Samstag, 31. Oktober 2009

shake baby shake - Quo vadis? In den Comments wurde neulich mal gefragt, was denn mit den monatlichen shake baby shake Parties im Stadtkrug zu Beverungen sei? Nun, die sind über den Sommer mehr oder weniger ausgefallen. Wegen Termin-Kollisionen, Betriebs- und anderen Ferien, Gegenveranstaltungen und allerlei anderen Dingen. Am 7. November wird shake baby shake wieder stattfinden, im Dezember feiern wir unseren 4. Geburtstag (mit Gästen aus fern und nah) und dann hängen Axel und ich die Sache wahrscheinlich an den Haken. Vielleicht kommen wir wieder (wie die Stones), wenn uns mal danach ist, aber eine monatliche Party hat ja schon dieses Jahr nicht mehr stattgefunden. Dafür gibt es mannigfaltige Gründe. Der wichtigste ist vielleicht, dass mich in vier Jahren nie einer gefragt hat, was das denn gerade für ein Song ist, der da läuft. Vielleicht sollte ich da die Schuld zuerst bei mir suchen (tue ich auch), aber letztlich denke ich, es liegt nicht nur an mir und an „meine Scheiße auflegen“. In den Stadtkrug gehen die Leute zu shake baby shake (wenn sie denn gehen), weil sie wissen, da sind vielleicht noch 30-80 andere Menschen, was in Beverungen am Samstagabend schon viel ist. Vielleicht trifft man ja mal jemanden… aber eben nicht wegen der Musik. Und das haben wir nun eben vier Jahre gemacht und irgendwann ist die Luft dann auchmal raus. Wie viel Spaß Platten auflegen machen kann, habe ich in den letzten Monaten gemerkt, wenn die Leute wegen der Musik kommen. Wenn getanzt und geschwitzt wird. Das ist ein ebenso erhebendes wie spannendes Gefühl, einen Dancefloor zu füllen und dann am köcheln zu halten, bis man mal so weit ist und Captain Beefheart auflegt, weil man weiß, die Leute werden weiter tanzen. Bevor jetzt die Beverunger Gerüchteküche brodelt: das hat nichts mit dem Stadtkrug an sich oder Lothar und der Richter Family zu tun. Das war immer erstklassig und der Stadtkrug ist und bleibt eine feine Kneipe. Nuff said. Wir werden sehen was wird. Es kommt ja sowieso immer anders… (R-man)

Donnerstag, 29. Oktober 2009

Abt. Axemen: Mein liebstes Gitarrensolo
Eigentlich geht es hier im Blog ja um Musik, die gut auf expressive Gitarrensoli verzichten kann, dennoch gibt es doch immer wieder gewisse Sologitarren, die mir - sozialisationsbedingt? - schwer zu Herzen gehen.
Diese drei kommen mir dabei immer sofort in den Sinn. kurz (1:39 bis 1:55)
mittel (2:38 bis 3:14) lang (ab 3:15 gibt es kein Halten mehr)
(Whirlyjoe)

Montag, 26. Oktober 2009

Ab 30.10. ist Plattenladenwoche! Tatsache, vom 30.10. bis 6.11. ist Plattenladenwoche. 70 Läden (so viele gibt es noch?!?) nehmen teil und was es so an speziellen Aktionen gibt, kann man auf der eigens erstellten Webseite lesen. Vielleicht nehmt ihr ja mal in der Woche die Beine in die Hand und schaut rein in einem der teilnehmenden Shops. Versucht viele Eindrücke aufzunehmen, damit ihr es euren Enkeln erzählen könnt, es ist eine aussterbende Spezies. Denn was wären wir ohne Record Shop? Hier auf dem Dorf hatten wir nur die schmale Auswahl von Radio Eger, aber schon im 45 Minuten entfernten Göttingen gab es damals den Boots Plattenladen und vor allem den Flash Shop (ein Groover’s Paradise Ableger). Was hatten die damals an US-Importen! Und zu welchen Preisen! Eine Goldgrube! Vor einer halben Ewigkeit sind wir auchöfter mal 2 ½ stramme Stunden nach Köln zum Saturn gefahren, mit ner fetten Want-List unterm Arm hat man dann gestöbert. In den normalen Racks landete man selten einen Treffer, man musste schon in den als Lager funktionierenden Regalen an den Seiten suchen und hoffen, dass die gewünschte Scheibe doch hoffentlich dort steht. Schräge Sache das. Um euch mal einen richtigen Plattenladen zu zeigen, empfehle ich, diesen Link hier mal zu drücken. Vielleicht ladet ihr euch die Fotos runter, für die Enkel… (R-man)

Sonntag, 25. Oktober 2009

Diddy Wah Diddy:

Cut In The Hill Gang

Die drei Burschen von Cut In The Hill Gang hatten für die rund 1000 Kilometer von der Bretagne nach Stuttgart an die 14 Stunden Autobahn in den Knochen, gaben im leider nur halbvollen Stuttgarter Club Zwölfzehn aber dennoch richtig Gas, schonten sich nicht und hatten auch noch Spaß dabei. Sind halt gute Jungs, die mit zwei Gitarren plus Drums einen ziemlichen Höllenlärm entfachen. Wuchtig klingt das auf jeden Fall, unbedingt auch erdig mit einer klaren Tendenz zum Schweinerock – aber in gut, angefangen mit dem furiosen Album-Opener „Soul To Waste“ bis zu Klassikern a la „Diddy Wah Diddy“ vom gleichnamigen Bo. Wie Johnny Walker dann korrekterweise aber erklärt, wie in der Version von Captain Beefheart – nämlich bluesig-sumpfig und mit einer extrafetten Slideguitar.

