billy-Blues (Southern Culture On The Skids, Willy DeVille, Barrence Whitfield), bevor die Tanzfläche in die Garage verlegt wird: Little Boy Blues (I Can Only Give You Everything), Rolling Stones (Suzie Q) und John Mayall & The Bluesbreakers (Steppin´ Out) erhöhen das Tempo nochmal und gegen Ende wird es dann fett und funky (Al Wilson, Billy Hambrick, Bobby Jones, Keith Kessler, Soul Searchers und The Vice Barons).
Zusammengestellt wurde das Werk im bewährten 4 x 20 Modus, sprich: 4 Compilanten hatten je 20 Minuten zur Verfügung, die ich dann gut durchmischt in den richtigen (hopefully) Flow gebracht habe. Dieses Mal dabei: Heino W. (nach 8 und 9 beinahe ein alter Hase), die beiden Frischlinge Bluetwang und Black Caesar (auf diesem Blog allerdings schon länger gern gesehene Gäste) und ich/R-man. Auch auf die Gefahr hin mich zu wiederholen - Spoonful #11 ist ein Highlight in einer an Highlights nicht armen Serie (schulterkopf! Aber natürlich Zunge in der Backe). (R-man)
Spoonful #11
Spoonful #11
Montag, 28. Januar 2008
Flohmarkt Weekend
...verschenkte Zeit.
...verschenkte Zeit.
Unter schlechten Vorzeichen präsentierte sich das letzte Wochenende mit gleich zwei Flohmärkten. Am Freitag abend habe ich noch irgendwas durch Google gejagt und dabei meinen eigenen Blog-Beitrag vom Flohmarkt in Warburg im Januar 2007 an erster Stelle gefunden. Da dachte ich dann noch zu mir: "Funny how time slips away..."
Das hätte mir eine Warnung sein sollten, denn die Warburger Stadthalle hatte in den 12 Monaten nicht an Charme gewonnen und letztendlich fiel ausser einem Stofftier Elch für 1 Euro für Tochter Lotte nichts ab. Es war ein trauriger Flohmarktbesuch an einem traurigen Tag.
Am Samstag brach ich dann in gleicher Besetzung (also + reichlich Kids) relativ früh auf und hoffte auf Vinyl- und Spielzeugberge, damit die Reisegruppe zufrieden und ohne Tränen ins Headquarter zurückkehren konnte. Der erste Blick in die Stadthalle Holzminden fror dann aber gleich in meinem Gesicht ein. Die Bezeichnung Antik- und Trödelmarkt wird mir dann doch in Zukunft eine Warnung sein. Hier geht es dann tatsächlich etwas zu heftig um Sammeltassen, sowie pre-War Postkarten und Münzen.
Als ich mit dem ersten Plattenstapel (James Last etc.) noch nicht fertig war, kamen meine Kids mit der Feststellung zurück: "Wir sind durch. Uns ist langweilig. Fahren wir zu McDonalds?" Mittelschwer angesäuert mahnte ich zur Ruhe und setzte die Runde fort. Schließlich bin ich dann doch noch an einem größeren Plattenstapel (3 Kisten) gelandet und kaufte dann eher wenig überzeugt folgendes (für 13 Euro):
Isaac Hayes - Tough Guys OST
Neulich noch von W-Joe empfohlen. Welch ein Cover! Da war Pappe noch Pappe.
25 Rock & Roll Hits
Mit Jerry Lee Lewis, Bo Diddley, Chuck Berry, Dale Hawkins, Bobby Charles, Johnny Cash, Shangri Las etc. Für einen Spoonful Abend nicht völlig unbrauchbar.
25 Rockin' & Rollin' Greats
Bill Haley, Johnny Kidd, Little Richard, Carl Perkins, Wanda Jackson, Surfaris - mit großer Hitdichte. Kommt auch in die Spoonful Kiste.
Percy Sledge - Star Collection I + II
Die Serie meiner Jugend. Hatte ich jede Menge von im Schrank. Vol. 2 von Percy habe ich gleich 2 x gekauft (und schon verschenkt). Jede Menge Deep Soul von einem der ganz Großen. Läuft gerade und ist jeden Euro wert.
Trini Lopez - Star Collection
Taugt nicht viel, habe ich wegen Grapevine (durchaus auflegbar), The Letter und Don't Think Twice gekauft. Und weil ich ja irgendwas kaufen musste.
American Rhythm & Soul Festival '87
Damals noch auf Zensor, weit seiner Zeit voraus. Mit Solomon Burke, Neville Brothers, Johnny Adams und Irma Thomas - jeder mit 2 Songs.
Tja. Das war dann doch nichts. Also in Zukunft werde ich Antik- und Trödelmärkte meiden. Verschenkte Zeit. (R-man)
Sonntag, 27. Januar 2008
busch-Man proudly presents:
Clapping Songs
Dann ist sie also doch noch fertig geworden. Eigentlich unfassbar, in welche Untiefen man sich zuweilen begibt, getrieben von der schwierigen Mission, dem geneigten Hörer zu gefallen. Außerdem wollte ich auch nach dem Urteil des unerbittlichen Scharfrichterduos Whirlyjoe und R-man weiterhin morgens in den Spiegel schauen können. Zumindest letztere Sorge erwies sich dann als völlig unbegründet. Insbesondere der gute Joe stand mir stets hilfreich mit Rat, Tat & vielen guten Tipps zur Seite, Obermotz R-man (Warum denn Obermotz? -will R-man wissen) ließ mir sogar völlig freie Hand. Auch an den werten Herrn K-nut geht mein innigster Dank für die prompte Versorgung durch die MP3-Pipeline.
Eine eigentümlich schwere Geburt war es also, zumal die Vorgaben bei dieser Compilation klar und eindeutig schienen. In den Comments zu dem Thema gaben alle Beteiligten und Blog-Leser schon vor vielen Wochen ihr Bestes, das Ganze schien ausgesprochen ergiebig und schon beinahe zu einfach zu sein – mein erster Versuch war dann auch schnell zusammen gedengelt. Eben diese frühe und jungfräuliche Version drückte ich R-man dann auch beim sagenumwobenen 2. Geburtstag von shake baby shake im Weser-Hill-Country am ersten Dezembersamstag in die zarten Händchen.
Nachdem ich dann aber einige Zeit im Bekannten- und Freundeskreis stolz mit der CD hausieren gegangen war, kippte die Sache plötzlich ins Gegenteil um. Wo ich vorher noch selbstbewusst auf die Tanzbarkeit der vertretenen Discofraktion rund um die von mir neu entdeckten Chic & Co. gesetzt hatte, blieb plötzlich ein reichlich fader Beigeschmack übrig. Nach einem kleinen Einweihungsgelage in unserer neuen Wohnung mit ein paar meiner Boys, bei dem viel gutes Diebels Alt – ein überregional bekanntes Qualitätsprodukt, das praktischerweise hier im Nebendorf gebraut wird – durch die durstigen Kehlen ran, gab es schließlich traurige Gewissheit. Das Fallbeil sauste unerbittlich auf die Clapping Songs Version 1.0 hernieder. Irgendwie fehlte dem Ganzen die nötige Würze und vieles schien plötzlich recht aussichtslos zu sein.
Würde ich doch nicht „geil abliefern“ können, wie Heinz Strunk zuweilen mit seiner Tanzkapelle Tiffanys in Hamburg-Harburg und Umgebung? War ich ebenso gestrandet wie Rob Gordon in Hornbys High Fidelity, der – von einer bildhübschen Musikjournalistin unvermittelt nach seinen persönlichen fünf Lieblingsplatten aller Zeiten gefragt – nur peinlich herumstammeln und plötzlich bloß an A Horse with no Name, Beep Beep, My Boomerang Won’t Come Down, Ma Baker und andere Abscheulichkeiten denken konnte? Hatte ich mich gar zu früh im vermeintlichen Erfolg gesonnt!?! Hier Mal exemplarisch einige der Songs, die dann doch wieder runtergeflogen sind:
Ramsey Lewis Trio: Wade in the Water
Evelyn ’Champagne’ King: Shame
Brothers Johnson: Stomp
B.T. Express: Do it (til you’re satisfied)
Chic: Everybody dance (clap your hands)
Kurtis Blow: The Breaks [Millenium Single Mix]
The Meters – The Clapping Song
Der geneigte shake baby shake-Leser und Musikfreund wird mir gewiss Recht geben, dass es sich bei dieser kleinen Auflistung durchaus um veritables Songmaterial handelt, das einen virtuellen Dancefloor wohl prompt zum kochen bringen würde. Aber gerade das ist ja der Punkt, denn – gesetzt den Fall, ihr wollt die Clapping-Songs-CD nicht als DJ an der Front testen wie Kollege Whirlyjoe jüngst im Schwabenländle – die Compilation sollte auch ohne den Ansatz von Partytauglichkeit bestehen können. Sprich: Auch daheim oder im Auto sollte die Platte hörbar sein und möglichst viel Spaß machen. Das manchmal etwas gleichförmige Disco-Geplucker kann ja zuweilen durchaus etwas enervierend wirken. So habe ich nach einer kurzfristigen Schockstarre alles noch einmal über den Haufen geworfen, die Ohren gespitzt und neu herumgebastelt. Alles in allem ist die Sache nun etwas Beat-orientierter geworden, aber um den durch Handclaps getragenen Takt in der Musik ging es bei diesem Projekt ja ursprünglich auch einmal. Ein stiller Triumph ist mir natürlich die Aufnahme der Beatles in die heiligen Clapping-Hallen. Jaja, auch die Fab Four haben in ihrer frühen Phase reichlich in die Hände geklatscht!
Überdies sind leider einige weitere tolle Nummern, beispielsweise solche Gemmen wie Bill Withers' Use Me & The Chocolate Watchband mit Sweet Young Thing [laut Geschmackspolizist Joe zu wenig Handclaps], Boy With A Coin von Iron & Wine, Lows Breaker oder Metro Areas’ Orange Alert im DFA-Remix noch über die Klinge gesprungen, aber was solls? Mir gefällt die CD, Euch hoffentlich auch ein bisschen und wie tut Meister R-man doch gleich am Ende seiner Beiträge häufig so schön kund? Hope you dig. (busch-Man)
P.S. Die CD ist demnächst über die üblichen Kanäle erhältlich und die Farbgebung des Cover-Designs übrigens durch dieses tolle kleine Video inspiriert. Stellt Euch einfach noch eine virtuelle Bonus-DVD vor...
...und hier gibt's das ganze Paket
Clapping Songs
Dann ist sie also doch noch fertig geworden. Eigentlich unfassbar, in welche Untiefen man sich zuweilen begibt, getrieben von der schwierigen Mission, dem geneigten Hörer zu gefallen. Außerdem wollte ich auch nach dem Urteil des unerbittlichen Scharfrichterduos Whirlyjoe und R-man weiterhin morgens in den Spiegel schauen können. Zumindest letztere Sorge erwies sich dann als völlig unbegründet. Insbesondere der gute Joe stand mir stets hilfreich mit Rat, Tat & vielen guten Tipps zur Seite, Obermotz R-man (Warum denn Obermotz? -will R-man wissen) ließ mir sogar völlig freie Hand. Auch an den werten Herrn K-nut geht mein innigster Dank für die prompte Versorgung durch die MP3-Pipeline.
Eine eigentümlich schwere Geburt war es also, zumal die Vorgaben bei dieser Compilation klar und eindeutig schienen. In den Comments zu dem Thema gaben alle Beteiligten und Blog-Leser schon vor vielen Wochen ihr Bestes, das Ganze schien ausgesprochen ergiebig und schon beinahe zu einfach zu sein – mein erster Versuch war dann auch schnell zusammen gedengelt. Eben diese frühe und jungfräuliche Version drückte ich R-man dann auch beim sagenumwobenen 2. Geburtstag von shake baby shake im Weser-Hill-Country am ersten Dezembersamstag in die zarten Händchen.
Nachdem ich dann aber einige Zeit im Bekannten- und Freundeskreis stolz mit der CD hausieren gegangen war, kippte die Sache plötzlich ins Gegenteil um. Wo ich vorher noch selbstbewusst auf die Tanzbarkeit der vertretenen Discofraktion rund um die von mir neu entdeckten Chic & Co. gesetzt hatte, blieb plötzlich ein reichlich fader Beigeschmack übrig. Nach einem kleinen Einweihungsgelage in unserer neuen Wohnung mit ein paar meiner Boys, bei dem viel gutes Diebels Alt – ein überregional bekanntes Qualitätsprodukt, das praktischerweise hier im Nebendorf gebraut wird – durch die durstigen Kehlen ran, gab es schließlich traurige Gewissheit. Das Fallbeil sauste unerbittlich auf die Clapping Songs Version 1.0 hernieder. Irgendwie fehlte dem Ganzen die nötige Würze und vieles schien plötzlich recht aussichtslos zu sein.
Würde ich doch nicht „geil abliefern“ können, wie Heinz Strunk zuweilen mit seiner Tanzkapelle Tiffanys in Hamburg-Harburg und Umgebung? War ich ebenso gestrandet wie Rob Gordon in Hornbys High Fidelity, der – von einer bildhübschen Musikjournalistin unvermittelt nach seinen persönlichen fünf Lieblingsplatten aller Zeiten gefragt – nur peinlich herumstammeln und plötzlich bloß an A Horse with no Name, Beep Beep, My Boomerang Won’t Come Down, Ma Baker und andere Abscheulichkeiten denken konnte? Hatte ich mich gar zu früh im vermeintlichen Erfolg gesonnt!?! Hier Mal exemplarisch einige der Songs, die dann doch wieder runtergeflogen sind:
Ramsey Lewis Trio: Wade in the Water
Evelyn ’Champagne’ King: Shame
Brothers Johnson: Stomp
B.T. Express: Do it (til you’re satisfied)
Chic: Everybody dance (clap your hands)
Kurtis Blow: The Breaks [Millenium Single Mix]
The Meters – The Clapping Song
Der geneigte shake baby shake-Leser und Musikfreund wird mir gewiss Recht geben, dass es sich bei dieser kleinen Auflistung durchaus um veritables Songmaterial handelt, das einen virtuellen Dancefloor wohl prompt zum kochen bringen würde. Aber gerade das ist ja der Punkt, denn – gesetzt den Fall, ihr wollt die Clapping-Songs-CD nicht als DJ an der Front testen wie Kollege Whirlyjoe jüngst im Schwabenländle – die Compilation sollte auch ohne den Ansatz von Partytauglichkeit bestehen können. Sprich: Auch daheim oder im Auto sollte die Platte hörbar sein und möglichst viel Spaß machen. Das manchmal etwas gleichförmige Disco-Geplucker kann ja zuweilen durchaus etwas enervierend wirken. So habe ich nach einer kurzfristigen Schockstarre alles noch einmal über den Haufen geworfen, die Ohren gespitzt und neu herumgebastelt. Alles in allem ist die Sache nun etwas Beat-orientierter geworden, aber um den durch Handclaps getragenen Takt in der Musik ging es bei diesem Projekt ja ursprünglich auch einmal. Ein stiller Triumph ist mir natürlich die Aufnahme der Beatles in die heiligen Clapping-Hallen. Jaja, auch die Fab Four haben in ihrer frühen Phase reichlich in die Hände geklatscht!
