Soul-Girl of the Week:
Carla Thomas
So langsam scheint das hier ja tatsächlich eine regelmäßige shake baby shake-Rubrik zu sein, kann sich gerne auch mal jemand anderes beteiligen.
Aktuelles Seelenmädchen ist jedenfalls Carla Thomas (Rufus’ seine Tochter), deren allererstes Album Gee Whiz (so hieß auch der Single-Hit) ich gerade wiedergehört habe. Von ihr selbst 1951 geschrieben – da war sie gerade mal 16, erschienen 1961 – entsprechend klingen die Nummern dann auch: zwischen R&B und Teenage-Pop, zuckrig und mit Streichern veredelt, also noch nicht das Gelbe vom Ei.
Ihr Weg zur 'Queen of Memphis Soul' war dennoch vorgezeichnet und lässt sich anhand der bewährten Platinum Collection aus dem Hause Rhino mit 20 Songperlen aus den Jahren 1961-69 gewohnt kompetent und preisgünstig nachvollziehen.
Mein Lieblingssong B-A-B-Y stammt von ihrem zweiten Album Carla, das erst sechs Jahre nach dem Debüt auf Stax erschienen ist. Vom bewährten Duo Porter/Hayes geschrieben und getextet, verbindet es das Beste von Motown und Stax.
Gibt es übrigens auch als ganz feines Cover von der noch sehr jungen Rachel Sweet (1978 auf Stiff Records). (Whirlyjoe)
Dienstag, 30. September 2008
Soul-Girl of the Week:
Carla Thomas
So langsam scheint das hier ja tatsächlich eine regelmäßige shake baby shake-Rubrik zu sein, kann sich gerne auch mal jemand anderes beteiligen.
Aktuelles Seelenmädchen ist jedenfalls Carla Thomas (Rufus’ seine Tochter), deren allererstes Album Gee Whiz (so hieß auch der Single-Hit) ich gerade wiedergehört habe. Von ihr selbst 1951 geschrieben – da war sie gerade mal 16, erschienen 1961 – entsprechend klingen die Nummern dann auch: zwischen R&B und Teenage-Pop, zuckrig und mit Streichern veredelt, also noch nicht das Gelbe vom Ei.
Ihr Weg zur 'Queen of Memphis Soul' war dennoch vorgezeichnet und lässt sich anhand der bewährten Platinum Collection aus dem Hause Rhino mit 20 Songperlen aus den Jahren 1961-69 gewohnt kompetent und preisgünstig nachvollziehen.
Mein Lieblingssong B-A-B-Y stammt von ihrem zweiten Album Carla, das erst sechs Jahre nach dem Debüt auf Stax erschienen ist. Vom bewährten Duo Porter/Hayes geschrieben und getextet, verbindet es das Beste von Motown und Stax.
Gibt es übrigens auch als ganz feines Cover von der noch sehr jungen Rachel Sweet (1978 auf Stiff Records). (Whirlyjoe)
Montag, 29. September 2008
Abt.: Brandneu
Thievery Corporation
Sonntag, 28. September 2008
Huxori!
Was sich eigentlich anhört wie "Die Sau ist tot" auf finnisch ist der Name für eine Art Stadtfest in unserer Kreisstadt Höxter, das traditionell am letzten September Wochenende stattfindet. Dazu gehört auch immer ein großer Flohmarkt, räumlich unterteilt in Kinderflohmarkt und Profi-Dealer. Wie immer habe ich im Kinderteil angefangen, immer in der Hoffnung, daß ein Sprößling seinem Daddy die komplette Stax-45er Sammlung abschwatzen konnte. Aber da ging ausser Tonnen an Barbie-Puppen und diversen Bobbycars nichts, ausser den Egerländern und absolutem New Wave Schrott (Paul Hardcastle - 19 in jeder Kiste) war nichts abzustauben.