Damit hatten sie das dankbare Publikum fest im Griff, auch ihr Labelchef stand hoch motiviert in der ersten Reihe – gleich neben einer extravagant tanzenden Blondine –genau so sieht Rock’n’Roll aus. Auf jeden Fall sind Johnny und Kumpels eine umwerfende Liveband, die wir hoffentlich bald auf einer richtigen Deutschlandtour begrüßen dürfen.

R-man und ich durften dann nach der letzten Zugabe an die Decks, der Laden hat sich nach Konzertende schnell gefüllt – ist am Wochenende eben ein Tanzschuppen für ein eher jüngeres Publikum. Das sollten wir dann auch nicht mit tiefstem Spoonful-Groove verwirren, sondern mit fetten Klassikern eher älteren Kalibers zur Bewegung animieren, was auch problemlos gelang. War dann nicht wirklich das, was wir uns in Sachen „Sound Of Stag-O-Lee“ eigentlich vorgenommen hatten, aber wenn der ganze Laden tanzt und man nur zufriedene Gesichter sieht, ist das Auflegen immer wieder ein Erlebnis.

Und Profis, die wir sind, waren wir trotz beherzten Bierkonsums nach Feierabend um halbfünf noch fit genug, um den Kollegen Kaspar im einige Ecken weiter gelegenen Schocken zu besuchen und noch gemeinsam eine Erfrischung einzunehmen. Der Laden ist größer und man tanzt bis fünf - gegen spät auch zu ziemlich alberner Musik. Hätten die Stag-O-Lee Allstars problemlos im Griff, will ich mal meinen.

Ein vergnüglicher Abend als, vielen Dank auch am Peter (schummrige Handyfotos) und Claudia (leckere Bewirtung) – wir kommen gerne wieder! (Whirlyjoe)

Samstag, 24. Oktober 2009

Abt.: Brandneu Spoonful # 26 - Chills & Fever Da hat es mich dann doch irgendwann gepackt und nicht mehr losgelassen. Und dann habe ich mich in die Untiefen des Popcorn-Genres begeben und hoffentlich eine stimmige Beute mit an die Oberfläche gebracht. Die Linernotes: It's the groove that counts! Und den Groove hat dieser Sound, der Ende der 60er/Anfang der 70er in Belgien erblühte. Parallel zur Northern Soul Bewegung in England sammelten belgische Plattenfreaks eher midtempo angelegte Tunes, zu denen sich ein eigener, sehr extremer Tanzstil entwickelte. Ganz anders als die Northern Soulies, bei denen Tempo und Linientreue angesagt war, mischten die belgischen DJ's munter Rhythm`n´Blues und frühen Soul, Teenager-Pop, Latin und Ska - Hauptsache der Beat stimmte.
Bis 1968 lässt sich das zurückverfolgen, als DJ Freddie Couseart im Groove in Ostende begann, an der Popcorn-Legende zu stricken. Den Namen bekam das Genre schließlich verpasst, als 1971 im ländlichen Vrasene die Discothek Popcorn ihre Toren öffnete. Ab Sonntagnachmittag verstopften die Autos die schmalen Feldwege, die zum Popcorn führten. Die Partys dort sollen legendär gewesen sein und noch heute finden in Belgien jedes Wochenende irgendwo „Oldies Popcorn“-Veranstaltungen statt. Ich habe für dieses Volumen eher die gritty R&B-Tunes gewählt, die zeitlich ungefähr zwischen 1955 und 1965 anzusiedeln sind. Wahrscheinlich wird der Popcorn-Insider bei der Auswahl die Hände über dem Kopf zusammen schlagen. Der eine oder andere DJ aus dem Spoonful-Umfeld womöglich auch, aber wenn die All-Stars mal wieder Tempo bolzen, dann wird der Tänzer über die eine oder andere Popcorn Nummer zum slow jiven sehr dankbar sein. In diesem Sinne: dig the Popcorn! R-man cd

Freitag, 23. Oktober 2009

Return Of the Austrian DJ-Dons: Kruder & Dorfmeister Peter Kruder und Richard Dorfmeister waren in den mittleren Neunzigern wohl nicht nur meine großen Helden in Sachen dubby Downbeat – damals sprach man ja noch gerne von TripHop. Ich kaufte jedenfalls alles, was mir in die Finger kam und bis heute nehmen die beiden mit reichlich Remixes auf 12-Inch erfreulich viel Platz im Plattenschrank weg. So viel ich weiß, traten die beiden in den letzten Jahren nur ganz selten zusammen auf, jeder war ja mit diversen Soloprojekten beschäftigt. Am 10. Oktober wurde jedoch der 15. Geburtstag des beliebten Compost-Labels mit einer Riesenparty in der Münchner Muffathalle gefeiert, und neben Größen wie Jazzanova und Gilles Peterson spielten auch Kruder & Dorfmeister mal wieder ein gemeinsames DJ-Set, das man hier hören kann. Leider nicht als Download, immerhin aber als Red Bull Music Academy Radio. Bitte trinkt das Zeug nicht, aber hört mal rein – ich lausche jedenfalls gerade ganz ergriffen, denn niemand hat im Groove mehr Tiefe als diese beiden. (Whirlyjoe)

Donnerstag, 22. Oktober 2009

Celestial:

