Montag, 21. Mai 2012


Dojo Cuts feat. Roxie Ray – Take From Me

Drei Jahre nach dem auch schon sehr guten Debütalbum der Australier nun das Meisterstück.
Die Band aus Sydney ist die Speerspitze des australischen Retro-Soul/Funk-Movements und macht hier einfach alles richtig. Die Landsleute von Bamboos über Kylie Auldist bis zu Deep Street Soul und Randa & The Soul Kingdom sind ja alle sehr gut, aber dieses Album klingt eben auch ein gutes Stück nach New York, genauer: nach Daptone. Denn am Album waren die Daptone-Dons Gabriel Roth, Neil Sugarman und Homer Steinweiss beteiligt, und das hört man mehr als deutlich.

Hier klingt alles so wunderbar deep und transparent wie bei Sharon Jones, Charles Bradley oder der Menahan Street Band, und auch Vokalistin Roxie Ray kann da mithalten, denn sie singt exakt so, wie ihr Name verheißt. Der Sound ist warm und organisch, der Vibe überwiegend laidback - man kann aber auch richtig funky wie beim Marva Whitney-Cover „What Do I Have To Do“.
Die Bläser sind weniger fett als sehr pointiert eingesetzt, ebenso die butterweich hingetupfte Orgel. Das allerbeste ist aber die Gitarre, ein Traum von subtiler Effizienz und elegantestem Flow. Die Songs sind überwiegend Mid- bis Downtempo, je langsamer desto besser, sage ich ganz entgegen meinen sonstigen Hörgewohnheiten. Gecovert wird übrigens auch „I’d Rather Go Blind“ von Etta James. Für mich das beste Soul-Album seit Charles Bradleys Meisterwerk vom letzten Jahr.

(Whirlyjoe)

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