Das erste Aufflackern von einem Treffer war eine Toots & The Maytals Maxi mit einer Liveversion von I Can See Clearly Now. "Aaah, da kommt ein Fachmann! Schauen sie doch mal durch!" Dann versuchte mir der Dämlack zu erklären (nachdem er mich direkt mit "Fachmann" angesprochen hat! Eigentlich muß er mich doch für einen Idioten gehalten haben...) , daß es sich um ein altes Ray Charles Stück handeln würde... und begann es mir vorzusingen. "Nee, daß ist von Johnny Nash!" - erwiederte ich. "Is' Reggae", sagte er darauf. "Ach!", sagte ich. "Mann, bist du unangenehm", dachte ich. Für 3 Euro ließ der Fachmann das Ding aber stehen.
Im Dealerpart des F-markts angekommen, zog ich aus dem Stapel einer netten alten Dame (privat unter die Dealer gemischt) für je 1 Euro gut erhaltene LP-Exemplare von ZZ Top - El Loco und The Supremes - I Hear A Symphony (auf Motown). Inzwischen recht frustriert wühlte ich mich anschließend durch 4 Kisten mit geschätzten je hundert 7"-Singles und sicherte mir für je 50 Cent Fleetwood Mac (Albatross/Need Your Love So Bad), B.T.O. (Flat Broke Love), Cockney Rebel (Make Me Smile) und Hotel California von den fucking Eagles (Warum? Keine Ahnung. Irgendwas muß man ja kaufen).
Samstag, 27. September 2008
Stag-O-Lee Update
Freitag, 26. September 2008
Ronnie Prophet Vs.
The Fab Four
Bei einer kleinen Netzstöberung gestern abend bin ich über einen gewissen Ronnie Prophet gestolpert, dessen Version von Eleanor Rigby ich euch nicht vorenthalten will. Ich kann mich noch erinnern, daß mir das Original vor Jahrzehnten mal gefallen hat, aber irgendwann habe ich kein Beatles Stück länger als 30 Sekunden ertragen. Dafür hat es die erhabene Version von Ray Charles immerhin mal auf einem Spoonful Volumen gelandet.
Im Arrangement hat sich Herr Prophet, ein kanadischer Country-Sänger und berühmter Square Dance MC (!?!), einige Freiheiten erlaubt. Wenn er ab 2:05 beginnt mit sich selbst zu singen, ganz groß. (R-man)
Donnerstag, 25. September 2008
Have You Ever Been
Mittwoch, 24. September 2008
Motel California
David Crosby
Montag, 22. September 2008
Soul-Boy of the Week:
Bobby Womack
Kürzlich habe ich mal wieder die fette Bobby Womack-Box “The Collection” aus dem Archiv gezogen, die seine zwölf maßgeblichen Alben featuret, die zwischen 1968 und 1976 erschienen sind – unverzichtbares Material, da wird mir hoffentlich niemand widersprechen. Und schon das Wiederhören seines ersten Studioalbums Fly Me To The Moon von 68 lässt mich ohne zu zögern das Prädikat Soulboy der Woche vergeben.
Bobby Womack spielte einst Gitarre für Wilson Pickett, Sly Stone und Sam Cooke (dessen Witwe er drei Monate nach Sams Tod 1964 heiratete), gehörte zur festen Studio-Crew von Chips Momans American Recording Studio in Memphis, sang mit seinen Brüdern bei den Valentinos und startete schließlich eine leider nie richtig erfolgreiche Solokarriere als Sänger mit einer richtig rohen, kehligen und besonders beseelten Stimme, die meines Erachtens an roher Kraft nur noch vom Godfather J.B. übertroffen wird.
Fly Me To The Moon überzeugt mit coolen Cover-Versionen von Standards wie dem Titelsong oder “Moonlight In Vermont”, aber auch kraftvollen Eigenkompositionen wie „I’m A Midnight Mover“, das er einst zusammen mit Wilson Pickett geschrieben hat. Der Gesang lässt deutlich den Einfluss seines Mentors Sam Cooke erkennen, die Gitarrenarbeit ist eher unauffällig, durchaus aber etwas für Genießer. Raw Soul ist hier das Stichwort, von Chips Moman (der von Stax über Dusty Springfield bis Elvis schon viele Helden betreut hat) kongenial produziert.
Und dann findet sich hier auch noch dieser wunderbare kleine Song, der einen Platz in meinen Alltime Top-10 sicher hat….