Jonathan Richman live

Letzten Sonntag habe ich es endlich geschafft, einen meiner ganz großen Helden auf der Bühne zu sehen: Jonathan Richman. Als Typ schon immer der ewig jugendliche Romantiker, als Songwriter einer für die Ewigkeit – finde ich jedenfalls. Heute ist er 58 Jahre alt, die man ihm nun wirklich nicht ansieht. Letztes Jahr hat er ein ebenso grandioses wie untergegangenes Album („A Que Venimos Sino A Caer“) vorgelegt, jetzt spielt er eine kleine Tour allein mit Drummer Tommy Larkins, ein wahrhaft legendärer Typ, der schon bei Giant Sand, Naked Prey, Green on Red, Vic Chesnutt, Friends of Dean Martinez gespielt hat. Bitter: nur circa 80 Leute fanden sich in der Schorndorfer Manufaktur ein, die sollten ihr Kommen aber nicht bereuen. Auf der ziemlich großen Bühne stand nur ein schlichtes Drumkit, und zwar ganz vorn am Bühnenrand. Auftritt Jonathan mit Gitarrenkoffer und Teebecher. Die ersten Töne: „Egyptian Reggae“ und schon hatte der bestens aufgelegte Meister sein kundiges Publikum im Griff. Es folgten viele Hits und ein paar neuere Songs, gerne auch auf spanisch gesungen, gespielt mit einer schlichten Wandergitarre, ohne Haltegurt und unverstärkt nur über ein zweites Mic in Hüfthöhe, das er im Überschwang der guten Laune aber oft ignorierte. Und der Mann spielt eine brillante Gitarre. Und er tanzt sehr gerne und ausgiebig. Dazu bedient er kleine Percussion-Rasseln und verbreitet ungehemmt gute Laune. Und zwar so forsch, dass mein Nachbar schon eventuell überdosierte Stimmungsaufheller vermutet hat. Ich denke aber, dass er einfach einen Überschuss an körpereigenen Endorphinen hat – jedenfalls amüsiert er sich prächtig, tanzt immer wieder ausgelassen und hat das Publikum fest im Griff. Gedankt wurde es mit beseeltem Dauergrinsen und reichlich Applaus. Aber auch musikalisch war es fantastisch, gerade auch wegen Drummer Larkins, der maulfaul und stoisch an JJ Cale erinnerte und einen sensationell minimalistischen Groove einbrachte. Dem hätte ich allein schon stundenlang zuhören können. Zusammen mit Jonathans ansteckender Euphorie und so lustigen („I Was Dancing In A Lesbian Bar“) wie meisterlichen („Pablo Picasso“) Songs verging die Zeit dann wie im Flug. Als Zugabe schließlich ein ganz ernsthaftes Leonard Cohen-Cover und alle waren rundum glücklich. Für mich dieses Jahr das beste Konzert außerhalb der Beverunger Eisarena. Danke an Chris für die schnellen Fotos. (Whirlyjoe)

Mittwoch, 21. Oktober 2009

Dabei sein:

Cut In The Hill Gang

+ Stag-O-Lee Allstars am Freitag in Stuttgart

Hier noch mal schnell der dringende Appell, am nächsten Freitag möglichst zahlreich und gutgelaunt im Stuttgarter Zwölfzehn anzutreten: mit Cut In The Hill Gang könnt ihr den ehemaligen Soledad Brothers-Gitarristen (und Jack White-Kumpel – so was klingt immer gut) Johnny Walker mit neuer Band auf der Bühne bewundern, danach dann das Stag-DJ-Team bis morgens um Vier.

R-man ist „heiß wie Frittenfett“ (O-Ton), will sogar schon vor und zwischen den Bands (einen Support wird es auch geben) ein paar coole Midtempo-Tunes droppen. Also kommt rechtzeitig. Cut In The Hill Gang spielen nur dieses eine Konzert in Deutschland! Wer die Band noch nicht kennt: hört euch unbedingt die erste Nummer bei Myspace an – also wenn das nicht rockt! (Whirlyjoe)

Dienstag, 20. Oktober 2009

Mal wieder auf der Suche...
The Staple Singers
Auf meinem endlosen Trek durch das www bin ich ja neulich bei Junior Wells hängen geblieben und habe nach dessen Tuff Enough Reissue gefragt. Hatte scheinbar keiner.
Heute suche ich folgendes: The Staple Singers - Uncloudy Day und Will The Circle Be Unbroken? – zwei VeeJay LPs aus der ersten Sechziger Hälfte. Dazu auch die 2-on-1- CD. Ich will euch die jetzt nicht abschwatzen, sondern ich brauche einfach mal eine „Hab ich!“-Meldung. Dann gibt es Direktkontakt. Also mal nachschauen unter S oder in der Gospel-Ecke der Sammlung. Danke. (R-man)

