T-99
Vagabonds
Dieses holländische Trio hat mich schon vor zwei Jahren mit dem Vorgänger Cherry Stone Park restlos überzeugt. Die Jungs spielen dreckigen Retro-Style Rock’n’Roll zwischen Desert, Swamp und Rockabilly und würden auch auf Stag-O-Lee eine gute Figur abgeben. Die Einflüsse sind dieselben wie zuletzt: Tom Waits, Tav Falco, Link Wray, R.L. Burnside, Cramps – alles fest im Blues fundiert, dazu gibt es diesmal sogar eine Cajun-Swamp-Nummer mit französischem Gesang. Sehr edel sind auch die balladesken Momenten, bei denen gerne ein Hauch von Chris Isaak- und Ry Cooder-Twang-Kitsch im Raum steht. Nein, diese Burschen klingen nicht nach Amsterdam, sondern nach tiefstem Louisiana oder New Orleans im Mardi Gras-Fieber. „She’s Still Around“ gemahnt sogar an Tom Waits, imaginär begleitet von Patrick McCarthys coolem Banjo. Uptempo-Rumpler und trunkene Balladen halten sich ungefähr die Waage, und man hört „Vagabonds“ an, dass dies der vierte Longplayer in etlichen Jahren Bandgeschichte ist: T-99 haben ihre musikalische Nische gefunden. Der Gesang ist angemessen schräg und blechern, aber nicht kaputt, der Upright Bass hält das Ganze auf majestätische Weise zusammen und die Gitarren präsentieren die coolsten Sounds der 50er und 60er. Mit so was rockt man heute wieder die coolsten Clubs. (Whirlyjoe)
Hingehen: 26/02 White Trash, Berlin (DE); 27/02 Atomino, Chemnitz (DE); 28/02 Kantine, Augsburg (DE); 01/03 Zwölfzehn, Stuttgart (DE)
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