Überdies sind leider einige weitere tolle Nummern, beispielsweise solche Gemmen wie Bill Withers' Use Me & The Chocolate Watchband mit Sweet Young Thing [laut Geschmackspolizist Joe zu wenig Handclaps], Boy With A Coin von Iron & Wine, Lows Breaker oder Metro Areas’ Orange Alert im DFA-Remix noch über die Klinge gesprungen, aber was solls? Mir gefällt die CD, Euch hoffentlich auch ein bisschen und wie tut Meister R-man doch gleich am Ende seiner Beiträge häufig so schön kund? Hope you dig. (busch-Man)
P.S. Die CD ist demnächst über die üblichen Kanäle erhältlich und die Farbgebung des Cover-Designs übrigens durch dieses tolle kleine Video inspiriert. Stellt Euch einfach noch eine virtuelle Bonus-DVD vor...
...und hier gibt's das ganze Paket
Samstag, 26. Januar 2008
shake baby shake
im Februar
im Februar
Fällt aus. Da es in Beverungen am nächsten Wochenende karnevalistisch hoch her geht, haben wir uns entschlossen, die James Brown Singles im Februar im Koffer zu lassen. Am 1. Samstag im März starten wir dann ins neue Jahr, melden uns aber vorher nochmal mit einer entsprechenden Ankündigung. See you then... (R-man)
Die Woche der Schmerzen...
Da Joe mir vorhin eine Ankündigung zur demnächst in diesem Blog stattfindenden Week Of Pain schickte und ich deswegen ("You are entering a world of pain" - Walter Sobchak in Big Lebowski) noch ein mal ein paar Zitate aus meinem Lieblingsfilm gelesen habe, kündige ich seine Ankündigung einfach mit einer meiner Lieblingsszenen aus einem an Lieblingsszenen überreichen Film an... Danach wird es nicht besser, der Film ist dann nämlich so gut wie zu Ende. So grausam es ist, aber wenn der Dude nach Walter's Solo mit Donny's Asche besudelt wird, das ist schon Killer... * (R-man)
Walter Sobchak: Donny was a good bowler, and a good man. He was one of us. He was a man who loved the outdoors... and bowling, and as a surfer he explored the beaches of Southern California, from La Jolla to Leo Carrillo and... up to... Pismo. He died, like so many young men of his generation, he died before his time. In your wisdom, Lord, you took him, as you took so many bright flowering young men at Khe Sanh, at Langdok, at Hill 364. These young men gave their lives. And so would Donny. Donny, who loved bowling. And so, Theodore Donald Karabotsos, in accordance with what we think your dying wishes might well have been, we commit your final mortal remains to the bosom of the Pacific Ocean, which you loved so well. Good night, sweet prince.
* um es noch einmal für die Nicht-Eingeweihten zu sagen: Big Lebowski ist ein unglaublicher Film, einer der mit jedem Durchlauf lustiger wird. Ein absoluter Pflichtstreifen!
* um es noch einmal für die Nicht-Eingeweihten zu sagen: Big Lebowski ist ein unglaublicher Film, einer der mit jedem Durchlauf lustiger wird. Ein absoluter Pflichtstreifen!
Freitag, 25. Januar 2008
who woulda thunk it?
Blue Eyed Soul Pt. 1
Ich muß erstmal eine Pause machen von dem ganzen Spoonful Zeug. Da kommt mir so ein leicht gelackter Blue Eyed Soul Sänger wie Boz Scaggs gerade recht. Auf einem meiner leider immer rarer werdenden Blog-Ausflüge bin ich nämlich über einen Song gestolpert, von dem ich nichts wußte. Und ich dachte, ich wäre in Sachen Boz Scaggs relativ bewandert.
Kleiner Irrtum, denn auf Bozen's 74er Slow Dancer Album befindet sich eine Version von Allen Toussaints Wundersong Hercules, besser bekannt in der Version von Aaron Neville. Nach Ain't No Sunshine vielleicht mein zweitliebster Song überhaupt und ganz sicher mein meißtgespielter shake baby shake Song überhaupt. Im Stadtkrug geht natürlich nur der famose 6-minütige Chrispop-Edit (den wir vielleicht auch noch einmal posten sollten?!).
Die Scaggs Version ist nicht mal schlecht, eigentlich sogar gelungen. Vor allem, weil sie die elastische Basslinie sauber kopiert haben. Eine Vorgabe, an der Paul Weller bei seiner Version auf dem ansonsten feinen Studio 150 Album mit Coverversionen ganz klar gescheitert ist.
Natürlich geht nichts über das Original (ausser dem Chrispop Edit), aber es ist gut, diese Version ab sofort als weiteren Pfeil im Köcher zu haben. Vielleicht ist das der Start einer freitäglichen Blue Eyed Soul-Reihe?!? Who's next? Robert Palmer vielleicht? Lowell George? Tony Joe White? Sophisticated ist hier das Stichwort. Hope you dig!(R-man)
Donnerstag, 24. Januar 2008
Simon & Garfunkel
We’ve Got A Groovy Thing Goin’ On
Hat da tatsächlich jemand in den Schlimmer-Comments gegen Simon & Garfunkel gehetzt? Das geht nicht, das Imperium schlägt sofort zurück, ruft die Herren Kruder & Dorfmeister in den Zeugenstand und legt schon mit diesem Cover-Vergleich überzeugendste Beweise für die Coolness von Simon & Garfunkel vor.
We’ve Got A Groovy Thing Goin’ On
Hat da tatsächlich jemand in den Schlimmer-Comments gegen Simon & Garfunkel gehetzt? Das geht nicht, das Imperium schlägt sofort zurück, ruft die Herren Kruder & Dorfmeister in den Zeugenstand und legt schon mit diesem Cover-Vergleich überzeugendste Beweise für die Coolness von Simon & Garfunkel vor.
Nein wirklich, schlimm ist ja wohl nur das Bridge Over Troubled Water-Album, ansonsten ist Paul Simon eben doch ein vorzüglicher Songwriter gewesen und gemeinsam mit dem seltsamen Art legten die beiden in der zweiten Hälfte der 60er ein doch ziemlich einzigartiges Oeuvre mit wunderschönem Harmony-Gesang vor – folky (auf den Spuren der Everly Brothers) und selbstredend extrem eingängig und sixties-poppig.
Und dabei sprang auch eine gute handvoll Songs ab, die man als DJ problemlos auflegen kann. Selbst die fetten Hits laufen bei mir erstaunlich verschleißfrei, auch wenn manches vom Formatradio fast zu Tode gedudelt wurde.
Die zehn gehen immer:
1. We’ve Got A Groovy Thing Goin’ On (Sounds Of Silence 1966) - sollte sogar in ein Set von Chrispop passen
2. Flowers Never Bend With The Rainfall (Parsley, Sage, Rosemary And Thyme 1966)
3. A Hazy Shade Of Winter (Bookends 1968)
4. A Simple Desultory Philippic (Parsley, Sage, Rosemary And Thyme 1966) - klingt wie Dylan mit Fuzz-Guitar und rockt
5. Mrs. Robinson (Bookends 1968) - absolut unverwüstlich
6. The 59th Street Bridge Song (Parsley, Sage, Rosemary And Thyme 1966)
7. The Sounds Of Silence (Sounds Of Silence 1966) - unbedingt die Version mit den Drums nehmen
8. Anji (Sounds Of Silence 1966) - knuffiges Instrumental für Kenner
9. I Am A Rock (Sounds Of Silence 1966)
10. Paul Simon - Run That Body Down (nix zum Tanzen aber eine wunderschöne Perle vom 71er Soloalbum)
Die ersten sechs gehen zum Tanzen, die anderen sind eher was für die Kneipe.
Sind Simon & Garfunkel jetzt irgendwie umstritten? Das täte mich ja schon interessieren. (Whirlyjoe)
Und dabei sprang auch eine gute handvoll Songs ab, die man als DJ problemlos auflegen kann. Selbst die fetten Hits laufen bei mir erstaunlich verschleißfrei, auch wenn manches vom Formatradio fast zu Tode gedudelt wurde.
Die zehn gehen immer:
1. We’ve Got A Groovy Thing Goin’ On (Sounds Of Silence 1966) - sollte sogar in ein Set von Chrispop passen
2. Flowers Never Bend With The Rainfall (Parsley, Sage, Rosemary And Thyme 1966)
3. A Hazy Shade Of Winter (Bookends 1968)
4. A Simple Desultory Philippic (Parsley, Sage, Rosemary And Thyme 1966) - klingt wie Dylan mit Fuzz-Guitar und rockt
5. Mrs. Robinson (Bookends 1968) - absolut unverwüstlich
6. The 59th Street Bridge Song (Parsley, Sage, Rosemary And Thyme 1966)
7. The Sounds Of Silence (Sounds Of Silence 1966) - unbedingt die Version mit den Drums nehmen
8. Anji (Sounds Of Silence 1966) - knuffiges Instrumental für Kenner
9. I Am A Rock (Sounds Of Silence 1966)
10. Paul Simon - Run That Body Down (nix zum Tanzen aber eine wunderschöne Perle vom 71er Soloalbum)
Die ersten sechs gehen zum Tanzen, die anderen sind eher was für die Kneipe.
Sind Simon & Garfunkel jetzt irgendwie umstritten? Das täte mich ja schon interessieren. (Whirlyjoe)
Mittwoch, 23. Januar 2008
Spoonful #16
Im Endeffekt empfehle ich, Skank Baby Skank durchweg auf +4 abzuspielen. Maximum respect an die Selectors! (R-man)
Skank Baby Skank
It' Done...
Vier Weißbrote mit jamaikanischer Sonne im Herzen hörten sich an Weihnachten 2007 durch ihre Reggae-, Rocksteady- und Ska-Bestände, um diese Compilation zu backen. Die Idee dafür entstand Anfang Dezember beim shake baby shake-Jubiläum, als halb Beverungen mit Plakaten gepflastert war, die ein einäugiger Drucker mit „Skake“ statt „Shake“ Baby Shake verziert hat. Da war der Gedankensprung zu Ska und Skanking naheliegend: die spoonfultauglich jamaikanische Offbeat-Variante musste her.
Das schrob my man Whirly neulich erst. Das Werk ist nun fertig und ich bin froh, daß ich jedem Compilanten gesagt habe, er solle zwei in sich geschlossene 20 Minuten Sets abliefern. Denn 54 Reggae/Rocksteady/Ska-Tunes in einen vernünftigen Flow zu bringen, ist eine Aufgabe für Männer mit besseren Nerven, als ich sie zur Zeit besitze. Ich habe das mal nach bestem Wissen und Gewissen hintereinander gefrickelt und denke, Skank Baby Skank kann sich hören lassen.
Ich bin mir jetzt nicht sicher, ob das Ding nun taugt, um die Massive 2 Stunden am Stück in Bewegung zu halten, aber die Spoonful Compilations sind ja sowieso eher als Foundation gedacht, um im Mix aller bisher erschienenen Discs einen heißen Abend zu gestalten zu können. Und um das Spektrum von Soul, Funk-Groove, R&B und Leftfield Countrybilly um ein paar skanking Tunes zu erweitern, dafür reicht Reggae Inna Spoonful Style allemal.
Auf die ganz großen Hits wurde verzichtet, allerdings kommt man als Selector nicht umhin, den einen oder anderen bekannteren Tune zu droppen (um den einen oder anderen Forward einzustreichen), zumindest waren das für mich die, die beim Hören auch gezündet haben. So z.B. in meinem ersten Set die Tracks von Marcia Griffiths (Feel Like Jumping), Bob Marley & The Wailers (Soul Shakedown Party) oder Lee ‘Scratch’ Perry (Disco Devil). Recht stolz bin ich auf meinen 2. Set, der dann zum Abschluß noch einmal richtig rockt. Aber auch die anderen Soundclasher (K-Nut, Chrispop, Whirlyjoe) haben sich natürlich richtig Mühe gegeben und ganz feine Selections am Start. Die Grenzen sind sowieso fließend. Und im Prinzip wird Skank Baby Skank nochmal so richtig wichtig, wenn der Sommer kommt. Ich hoffe mal, man kann die Traycard zum lesen des Tracklistings vergrößern (lässt sich natürlich nicht). Speaking of Traycard: das Cover stammt mal wieder von Chrispop, der wie gewohnt Großes geleistet hat (Thanks man!).Das schrob my man Whirly neulich erst. Das Werk ist nun fertig und ich bin froh, daß ich jedem Compilanten gesagt habe, er solle zwei in sich geschlossene 20 Minuten Sets abliefern. Denn 54 Reggae/Rocksteady/Ska-Tunes in einen vernünftigen Flow zu bringen, ist eine Aufgabe für Männer mit besseren Nerven, als ich sie zur Zeit besitze. Ich habe das mal nach bestem Wissen und Gewissen hintereinander gefrickelt und denke, Skank Baby Skank kann sich hören lassen.
Ich bin mir jetzt nicht sicher, ob das Ding nun taugt, um die Massive 2 Stunden am Stück in Bewegung zu halten, aber die Spoonful Compilations sind ja sowieso eher als Foundation gedacht, um im Mix aller bisher erschienenen Discs einen heißen Abend zu gestalten zu können. Und um das Spektrum von Soul, Funk-Groove, R&B und Leftfield Countrybilly um ein paar skanking Tunes zu erweitern, dafür reicht Reggae Inna Spoonful Style allemal.
Im Endeffekt empfehle ich, Skank Baby Skank durchweg auf +4 abzuspielen. Maximum respect an die Selectors! (R-man)
Dienstag, 22. Januar 2008
Keb Darge
Legendary Deep Funk 2
Viel zu sagen habe ich ja nicht in diesen Tagen, wo die Blog-Posts von Joe, K-Nut und dem stark auftrumpfenden Busch-man kommen. Jedenfalls danke für die Hilfe. Ich hatte schon gescherzt, ich würde meinen eigenen Blog aufmachen, wo sie meinen jetzt okkupiert haben.
Heute gibt es auch nicht viel von mir, ausser einem Link zu einer längst vegriffenen Funk-Perle. (R-man)
Legendary Deep Funk 2
Viel zu sagen habe ich ja nicht in diesen Tagen, wo die Blog-Posts von Joe, K-Nut und dem stark auftrumpfenden Busch-man kommen. Jedenfalls danke für die Hilfe. Ich hatte schon gescherzt, ich würde meinen eigenen Blog aufmachen, wo sie meinen jetzt okkupiert haben.