Sonntag, 18. Oktober 2009

Strike Up The Band: Chic Vol. 2 In unserem kleinen Chic-Dokudrama konnten wir uns in Bezug auf die regulären Releases der Band also darauf einigen, dass man mit den 12-inches und der Atlantic-Hit-Compilation komfortabel bedient wird. Als es für Chic richtig gut lief, kamen dann auch reichlich Anfragen von anderen Künstlern, die auch so einen lässigen Disco-Groove in ihrem Sound haben wollten, am besten von den Herren Edwards und Rodgers selbst gespielt. Faul waren die beiden in der Folge nicht, weshalb ich den lieben K-Nut gleich mal ganz pauschal nach den diversen Nebenprojekten und Chic-Produktionen fragen will, schließlich hat er bei dem Thema den Überblick wie kaum ein anderer. Mein Chic-Fantum trieb mich tatsächlich damals dazu, mir Platten zu kaufen, einfach nur weil der Name Nile Rodgers oder Chic drauf stand. Gute Einkäufe: Diana Ross – Diana (hab‘ ich mir tatsächlich in der CD-Deluxe-Version nachgekauft um den unveröffentlichten (viel besseren) original Chic-Mix zu haben) Die gefällt mir auch gut. Bei Hochzeiten und Mainstream-Parties kann man „Upside Down“ bis heute auflegen und „I’m Coming Out“ ist der etwas geheimere Hit. Sister Sledge – We Are Family; Love Somebody Today Für mich ist „We Are Family“ letztlich das beste Chic-Album – eben mit anderen Sängerinnen. Drei zeitlose Superhits plus das großartige „Thinking Of You“, das zuletzt ja auch Paul Weller gecovert hat. David Bowie – Let’s Dance (der hat Nile Rodgers für diese Platte aus dem Drogen-Sumpf gezogen und dafür eine richtig gute Produktion bekommen) Seinerzeit Bowies beste seit langer Zeit. Wobei man den authentischen Chic-Flavour und die Wundergitarre ja eigentlich nur beim Titelsong hört, wenn ich mich recht erinnere. Nile Rodgers- Adventures In The Land The Good Groove, B-Movie Matinee (Plastik-Grooves, schwache Songs – aber diese Gitarre!) Fand ich beide enttäuschend, kein einziger guter Song drauf. Bernard Edwards – Glad To Be Here (wesentlich mehr Soul als Nile solo, aber meist genau so dünne Songs) Norma Jean Wright – Norma Jean (ein astreines Chic-Album der Ex-Chic-Sängerin mit der kompletten Besetzung) Da muss ich passen, nie gehört.
Debbie Harry – KooKoo (da haben die B-Boys geschimpft – ich fand’s toll!)
Als Konzept (auch mit dem Giger-Cover) überzeugend, aber wiederum ohne richtig guten Song.
Madonna – Like A Virgin Mag ich. Rodgers hat produziert, Edwards spielt auch mit – beide halten sich aber sehr zurück. 1984 war eben Plastik-Pop-Zeit. Gelungen ist natürlich das Rose Royce-Cover (oder ist das noch älter?) „Love Don’t Live Here Anymore“. …und ich war natürlich begeistert über die Zusammenarbeit meiner Helden MATERIAL mit Nile Rodgers – One Down (I‘m The One) In der Tat ein grandioses Ding. Das Album habe ich zwar auch abgegeben, aber die „I’m The One“-12-Inch muss man haben. Fehlkäufe: The Borneo Horns - (hab‘ ich mir tatsächlich nur gekauft, weil Lenny Pickett auf fast allen Chic-Platten Saxophon gespielt hat. Ein ganzes Album nur mit Saxes und Drums, wenn ich mich richtig erinnere. JUGENDSÜNDE – längst verkauft! - oder verschenkt?) Irgendwas von Sister Sledge mit „Frankie“ drauf (Plastik-Pop pur. Unerträglich + sofort wieder verkauft)
Outloud – Out Loud (Projekt von Nile Rodgers mit zwei Studio-Muckern. Unerträglich aber nicht verkauft – will keiner haben) Da ist der tollkühne Sammlerwahn wohl wirklich ein wenig mit dir durchgegangen. Tatsächlich, da bin ich geständig!
Das von Gereon zu recht erwähnte Spacer von Sheila B. Devotion dürfen wir hier nicht unerwähnt lassen. Da kenne ich aber nur die tolle Single. Bleiben noch die „14 Tage“ der Fehlfarben, die ich jetzt erst recht in eine Reihe mit den größten Heldentaten von Chic stellen will. Vergebt mir. Naja, da sehe ich nach wie vor echte Klassenunterschiede, mag das Ding dennoch auch sehr. Die haben ja zumindest wesentlich besser geklaut als z.B. die tumben Queen!
...ich vergebe Dir. (Whirlyjoe & K-Nut) Zum Weiterlesen: http://www.disco-disco.com/tributes/chic.shtml