Das Album gibt es als Doppelpack mit dem 69er-Nachfolger „My Prescription“ für wenig Geld hier. (Whirlyjoe)
Sonntag, 21. September 2008
Bang Bang
Axel und ich haben letzte Nacht auf einer Hochzeit aufgelegt. Seltsamerweise wollte um 4 Uhr morgens zu PiL - This Is Not A Love Song keiner tanzen... (R-man)
Samstag, 20. September 2008
10-Inch Madness:
Rickie Lee Jones
Freitag, 19. September 2008
Norman Whitfield R.I.P.
Gerade zwei Episoden der Whitfield Files habe ich in den letzten Monaten geschafft und jetzt ist er tot: Norman Whitfield starb vorgestern an den Folgen seines Diabetes-Leidens mit 65. Ein weiterer maßgeblicher Protagonist der Black Music wird uns fehlen, auch wenn seine aktiven Jahre als Komponist, Produzent und großer Zampano schon weit zurückliegen.
Seinen Aufstieg vom eher konventionellen Motown-Komponisten zum allmächtigen Studio-Gott, der wechselnde Interpreten mit Songmaterial und gewaltigem Sounddesign der Marke Psychedelic Soul versorgte, ist jetzt mehr denn je Geschichte. Es bleiben so mächtige Meilensteine wie Marvins „I Heard It Through The Grapevine“, das er als junger Bursche geschrieben hat, aber auch „Papa Was A Rolling Stone“ – ein gewaltiger Trip, zu dem die Temptations letztlich nur ein paar Gesangslinien beigetragen haben. Rose Royce, Rare Earth, Undisputed Truth, Edwin Starr, Gladys Knight sind nur einige Stationen (Marionetten) seiner Produktionskunst, die bis heute definitiv unerreicht bleibt.
Donnerstag, 18. September 2008
Generic 7"-Sleeves
Das generic record sleeve ist ja eine Kunstform an sich und wenn man früher keine Picture-Sleeves machte, steckte man die 45 in das Firmensleeve. Welches man natürlich vorher mit dem Firmenlogo und schickem Zeitgeist Artwork versehen hatte. Heutzutage gibt es ja für alles eine Webseite und die eine oder andere werde ich hier mal vorstellen. Dort durchzublättern macht mir fast ebenso viel Freude wie z.B. mein Blue Note Coverbuch, welches ich 2-3 mal pro Jahr aus dem Regal nehme.
Sehr inspirierend das ganze und der liebe Chrispop war gestern schon einmal für das neue Stag-O-Lee Label tätig. Das Ergebnis oben kann direkt in Serie gehen.
Und wenn sie mal hier schauen wollen! Record Envelope! The little library of factory sleeves! (R-man)
Mittwoch, 17. September 2008
Looking for....
Dienstag, 16. September 2008
Motel California
Grateful Dead
Blues For Allah (1975)
Das wage ich jetzt einfach mal, mich ans Thema Dead zu machen, obwohl ich mich dafür dann doch zu jung fühle (lustig) und es da draußen Deadheads gibt, die meine Sicht der Dinge hoffentlich nur milde belächeln.
Es war aber so, dass ich dieses achte Studioalbum von Grateful Dead in den frühen 80ern kaufte, als ich ansonsten überwiegend Hardrock hörte. Es muss das Cover gewesen sein, das ich bis heute liebe. Von all den Skull-Covern der Dead klar das schönste. Aber die Musik fand ich damals enttäuschend. Endlos träge, viel zu sauber produziert und die Songs irgendwie unscharf und ohne klare Struktur. Das Gegenteil von Rock, irgendwie.
Über viele Jahre ist mein Verhältnis zu Blues For Allah dann aber soweit gereift, dass ich heute von meinem liebsten Dead-Album sprechen will (ich kenne bei weitem nicht alle). Mittlerweile klingt die Musik für mich extrem souverän, wissend, ausgeruht. Definitiv in sich ruhend. Die Offenbarung gleich zu Beginn, das Dreier-Medley Help On The Way/Slipknot/Franklin’s Tower ist schlicht perfekt. Unglaublich präzise gespielt, bei allem Flow kein Ton zu viel, dazu funky dank Phil Leshs superpräzisem Bass (echt wahr) und Garcia auch stimmlich gut drauf. Musik die nie verschleißt. Wie sich die Gitarren von Weir und Garcia umspielen, ist einfach wunderbar, dazu setzt Keith Godchaux diese kleinen Offbeat-Akzente mit dem Fender Rhodes, die für diesen lässigen Reggae-Vibe sorgen. Musik, die sich von den Gesetzen der Schwerkraft befreit hat.