Heute gibt es auch nicht viel von mir, ausser einem Link zu einer längst vegriffenen Funk-Perle. (R-man)
Montag, 21. Januar 2008
Michael J. Sheehy & The Hired Mourners
Live im Edenless-Keller
Peter Hard_to_Handle hat es möglich gemacht und die komplette 7-köpfige Band auf ihrem Weg von Bonn nach Zürich zu einem ganz privaten Gastspiel in die heimische Edenless-Bar im Keller seines Hauses eingeladen. Womit dann wieder mal - wenigstens für eine Nacht - ein sehr beschaulicher Vorort von Stuttgart zum brennenden Herzen des Rock’n’Roll wurde.
Und ich kann euch sagen: im Vergleich zu dieser feinen Location wirkt der Beverunger Stadtkrug wie eine Rock-Arena. Der Übergang von Bühne zu Publikum ist fließend, alle Akteure passen eh nicht ins Rampenlicht. Es gibt also keine wirkliche Trennung zwischen Musikern und Publikum, man kommt mit jedem ins Gespräch und bekommt gleich zur Begrüßung von Michael Grüsse von einem gewissen K-Nut aus Bonn übermittelt. Überhaupt war der Chef sehr aufgeräumt und kommunikativ.
Band und Publikum waren schon am frühen Abend bester Laune und es begann auch gleich wunderschön mit der charmanten Mary Epworth, die zunächst eher folky/sixties-lastig klang, auch wegen ihres elektrifizierten Autoharps. Schon hier fiel aber auf, was das Mädchen für eine gewaltige Stimme hat. Nein, Mary braucht in solchen Räumlichkeiten kein Mikrophon und hat sichtlich Spaß am lauten Singen. Auf K-Nuts Empfehlung habe ich dann auch gleich eine ihrer auf 70 Stück limitierten (genauso genommen sogar eine von 10 noch limitierteren mit leicht abweichendem Cover - das kleine Sammlerglück…), handbedruckten CDs gekauft und es nicht bereut. Freut euch auf Mary beim OBS!
Kurze Pause, im Keller wird es immer ziemlich heiß, lüften kann man wegen der Nachbarn nur in den Pausen, dann stand Michael im schwarzen Anzug auf der Bühne, umringt von seiner einfach vorzügliche Band. Drummer Ian hinten rechts, ein superlustiger Typ übrigens, hinten links erst mal nur sitzend Bruder Patrick an Banjo und Lap Steel, Marys langmähniger Gitarrist verbrachte das Konzert im Publikumsraum am E-Piano. Vorne am Bühnenrand dann Michael zwischen seinen beiden Schönen: Bassistin Charlie mit keckem Hüftschwung und eben Mary, die alle Songs mitsang und dazu systematisch für fantastisches Handclapping sorgte. Eben nicht zur schnöden Mitklatsch-Animation, sondern oft als funky Off-Beat-Element. Da traf es sich gut, dass ich Michael gleich zur Begrüßung eine schnelle Vorab-CD von busch-mans Clapping Song-Compilations überreichen konnte. Er war schwer gerührt und versprach sofort, das Ding im Tourbus zu spielen.
Das erste Set begann gewohnt ruhig, bluesig-gospelig, man wurde aber schnell lauter - vor allem sie satten Stimmen (Michael hat ja wirklich ein unglaubliches Organ) kamen in diesem kleinen Raum enorm zur Geltung. Und auch seine Gitarrenarbeit fiel mir bislang noch gar nicht so auf: sehr pointierte Licks und Riffs auf der Elektrischen, dazwischen auch immer wieder fette, bluestriefende kleine Soli. Zum Ende des ersten Sets dann der „Pissed Apostle“, ein furioser Brecher in sattem Sound, zu recht K-Nuts Favorit.
Das zweite Set hatte dann aber den für mich schönsten (und wohl recht neuen) Song zu bieten: Long Black Train, den ihr hier auch gleich mithören dürft, dank Peters souveränem Harddisc-Recording. Der Sound sei ein wenig übersteuert, meinte der Perfektionist in ihm, aber exakt so klang es im Konzert. Hört es euch an, und zwar laut!
An die einzelnen Songs kann ich mich in dieser Phase nicht mehr so ganz genau erinnern, das Bier lief halt auch wieder in Strömen rein. Aber die Sheehy-typischen eingearbeiteten Cover-Versionen tauchten aus dem sumpfig-schweren Blues-Nebel auf (Beatles, Iggy’s Passenger, Rock You Baby). Und immer wieder wurde auch das Tempo angezogen, denn sie können auch hart, schnell und funky. Fat Freddy hat sogar getanzt (aber was erzähle ich euch…). Übrigens hat sie auch die Fotos gemacht - vielen Dank dafür, denn ich kann das nicht, muss ja mein Bier festhalten.
Nach dem zweiten Set eine kleine Stärkung am Büffet (Claudia ist eine wirklich unschlagbare Gastgeberin), mit lustigem Plausch mit allen Beteiligten. Ein großartiger Typ ist auch Roadmanager Guy, der mir extrem enthusiastisch von seiner Krautrock-Begeisterung erzählte (Popol Vuh!) und der im dann doch etwas unstrukturierten dritten Set auch die Bühne enterte, Bass spielte und einen grandiosen Punkrock-Shouter gab. Michael und Patrick stiegen mit ein und hauten dem schon geschrumpften Publikum ab halb zwei gleich mehrere rasante Punk-Nummern um die Ohren. „Good Night Irene“ wurde dabei dann irgendwie vergessen, am Ende waren alle glücklich und ziemlich betrunken. Besser konnte es nicht sein, erneut meinen tief empfundenen Respekt an Peter HtH und natürlich an Michael J. Sheehy & The Hired Mourners – in einer besseren Welt wären sie ganz große Rockstars. (Whirlyjoe)
Michael J. Sheehy & The Hired Mourners - Long Black Train
Live im Edenless-Keller
Peter Hard_to_Handle hat es möglich gemacht und die komplette 7-köpfige Band auf ihrem Weg von Bonn nach Zürich zu einem ganz privaten Gastspiel in die heimische Edenless-Bar im Keller seines Hauses eingeladen. Womit dann wieder mal - wenigstens für eine Nacht - ein sehr beschaulicher Vorort von Stuttgart zum brennenden Herzen des Rock’n’Roll wurde.
Und ich kann euch sagen: im Vergleich zu dieser feinen Location wirkt der Beverunger Stadtkrug wie eine Rock-Arena. Der Übergang von Bühne zu Publikum ist fließend, alle Akteure passen eh nicht ins Rampenlicht. Es gibt also keine wirkliche Trennung zwischen Musikern und Publikum, man kommt mit jedem ins Gespräch und bekommt gleich zur Begrüßung von Michael Grüsse von einem gewissen K-Nut aus Bonn übermittelt. Überhaupt war der Chef sehr aufgeräumt und kommunikativ.
Band und Publikum waren schon am frühen Abend bester Laune und es begann auch gleich wunderschön mit der charmanten Mary Epworth, die zunächst eher folky/sixties-lastig klang, auch wegen ihres elektrifizierten Autoharps. Schon hier fiel aber auf, was das Mädchen für eine gewaltige Stimme hat. Nein, Mary braucht in solchen Räumlichkeiten kein Mikrophon und hat sichtlich Spaß am lauten Singen. Auf K-Nuts Empfehlung habe ich dann auch gleich eine ihrer auf 70 Stück limitierten (genauso genommen sogar eine von 10 noch limitierteren mit leicht abweichendem Cover - das kleine Sammlerglück…), handbedruckten CDs gekauft und es nicht bereut. Freut euch auf Mary beim OBS!
Kurze Pause, im Keller wird es immer ziemlich heiß, lüften kann man wegen der Nachbarn nur in den Pausen, dann stand Michael im schwarzen Anzug auf der Bühne, umringt von seiner einfach vorzügliche Band. Drummer Ian hinten rechts, ein superlustiger Typ übrigens, hinten links erst mal nur sitzend Bruder Patrick an Banjo und Lap Steel, Marys langmähniger Gitarrist verbrachte das Konzert im Publikumsraum am E-Piano. Vorne am Bühnenrand dann Michael zwischen seinen beiden Schönen: Bassistin Charlie mit keckem Hüftschwung und eben Mary, die alle Songs mitsang und dazu systematisch für fantastisches Handclapping sorgte. Eben nicht zur schnöden Mitklatsch-Animation, sondern oft als funky Off-Beat-Element. Da traf es sich gut, dass ich Michael gleich zur Begrüßung eine schnelle Vorab-CD von busch-mans Clapping Song-Compilations überreichen konnte. Er war schwer gerührt und versprach sofort, das Ding im Tourbus zu spielen.
Das erste Set begann gewohnt ruhig, bluesig-gospelig, man wurde aber schnell lauter - vor allem sie satten Stimmen (Michael hat ja wirklich ein unglaubliches Organ) kamen in diesem kleinen Raum enorm zur Geltung. Und auch seine Gitarrenarbeit fiel mir bislang noch gar nicht so auf: sehr pointierte Licks und Riffs auf der Elektrischen, dazwischen auch immer wieder fette, bluestriefende kleine Soli. Zum Ende des ersten Sets dann der „Pissed Apostle“, ein furioser Brecher in sattem Sound, zu recht K-Nuts Favorit.
Das zweite Set hatte dann aber den für mich schönsten (und wohl recht neuen) Song zu bieten: Long Black Train, den ihr hier auch gleich mithören dürft, dank Peters souveränem Harddisc-Recording. Der Sound sei ein wenig übersteuert, meinte der Perfektionist in ihm, aber exakt so klang es im Konzert. Hört es euch an, und zwar laut!
An die einzelnen Songs kann ich mich in dieser Phase nicht mehr so ganz genau erinnern, das Bier lief halt auch wieder in Strömen rein. Aber die Sheehy-typischen eingearbeiteten Cover-Versionen tauchten aus dem sumpfig-schweren Blues-Nebel auf (Beatles, Iggy’s Passenger, Rock You Baby). Und immer wieder wurde auch das Tempo angezogen, denn sie können auch hart, schnell und funky. Fat Freddy hat sogar getanzt (aber was erzähle ich euch…). Übrigens hat sie auch die Fotos gemacht - vielen Dank dafür, denn ich kann das nicht, muss ja mein Bier festhalten.
Nach dem zweiten Set eine kleine Stärkung am Büffet (Claudia ist eine wirklich unschlagbare Gastgeberin), mit lustigem Plausch mit allen Beteiligten. Ein großartiger Typ ist auch Roadmanager Guy, der mir extrem enthusiastisch von seiner Krautrock-Begeisterung erzählte (Popol Vuh!) und der im dann doch etwas unstrukturierten dritten Set auch die Bühne enterte, Bass spielte und einen grandiosen Punkrock-Shouter gab. Michael und Patrick stiegen mit ein und hauten dem schon geschrumpften Publikum ab halb zwei gleich mehrere rasante Punk-Nummern um die Ohren. „Good Night Irene“ wurde dabei dann irgendwie vergessen, am Ende waren alle glücklich und ziemlich betrunken. Besser konnte es nicht sein, erneut meinen tief empfundenen Respekt an Peter HtH und natürlich an Michael J. Sheehy & The Hired Mourners – in einer besseren Welt wären sie ganz große Rockstars. (Whirlyjoe)
Michael J. Sheehy & The Hired Mourners - Long Black Train
Sonntag, 20. Januar 2008
Samstag, 19. Januar 2008
Schlimmer geht’s nimmer!
Dass wir uns alle hier im shake-baby-shake-blog in guter Gesellschaft befinden ist ja wohl klar! Musikalisch treffen da ja zwar durchaus unterschiedliche, aber selbstredend immer höchst wertvolle, Geschmacksrichtungen aufeinander. Nach diversen gemeinen Bemerkungen über die „beste Band der Welt“ (sorry, das hab‘ ich noch immer nicht verkraftet) und ihren Bassisten, über Queen und über The Who würde ich nun doch gerne mal wissen was der geneigte Leser denn nun so ganz und gar widerlich findet.
Ein besonderes Hör-Erlebnis in den vergangenen Tagen brachte mich auf dieses Thema. Als Fotograf zur Zeit fast ausschließlich auf Karnevals-Veranstaltungen (ich komme aus Köln) unterwegs durfte ich vor Kurzem eine Vernissage zum Thema Kunst & Karneval dokumentieren. Begleitet wurde diese von einem Solo-Saxophonisten, der zu Melodien von bekannten Karnevals-Liedern improvisierte. Mir fehlt der Zugang zu improvisierter Musik - ich mag keine Karnevals-Musik - ich hasse Saxophone! (Ich muss natürlich fairerweise erwähnen, dass der Saxophonist ein überaus symphatischer, fähiger Mensch ist! Wirklich!!! Es liegt alles nur an mir!)
Ich möchte jetzt natürlich in den comments nicht lesen „Die neue xyz fand ich nicht so gelungen“ sondern kehrt Euer Innerstes nach außen! Was lässt Euch zum Radio rennen, um diese Grütze schnellstmöglich auszuschalten? Einer meiner Favoriten: Oldfield+Chapman – Shadow On The Wall. Ich kann Oldfield ja schon alleine nicht leiden, aber in Kombination mit dem fürchterlichen Gemecker von Chapman bereitet mir das wirklich körperliches Unwohlsein.
Die Geschmäcker können sich da ja durchaus über die Jahre radikal geändert haben. So fand ich in meiner „Sturm & Drang-Phase“ alles extrem abstoßend, was nur entfernt nach Country roch; inzwischen liebe ich da so einiges geradezu!
Also werft Euer Harmonie-Bedürfnis mal kurz über Bord und lasst alles raus! (Ihr fühlt Euch besser danach!) (k-nut)
Dass wir uns alle hier im shake-baby-shake-blog in guter Gesellschaft befinden ist ja wohl klar! Musikalisch treffen da ja zwar durchaus unterschiedliche, aber selbstredend immer höchst wertvolle, Geschmacksrichtungen aufeinander. Nach diversen gemeinen Bemerkungen über die „beste Band der Welt“ (sorry, das hab‘ ich noch immer nicht verkraftet) und ihren Bassisten, über Queen und über The Who würde ich nun doch gerne mal wissen was der geneigte Leser denn nun so ganz und gar widerlich findet.
Ein besonderes Hör-Erlebnis in den vergangenen Tagen brachte mich auf dieses Thema. Als Fotograf zur Zeit fast ausschließlich auf Karnevals-Veranstaltungen (ich komme aus Köln) unterwegs durfte ich vor Kurzem eine Vernissage zum Thema Kunst & Karneval dokumentieren. Begleitet wurde diese von einem Solo-Saxophonisten, der zu Melodien von bekannten Karnevals-Liedern improvisierte. Mir fehlt der Zugang zu improvisierter Musik - ich mag keine Karnevals-Musik - ich hasse Saxophone! (Ich muss natürlich fairerweise erwähnen, dass der Saxophonist ein überaus symphatischer, fähiger Mensch ist! Wirklich!!! Es liegt alles nur an mir!)