Samstag, 17. Oktober 2009

Strike Up The Band: Chic Vol.1 Da habe ich neulich anlässlich meiner Jubelarie für die D-Funk-Compi ja kühn behauptet, die Extended Version der Fehlfarben von „14 Tage“ in eine Reihe mit den größten Momenten von Chic stellen zu wollen. Das gab dann einiges Rumoren an der Comment-Basis – Grund genug also, mal einen genaueren Blick auf das Schaffen der Herren Nile Rodgers und Bernard Edwards zu werfen. Als sympathiegesteuerter, aber nicht allzu kompetenter Chic-Fan möchte ich dazu den Herrn K-Nut aus Köln um seine Expertise bitten – der Mann ist ein echter Connaisseur mit umfassendem Backkatalog und Liebe zum Thema. Vorab positioniere ich mich zu Chic mal so: klassisch hardrocksozialisiert fiel es mir in jungen Jahren nicht leicht, mich der gelackten Chartsband ernsthaft zu widmen, die Gitarre von Nile Rodgers hat mich dann aber doch überzeugt, obwohl die Hits vom Radio gnadenlos ausgepresst wurden. Andererseits sind es eben doch die Klassiker, die die Jahre bis heute relativ schadlos überdauert haben. Als DJ bin ich mittlerweile immer auf der Suche nach übersehenen Chic-Perlen, bin dabei aber leider kaum fündig geworden. Also, lieber Knutster: wie kam es zu deiner Chic-Leidenschaft? Du warst in den frühen 80ern ja mal ein richtiger Popper, oder? Ich hätte Dir dieses eine Jugendfoto von mir nie zeigen dürfen! Nein, ein Popper war ich nie; ich habe in dieser Zeit tatsächlich alles zwischen Joy Division, Talking Heads und The Clash gehört – aber eben auch ABC und Chic. Die Talking Heads und eben Chic waren übrigens die einzigen Bands, die den Komplettisten in mir zum Vorschein bringen konnten. Im Unterschied zu den Talking Heads hab ich mich bei Chic aber mal von einer Platte verabschiedet. Welche war das? Tongue in Chic von 1982. Die war mir einfach viel zu platt. Lustig. Ich habe mich auch von den späteren Alben getrennt, aber die habe ich behalten. Und zwar wegen des Openers Hangin’, der tatsächlich so eine unterschätzte Perle ist – für mich jedenfalls. Die Gitarre ist flüssiges Gold. Den Rest der Platte kann man aber eher vergessen. Welche Alben sind denn generell wichtig? Essentiell sind definitiv die ersten drei! Chic, C’est Chic und Risqué. Danach wird’s tatsächlich etwas schwierig Chic noch so richtig lieb zu haben. Das was die ersten drei Alben ausmacht, die Eleganz, das chromglänzende, stromlinienförmige und doch so unglaublich energiereiche, sagenhaft groovende (… gerate ich ins schwärmen?) geriet irgendwie schlagartig ins Hintertreffen. Da wurden Chic plötzlich kantig, verloren große Teile ihres Flows und liefen plötzlich den Trends hinterher. D’accord. Sehe ich genauso. Kamen denn nach den drei ersten Alben noch irgendwelche guten Sachen? Ich liebe (trotz dem, was ich eben sagte) Take It Off von 1981. Das halte ich für ein ganz großartiges Album. Die Platte wurde damals als das „New Wave-Album“ von Chic bezeichnet, und so blöd das klingt – stimmt irgendwie! Die alten Chic-Qualitäten in neuem Gewand, lange nicht mehr so leichtfüßig wie in den 70ern aber dafür wieder spannend. Lohnt sich da mal rein zuhören! Die letzte Platte auf der ich das Zusammenspiel Rodgers, Edwards, Thompson so richtig genießen konnte. Überhaupt halte ich die Rolle von Tony Thompson für etwas unterbewertet. Ein unglaublich knapper, präziser aber extrem effektiver Drummer. Believer von 83 ist auch gar nicht schlecht, obwohl sie da das Geboller einführen, das Edwards und Thompson später mit Robert Palmers Power Station bis zum Exzess durchzogen. Die habe ich beide aussortiert. Und bereue es schon. Aber Power Station ist ja wohl unerträglich. Was ist mit dem 92er Comeback Chic-Ism? Ich fand das damals überraschend gut. Hab ich mir selbstredend damals gleich gekauft und fand’s spontan ziemlich langweilig. Seitdem hab‘ ich das nur ganz wenig gehört. Während das ich hier schreibe läuft das Album und ich bin angenehm überrascht – gar nicht sooo übel! Ich hab hier noch die „Chic Mystique“-12-Inch, der kleine Hit des Albums, großartige Nummer. Die Remixe von Leuten wie Louie Vega und Roger S. kann man allerdings komplett knicken. Was braucht man den nun definitiv von Chic? Auch wenn’s frevelhaft klingt: die CD-Compilation Dance Dance Dance (Atlantic). Hey, genau die habe ich auch und bin sehr zufrieden damit. Da ist alles drauf was zählt. Außer den Hits hatten Chic ja leider immer auch reichlich Füllmaterial auf ihren Alben. Das hat man für diese Compi souverän aussortiert. Haben die beiden Dons ja auch selbst zusammengestellt. Wen Chic über ihre Hitphase hinaus interessieren, dem empfehle ich noch The Best Of Chic Volume 2 (Atlantic/Rhino). Die deckt alles Lohnenswerte ab 1980 (abgesehen von Chic-Ism) ab. Da ist dann auch Hangin‘, der einzige gute Song von Tounge In Chic, drauf. …sag’ ich doch. Die ersten drei Alben auf Vinyl zu besitzen ist natürlich auch kein Fehler! Wir sind uns rundum einig. Was ist denn nun mit den übersehenen Chic-Perlen? Hast du da was für mich? Übersehene Chic-Perlen gibt es nicht, das ist das Hauptproblem bei Chic: die Hits sind zwar alle wundervoll und zeitlos aber leider ziemlich totgespielt und der Rest ist bedauerlicherweise mehr oder weniger Füllmaterial. Sind die Balladen denn wirklich alle scheiße? Ja! Ich fürchte auch.

Erst mal Danke für das Gespräch, die ganzen Soloprojekte und Produktionsjobs für Andere nehmen wir uns dann morgen vor. Ich danke Dir. Ich fühle mich jetzt wirklich wesentlich besser! (Whirlyjoe + K-Nut)

Freitag, 16. Oktober 2009

Lieblingsmusik genial verpackt: Al Green - I’m Still In Love With You Mal wieder was Neues versuchen: hier soll es – vermutlich ziemlich unregelmäßig – um tolle Platten mit ebenso tollen Cover-Artworks gehen, entweder weil beides zusammenpasst oder auch gerade nicht. Gutes Cover allein reicht jedenfalls nicht. Auslöser für diese Idee war der gute Al Green, ansonsten ja nicht unbedingt der Geschmackssicherste in Sachen Hüllengestaltung. Anno 1972 hat er sich dann scheinbar vollends im Kitsch gehen lassen: im weißen Anzug in weißem Pfauenthron in komplett weißem Interieur. Mutig. Und extrem souverän, denn Blick und Körpersprache sagen ganz eindeutig: „ich kann mir das erlauben“. Das Album gefällt mit sogar besser als der erfolgreichere Hi-Vorgänger „Let’s Stay Together“, denn es dokumentiert Producer Willie Mitchells Kunst des schlanken Southern Soul-Arrangements am absoluten Zenit. Hier ist kein Ton zu viel gesetzt, Mabon „Teenie“ Hodges’ Gitarre und die Orgel seines Bruders Charles unterbieten sich geradezu in Tonfaulheit, weshalb auch noch Platz für dezente Streicher und noch dezentere Bläser war.