Die Drogen? haben sich hier irgendwie in tiefere Strukturen eingegraben. Vordergründig ist die Musik extrem präzise und überhaupt nicht verdaddelt. Das klingt dann eben nicht nach Trip einwerfen und stundenlang drauf los spielen, sondern ist so etwas wie das nächste Level in Psychedelia. So wirkt das jedenfalls auf mich.
Der Rest des Albums ist von wechselnder Qualität: perkussiver Fusion-Jazz (in gut), Crazy Fingers greift mit seinem sanften Reggae-Flow den Sound des Medleys noch mal auf, The Music Never Stopped ist mit Sax und Donnas eher seelenlosem Gesang eine satte Soul-Rock-Nummer, die hier allerdings etwas aus dem Rahmen fällt. Auch gibt es eine Flöten-Meditation mit klassischer Gitarre und Piano, was dann ein wenig von prätentöser Hausmusik hat (Sage & Spirit), schließlich das gedehnte Finale mit mir eher unverständlicher, bizarr-mystischer, soundtrack-artiger Ritualmusik. Weird.
Gibt es als Remastered & Expanded-Edition im Digipak mit sechs Bonustracks, durchweg Studio-Outtakes (darunter 5 Instrumental-Jams): Groove #1, Groove #2, Distorto, A To E Flat Jam, Proto 18 Proper, Hollywood Cantata zB hier.
Zum Lesen empfehle ich unbedingt: An American Odyssey. Die legendäre Reise von Jerry Garcia und den Grateful Dead. Von Rock Scully und David Dalton, Hannibal Verlag.
Was für ein Trip. (Whirlyjoe)
Bonus Video!
Montag, 15. September 2008
Summer Safari Berlin
nte man aber die frisch renovierten Locations rundherum im ehemaligen Fabrikgelände aufsuchen: je nach Club wahlweise Ska , Soul oder Sixties-Beat. Bin Freitag erst spät auf dem Gelände gewesen, wohl wissend, dass der Berliner an sich nicht vor zehn zum Konzert und erst gegen eins einen Club betritt. Mir schien, dass sich das Publikum noch nicht mit den frisch gestrichenen, neu eröffneten Räumlichkeiten anfreunden konnte, es fehlte offensichtlich der Berlin-typische morbide Charme. Die Musik lief somit ein wenig in Leere, oder es war einfach noch zu früh.
Unter Regenschirmen konnte man aber auf dem Festivalgelände, etwas größer als der Glitterhouse-Garten, bis Mitternacht bei den 60’s-Dealern in Sachen Mode und Vinyl (es fehlte allerdings das neu gegründete Stag-O-Lee-Label, hätte gut hierher gepasst) in Ruhe stöbern und die Szene beobachten, so z.B. das Panoptikum an 50’s & 60’s-Anzügen, Pettycoats und diversen Frisuren. Beeindruckend waren die Ska-Pärchen: Mann in Jeans, Karohemd und Glatze - Frau in Jeans, gleichem Karohemd, Pony und ausgedünntem Nackenhaar. Ungestylt fiel man hier wirklich auf (ich hatte wenigstens einen Hut auf und spitze Schuhe an).
Musikalischer Höhepunkt am Samstag waren die für die Spoonful-Garage Beverungen 2009 nominierten Magnificient Brotherhood. Als Lokalmatadoren zwar sowieso im Heimvorteil überzeugten sie wieder einfach mit purer Spielfreude. Außerdem machte es Spaß, auch eine optisch gelungene Vorstellung zu sehen. Den Flying-Burrito-Brothers-Lookalike-Contest hatten sie auf jeden Fall gewonnen. Highlight (zumindest für die Band) war der Cameo-Auftritt der Fuzztones-Legende Rudi Protrudi. Lustig, aber möchte man wirklich in Zukunft so aussehen? Da ich nicht der Garagen-Fachmann bin, war für mich die Entdeckung des Abends eine Ska-Reggae-Formation aus Charleroi. Die Caroloregians verzichteten auf den sonst üblichen Hauruck-Ska oder langweiligen 08/15-Reggae, sie brachten eine entspannte Melange aus Midtempo-Instrumentals und Tunes mit zurückgenommenen Vocals, zeitw
eise improvisierend und extrem sympathisch rüberkommend. Die kleinen Black Seeds aus Belgien. Leider konnte ich kein Vinyl mehr erstehen, da draußen mittlerweile alles unter Wasser stand.