Ich möchte jetzt natürlich in den comments nicht lesen „Die neue xyz fand ich nicht so gelungen“ sondern kehrt Euer Innerstes nach außen! Was lässt Euch zum Radio rennen, um diese Grütze schnellstmöglich auszuschalten? Einer meiner Favoriten: Oldfield+Chapman – Shadow On The Wall. Ich kann Oldfield ja schon alleine nicht leiden, aber in Kombination mit dem fürchterlichen Gemecker von Chapman bereitet mir das wirklich körperliches Unwohlsein.
Die Geschmäcker können sich da ja durchaus über die Jahre radikal geändert haben. So fand ich in meiner „Sturm & Drang-Phase“ alles extrem abstoßend, was nur entfernt nach Country roch; inzwischen liebe ich da so einiges geradezu!
Also werft Euer Harmonie-Bedürfnis mal kurz über Bord und lasst alles raus! (Ihr fühlt Euch besser danach!) (k-nut)
Freitag, 18. Januar 2008
Michael J. Sheehy & The Hired Mourners
Live in Bonn
Es ist kurz nach eins in der Nacht, ich müsste eigentlich noch reichlich verpassten Schlaf der letzten Nacht nachholen, aber selten hat mich ein Gig dermaßen euphorisiert zurückgelassen, wie der des heutigen Abends.
Beim Betreten der Bonner „Harmonie“, einer wirklich sehr schönen Konzert-Location, in der der Rockpalast auch seine Crossroads-Serie aufnimmt, war ich doch zuerst etwas irritiert. Der Zuschauer-Raum war mit gemütlichen Bistro-Tischen und Stühlen bestückt und mit ca. 40 Personen auch recht spärlich besetzt. Da mich meine liebe Gattin begleitet (und auch heimgefahren) hat, musste ich erstmal einen großen Milchkaffee für sie besorgen während sie ein besonders großes Bier für mich besorgte. Nach einem langen und arbeitsreichen Tag fand ich die Bestuhlung dann plötzlich doch recht angenehm.
Der Konzertabend begann sehr pünktlich mit der reizenden Mary Epworth, die mit der gleichen Besetzung, wie Michael J. Sheehy, auftrat (außer der formidablen Bassistin und Michael himself). Recht kurz aber ein überaus angenehmer Einstieg in das, was dann folgen sollte.
Kurze Umkleide-Pause (Mary sprang vom Grünen Kleidchen in’s kleine Schwarze) und Auftritt von Michael J. Sheehy & The Hired Mourners. Keine Begrüßung, Michael und die Band, eher cool wirkend, beginnen mit ‚Nobodys Fault But Mine‘, sehr ruhig, aber sowas von intensiv, dass das Publikum von Anfang an völlig gefesselt war. Nach drei eher langsamen, packenden Songs dann alles wesentlich druckvoller, lauter und rockiger.
Ich habe selten ein Konzert erlebt, dass mich so sehr gefesselt hat. Vom Program her recht ähnlich, wie der Auftritt auf dem letztjährigen OBS, aber für mich noch eine ganze Portion besser!
R-Man wünschte vorher: „ viel spaß heute abend. es wird euch sicher gefallen. und trink eins für mich mit.“ Er sollte Recht behalten! (…ich hab‘ dann aber noch zwei für ihn mitgetrunken)
Bei meinem persönlichen Gig-Highlight, dem „Pissed Apostel“, hätte ich es dem Apostel beinahe gleichgetan, wollte ich doch keinen Ton versäumen obwohl drei Halbe ihren Tribut forderten. Der Apostel zudem mit mitreissendem Handclapping vorangetrieben!
busch-Man, wo warst Du?
Nach einer ersten, angenehm langen, Zugabe machten eine zweite („Good Night Irene“), ein glückliches Publikum und ein noch etwas längeres Schwätzchen mit einer überaus sympathischen Band den Abend für mich perfekt.
Während sich meine Frau mit Mary Epworth über schottische Jahrhundert-Sommer unterhielt freuten sich Michael und Patrick schon auf die Stuttgarter Stippvisite und auf’s nächste OBS. Nachdem mir Mary erzählt hatte, dass sie von ihrer CD eigentlich 100 Stück hatte machen wollen, aber nach 70 bemerkt hatte, dass ihre gesamte Wohnung mit liebevoll in Handarbeit gestalteten und in Trocknung befindlichen CD-Covern bedeckt war, die Limitierung dann doch bei 70 endete musste, kam ich nicht umhin ein Exemplar mitzunehmen. Läuft gerade und hat ein paar wirklich wundervolle Songs zu bieten.
…und wenn außer dieser Band nur Mist auf dem nächsten OBS zu sehen wäre – ich würde kommen! (Rembert sorgt natürlich dafür, dass das nicht so sein wird!)
(K-Nut)
Donnerstag, 17. Januar 2008
…auf der Suche nach der
perfekten Spoonful-Band:
The Who!
Inspiriert durch busch-mans Quadrophenia-Eloge wurde es mir schlagartig klar: The Who sind doch wirklich dermaßen Spoonful – oder nicht?
Im Stadtkrug habe ich jedenfalls beste Erfahrungen gemacht und vom Chef weiß man ja auch, dass er auf My Generation steht. Aber es gibt bei den Briten noch mehr zu holen. Weshalb ich mal ins Schallarchiv gegangen bin und folgende kleine Liste erarbeitet habe:
My Generation (unantastbar, explosiv und extrem funktional)
I Can’t Explain (mein eigentlicher Fave, poppig-dynamischer Sixties-Beat)
The Real Me (finde ich erstaunlich funky, auch die souligen Bläser)
Magic Bus (seltsame Percussion, monotoner Voodoo-Swamp-Groove)
Here ‘Tis (taufrisch und mit busch-mans Clapping-Gütesiegel)
Zoot Suit (noch als High Numbers, bekannt aus Quadrophenia)
Run Run Run (noch mal knackiger Sixties-Beat)
The Kids Are Allright (fast schon auf den Spuren der Beatles)
The Seeker (bisschen lahm, aber eine echte Hymne)
Won’t Get Fooled Again (große Oper, Townshends Synthie-Pioniertat)
Okay, die letzten beiden Nummern sind dann nicht mehr wirklich Spoonful-tauglich, aber trotzdem gut.
Beim Wiederhören fällt allerdings auf, dass Daltreys Tremolo schon eine gewisse Nervenbelastung sein kann. Townshends Gitarrenarbeit ist ja schon häufig genug gewürdigt worden („Windmühle“), weshalb ich hier mal eine Lanze für die leider vesrstorbene Rhythm Section brechen muss. Entwistle hat ja wohl den fettesten Bass-Sound überhaupt - hört euch mal die ersten Takte von „The Real Me“ an (unbedingt die Soundtrack-Version nehmen), unglaublich. Und dieser knorrige Typ war definitiv funky, sag ich euch. Keith Moon ist ja schon ein tragischer Fall, gemeinhin als Bandkasper und saufendes Enfant Terrible gehandelt, ist der Mann als Drummer ein ganz großer Stilist. Den kann man aus tausenden von Kollegen raushören, wenn er seine ebenso wilden wie präzisen Wirbel setzt und trotzdem nie den Groove verliert. Ein ganz Großer, wie übrigens auch die berühmten und auch nicht so oft gewürdigten Kollegen Ringo Starr und Charlie Watts. Vielleicht findet sich ja ein Drummer im sbs-Publikum, der sich des Themas mal ausführlich annimmt? Das würde ich schon gerne mal lesen… (Whirlyjoe)
perfekten Spoonful-Band:
The Who!
Inspiriert durch busch-mans Quadrophenia-Eloge wurde es mir schlagartig klar: The Who sind doch wirklich dermaßen Spoonful – oder nicht?
Im Stadtkrug habe ich jedenfalls beste Erfahrungen gemacht und vom Chef weiß man ja auch, dass er auf My Generation steht. Aber es gibt bei den Briten noch mehr zu holen. Weshalb ich mal ins Schallarchiv gegangen bin und folgende kleine Liste erarbeitet habe:
My Generation (unantastbar, explosiv und extrem funktional)
I Can’t Explain (mein eigentlicher Fave, poppig-dynamischer Sixties-Beat)
The Real Me (finde ich erstaunlich funky, auch die souligen Bläser)
Magic Bus (seltsame Percussion, monotoner Voodoo-Swamp-Groove)
Here ‘Tis (taufrisch und mit busch-mans Clapping-Gütesiegel)
Zoot Suit (noch als High Numbers, bekannt aus Quadrophenia)
Run Run Run (noch mal knackiger Sixties-Beat)
The Kids Are Allright (fast schon auf den Spuren der Beatles)
The Seeker (bisschen lahm, aber eine echte Hymne)
Won’t Get Fooled Again (große Oper, Townshends Synthie-Pioniertat)
Okay, die letzten beiden Nummern sind dann nicht mehr wirklich Spoonful-tauglich, aber trotzdem gut.
Beim Wiederhören fällt allerdings auf, dass Daltreys Tremolo schon eine gewisse Nervenbelastung sein kann. Townshends Gitarrenarbeit ist ja schon häufig genug gewürdigt worden („Windmühle“), weshalb ich hier mal eine Lanze für die leider vesrstorbene Rhythm Section brechen muss. Entwistle hat ja wohl den fettesten Bass-Sound überhaupt - hört euch mal die ersten Takte von „The Real Me“ an (unbedingt die Soundtrack-Version nehmen), unglaublich. Und dieser knorrige Typ war definitiv funky, sag ich euch. Keith Moon ist ja schon ein tragischer Fall, gemeinhin als Bandkasper und saufendes Enfant Terrible gehandelt, ist der Mann als Drummer ein ganz großer Stilist. Den kann man aus tausenden von Kollegen raushören, wenn er seine ebenso wilden wie präzisen Wirbel setzt und trotzdem nie den Groove verliert. Ein ganz Großer, wie übrigens auch die berühmten und auch nicht so oft gewürdigten Kollegen Ringo Starr und Charlie Watts. Vielleicht findet sich ja ein Drummer im sbs-Publikum, der sich des Themas mal ausführlich annimmt? Das würde ich schon gerne mal lesen… (Whirlyjoe)
Mittwoch, 16. Januar 2008
Shake Movie Shake
K-Nut hat letzte Woche eine gewaltige Menge an Comments zum Thema shake baby shake-kompatibler Literatur provoziert – mal sehen, ob das auch mit Filmen geht?
Mein Anlass ist das gerade angelaufene Biopic Control zum Leben und Sterben des Joy Division-Sängers Ian Curtis, eine ganz dringende Empfehlung meinerseits – wenn auch nicht wirklich in den shake baby shake-Kosmos passend (obwohl der sich ja hin und wieder ausdehnt…).
Aber welche Musikfilme taugen denn wirklich? Ein paar Einschränkungen schlage ich mal vor: keine Docus (Bob Dylan - Dont Look Back, Woodstock) und auch keine Filme, wo halt viel Musik im Hintergrund läuft (wie American Graffiti oder alles von Tarantino). Ich schlage mal eine Suche nach Streifen vor, bei denen es explizit um Musik geht, die aber trotzdem eine echte Erzählstruktur haben.
Allzu dogmatisch wollen wir aber trotzdem nicht sein, oder?
Meine Faves zu diesem Thema:
1. Quadrophenia (Frank Roddam 1979)
Perfekt, das Nonplusultra - Zeitgeist, Vibe, Musik, Darsteller, Geschichte - hier stimmt einfach alles. Schaue ich mir garantiert einmal im Jahr an und er wird immer besser. Lest bei busch-man nach.
2. Walk The Line (James Mangold 2006)
Hätte ich mir vorher nie vorstellen können, dass der Film so gut wird. Liegt vor allem an den überragend spielenden und singenden Schauspielern. Und Cash hat halt auch einiges erlebt.
3. Almost Famous (Cameron Crowe 2000)
Unterschätztes Meisterwerk - besser und detailfreudiger lässt sich „1973 in Rock“ kaum darstellen. Highlight ist das gemeinsame „Tiny Dancer“-Singen im Tourbus. Dazu Philip Seymour Hoffman als Lester Bangs - königlich.
4. Blues Brothers (John Landis 1980)
Nicht totzukriegen. War früher mal mein Lieblingsfilm und hat wohl meine persönliche Soul-Sozialisation eingeleitet. Und alle Legenden von Aretha bis Ray Charles und J.B. spielen mit.
5. Nashville Lady/Coalminers Daughter (Michael Apted 1980)
Sissy Spacek als Loretta Lynn – was für ein Leben (und Levon Helm als Vater). Konservativ erzählt und wohl ziemlich authentisches Biopic, eine unterschätzte Perle.
6. High Fidelity (Stephen Frears 200)
Man musste mit dem Schlimmsten rechnen und dann kam es ganz anders: der Film hat seinen eigenen Charme, John Cusack und Jack Black im Plattenladen sind einfach eine Wucht. Und wenn Black dann zum Finale den Marvin Gaye macht, wow!
7. Still Crazy (Brian Gibson 1998)
Gerade erst im TV gesehen: die britische Variante - vor allem die erste Hälfte ist einfach köstlich und trifft die „alternde Rockstars“-Problematik auf den Punkt.
8. Rockstar (Stephen Herek 2001)
Erstaunlich souveränes Popcorn-Kino mit Mark Wahlberg als perückeschwingendem Judas Priest-Ersatzsänger. Eher die Hollywood-Version von Heavy Metal, in all seiner Klischeehaftigkeit aber doch sehr stimmig und lustig.
9. Rock’n’Roll Highschool (Allan Arkush 1979)
Albern und auch etwas gealtert, dafür sympathisch trashig, die Ramones als stoische Karrikaturen ihrer selbst. Steht in schöner Kino-Tradition zu Popstar-Vehikeln vergangener Dekaden.
10. Hustle & Flow (Craig Brewer 2005)
Die Südstaaten-HipHop-Cinderella-Story mit überzeugenden Darstellern und sehr viel Memphis-Atmosphäre. Hat nichts zu tun mit Ice Cube- oder Ice-T-Krawall-Kino.
Abteilung sympathisch & grundsolide:
School Of Rock
Saturday Night Fever
Ray
Yellow Submarine
Detroit Rock City
Nur noch verschwommene aber durchaus wohlwollende Erinnerungen habe ich an:
Sid & Nancy
Breaking Glass
The Commitments
Help
Honky Tonk Man
Round Midnight
A Hard Days Night
Nicht wirklich geglückt fand ich:
The Doors
The Wall
Stoned
Tommy
Absolute Beginners
Dream Girls
Also: schreibt eure eigenen Listen, Empfehlungen und Verrisse in die Comments! (Whirlyjoe)
K-Nut hat letzte Woche eine gewaltige Menge an Comments zum Thema shake baby shake-kompatibler Literatur provoziert – mal sehen, ob das auch mit Filmen geht?
Mein Anlass ist das gerade angelaufene Biopic Control zum Leben und Sterben des Joy Division-Sängers Ian Curtis, eine ganz dringende Empfehlung meinerseits – wenn auch nicht wirklich in den shake baby shake-Kosmos passend (obwohl der sich ja hin und wieder ausdehnt…).