Trotzdem liefert das Album einen offensichtlichen Hit: „Love And Happiness“ ist bis heute der Song von Al Green, der am meisten Druck und Funk entwickelt und den ich deshalb auch am liebsten zum Tanzen auflege. Ganz fantastisch sind aber auch die Balladen, vor allem „Simply Beautiful“ sorgt bei jedem Hören für Gänsehaut. Oder der versetzt Offbeat von „I’m Glad You’re Mine“, da ist jeder Drumbeat und Rimshot ein Vergnügen. Und diese Orgel erst! Selbst das eher unerwartete Roy Orbison-Cover „Oh Pretty Woman“ gelingt hervorragend, obwohl man die Nummer ja ansonsten echt nicht mehr hören kann. (Whirlyjoe) Look What You Done for Me Still In Love With You What A Wonderful Thing Love Is CD mit Bonus-Tracks hier, Vinyl eher teuer aus zweiter Hand.

Donnerstag, 15. Oktober 2009

Looking for... Junior Wells
Hat jemand der lieben Blogbesucher rein zufällig dieses Werk als CD-Reissue in seinem Schrank stehen: Junior Wells - You're Tough Enough/The Blue Rock Studio Recordings ?????
Bitte um Kontaktaufnahme. (R-man)

Mittwoch, 14. Oktober 2009

Bottrop Kustom Kulture
Hier noch zwei spontan gepostete Fotos vom diesjährigen Kustom Kulture Treffen in Bottrop. Für meinen Motorsportfreund BadaBing! Oben ein feiner Rat Rod, der darunter ist auf der 1/4-Meile auch nicht zu unterschätzen. (R-man)
I Fell In Love With A Car... Autos haben auf mich schon immer eine besondere Faszination ausgeübt. In besseren Zeiten besaß ich auch ein paar echte Schmankerl. Jetzt fahre ich Bus. Ford Transit Bus. Macht auch Spass! Werde ihn wohl demnächst mal mit ein paar Flammen pinstripen lassen... Aber seitdem ich mich musikalisch rückwärts entwickele, also praktisch langsam in den 50ern ankomme, hat mich das Muscle Car- und Hot Rod-Fieber erfasst, nicht zuletzt dank meiner Sommertrips zur Bottrop Kustom Kulture und dem Race 61 nördlich von Berlin. Saucoole Events. Und eine erstklassige Szene. Natürlich braucht man nicht zu diskutieren, ob man heutzutage 385 PS in einer 6 Liter-Maschine (nicht der Verbrauch!) vertreten kann… Aber Scheiß-der-Hund-drauf, man wird doch wohl noch träumen dürfen… Der Chevy unten wäre ganz meine Kragenweite… Habe ich zufällig (hehe!) bei ebay USA gefunden. Schließlich ging er für knapp 5.200 Euro weg. Ein Schnäppchen… (R-man) „A very nice 1951 Chevy deluxe hot rod. it is equipped with a v8 350 motor & turbo 350 automatic transmission. this is a very nice hot rod that has alot of work done to it. it has shaved door handles, electric door opener (two remotes, remote pops door open), disc brake setup, newer gm column, power steering, and new electric 12 volt system. it has a very nice metallic red paint job, new custom interior, and new flowmaster exhaust system that sounds great. nice custom flames pinstripped, new traction bars, nice mag wheels, custom grille, custom moon chrome headlight covers, new chrome steering wheel, new moon gas pedal, and mechanical gauges. the motor has new chrome two piece profram chevrolet valve covers, new chrome goose neck, new air cleaner, new chrome fuel gauge & stainless steel braided line, chrome breathers, chrome 5" radiator shroud, chrome springs, chrome return holder, hei distributor, edelbrock aluminum performance intake manifold, & many other custom things. there is alot of money & time invested into this hot rod. it runs & drives great. turns heads wherever you go.” a lovely car