Ein wenig enttäuschend war das Fehlen des angekündigten Topacts Kitty Daisy & Lewis mit ihrer Deutschland-Premiere. Keiner sprach mehr von Ihnen, war auch nicht rauszufinden, warum sie nicht da waren. So musste eine Burlesque-Stripperin - Dauerregen verhinderte ihre Performance draußen - als vorläufigen Schlusspunkt im Bassy herhalten, so war man aber wenigstens näher dran. Dann war aber für mich, der die Dexys Midnight Runners noch live erleben durfte, der Zeitpunkt gekommen, mich nach Hause aufzumachen. Das mittlerweile erstaunlich junge Publikum (ich traf sogar meine Ex-Praktikantinnen) soll doch noch bis morgens um acht gefeiert haben. (an-dréad) Sonntag, 14. September 2008
Samstag, 13. September 2008
Freitag, 12. September 2008
Der Glücklichmacher!
Donnerstag, 11. September 2008
Großes oder kleines Mittelloch?
Mittwoch, 10. September 2008
Motel California
Creedence Clearwater Revival
Willy And The Poor Boys
Es ist wie Nachhausekommen: Zum ersten Mal seit Jahren – thank you, Motel-California-Folks – dreht sich dieser Longplayer auf meinem Plattenteller, eine LP, die mein Leben geprägt hat wie kaum eine andere. Ende 1969/Anfang 1970 erschienen, darf ich dieses Album seit auf den Tag genau 38 Jahren mein eigen nennen, ein Album, mit dem mein persönlicher „american dream“ begann, die grünen Hügel, die man durchs Fenster meines Zimmers sehen konnte, zu den „green hills of Carolina“ wurden, die nahe A 9 zur Route 66 und Kalifornien zum Gelobten Land. Und das alles, all die Träume, die Illusionen, den ganzen Kram, all das gab's zu kaufen bei Elektro-Gunkel in Allersberg (Wen's interessiert: Das liegt ein Stück südlich von Nürnberg). Und all das gab's (und gibt’s) zu hören auf einer Platte, deren Cover vier Typen in Vintage-Klamotten zieren, so weit weg von Hippie-Chic und Revolution-Tick wie nur irgendwas, stattdessen angetan mit Harmonika, Akustikgitarre, Waschbrett und Waschzuber-samt-Besenstiel-Bass. Das Bild täuscht ein bisschen, denn recht eigentlich war dieses Quartett, bestehend aus John Fogerty, seinem Bruder Tom, Stu Cook und Doug Clifford aus Berkeley/California, keine Straßenmusiker-Bande, sondern die klassische Zwei-Gitarren-Bass-Schlagzeug-Combo.
Schon bei den ersten Klängen von „Down On The Corner“ mit seinem trägen und doch seltsam beschwingten Groove fühlt man sich, als hätte man das Ding erst gestern zum letzten Mal aufgelegt, so vertraut klingt das alles. „It Came Out Of The Sky“ rockt so unwiderstehlich wie eh und je, „Cotton Fields“ und „The Midnight Special“ - beide in den Credits dreist als John-C.-Fogerty-Komposition ausgegeben, in Wahrheit natürlich dem Hirn des 1888 geborenen Blues-Großmeisters Huddie „Leadbelly“ Ledbetter entsprungen -, entführen einen in ein Huckleberry-Finn-Amerika, ein Arkadien irgendwo am Mississippi, das es nicht nur nicht mehr gibt, sondern wohl auch niemals gab. Zum Heulen schön sind die Songs natürlich trotzdem. „Fortunate Son“, das die zweite Seite eröffnet, ist vielleicht einer der bewegendsten (und rockendsten) Antikriegssongs überhaupt, das unmittelbar folgende „Don't Look Now (It Ain't You Or Me)“ die Blaupause für beinahe alles, was sich später Countryrock nennen sollte, während „Feelin' Blue“ und „Effigy“ mit 5:05 bzw. 6:28 Minuten Laufzeit für CCR-Verhältnisse nahezu epische Ausmaße annehmen, mit ihrer Mischung aus Sentiment, Lakonie und hypnotischem Beat aber die heimlichen Kostbarkeiten einer LP sind, die für mich den gleichen Rang besitzt wie das zweite Album von The Band, „Sweetheart Of The Rodeo“ von den Byrds oder „Sailin' Shoes“ von Little Feat.