Aber welche Musikfilme taugen denn wirklich? Ein paar Einschränkungen schlage ich mal vor: keine Docus (Bob Dylan - Dont Look Back, Woodstock) und auch keine Filme, wo halt viel Musik im Hintergrund läuft (wie American Graffiti oder alles von Tarantino). Ich schlage mal eine Suche nach Streifen vor, bei denen es explizit um Musik geht, die aber trotzdem eine echte Erzählstruktur haben.
Allzu dogmatisch wollen wir aber trotzdem nicht sein, oder?
Meine Faves zu diesem Thema:
1. Quadrophenia (Frank Roddam 1979)
Perfekt, das Nonplusultra - Zeitgeist, Vibe, Musik, Darsteller, Geschichte - hier stimmt einfach alles. Schaue ich mir garantiert einmal im Jahr an und er wird immer besser. Lest bei busch-man nach.
2. Walk The Line (James Mangold 2006)
Hätte ich mir vorher nie vorstellen können, dass der Film so gut wird. Liegt vor allem an den überragend spielenden und singenden Schauspielern. Und Cash hat halt auch einiges erlebt.
3. Almost Famous (Cameron Crowe 2000)
Unterschätztes Meisterwerk - besser und detailfreudiger lässt sich „1973 in Rock“ kaum darstellen. Highlight ist das gemeinsame „Tiny Dancer“-Singen im Tourbus. Dazu Philip Seymour Hoffman als Lester Bangs - königlich.
4. Blues Brothers (John Landis 1980)
Nicht totzukriegen. War früher mal mein Lieblingsfilm und hat wohl meine persönliche Soul-Sozialisation eingeleitet. Und alle Legenden von Aretha bis Ray Charles und J.B. spielen mit.
5. Nashville Lady/Coalminers Daughter (Michael Apted 1980)
Sissy Spacek als Loretta Lynn – was für ein Leben (und Levon Helm als Vater). Konservativ erzählt und wohl ziemlich authentisches Biopic, eine unterschätzte Perle.
6. High Fidelity (Stephen Frears 200)
Man musste mit dem Schlimmsten rechnen und dann kam es ganz anders: der Film hat seinen eigenen Charme, John Cusack und Jack Black im Plattenladen sind einfach eine Wucht. Und wenn Black dann zum Finale den Marvin Gaye macht, wow!
7. Still Crazy (Brian Gibson 1998)
Gerade erst im TV gesehen: die britische Variante - vor allem die erste Hälfte ist einfach köstlich und trifft die „alternde Rockstars“-Problematik auf den Punkt.
8. Rockstar (Stephen Herek 2001)
Erstaunlich souveränes Popcorn-Kino mit Mark Wahlberg als perückeschwingendem Judas Priest-Ersatzsänger. Eher die Hollywood-Version von Heavy Metal, in all seiner Klischeehaftigkeit aber doch sehr stimmig und lustig.
9. Rock’n’Roll Highschool (Allan Arkush 1979)
Albern und auch etwas gealtert, dafür sympathisch trashig, die Ramones als stoische Karrikaturen ihrer selbst. Steht in schöner Kino-Tradition zu Popstar-Vehikeln vergangener Dekaden.
10. Hustle & Flow (Craig Brewer 2005)
Die Südstaaten-HipHop-Cinderella-Story mit überzeugenden Darstellern und sehr viel Memphis-Atmosphäre. Hat nichts zu tun mit Ice Cube- oder Ice-T-Krawall-Kino.
Abteilung sympathisch & grundsolide:
School Of Rock
Saturday Night Fever
Ray
Yellow Submarine
Detroit Rock City
Nur noch verschwommene aber durchaus wohlwollende Erinnerungen habe ich an:
Sid & Nancy
Breaking Glass
The Commitments
Help
Honky Tonk Man
Round Midnight
A Hard Days Night
Nicht wirklich geglückt fand ich:
The Doors
The Wall
Stoned
Tommy
Absolute Beginners
Dream Girls
Also: schreibt eure eigenen Listen, Empfehlungen und Verrisse in die Comments! (Whirlyjoe)
Dienstag, 15. Januar 2008
Keep the Movies groovin’:
Quadrophenia
In unregelmäßiger Folge hat sich an dieser Stelle bislang immer Whirlyjoe zum Thema taugliche Filmmusik geäußert, die irgendwas mit dem shake-baby-shake-Kosmos zu tun hat. Nun springe ich ( busch-Man) mal eben für den überbeschäftigten Schwaben ein.
Quadrophenia: n. personality split into four seperate facets;
advanced state of schizophrenia; twice the normal accepted
medical condition; inabilitiy to control which facet is
foremost at any one time.
Ein Text über den ausgezeichneten Film Quadrophenia und den ebenso fantastischen Soundtrack kommt natürlich nicht ohne eine kurze Vorstellung der dazugehörigen Subkultur aus, der Jugendbewegung der Modernists oder auch kurz Mods genannt. Der Ursprung der Bewegung lag anno dazumal in Großbritannien, wo Arbeiterkinder ab dem Ende der 1950er Jahre versucht hatten, durch teure Markenklamotten und die Nachahmung eines vermeintlich guten Stils ihren eigentlichen Ursprung und somit die eigene Herkunft aus der Arbeiterklasse zu verbergen.
Als Fortbewegungsmittel dienten den Mods – wiederum in Imitation des ‚Italian Way of Life’ beziehungsweise dessen, was sich die englischen Jugendlichen dafür hielten – klassische Motorroller der beliebten Marken Lambretta oder Vespa Piaggio. Mit diesen häufig extrem aufgemotzten Kisten fuhren die Mods dann am Wochenende in großen Cliquen ans Meer. Ein bevorzugtes Ziel war der Electric Ballroom in Brighton. Natürlich wurde dort kräftig abgefeiert, vor allem aber fuhren die Mod-Gangs dorthin, um sich vor Ort weitschweifige Straßenschlachten mit den verfeindeten Rockern zu liefern.
Echte Mods versuchten nach solchen Unternehmungen auch dann noch stilvoll, elegant und sophisticated zu erscheinen, gerade im Hinblick auf den drohenden Montagmorgen, wenn es mal ordentlich auf die Fresse gegeben hatte.
Die für den geneigten Blog-Leser besonders interessanten musikalischen Wurzeln der Modernists lagen indes in der schwarzen Musik. Die Hauptinspiration lieferten die damals extrem stylischen Rude Boys, deren Vorliebe für Ska-Musik eine ausgesprochen große Wirkung auf die Mods hatte. Letztlich gehen auch große Teile der facettenreichen Northern-Soul-Culture auf diese prägende englische Jugendbewegung zurück. Der R-man hatte ja vor einiger Zeit die kürzlich bei Sony/BMG erschienene, wirklich brillante 4-teilige Northern Soul Story wärmstens empfohlen, die sich mit den vier einflussreichsten englischen Klubs Twisted Wheel, Golden Torch, Blackpool Mecca und dem Wigan Casino auseinandersetzt.
In der zweiten Mod-Bewegung in den 1970er Jahren hatten die grandiosen The Jam wohl den mit Abstand größten Einfluss auf die Szene – Frontmann Paul Weller ist ja bis heute unter dem Synonym ‚Godfather of Mod’ bekannt. Die berühmten Parkas wurden übrigens erst in dieser zweiten Welle der Bewegung, die konträr zum aufkeimenden Punk wieder in Mode kam, zum absoluten Trademark der Mods. Diese Jacken wurden dann zumeist mit Aufnähern der Who, anderer Bands oder dem berühmten Mod Target verziert. Die Mods der ersten Stunde trugen zumeist Anzüge mit schmalen Krawatten.
Quadrophenic: adj. Extremely volatile state of mind;
A condition of today
Aus der ersten Mod-Welle schafften es Leute wie der damals noch coole Rod Stewart von der Straße direkt ins Rampenlicht. Er und seine Small Faces, zu denen bekanntlich auch der heutige Stones-Gitarrist Ronnie Wood gehörte, prägten allein von ihrem Erscheinungsbild her den quasi Urtypus des Working Class Heros, der den Sprung in die Oberklasse gepackt hatte. Trotz allem sind die Who wohl die nach wie vor die wohl wichtigste Band im Mod-Universum – ihnen wollen wir uns nun zuwenden.
Quadrophenia von Regisseur Franc Rodham ist eine klassische ‚Coming of Age’-Geschichte. Ein berühmter Filmkritiker beschrieb das Sujet des Films so:
“A young man joins the British mod movement and gains a feeling of belonging and importance, but this makes him even more disenfranchised from his boring 9 to 5 life.”
Im Gegensatz zu der klassischen ‚Rockoper’ Tommy, die als eine Art skurriles Musical – im übrigen hasse ich diese oft unnötige Singerei eigentlich – mit Daltrey in der Hauptrolle ebenfalls verfilmt worden ist, handelt es sich bei Quadrophenia um einen echten Spielfilm, quasi ein lupenreines Melodrama, einen mitreißenden Spielfilm in der Tradition von Klassikern wie ‚Denn sie wissen nicht was sie tun’ mit James Dean.
Die emotionale Wirkung erzielt der Film mittels der durchweg realistischen und wohl auch deshalb so deprimierenden Schilderung der Situation des blutjungen englischen Mods James Michael ‚Jimmy’ Cooper im London des Jahres 1965. Jimmy verdient seine Brötchen als Bote einer Werbeagentur, ist in jeglicher Hinsicht angeödet von seinem Dasein und hat nebenbei selbstredend reichlich Ärger und Stress mit den spießbürgerlichen und herrschsüchtigen Eltern. Jegliche Ausbruchversuche des Youngsters scheinen von vornherein zum Scheitern verurteilt zu sein. Folglich fliegt er nach einer üblen Schlägerei seiner Mod-Gang mit den Rockern zuhause raus, verliert den Job, seine Freundin und zu allem Überfluss geht auch noch sein heißgeliebter Motorroller zu Bruch. Seinen absoluten Tiefpunkt erreicht Jimmy allerdings erst, als er voller Entsetzen mit ansehen muss, wie der von ihm heftigst verehrte angeblich so coole und stoisch daherkommende Bandenchef The Ace Face – verkörpert von Sting in seiner ersten großen Filmrolle – als Hotelpage reichen Geldsäcken in den Allerwertesten kriechen muss. Für Jimmy bricht eine Welt zusammen ... Hier ein Video.
Sting in seiner Rolle als Ace liefert dann auch einen der Aufhänger für den formidablen Soundtrack zum Film: In einer wirklich grandiosen Szene tanzt der Bandenchef zu den Kingsmen mit ihrem Monsterhit 'Louie Louie' ab – einfach herrlich! Ein echter Klassiker, der den Garage-Band-Standard auf Jahre hin definiert hat und bis heute auf jeder halbwegs vernünftigen Party läuft. Meine Spoonful-Detektoren waren bisher bekanntlich recht kümmerlich ausgebildet, aber in diesem Fall bin ich überzeugt, dass Louie Louie definitiv auf Move On Up/ The Hits gehört!
Vertreten sind überdies die formidablen 'Green Onions’ von Booker T. und seinen MG’s, dessen Häuschen die shake-baby-shake-Posse im übrigen bei Gelegenheit kaufen wird. Ein Song für die Ewigkeit! Ansonsten sind die Who auf dem Soundtrack mit einem Großteil ihres Oeuvres von dem gleichnamigen Doppel-Vinyl vertreten: Bald metaphorisch beginnt die Platte mit ‚I am the Sea’ – die ersten Klänge versüßt uns der raue Atlantik mit seinem beinahe aggressiven Rauschen. Dann setzen die Who mit all ihrer Brachialgewalt und dem Song 'The real me' ein und geben die Marschrichtung vor. Bei 'Love reign o’er me' ist die Band dann wohl am emotionalen Höhepunkt ihres Schaffens angelangt – mehr geht nicht und mehr kam danach auch nicht.
Kev: I don't give a monkey's arsehole about Mods and Rockers. Underneath, we're all the same, 'n't we?
Jimmy: No, Kev, that's it. Look, I don't wanna be the same as everybody else. That's why I'm a Mod, see? I mean, you gotta be somebody, ain't ya, or you might as well jump in the sea and drown.
Darauf folgt ein kurzes aber knackiges British-Invasion-Intermezzo. Die High Numbers, eine frühe Inkarnation der Who aus dem Jahr 1964 unter deren Kumpan und Manager Pete Meaden, mit 'Zoot Suit' und der Song 'Hi Heel Sneakers' von Cross Section. Dann lassen sich die Herren Townshend, Daltrey, Entwistle & Moon umgehend zum zweiten Set bitten: 'Get Out And Stay Out', 'Four Faces', 'Joker James' und vor allem 'The Punk and the Godfather' schleudert uns dieses Powerhouse um die Ohren – die Who scheinen hier tatsächlich auf der Höhe ihrer Kreativität und Leistungsfähigkeit als Band gewesen zu sein. Tommy war mir immer ein wenig zu hippie- und avantgardemäßig, während Quadrophenia dagegen in furioser Manier Lennons Weisheit “A working class Hero is something to be” belegt und echte Inhalte vermittelt.
Trotzdem kommt es in der Tat noch besser, denn augenblicklich geht es in die shake-baby-shake-relevante Ecke: Nach den letzten Klängen von Townshends extrovertierter Windmill-Gitarre lässt uns Schaffner James Brown in den 'Night Train' zusteigen und was ist das im Anschluss dann noch für eine grandiose Fahrt!?! Ursprünglich auf der letzten Seiten des Vinyl-Doppelalbums vereint, folgen eine ganze Reihe von wirklich klassischen Mod-Hymnen und echten Soundperlen. Eine gute Prise Early-60’s-Soul von den Cascades, ein wenig Girl-Group-Feeling von den Chiffons und Ronettes und dann auch noch die bereits genannten Kingsmen und Booker T. & the MG’s. All diese Songs sind nicht nur bei den Mods ein fester Teil des musikalischen Lebens geblieben. Alles in allem ein echter Klassiker des Soundtrack-Genres und absolut empfehlenswert. (busch-Man)
Quadrophenia
In unregelmäßiger Folge hat sich an dieser Stelle bislang immer Whirlyjoe zum Thema taugliche Filmmusik geäußert, die irgendwas mit dem shake-baby-shake-Kosmos zu tun hat. Nun springe ich ( busch-Man) mal eben für den überbeschäftigten Schwaben ein.
Quadrophenia: n. personality split into four seperate facets;
advanced state of schizophrenia; twice the normal accepted
medical condition; inabilitiy to control which facet is
foremost at any one time.
Ein Text über den ausgezeichneten Film Quadrophenia und den ebenso fantastischen Soundtrack kommt natürlich nicht ohne eine kurze Vorstellung der dazugehörigen Subkultur aus, der Jugendbewegung der Modernists oder auch kurz Mods genannt. Der Ursprung der Bewegung lag anno dazumal in Großbritannien, wo Arbeiterkinder ab dem Ende der 1950er Jahre versucht hatten, durch teure Markenklamotten und die Nachahmung eines vermeintlich guten Stils ihren eigentlichen Ursprung und somit die eigene Herkunft aus der Arbeiterklasse zu verbergen.