Dienstag, 13. Oktober 2009

Gemma Ray im Stereo Wonderland 8. Oktober Köln Gemma Ray wird der ein oder andere als zweite Stimme bei Michael J. Sheehys Rockpalast-Gig kennen. Auch ihre beiden (von MJS produzierten) Alben finde ich ganz vorzüglich, so dass es mir nicht schwer fiel meine Frau, badabing und seine liebe Gattin mal wieder zu einem Konzertbesuch überreden zu können. Als wir pünktlich zum Einlasstermin erschienen waren wir die ersten zahlenden Gäste, was Gelegenheit zur Verköstigung einiger Kölsch vorab bot. Auf der Bühne fanden sich ein größerer Amp, zwei Gitarren und zwei Mikros. (Die Mikroständer liebevoll mit Blumengirlanden dekoriert.) Da deutete sich also ein Auftritt mit nur einem Begleitmusiker an. Als Gemma dann eine Stunde nach geplantem Konzertbeginn die kleine Bühne betrat, war der Laden mit knapp 50 Leuten auch ganz gut gefüllt (viel mehr gehen da nicht rein). Den Abend bestritt Gemma allerdings dann ganz alleine. Die Frau spielt eine richtig gute Gitarre, den überwiegenden Teil auf einer Harmony Rocket, für den „lauteren Teil“ wechselte sie dann auf eine Custom Harmony. Normalerweise finde ich Solokonzerte ganz schnell langweilig aber was Gemma dann knapp 70 Minuten bot war schon sehr abwechslungsreich und stellenweise recht lustig. Bei zwei Songs begleitete sie sich mit mehrfach geloopten Riffs selber, dabei kam auch ein furchterregendes großes Küchenmesser zum Einsatz, mit dem sie über die Saiten shredderte. Überhaupt erinnerte mich ihr Gitarrenspiel (viel Slide) oft an 16 Horsepower, ein Einfluss, der auf ihrem letzten Album zwar durchscheint, live stellenweise aber ziemlich offensichtlich wurde. Das zweite Mikro benutzte sie sie in vielen Songs mit starken Echo-Effekten. Ihr heftiger Akzent (über den sie sich selbst lustig machte) verhinderte zwar, dass wir alle Anmoderationen komplett verstanden aber als sie ihren „Cover-Block“ ankündigte war ich doch recht gespannt. Es folgten Crush On You („the Ella-Version“), Put the bolt in the door (Gallon Drunk) und eine wundervolle Version von I’d rather go blind (Etta James). Der darauffolgende Gitarren-Wechsel endete in einem ziemlichen Kabel-Gewirr und lustigem Herumgezerre mit ihren Effektgeräten. Nach einer sehr schönen Zugabe gab’s dann noch ein wenig Merch-Verkauf und für uns noch ein letztes Bierchen. Lights Out Zoltar, ihr zweites Album wird sich sicherlich in meinen Jahres-Top-Ten wiederfinden, da bin ich mir sicher! (k-nut)

Montag, 12. Oktober 2009

Jamaica-Woche bei shake baby shake!
Pt.: 2 - Trojan ist wieder da... Reggae Chartbusters Denn Trojan war weg. Nicht jeder wird das Label vermisst haben, aber nachdem die Mutter-Company Sanctuary von Universal gekauft wurde, ruhte das Business für mehr als ein Jahr. Jetzt kommen zögerlich neue Releases, wie die Reggae Chartbusters Reihe. Die allerdings dann gleich zum Budgetpreis. Etwas Geschichte: Das Trojan Label wurde im Sommer 1967 in London als Schwester von Island Records gegründet und veröffentlichte direkt jede Menge 7“-Singles mit jamaikanischem Ska/Rocksteady/early Reggae. The Sound of Jamaica war bei der britischen Jugend damals so populär, daß es einige Tracks gar in die Top-10 schafften. Die 7“-es waren damals relativ teuer (verglichen mit dem Einkommen der Jugendlichen), sodaß Trojan-Compilationserien wie Tighten Up, Club Reggae und Reggae Chartbusters mit 6 Songs pro Vinylseite einschlugen wie eine Bombe. Zudem wurden die LP’s fast immer im unteren Budgetbereich angeboten. Die Reggae Chartbusters-Serie schaffte es auf drei Volumen, die jeweils am Ende der Jahre 1969-1971 veröffentlicht wurden und die Hits der letzten 12 Monate zusammenfassten. Da sie (nach heutiger Relation) für gnadenlos billige 1 Pfund im Laden standen, toppten sie die Reggae-Charts auf Monate. Die drei Compilations wurden nun runderneuert und um 8 Tracks auf 20 Tunes erweitert. Drei weitere CDs, die den späteren Zeitraum (72-76) abdecken, wurden im Geiste der Ur-Compis neu zusammengestellt. Zudem sind die Booklets sehr schön aufgemacht, mit kurzen Track-by-Track Notes und sehr tollen Fotos und Memorabilia, bei dem Preis eine Seltenheit. So finden sich hier 120 Songs mit enormer Hitdichte, die vielleicht für den Insider dann doch etwas zu kommerziell bzw. abgenudelt (Israelites etc.) geraten sind. Die drei Discs zeigen die jamaikanische Musik in der britischen Blütezeit, von Ska zu Rocksteady, von Skinhead Reggae bis zu leider etwas suppig geratenen, mit Streicher "verdelten" Reggae-Pop-Songs. Danach kamen die DJ's, der Dub und der Lovers Rock, sowie eine Handvoll britische Reggae-Bands. All das findet sich auf Vol. 4-6. (R-man) 1-6

