Nordhessen
Im Rahmen des Schützenfestes in Bad Karlshafen gab es einen kleinen Flohmarkt am historischen Hafen und da man sich als gestandener Niedersachse nur selten und ungern nach Nordhessen begibt, habe ich den Event mal zum Anlass genommen, die Grenze zu übertreten. Im Prinzip gab es da nichts zu holen, ausser dem Dealer, den ich in Hofgeismar schon des öfteren angetroffen hatte. Eigentlich recht schrottig seine Auswahl, aber er hatte etwas abgegriffenes Frischvinyl nachgelegt.
Für 50 Cent die Maxi kann ich einfach nicht wiederstehen. Für 11 Euro schleppt man schließlich ein Kilo Vinyl nach Hause und bei dem Preis ist man nicht einmal unter Zugzwang, es tatsächlich hören zu müssen. Man kann es einfach zu dem Zeug von letzter Woche stellen. Ohne schlechtes Gewissen.
Hier die Beute im Schnelldurchlauf:
7"-es von Gerry Rafferty (Baker Street), Yello, Macho (I'm A Man), Four Seasons (We Can Work It Out), Tina Charles (I Love To Love), Johnny Johnson (von 1970, auf Bell), Plastic Bertrand (Bambino) und diverses Boney M.-Zeug (eine davon als Geschenk für Whirlyjoe).
Maxis von Laidback (super erhalten, mit der gloriosen White Horse B-Seite), Dante's Inferno (Disco), Frantique (Strut Your Funky Stuff auf Philadelphia International in der 6:16 Minuten Version), Tears For Fears (Sowing The Seeds Of Love/full version), Soul To Love (Ain't No Sunshine. Auf der Hülle steht Italian Style!), Hugh Masekela, Staple Singers (Are You Ready?), Paris Red (Ain't No Mountain High Enough), Fischer-Z, Gary Glitter (mit All That Glitters Megamix auf der B-Seite), Londonbeat (No Women No Cry), Larry & The Movers (auf Line), Inner Circle, Georgie Red (wird in Cosmic Kreisen gerade ausgegraben) und Lyn Collins - Think in einer 92er Version mit offensichtlich italienischen Hintermännern.
Wie gesagt, 11 Euro wechselten dafür den Besitzer. Manchmal muß ich nach so einer Flohmarkt-Sause an Winnetou I. denken. Da haben die Indianer sich auch immer beschwert, daß der weiße Mann die Büffelherde immer komplett über die Klippe scheucht, obwohl er das nicht alles essen kann, was er gerade getötet hat. Der Indianer hingegen schießt immer nur soviel, wie er gerade gebrauchen kann. Aber ich kann halt nichts für meine Hautfarbe. Damn it! (R-man)
16 Kommentare:
Also zumindest die Fischer-Z sollte an den Klippen zerschellen - für mich eine der schlimmsten Bands überhaupt ;-)
naja, die Strasse führt ja nicht mehr an den Klippen lang. ich kann mich an die kaum noch erinnern, fand das rote Album glaube ich mal ganz ok. irgendein aushilfs-dj hat mit dem hit vom album bei irgendeiner party direkt ne volle tanzfläche gehabt! Immerhin. Aber im Prinzip hast du recht, braucht man nicht. aber booker T. sein häuschen braucht man auch nicht und du bist demnächst teilbesitzer... -r-man
Schon klar R-man, aber Booker T.'s Schuppen hat ja wohl eindeutig mehr 'street cred' als der gesamte Fischer-Z-Backkatalog!
Das irgendeine Tanzfläche Mal mit einem Lied von John Watts gefüllt wurde ist ja eh lange kein Gütesiegel; vielleicht sogar ganz im Gegenteil ...
ich würde den auch nicht auflegen... hast du recht. werde die platte heute nachmittag im garten verbrennen. ok? -r-man
An alle Fischer-Z-Fans da draussen: Nicht böse sein, aber der R-man wird heute - völlig zurecht - im Backyard ein Vinylopfer darbringen. Es musste sein!
peace leute,
beim thema plattenverbrennungen kommen mir keine guten gedanken. und dass r-man so schnell nachgeben würde, hätte ich jetzt auch nicht gedacht.
obwohl ich busch-man rechtgeben muss, was die 7" betrifft.
das publikum entscheidet zwar auch mit, aber das kann ich auch mit guter musik glücklich machen, ohne OPUS oder FISHER-Z in den ring zu werfen. und gute musik gibt's schließlich genug.
und falls sich der "booker-t-gedächtnis-schuppen-verein" gründen sollte, möchte ich bitte informiert werden ;-)
keep the fire burning
mr. lovejoy
bin mir sicher, daß ihr auch ne menge grütze im schrank habt, bei der sich mir die fussnägel hochklappen.
habe da aber noch ein paar andere sachen, die ich nachher ins feuer schmeisse.
Bookert T.: just watch these pages!
-R-man
Ja klar, Rod Stewart und so ...
Wäre übrigens eine schöne neue Rubrik: "sbs enthüllt: Meine peinlichsten Platten-Geheimnisse"
mit den alten "Jugendsünden" ist
das so eine Sache - aber jeder hat
mit "schlechter" Musik auch gute
Erinnerungen verknüpft - also
werden gar keine Tonträger entsorgt
und wir einigen uns darauf, dass der eine durchaus mal Boney M., oder ABBA witzig finden darf - und
der andere halt Fisher Z., oder
auch Rod Stewart - der zumindest
zu meiner Schulzeit mit "baby jane"
immer zum abhotten einlud ...
wir wissen ja auch das r-man
natürlich keine Toträger verbrennen
würde ... wenn überhaupt umweltverträglich in den gelben Sack damit - aber besser aufheben und vererben - oder wie? axel
haha, lovejoy hat grässliche alte queen- und clapton-scheiben im schrank, die ich bei mehreren wohnungswechseln schleppen musste. das belastet rücken und seele.
also Frantique (Strut Your Funky Stuff) ist schon eine coole discofunk-nummer.
aber Londonbeat (No Women No Cry)stelle ich mir doch ziemlich dramatisch vor.
fischer-Z? die rote platte ist nicht so schlecht, das ist ja doch irgendwie police-ähnlich. aber des sängers stimme geht in der tat auf die nerven.
wie war das feuer?
Die Londonbeat Version von No Woman No Cry ist erstklassig! Tatsache. Gestern gleich 3 x hintereinander gehört. Da gibt es nichts zu meckern, völlig unpeinlich, sauberer Groove. Hätte ich auch nicht mit gerechnet. Der Sänger hat eine unglaubliche Deep Soul Stimme und der Song besteht fast nur aus Drums und Bass - jedenfalls im A-Seiten Mix. Dazu die liebliche Melodie - habe ich schon für die nächste Auflegesession notiert. Sehr sommerlich! -R-man
du alte spürnase/trüffelschwein
...den Londonbeat-Sänger (Jimmy Helm)hab' ich hier ja auch schon mal lobend erwähnt. Der Mann hat fast die komplette Topper Headon Solo-LP eingesungen; das ist zwar höchst unspektakulärer Soul-Pop, aber gar nicht so übel!
das topper headon-album fand ich auch gut, aber die schöne single ("drumming man") hat doch ein mädchen gesungen?
...na, deswegen hab' ich ja auch "fast" geschrieben. Alle anderen Songs singt Jimmy Helm (+ ein Instrumental).
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