Als Fortbewegungsmittel dienten den Mods – wiederum in Imitation des ‚Italian Way of Life’ beziehungsweise dessen, was sich die englischen Jugendlichen dafür hielten – klassische Motorroller der beliebten Marken Lambretta oder Vespa Piaggio. Mit diesen häufig extrem aufgemotzten Kisten fuhren die Mods dann am Wochenende in großen Cliquen ans Meer. Ein bevorzugtes Ziel war der Electric Ballroom in Brighton. Natürlich wurde dort kräftig abgefeiert, vor allem aber fuhren die Mod-Gangs dorthin, um sich vor Ort weitschweifige Straßenschlachten mit den verfeindeten Rockern zu liefern.
Echte Mods versuchten nach solchen Unternehmungen auch dann noch stilvoll, elegant und sophisticated zu erscheinen, gerade im Hinblick auf den drohenden Montagmorgen, wenn es mal ordentlich auf die Fresse gegeben hatte.
Die für den geneigten Blog-Leser besonders interessanten musikalischen Wurzeln der Modernists lagen indes in der schwarzen Musik. Die Hauptinspiration lieferten die damals extrem stylischen Rude Boys, deren Vorliebe für Ska-Musik eine ausgesprochen große Wirkung auf die Mods hatte. Letztlich gehen auch große Teile der facettenreichen Northern-Soul-Culture auf diese prägende englische Jugendbewegung zurück. Der R-man hatte ja vor einiger Zeit die kürzlich bei Sony/BMG erschienene, wirklich brillante 4-teilige Northern Soul Story wärmstens empfohlen, die sich mit den vier einflussreichsten englischen Klubs Twisted Wheel, Golden Torch, Blackpool Mecca und dem Wigan Casino auseinandersetzt.
In der zweiten Mod-Bewegung in den 1970er Jahren hatten die grandiosen The Jam wohl den mit Abstand größten Einfluss auf die Szene – Frontmann Paul Weller ist ja bis heute unter dem Synonym ‚Godfather of Mod’ bekannt. Die berühmten Parkas wurden übrigens erst in dieser zweiten Welle der Bewegung, die konträr zum aufkeimenden Punk wieder in Mode kam, zum absoluten Trademark der Mods. Diese Jacken wurden dann zumeist mit Aufnähern der Who, anderer Bands oder dem berühmten Mod Target verziert. Die Mods der ersten Stunde trugen zumeist Anzüge mit schmalen Krawatten.
Quadrophenic: adj. Extremely volatile state of mind;
A condition of today
Aus der ersten Mod-Welle schafften es Leute wie der damals noch coole Rod Stewart von der Straße direkt ins Rampenlicht. Er und seine Small Faces, zu denen bekanntlich auch der heutige Stones-Gitarrist Ronnie Wood gehörte, prägten allein von ihrem Erscheinungsbild her den quasi Urtypus des Working Class Heros, der den Sprung in die Oberklasse gepackt hatte. Trotz allem sind die Who wohl die nach wie vor die wohl wichtigste Band im Mod-Universum – ihnen wollen wir uns nun zuwenden.
Quadrophenia von Regisseur Franc Rodham ist eine klassische ‚Coming of Age’-Geschichte. Ein berühmter Filmkritiker beschrieb das Sujet des Films so:
“A young man joins the British mod movement and gains a feeling of belonging and importance, but this makes him even more disenfranchised from his boring 9 to 5 life.”
Im Gegensatz zu der klassischen ‚Rockoper’ Tommy, die als eine Art skurriles Musical – im übrigen hasse ich diese oft unnötige Singerei eigentlich – mit Daltrey in der Hauptrolle ebenfalls verfilmt worden ist, handelt es sich bei Quadrophenia um einen echten Spielfilm, quasi ein lupenreines Melodrama, einen mitreißenden Spielfilm in der Tradition von Klassikern wie ‚Denn sie wissen nicht was sie tun’ mit James Dean.
Die emotionale Wirkung erzielt der Film mittels der durchweg realistischen und wohl auch deshalb so deprimierenden Schilderung der Situation des blutjungen englischen Mods James Michael ‚Jimmy’ Cooper im London des Jahres 1965. Jimmy verdient seine Brötchen als Bote einer Werbeagentur, ist in jeglicher Hinsicht angeödet von seinem Dasein und hat nebenbei selbstredend reichlich Ärger und Stress mit den spießbürgerlichen und herrschsüchtigen Eltern. Jegliche Ausbruchversuche des Youngsters scheinen von vornherein zum Scheitern verurteilt zu sein. Folglich fliegt er nach einer üblen Schlägerei seiner Mod-Gang mit den Rockern zuhause raus, verliert den Job, seine Freundin und zu allem Überfluss geht auch noch sein heißgeliebter Motorroller zu Bruch. Seinen absoluten Tiefpunkt erreicht Jimmy allerdings erst, als er voller Entsetzen mit ansehen muss, wie der von ihm heftigst verehrte angeblich so coole und stoisch daherkommende Bandenchef The Ace Face – verkörpert von Sting in seiner ersten großen Filmrolle – als Hotelpage reichen Geldsäcken in den Allerwertesten kriechen muss. Für Jimmy bricht eine Welt zusammen ... Hier ein Video.
Sting in seiner Rolle als Ace liefert dann auch einen der Aufhänger für den formidablen Soundtrack zum Film: In einer wirklich grandiosen Szene tanzt der Bandenchef zu den Kingsmen mit ihrem Monsterhit 'Louie Louie' ab – einfach herrlich! Ein echter Klassiker, der den Garage-Band-Standard auf Jahre hin definiert hat und bis heute auf jeder halbwegs vernünftigen Party läuft. Meine Spoonful-Detektoren waren bisher bekanntlich recht kümmerlich ausgebildet, aber in diesem Fall bin ich überzeugt, dass Louie Louie definitiv auf Move On Up/ The Hits gehört!
Vertreten sind überdies die formidablen 'Green Onions’ von Booker T. und seinen MG’s, dessen Häuschen die shake-baby-shake-Posse im übrigen bei Gelegenheit kaufen wird. Ein Song für die Ewigkeit! Ansonsten sind die Who auf dem Soundtrack mit einem Großteil ihres Oeuvres von dem gleichnamigen Doppel-Vinyl vertreten: Bald metaphorisch beginnt die Platte mit ‚I am the Sea’ – die ersten Klänge versüßt uns der raue Atlantik mit seinem beinahe aggressiven Rauschen. Dann setzen die Who mit all ihrer Brachialgewalt und dem Song 'The real me' ein und geben die Marschrichtung vor. Bei 'Love reign o’er me' ist die Band dann wohl am emotionalen Höhepunkt ihres Schaffens angelangt – mehr geht nicht und mehr kam danach auch nicht.
Kev: I don't give a monkey's arsehole about Mods and Rockers. Underneath, we're all the same, 'n't we?
Jimmy: No, Kev, that's it. Look, I don't wanna be the same as everybody else. That's why I'm a Mod, see? I mean, you gotta be somebody, ain't ya, or you might as well jump in the sea and drown.
Darauf folgt ein kurzes aber knackiges British-Invasion-Intermezzo. Die High Numbers, eine frühe Inkarnation der Who aus dem Jahr 1964 unter deren Kumpan und Manager Pete Meaden, mit 'Zoot Suit' und der Song 'Hi Heel Sneakers' von Cross Section. Dann lassen sich die Herren Townshend, Daltrey, Entwistle & Moon umgehend zum zweiten Set bitten: 'Get Out And Stay Out', 'Four Faces', 'Joker James' und vor allem 'The Punk and the Godfather' schleudert uns dieses Powerhouse um die Ohren – die Who scheinen hier tatsächlich auf der Höhe ihrer Kreativität und Leistungsfähigkeit als Band gewesen zu sein. Tommy war mir immer ein wenig zu hippie- und avantgardemäßig, während Quadrophenia dagegen in furioser Manier Lennons Weisheit “A working class Hero is something to be” belegt und echte Inhalte vermittelt.
Trotzdem kommt es in der Tat noch besser, denn augenblicklich geht es in die shake-baby-shake-relevante Ecke: Nach den letzten Klängen von Townshends extrovertierter Windmill-Gitarre lässt uns Schaffner James Brown in den 'Night Train' zusteigen und was ist das im Anschluss dann noch für eine grandiose Fahrt!?! Ursprünglich auf der letzten Seiten des Vinyl-Doppelalbums vereint, folgen eine ganze Reihe von wirklich klassischen Mod-Hymnen und echten Soundperlen. Eine gute Prise Early-60’s-Soul von den Cascades, ein wenig Girl-Group-Feeling von den Chiffons und Ronettes und dann auch noch die bereits genannten Kingsmen und Booker T. & the MG’s. All diese Songs sind nicht nur bei den Mods ein fester Teil des musikalischen Lebens geblieben. Alles in allem ein echter Klassiker des Soundtrack-Genres und absolut empfehlenswert. (busch-Man)
Montag, 14. Januar 2008
Norman Whitfield Files
Part 2: Rose Royce
Schon länger im Gespräch bei shake baby shake: Producer und Songwriter Norman Whitfield, der bei Motown vor allem als Temptations-Produzent, aber auch als Songwriter (u.a. „I Heard It Through The Grapevine“) agierte und im Zeichen des Psychedelic Soul fast im Alleingang ein eigenes Genre kreierte. Die zweite Runde der Whitfield Files beschäftigt sich mit den eher discoiden Rose Royce.
Die vielköpfige Truppe aus L.A. trat erstmals mit dem Soundtrack zu Car Wash in Erscheinung, was dann anno 1976 auch gleich ein Millionenseller wurde. Rose Royce starteten als Backing Band für Edwin Starr und spielten im Studio für Undisputed Truth und Temptations. Starr war dann auch die Connection zu Producer Norman Whitfield, der die Songs für den Soundtrack bereits in der Tasche hatte und nur noch die passenden Interpreten suchte. Insbesondere der Titelsong ist auch heute noch ein Instant Disco-Classic, über die raffinierten Handclaps freue ich mich bei jedem neuen Hören. Der Film ist übrigens eine glatte Enttäuschung, vielleicht lags am Script des grässlichen Joel Schumacher, der später ja auch Batman 3 & 4 so verhunzt hat. Das auf MCA erschienen Doppelalbum findet man übrigens leicht auf dem Flohmarkt, man sollte dann nicht lange zögern, denn neben dem Titelsong gibt es hier weitere coole Funk-Disco-Tunes zu hören: „Put Your Money Where Your Mouth Is“, „Daddy Rich“ und „Keep On Keepin’ On“.
Nach dem Megaerfolg nahm Whitfield die Band für sein eigenen Label Whitfield Records unter Vertrag und schob mit In Full Bloom ein Jahr später einen zweiten Longplayer nach, der aus meiner Sicht auch der beste von Rose Royce ist.
Schon das Gatefold-Vinyl liegt gut in der Hand, und Sängerin Rose Norwalt kann mit der schönen Ballade „Wishing On A Star“ punkten, wobei die schnulzigen Downtempo-Soul-Tunes ansonsten nicht unbedingt die Stärke von Rose Royce sind. Denn großartig sind nun mal die Whitfield-typischen Psychedelic-Disco-Nummern wie „Do Your Dance“ (9:15) und „It Makes You Feel Like Dancing“ (8:45) mit spacy Instrumental-Parts zu fettem Disco-Hi-Hat. Auch nicht zu überhören: Studio-Crack Wah Wah Watson an der Gitarre, auf so gut wie allen Whitfield-Produktionen beteiligt.
Album Nummer drei Strikes Again kam wieder im zeittypischen Klappcover, Sängerin Norwalt allerdings durch die ebenfalls stimmgewaltige Gwen Dickey ersetzt. Herausragende Songs sind „Love Don’t Live Here Anymore“ (später auch von Madonna auf ihrem ersten Album gar nicht mal schlecht gecovert), sowie „First Come, First Serve“, ein Whitfield-untypisch kompakter Dreiminüter mit Pluckerbeat und satten Bläsern. Insgesamt aber ein eher durchschnittliches Album.
Deutlich besser geriet Longplayer Nummer 4 Rainbow Connection, neben einigem Unerheblichem mit zwei echten Granaten gesegnet: “Is It Love Your After” ist nicht nur die Sample-Vorlage für das unverwüstliche “Theme From S-Express”, das RR-Original ist aber viel schöner mit diesem upliftenden Beat, euphorischen Streichern und knackigen Bläsern - eine rundum perfekte Disco-Nummer. Wie auch der abgespacte Neunminüter „What You Waitin’ For“, wo Whitfield alle Effektmaschinen aufdreht und ein gewaltig blubberndes, brodelndes Disco-Funk-Monster mit Slap-Bass und Conga-Groove zaubert – shake baby shake kann man da nur sagen!
Das 81er Album Golden Touch kenne ich leider nicht, dafür aber das im selben Jahr erschienene Jump Street, das dann allerdings auch das letzte auf Whitfield Records und unter Federführung des Meisters war. Insgesamt war hier die Luft schon ziemlich raus, wäre da nicht das epische „R.R. Express“ – 12 Minuten Disco-Peitsche a la Whitfield mit reichlich Gebläse zu einem superhypnotischen Disco-Beat. Nicht mehr so psychedelisch, dafür aber extrem funktional, sprich mitreißend. Das unterschätze Spätwerk also.
In den 80ern erschienen noch einige mutmaßlich unerhebliche Alben bei verschiedenen Labels, anno 2003 gab es sogar ein Comeback-Live-Album der scheinbar bis heute aktiven Band.
Beim Plattenkauf auf dem Flohmarkt also immer auf diese Gütesiegel achten: „All Selections written, arranged and produced by Norman Whitfield“. (Whirlyjoe)
Schon länger im Gespräch bei shake baby shake: Producer und Songwriter Norman Whitfield, der bei Motown vor allem als Temptations-Produzent, aber auch als Songwriter (u.a. „I Heard It Through The Grapevine“) agierte und im Zeichen des Psychedelic Soul fast im Alleingang ein eigenes Genre kreierte. Die zweite Runde der Whitfield Files beschäftigt sich mit den eher discoiden Rose Royce.
Die vielköpfige Truppe aus L.A. trat erstmals mit dem Soundtrack zu Car Wash in Erscheinung, was dann anno 1976 auch gleich ein Millionenseller wurde. Rose Royce starteten als Backing Band für Edwin Starr und spielten im Studio für Undisputed Truth und Temptations. Starr war dann auch die Connection zu Producer Norman Whitfield, der die Songs für den Soundtrack bereits in der Tasche hatte und nur noch die passenden Interpreten suchte. Insbesondere der Titelsong ist auch heute noch ein Instant Disco-Classic, über die raffinierten Handclaps freue ich mich bei jedem neuen Hören. Der Film ist übrigens eine glatte Enttäuschung, vielleicht lags am Script des grässlichen Joel Schumacher, der später ja auch Batman 3 & 4 so verhunzt hat. Das auf MCA erschienen Doppelalbum findet man übrigens leicht auf dem Flohmarkt, man sollte dann nicht lange zögern, denn neben dem Titelsong gibt es hier weitere coole Funk-Disco-Tunes zu hören: „Put Your Money Where Your Mouth Is“, „Daddy Rich“ und „Keep On Keepin’ On“.
