Sonntag, 22. Februar 2009
Abt.: Topfrisch
Boozoo Bajou
Grains
Spätestens seit Flo von Boozoo Bajou mal in meinem Garten als DJ tätig war, gehört die Band aus dem Frankenland zu meinen Lieblingen. Das Satta Album und die grandiose Juke Joint Compilation gehörten aber schon zu meinen Favoriten, Dust My Broom und Juke Joint II. verfestigten den hohen Stellenwert des Duos noch.
Und nun Grains, das neue Album. Der beinharte Boozoo Bajou Freund wird bei Grains erstmal auf die Probe gestellt, die Erwartungshaltung sozusagen pulverisiert. Krispe Beats können sie noch immer, aber tanzen kann man dazu nicht mehr. Das wohltuend erdige und die Auswahl der hochkarätigen Gastsänger (Willie Hutch, Joe Dukie, Tony Joe White, Ben Weaver etc.) des letzten Albums sind auf der Strecke geblieben. Aber zumindest die verkifften Beats des Satta-Debüts findet man in Instrumentals wie Kinder Ohne Strom, Fuersattel oder Tonschraube wieder.
Ein Westcoast-Album wollten sie machen, hörte man parallel zur Promo-Aussendung. Man sei auf dem Green Man Festival gewesen, hätte an jeder Menge aktueller Singer/Songwriter Gefallen gefunden und vor allem die Laurel Canyon Szene der frühen 70er um Joni Mitchell, Neil Young, Jackson Browne und all die anderen wieder entdeckt.
Und so rollt es dahin, dieses dritte Album der beiden Männer aus dem Süden der Republik. Und wenn man das Dust My Broom Album erstmal ausgeblendet hat, dann kriecht es so langsam rein in all die Stellen im Körper, die für Wohlgefühl zuständig sind. Das fließt sanft, der Laurel Canyon Vibe ist nur am Rande und mit viel Wohlwollen spürbar, die Gastsänger sind eher unbekannte Leute aus dem Folk-Umfeld, darunter eine frische britische Chanteuse mit dem Namen Rumer.
Im Prinzip ist Grains eine Downbeat-Revival Platte, die mich an vieles erinnert, was ich aus dem Umfeld immer mal wieder auflege. Dazu etwas Folk, etwas Jazz, die gewohnt relaxten Grooves und (scheinbar) viele Handgespielte Instrumente. Nicht das was ich erwartet hätte, aber rundum gelungen. (R-man)
grains
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1 Kommentar:
...mir ging's ähnlich: sehr überrascht, aber dann begeistert.
Aber noch entspannter geht's eigentlich nicht mehr!
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