Ein Westcoast-Album indes ist Willy And The Poor Boys definitiv nicht – stattdessen ist es mit seinen Blues-Wurzeln, seinen kantigen Baumwollfeld-Instrumentals („Poorboy Shuffle“, „Side O' The Road“), Fogertys nach Kippen, Bier und Sprit tönender Stimme und dem schnörkellosen Spiel seiner Begleiter eher irgendwo im Delta oder auf einem staubigen Midwestern-Highway zu verorten -, mit seinem in sich selbst ruhenden Optimismus, seiner Melodienseligkeit, seinen lebenssatten, weisen, wahrhaftigen Songs aber dann doch wieder ein zutiefst kalifornisches. Nur ein halbes Jahr später ließen Fogerty und Co. einen weiteren Geniestreich folgen: Cosmo's Factory. Aber das wäre eine ganz andere Geschichte. Darum zum Schluss nur so viel: Solltet Ihr in den vergangenen Jahren (oder in the years to come) beim ganz und gar wundervollen OBS-Festival im lauschigen Glitterhouse-Garten jemanden gesehen haben, dem bei der inoffiziellen OBS-Hymne „Who'll Stop The Rain“ Tränen in den Augen standen: (Don't look now), it was only me. Danke für alles, John Fogerty. (Peter Felkel)
cd
Dienstag, 9. September 2008
10"-EPs.
Montag, 8. September 2008
Motel California
Sonntag, 7. September 2008
Spoonful
#21/Right Place Wrong Time
Unbeeindruckt von der Zahl 20 setzen die vier Spoonful-Spinners ihren wilden Ritt fort und kompilieren quasi aus dem Handgelenk das 21. Volumen der Spoonful Serie. Ganz frisch unter dem Eindruck des Notting Hill Carnival 2008 kann ich nur sagen, dass wir mit dieser Selection fast alle anwesenden Sound Systems nicht nur an die Wand, sondern durch eben jene hindurch gespielt hätten. Natürlich hängt es von Spot ab, zu manchen Systems verirrt sich kein Schwein, aber den einen oder anderen könnte man locker ersetzen, manche schauten auch so, als wären sie ganz glücklich, würde eine Handvoll Whiteys ihre Sause mal aufmischen.
Der furchtlose Patrick fährt hier sogar eine obskure Lenny Kravitz Nummer auf und überrascht wie gewohnt mit einer Neuauslotung der Spoonful Grenzen (Humble Pie, Rod Stewart, King Tubby). Daran versucht sich auch der alte Kämpe Whirlyjoe, der neben seinen gesetzten `billy-Tracks tatsächlich den Herbaliser am Start hat. Und die Version des Ike & Tina-Klassikers von Nikki Costa ist auch nicht ohne. Keine Experimente gibt es bei Groovemeister K-Nut, der seine 20 Minuten wie immer sehr funky gestaltet (Etta James und sein geliebter Don Covay). Greasy-funky R&B ist auch mein Lieblings-Terrain (Ted Ford, Buddy Guy) , wobei ich dieses Mal mit den Dirtbombs und JSBE (Dr. John Cover!) zwei frische Garage-Bands am Start habe. Um es mit den Detroit Cobras zu sagen: kein Weak Spot in Sicht. (R-man)
21
Samstag, 6. September 2008
Freitag, 5. September 2008
Stag-O-Lee Records
Donnerstag, 4. September 2008
Motel California
Mittwoch, 3. September 2008
Abt.: Pure Killer!
Dienstag, 2. September 2008
Motel California
Montag, 1. September 2008
Beutezug nach Londinum!