Nach dem Megaerfolg nahm Whitfield die Band für sein eigenen Label Whitfield Records unter Vertrag und schob mit In Full Bloom ein Jahr später einen zweiten Longplayer nach, der aus meiner Sicht auch der beste von Rose Royce ist.
Schon das Gatefold-Vinyl liegt gut in der Hand, und Sängerin Rose Norwalt kann mit der schönen Ballade „Wishing On A Star“ punkten, wobei die schnulzigen Downtempo-Soul-Tunes ansonsten nicht unbedingt die Stärke von Rose Royce sind. Denn großartig sind nun mal die Whitfield-typischen Psychedelic-Disco-Nummern wie „Do Your Dance“ (9:15) und „It Makes You Feel Like Dancing“ (8:45) mit spacy Instrumental-Parts zu fettem Disco-Hi-Hat. Auch nicht zu überhören: Studio-Crack Wah Wah Watson an der Gitarre, auf so gut wie allen Whitfield-Produktionen beteiligt.
Album Nummer drei Strikes Again kam wieder im zeittypischen Klappcover, Sängerin Norwalt allerdings durch die ebenfalls stimmgewaltige Gwen Dickey ersetzt. Herausragende Songs sind „Love Don’t Live Here Anymore“ (später auch von Madonna auf ihrem ersten Album gar nicht mal schlecht gecovert), sowie „First Come, First Serve“, ein Whitfield-untypisch kompakter Dreiminüter mit Pluckerbeat und satten Bläsern. Insgesamt aber ein eher durchschnittliches Album.
Deutlich besser geriet Longplayer Nummer 4 Rainbow Connection, neben einigem Unerheblichem mit zwei echten Granaten gesegnet: “Is It Love Your After” ist nicht nur die Sample-Vorlage für das unverwüstliche “Theme From S-Express”, das RR-Original ist aber viel schöner mit diesem upliftenden Beat, euphorischen Streichern und knackigen Bläsern - eine rundum perfekte Disco-Nummer. Wie auch der abgespacte Neunminüter „What You Waitin’ For“, wo Whitfield alle Effektmaschinen aufdreht und ein gewaltig blubberndes, brodelndes Disco-Funk-Monster mit Slap-Bass und Conga-Groove zaubert – shake baby shake kann man da nur sagen!
Das 81er Album Golden Touch kenne ich leider nicht, dafür aber das im selben Jahr erschienene Jump Street, das dann allerdings auch das letzte auf Whitfield Records und unter Federführung des Meisters war. Insgesamt war hier die Luft schon ziemlich raus, wäre da nicht das epische „R.R. Express“ – 12 Minuten Disco-Peitsche a la Whitfield mit reichlich Gebläse zu einem superhypnotischen Disco-Beat. Nicht mehr so psychedelisch, dafür aber extrem funktional, sprich mitreißend. Das unterschätze Spätwerk also.
In den 80ern erschienen noch einige mutmaßlich unerhebliche Alben bei verschiedenen Labels, anno 2003 gab es sogar ein Comeback-Live-Album der scheinbar bis heute aktiven Band.
Beim Plattenkauf auf dem Flohmarkt also immer auf diese Gütesiegel achten: „All Selections written, arranged and produced by Norman Whitfield“. (Whirlyjoe)
Sonntag, 13. Januar 2008
Michael J. Sheehy
& The Hired Mourners
Live in Hannover
Live in Hannover
Nach einem eher bedächtigen Tourauftakt in Hamburg ("chinstrokers") präsentierte sich das Cafe Glocksee zwar auch nur moderat gefüllt, aber die die da waren, waren begeistert und äusserten das auch dementsprechend. Die 6-köpfige Band spielte einen mitreissenden 90-Minuten-Set, der auch um einiges kraftvoller ausfiel, als mittags beim OBS. Gegen Ende wurde es satt rockend mit einigen mächtigen Gitarrensoli von Michael. Voodoo-Soul-Blues-Folk-Rock macht im Augenblick keiner besser als dieses Ensemble.
Natürlich war das Wiedersehen mit Patrick und Michael mehr als herzlich. Diese beiden Burschen sind einfach Seele pur.
Auf dem Rückweg am nächsten vormittag konnte ich an dem Flohmarkt in Gronau nicht vorbei und wurde an einem Vinylstand in der 1 Euro 7"-Kiste richtig fündig. Durchweg gut erhaltenes Vinyl (meißtens in Picture-Sleeves). 29 Stück fischte ich raus, 27 Euro legte ich auf den Tisch des Hauses. Darunter z.B. J.J. Cale (Friday), Staple Singers (2 x Stax), James Brown (2x), Stevie Wonder, Ringo Starr (Back Off Boogaloo), Atomic Rooster, Georgie Fame, Steppenwolf, Jimmy Ruffin, David Ruffin, Stylistics, Jonathan Richman (Roadrunner), Osmonds, Robert Parker (Barefootin'), Mac Davis, Love Unlimited, Drifters, Hot Chocolate, Chi-Lites, Bill Withers (Harlem/Ain't No Sunshine), Grand Funk, Manfred Mann's Earth Band (Redemption Song?), Ohio Players, War (2x), Ike & Tina Turner, Keef Hartley Band), Ray Charles. Feine Sache. (R-man)
Samstag, 12. Januar 2008
Skank Baby Skank - Reggae Inna Spoonful Style
Im Blog war es zuletzt ein wenig ruhiger, fast wären wir ja sogar von Leseratten gekapert worden. Dafür wird hinter den Kulissen schon wieder heftig in Sachen Musik gewirbelt: das angedrohte Spoonful-Reggae-Projekt ist so gut wie fertig geköchelt. Und es hat Spaß gemacht, die beschaulichen Feiertage mit Reggae, Ska und Rocksteady zu befeuern.
Die Idee dafür entstand im Dezember beim shake baby shake-Jubiläum, als halb Beverungen mit Plakaten gepflastert war, die ein einäugiger Drucker mit „Skake“ statt „Shake“ Baby Shake verziert hat. Da war der Gedankensprung zu Ska und Skanking naheliegend: die spoonfultauglich jamaikanische Offbeat-Variante musste her.
Wobei der logistische Aufwand wieder beträchtlich war: allein für zwei mir nicht digital vorliegende Tunes reiste SBS-Kommentator An-Dre (der Mann hat Dreadlocks bis zum Arsch) mit Platten unterm Arm von Berlin nach Köln zu Rudeboy K-Nut, um knisterndes Vinyl in Bytes und Bits zu transformieren. Per Datenleitung ging das dann ins Schwabenland um an der richtigen Stelle in den richtigen Mix gepackt zu werden – denn diesmal wird richtig geklotzt: wir vier Soundclasher (R-man, K-Nut, Chrispop und Whirly) liefern nicht nur den einen üblichen 20-Minuten-Mix ab, sondern jeweils gleich zwei, um die anstehende Doppel-CD richtig voll zu machen.
Alles natürlich „inna spoonful style“: es muss rocken und dreckig klingen, scheppern und grooven. Also nix mit Lovers-Gesülze, Bob Marley-Friedens-Hymnen und religiösem Fundamentalismus. Chrispop zaubert gerade das Cover (viel versprechende Resultate könnt ihr schon sehen), die unbearbeiteten Tunes liegen in R-Mans weserbergländischer Black Ark-Studio-Filiale. Endgültiges verkünden wir erst bei Fertigstellung, einstweilen nur ein paar in die Runde geworfene und hoffentlich viel versprechende Nummern, die bald gehört werden wollen.
R-Man kündigt je ein eher Rocksteady-lastiges Set (u.a. mit Alton Ellis und Paragons) und eine Funk- und Uptempo-Variante (Jackie Mittoo & The Soul Brothers, Shark Wilson & The Basement Heaters) an. Chrispop tendiert zum Ska und hat garantiert nur Sachen im Programm, die deutlich älter sind als er selbst (The Uniques, Roland Alphonso, Dennis Alcapone, G. G. Grossett), bei mir treffen Hits (Max Romeo, The Upsetters) auf Raritäten (Nora Dean, Queen Tiny & The Aggrovators). Und K-Nut stapelte vorab tief („hab nur ein paar Soul Jazz-Compis…“), lieferte aber wieder die besten Nummern ab (u.a. Phylis Dillon, Don Drummond, Sound Dimension, Keith Hudson).
Im Blog war es zuletzt ein wenig ruhiger, fast wären wir ja sogar von Leseratten gekapert worden. Dafür wird hinter den Kulissen schon wieder heftig in Sachen Musik gewirbelt: das angedrohte Spoonful-Reggae-Projekt ist so gut wie fertig geköchelt. Und es hat Spaß gemacht, die beschaulichen Feiertage mit Reggae, Ska und Rocksteady zu befeuern.
Die Idee dafür entstand im Dezember beim shake baby shake-Jubiläum, als halb Beverungen mit Plakaten gepflastert war, die ein einäugiger Drucker mit „Skake“ statt „Shake“ Baby Shake verziert hat. Da war der Gedankensprung zu Ska und Skanking naheliegend: die spoonfultauglich jamaikanische Offbeat-Variante musste her.
Wobei der logistische Aufwand wieder beträchtlich war: allein für zwei mir nicht digital vorliegende Tunes reiste SBS-Kommentator An-Dre (der Mann hat Dreadlocks bis zum Arsch) mit Platten unterm Arm von Berlin nach Köln zu Rudeboy K-Nut, um knisterndes Vinyl in Bytes und Bits zu transformieren. Per Datenleitung ging das dann ins Schwabenland um an der richtigen Stelle in den richtigen Mix gepackt zu werden – denn diesmal wird richtig geklotzt: wir vier Soundclasher (R-man, K-Nut, Chrispop und Whirly) liefern nicht nur den einen üblichen 20-Minuten-Mix ab, sondern jeweils gleich zwei, um die anstehende Doppel-CD richtig voll zu machen.
Alles natürlich „inna spoonful style“: es muss rocken und dreckig klingen, scheppern und grooven. Also nix mit Lovers-Gesülze, Bob Marley-Friedens-Hymnen und religiösem Fundamentalismus. Chrispop zaubert gerade das Cover (viel versprechende Resultate könnt ihr schon sehen), die unbearbeiteten Tunes liegen in R-Mans weserbergländischer Black Ark-Studio-Filiale. Endgültiges verkünden wir erst bei Fertigstellung, einstweilen nur ein paar in die Runde geworfene und hoffentlich viel versprechende Nummern, die bald gehört werden wollen.
R-Man kündigt je ein eher Rocksteady-lastiges Set (u.a. mit Alton Ellis und Paragons) und eine Funk- und Uptempo-Variante (Jackie Mittoo & The Soul Brothers, Shark Wilson & The Basement Heaters) an. Chrispop tendiert zum Ska und hat garantiert nur Sachen im Programm, die deutlich älter sind als er selbst (The Uniques, Roland Alphonso, Dennis Alcapone, G. G. Grossett), bei mir treffen Hits (Max Romeo, The Upsetters) auf Raritäten (Nora Dean, Queen Tiny & The Aggrovators). Und K-Nut stapelte vorab tief („hab nur ein paar Soul Jazz-Compis…“), lieferte aber wieder die besten Nummern ab (u.a. Phylis Dillon, Don Drummond, Sound Dimension, Keith Hudson).
Skank Baby Skank hilft gegen Schnupfen, Zahnweh und Liebeskummer und kommt bald. (Whirlyjoe)
Freitag, 11. Januar 2008
Spoonful Update
Liebe Freunde, der eine oder andere wartet schon auf die neuen Volumen, die ich neulich noch großspurig als “in Kürze fertig” angekündigt hatte. Wegen der Zahngeschichte und anderen Dingen, die sich das Leben hat für mich einfallen lassen, werde ich aus der Spoonful-Sache erstmal das Tempo rausnehmen. Das heißt natürlich nicht, dass es nicht weitergeht. Ganz im Gegentum! Ich denke, gegen Anfang Februar können wir zumindest einen Teil der neuen Discs auf die Massive loslassen. Hier noch mal die einzelnen im Schnelldurchlauf:
Spoonful – #11/We Got More Soul
Spoonful – #12/Bring It On Down
Liebe Freunde, der eine oder andere wartet schon auf die neuen Volumen, die ich neulich noch großspurig als “in Kürze fertig” angekündigt hatte. Wegen der Zahngeschichte und anderen Dingen, die sich das Leben hat für mich einfallen lassen, werde ich aus der Spoonful-Sache erstmal das Tempo rausnehmen. Das heißt natürlich nicht, dass es nicht weitergeht. Ganz im Gegentum! Ich denke, gegen Anfang Februar können wir zumindest einen Teil der neuen Discs auf die Massive loslassen. Hier noch mal die einzelnen im Schnelldurchlauf:
Spoonful – #11/We Got More Soul
Ist fertig kompiliert und nach einigen Umstellungen nun auch in einem guten Flow. Jeweils 20 Minuten von Heino (Barrence Whitfield, Bluesbreakers, Jim Gilstrap etc.), Bluetwang (T-Bone Walker, Charles Sheffield, Rolling Stones etc.) und R-man (Dyke & The Blazers, Junior Wells, Isley Brothers etc.). Mit Black Caesar (Eingeweihten vom 1. shake baby shake DJ-Contest bekannt) stieß ein weiterer Spoonful-Novize zur Truppe. Er hat reichlich uptempo Futter am Start und folglich sind seine Beiträge größtenteils am Ende der CD zu finden. Es müssen nur noch Linernotes und ein Cover her.
Spoonful – #12/Bring It On Down
Spoonful-Erfinder Patrick McCarthy hatte ja anlässlich des 2. shake baby shake Geburtstags drei Mix-CDs mitgebracht, die er extra für diesen Event zusammengestellt hatte. Daraus habe ich jetzt 80 Minuten zusammen gestellt, die den Begriff Spoonful dann doch neu definieren (Whirlyjoe, übernehmen Sie!). Im Augenblick befinden sich die wav-Files in den Händen von Fruity Mulati, der sie klangtechnisch etwas aufpeppen soll, da der Großteil der Tracks mit britischer Technik von Vinyl gezogen wurde. Mal sehen, wie lange Meister Mulati dafür braucht und mal sehen, ob er der Sache mehr Sorgfalt angedeihen lässt als dem Stones Vinyl-Ripp…
Spoonful - #13/Move On Up/The Hits
Spoonful - #13/Move On Up/The Hits
Was passiert bei der ersten offiziellen Spoonful-Party wenn der Laden voll ist, aber keiner tanzt? Dann wird Spoonful #13 aus dem Koffer gezaubert und die Hits aufgelegt. Mittlerweile haben wir da eine stolze Liste zusammen und ich würde sagen, wir machen erst Schluß, wenn die zwei CDs randvoll sind. Da die Sammlung der Tracks allerdings eine reine Fleißarbeit ist, die Zeit, Tatkraft und eine gut sortierte (mit Betonung auf sortiert) Plattensammlung benötigt, bin ich dafür der falsche Mann. Ich habe nämlich von diesen Tugenden nichts. Also Freiwillige vor bitte.
Spoonful – #14/Love Have Mercy
Oh ja, have mercy ist der passende Titel für dieses kleine Heftigtum, das ich aus drei 90(!)-Minuten CDs kompiliert habe. Aus satten 95 Tunes habe ich knapp 30 echte Stomper versammelt, die eine wenig ausgeleuchtete Spoonful Ecke im Hochglanz erstrahlen lassen. Kein Funk, kaum R&B, dafür jede Menge treibenden Garage-Punk, teilweise raues, trashiges Zeug, durchweg Tunes für den Dancefloor. Mit dem Urheber habe ich mich geeinigt, dass er ab sofort unter dem Pseudonym Mad Daddy firmiert.
Spoonful – #15/As Long As I Have You
Spoonful – #15/As Long As I Have You
Das Ding kommt erstmal in die Warteschleife. Zwar sind die Compilanten und auch ein Großteil der Tracks am Start, aber mir fehlt die Zeit zur echten Sichtung. Deshalb habe ich mich entschlossen, erstmal was abzuschließen und nicht 6 Teile gleichzeitig zu bearbeiten. In the meantime kam noch eine 12-Track CD von einem unserer Kommentatoren (m.o.d.), unter denen sich sogar ein Spoonful-kompatibler Grateful Dead Song befand. Man glaubt es kaum.
Spoonful - #16/Skank Baby Skank/Reggae Inna Spoonful Style
Spoonful - #16/Skank Baby Skank/Reggae Inna Spoonful Style
Je zwei 20-Minuten Sets von Whirlyjoe, K-Nut und R-man stehen. Chrispop wird in naher Zukunft nachziehen, ein erstklassiges Cover hat er schon gestaltet. Mehr dazu in der morgigen Extra-Post von Whirlyjoe.
Denke die Entschleunigung wird zu verkraften sein, es gibt ja 10 Volumen, die man in der Zwischenzeit noch einmal komplett durchhören kann. (R-man)
Donnerstag, 10. Januar 2008
Michael J. Sheehy & The Hired Mourners
Ab heute auf Tour!
Michael J. Sheehy und sein Bruder Patrick, die Spoonful Erfinder, sind mit ihrer Band The Hired Mourners ab heute auf Tour. Es erwartet euch eine ganz besondere Show mit Soul-Folk-Gospel-Blues der Extraklasse, aufgeführt von einer 6-köpfigen Band. Im Vorprogramm spielt die Mary Epworth Band und in einigen Venues wird man Michael, Patrick und einige andere Bandmitglieder nachher auch hinter den Decks sehen - celebrating the Spoonful Vibe.
Das Video zu Bloody Nose unbedingt bis zum Ende sehen! Ich habe 10 x versucht das von youtube auf diesen Blog zu posten, musste aber irgendwann aufgeben.
10/01 HAMBURG – Knust
11/01 HANNOVER – Café Glocksee
12/01 HALLE – Objekt 5
13/01 BERLIN – Café Zapata (Tacheles)
15/01 FRANKFURT – Brotfabrik
16/01 BIELEFELD – Forum (mit Naked Lunch)
17/01 BONN – Harmonie
Ab heute auf Tour!
Michael J. Sheehy und sein Bruder Patrick, die Spoonful Erfinder, sind mit ihrer Band The Hired Mourners ab heute auf Tour. Es erwartet euch eine ganz besondere Show mit Soul-Folk-Gospel-Blues der Extraklasse, aufgeführt von einer 6-köpfigen Band. Im Vorprogramm spielt die Mary Epworth Band und in einigen Venues wird man Michael, Patrick und einige andere Bandmitglieder nachher auch hinter den Decks sehen - celebrating the Spoonful Vibe.
Das Video zu Bloody Nose unbedingt bis zum Ende sehen! Ich habe 10 x versucht das von youtube auf diesen Blog zu posten, musste aber irgendwann aufgeben.
10/01 HAMBURG – Knust
11/01 HANNOVER – Café Glocksee
12/01 HALLE – Objekt 5
13/01 BERLIN – Café Zapata (Tacheles)
15/01 FRANKFURT – Brotfabrik
16/01 BIELEFELD – Forum (mit Naked Lunch)
17/01 BONN – Harmonie
Mittwoch, 9. Januar 2008
Dancefloor-
Macca?
Good Lord. Während der jüngsten shake baby shake-Beatles-Kontroverse habe ich mich leichtfertig dazu hinreißen lassen, mal ein paar floortaugliche Wings-Kracher aufzulisten. Dabei habe ich doch zu Maccas Solo-Schaffen gar keinen besonderen Bezug, hielt und halte ich ihn doch so ziemlich für den lahmsten Pilzkopf. Habe dann aber doch drei LPs zum Thema im Schrank gefunden: zuerst sein Solodebüt McCartney, 1970 noch auf Apple erschienen. Insgesamt ein schönes, laidback-folky Hippie-Opus, das in diesem Blog allerdings nichts zu suchen hat.
Dann Band On The Run von 1973: die erste Hälfe des Titelsongs finde ich ja grandios, vor allem diesen legendären Sirenen-Synthie, dazu die sehr lässige Gitarre von Denny Laine. Aber dann kommt dieser orchestrale Operetten-Part, scheußlich. Der Rest des Albums ist eher lau und definitiv nicht tanzbar. Habe ich allein wegen der kleinen Ballade „Bluebird“ behalten, eine zarte Preziose zu sanft pluckerndem Beat, ein wunderbar einfacher und eingängiger Song, wie ihn vielleicht nur McCartney hinkriegt.
Jetzt aber zu Wings At The Speed Of Sound von 1976 – mein Hoffnungsträger! Zwar auch ein insgesamt recht fader Longplayer, aber eben doch mit zwei Hits gesegnet: zum einen „Let Em In“, das sich aber leider als zwar hübscher aber doch auch sehr träger Popsong erweist, auf den kein Mensch tanzen kann. Aber vielleicht kennt ja jemand die beschwingte Cover-Version von Justus Koehncke? Königlich sag ich euch…
Aber jetzt: „Silly Love Songs“ – allein dieser Basslauf! Und auch sonst ein nahezu perfekter Popsong, dem mit Bläsern (etwas) Seele eingehaucht wurde, dazu edle Disco-Streicher und Päule singt dauern „I Love You“. Doch, das hat was, ist bei aller Leichtgewichtigkeit sogar ein (ganz kleines) bisschen funky und auch schnell genug zum Tanzen. Also es geht doch: selbst die Wings kann man als DJ im richtigen Moment droppen, auch eine Erkenntnis. Ähnlich gut ist übrigens auch Shirley Basseys „Silly Love Songs“-Version, die damit einen späten Hit landen konnte.
Würde mich jetzt aber doch interessieren, ob es da draußen vielleicht echte Kenner des McCartney/Wings-Oeuvres gibt. Nur Mut und in den Comments ein paar Tipps loslassen, in diesem Blog muss einem doch nichts peinlich sein…. (Whirlyjoe)
Macca?
Good Lord. Während der jüngsten shake baby shake-Beatles-Kontroverse habe ich mich leichtfertig dazu hinreißen lassen, mal ein paar floortaugliche Wings-Kracher aufzulisten. Dabei habe ich doch zu Maccas Solo-Schaffen gar keinen besonderen Bezug, hielt und halte ich ihn doch so ziemlich für den lahmsten Pilzkopf. Habe dann aber doch drei LPs zum Thema im Schrank gefunden: zuerst sein Solodebüt McCartney, 1970 noch auf Apple erschienen. Insgesamt ein schönes, laidback-folky Hippie-Opus, das in diesem Blog allerdings nichts zu suchen hat.
Dann Band On The Run von 1973: die erste Hälfe des Titelsongs finde ich ja grandios, vor allem diesen legendären Sirenen-Synthie, dazu die sehr lässige Gitarre von Denny Laine. Aber dann kommt dieser orchestrale Operetten-Part, scheußlich. Der Rest des Albums ist eher lau und definitiv nicht tanzbar. Habe ich allein wegen der kleinen Ballade „Bluebird“ behalten, eine zarte Preziose zu sanft pluckerndem Beat, ein wunderbar einfacher und eingängiger Song, wie ihn vielleicht nur McCartney hinkriegt.
Jetzt aber zu Wings At The Speed Of Sound von 1976 – mein Hoffnungsträger! Zwar auch ein insgesamt recht fader Longplayer, aber eben doch mit zwei Hits gesegnet: zum einen „Let Em In“, das sich aber leider als zwar hübscher aber doch auch sehr träger Popsong erweist, auf den kein Mensch tanzen kann. Aber vielleicht kennt ja jemand die beschwingte Cover-Version von Justus Koehncke? Königlich sag ich euch…
Aber jetzt: „Silly Love Songs“ – allein dieser Basslauf! Und auch sonst ein nahezu perfekter Popsong, dem mit Bläsern (etwas) Seele eingehaucht wurde, dazu edle Disco-Streicher und Päule singt dauern „I Love You“. Doch, das hat was, ist bei aller Leichtgewichtigkeit sogar ein (ganz kleines) bisschen funky und auch schnell genug zum Tanzen. Also es geht doch: selbst die Wings kann man als DJ im richtigen Moment droppen, auch eine Erkenntnis. Ähnlich gut ist übrigens auch Shirley Basseys „Silly Love Songs“-Version, die damit einen späten Hit landen konnte.
Würde mich jetzt aber doch interessieren, ob es da draußen vielleicht echte Kenner des McCartney/Wings-Oeuvres gibt. Nur Mut und in den Comments ein paar Tipps loslassen, in diesem Blog muss einem doch nichts peinlich sein…. (Whirlyjoe)
Dienstag, 8. Januar 2008
Das große Compi
Sterben
Keb Darge
Neulich schrob ich mal darüber, wie meine Lieblings-Compilations so langsam vom Erdboden verschwinden. Teils weil die Lizenzen ausgelaufen sind, aber auch, weil die jeweiligen Labels in die ewigen Jagdgründe eingegangen sind.
Die 3-teilige Deep Funk Serie von Meister Keb Darge gehört dazu. Wie gesagt, ich bin nicht dafür, ganze Alben im Netz zu verbreiten. Aber ich gehe mal davon aus, dass diese hier (Vol. 1) nicht wieder aufgelegt wird und im Prinzip in Zukunft nur als hochpreisiges Spekulationsobjekt gehandelt wird.
Hier noch ein kleines All Music Guide Review:
Scottish DJ and record collector Keb Darge is perhaps the biggest name on the U.K.'s deep funk scene, respected for his encyclopedic knowledge of rare funk 45s and his impeccable taste as a compiler. Originally released as a double-vinyl set in 1997, Keb Darge's Legendary Deep Funk, Vol. 1 is the compilation that first established that reputation, and it still stands as a landmark collection in the rediscovery of deep funk. No longer was it the exclusive domain of obsessive collectors paying triple-digit prices for obscure records, or club patrons who knew where to hear their favorite DJs spin jealously guarded tunes in a live setting. Legendary Deep Funk, Vol. 1 certainly wasn't the first such compilation, but it was probably the highest-profile up to that point; it also benefited from Darge's taste for the harder, heavier end of the spectrum, which gives it a fairly unified sound and a crackling energy throughout -- much like a smartly paced DJ set. There's a good mix of vocal and instrumental cuts, all falling in between two and four minutes and grouped in five-tune blocks (corresponding to the LP sides) that alternate between the '60s and '70s. Funky 16 Corners fans will recognize Ernie & the Topnotes Inc.'s terrific "Dap Walk," but most of these tracks are hard to find anywhere else, especially on the original vinyl. Highlights include Cross Bronx Expressway's eponymous single, two sides by Family of Eve, Ray Frazier's righteous "I Who Have Nothing," and "The (Rockin') Courtroom" by the superbly named Judge Suds & the Soul Detergents. If you discovered the joys of deep funk via The Funky 16 Corners and wonder where to go next, pretty much anything with Darge's name on it is worthwhile, but the Legendary Deep Funk series is his finest achievement to date. ~ Steve Huey, All Music Guide
DF1
Sterben
Keb Darge
Neulich schrob ich mal darüber, wie meine Lieblings-Compilations so langsam vom Erdboden verschwinden. Teils weil die Lizenzen ausgelaufen sind, aber auch, weil die jeweiligen Labels in die ewigen Jagdgründe eingegangen sind.
Die 3-teilige Deep Funk Serie von Meister Keb Darge gehört dazu. Wie gesagt, ich bin nicht dafür, ganze Alben im Netz zu verbreiten. Aber ich gehe mal davon aus, dass diese hier (Vol. 1) nicht wieder aufgelegt wird und im Prinzip in Zukunft nur als hochpreisiges Spekulationsobjekt gehandelt wird.
Hier noch ein kleines All Music Guide Review:
Scottish DJ and record collector Keb Darge is perhaps the biggest name on the U.K.'s deep funk scene, respected for his encyclopedic knowledge of rare funk 45s and his impeccable taste as a compiler. Originally released as a double-vinyl set in 1997, Keb Darge's Legendary Deep Funk, Vol. 1 is the compilation that first established that reputation, and it still stands as a landmark collection in the rediscovery of deep funk. No longer was it the exclusive domain of obsessive collectors paying triple-digit prices for obscure records, or club patrons who knew where to hear their favorite DJs spin jealously guarded tunes in a live setting. Legendary Deep Funk, Vol. 1 certainly wasn't the first such compilation, but it was probably the highest-profile up to that point; it also benefited from Darge's taste for the harder, heavier end of the spectrum, which gives it a fairly unified sound and a crackling energy throughout -- much like a smartly paced DJ set. There's a good mix of vocal and instrumental cuts, all falling in between two and four minutes and grouped in five-tune blocks (corresponding to the LP sides) that alternate between the '60s and '70s. Funky 16 Corners fans will recognize Ernie & the Topnotes Inc.'s terrific "Dap Walk," but most of these tracks are hard to find anywhere else, especially on the original vinyl. Highlights include Cross Bronx Expressway's eponymous single, two sides by Family of Eve, Ray Frazier's righteous "I Who Have Nothing," and "The (Rockin') Courtroom" by the superbly named Judge Suds & the Soul Detergents. If you discovered the joys of deep funk via The Funky 16 Corners and wonder where to go next, pretty much anything with Darge's name on it is worthwhile, but the Legendary Deep Funk series is his finest achievement to date. ~ Steve Huey, All Music Guide
DF1
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