Sonntag, 11. Oktober 2009

Du hast die Haare schön!
Ich hätte es den drei Leuten, die hier heute reinschauen, auch privat schreiben können... heute um 21.45 Uhr auf 3Sat: die Doku zu den Monks. Fünf ehemalige GIs lernen zwei deutsche Kunststudenten kennen und entwickeln ein verwegenes Bandkonzept... Legendär. Muß man gesehen haben! (R-man)
Jamaika-Woche bei shake baby shake Spoonful #25 - Blam Blam Fever Skank Baby Skank #2
Noch ist die Luft nicht raus aus der Spoonful Serie. Zwei Volumen von Heino W. und Mad Daddy warten noch auf Finetuning, bevor sie auf die kleine Handvoll Fans losgelassen werden. In der Zwischenzeit bastele ich an einem Popcorn-Special, zu Ehren der Rhythm & Blues-Variante, die Anfang der Siebziger in Belgien quasi "erfunden" wurde und die augenblicklich zu meinen favorisierten Sounds gehört.
Und jetzt Reggae inna Spoonful-style: Skank Baby Skank Vol. 2! King Whirlyman erzählt dazu alles wichtige in den Linernotes:
"Auf unser erstes Reggae-Volumen sind wir auch mit einiger zeitlicher Distanz durchaus stolz, die zweite Ausgabe ist knapp zwei Jahre später auch nicht schlechter geworden. Gründe für eine Fortsetzung liegen auf der Hand: wer beim Stag-O-Lee Shakedown im Sommer 2009 dabei war, weiß auch warum. Schon am Soundcruiser, der famosen mobilen DJ-Unit regierte überwiegend ein Sound, nämlich Reggae, genauer Rocksteady, gespielt als authentisches 7-Inch-Vinyl. Herzerwärmende Sommermusik, gute Laune zum Bier, wärmende Sonnenstrahlen und Easy Skanking. Nach den Konzerten setzte sich der upliftende Flow im Soulshack dann fast nahtlos fort, denn von den versammelten DJ-Dons hatte so gut wie jeder auch alte Offbeat-Hits in der Kiste. Und auf das Zeug lässt sich einfach richtig gut tanzen, wie R-man auch wieder von seinem jährlichen Trip zum Londoner Notting Hill Carnival berichtete. Hier also die nächste Runde Reggae, Ska und Rocksteady „inna spoonful style“, alte Hits und rare Perlen, zusammengestellt vom bewährten Vierer-Team – biertrinkenden Weißbroten mit jamaikanischer Sonne im Herzen."

Samstag, 10. Oktober 2009

Jamaica-Woche bei shake baby shake! Pt. 1: This Is Reggae Soul! Paris DJs ist eine Gruppe französischer Plattenleger (man glaubt es kaum), die ihre Webseite in englischer Sprache ins www speisen (noch seltsamer). Was die Herren machen, das taugt schon. Ab und zu gibt es auch mal einen exklusiven Remix - so zB Baby Charles reggaefied von Grant Pharabo. Unter dem Menüpunkt Mixes findet der interessierte Fan eine Reihe sehr unterschiedlicher, aber immer feiner Mixe, schön aufbereitet mit Links und Originalcovern. Lohnt ein Auge und ein Ohr. So auch den 4. This Is Reggae Soul-Mix, den ich euch ans Herz legen möchte - so wie vor Monaten mal die ersten drei Volumen. Nicht wirlich die Qualität von Darker Than Blue, aber eben umsonst. Zugreifen! Perfekt für den kommenden Sommer... ähh... (R-man)

Freitag, 9. Oktober 2009

Dienstags in Berlin: Sheriff Teddy Bar in Friedrichshain Hier im „Szene“- und Studentenviertel Friedrichshain (in dem sich auch mein Sender befindet) gibt es etwa gefühlte 500 Ein-Raum-Kneipen, die fast alle über ein DJ-Set, oft mit kleiner Bühne, verfügen. Zum Ausgehen und Musikhören hat man oft die Qual der Wahl, aber dafür genug Gelegenheiten, qua Masse, dort irgendwo auflegen zu können. Das Prinzip ist denkbar einfach: Meist sind gen Wochenende feste DJs gebucht, an den freien Abenden kann für Freibier das Lokal bespielt werden, wenn die Chemie mit dem Betreiber/ Publikum stimmt. Mein Kollege Alex (from Dallas, Texas) und ich wollten als Ausgleich zum Job endlich mal musikalisch was machen, sprich: unsere Lieblingsmusik unters Volk bringen. Eine Location war schnell gefunden: die Sheriff Teddy Bar in der Weser(!)-Str. 25(!), unweit des Boxhagener Platz. Zum üblichen berlin-trashigen Ambiente (unverputzte Wände, minimalistische Elektrik) gehört eine Einrichtung im Flohmarkt-50s-60s-Style. Genial ist die 2m hohe DJ-Kanzel, die man nur über eine Treppe erreicht. Es gibt Flaschenbier (auch Kölsch und Tannenzäpfle) und es darf natürlich fleißig geraucht werden. Sperrstunde gibt’s sowieso nicht, und die M10 fährt die ganze Nacht durch. Ideal für den Absacker z.B. nach einem Konzert im Astra. Musikalisch ist hier Ende der Woche Beat, Garage, R’n’R, French Pop etc. angesagt, auch mit erfreulich vielen DJanes. Den Wirt konnten Alex und ich mit dem Mut zur Lücke - unserem County-Konzept passend zum Namen der Bar - überzeugen: an dem freien „schwierigen“ Dienstag wollten und sollten wir alles von Cash bis Calexico spielen, was wir haben, incl. Bonanza-Soundtrack, Texmex, Nancy & Lee, Tammy, CCR, Burritos bis zu den endlosen Verästelungen des aktuellen Weird Folk. Mit einem gebürtigen Texaner (und ebenso begeisterten Musik-Archivar wie ich) an der Seite konnte auch eigentlich nichts schief gehen, zumal das Publikum hier schon fußwippend mit einem Ohr zuhört. Getanzt wird am Wochenende. Es gab auch nur einen Gast, der sich tätsächlich die Arctic Monkeys wünschte und gleich entschuldigte. Als wir um drei mit einer 10-minütigen Daniel-Johnston-Ode als Rausschmeißer Schluss machen wollten, protestierte das verbliebene Stammpublikum an der Bar: „Oooch, spielt doch noch was!“ – „Ja, was denn?“ – „Habt Ihr Cash’s Mercy Seat dabei (hatten wir, aber nicht aufgelegt) oder noch einmal was von Townes oder Neil Diamond?“. Gerne, wir kommen auch wieder. (An-Dréad)

Donnerstag, 8. Oktober 2009

Ein Dienstag in Frankfurt!
Die Main-Metropole war noch nie in meinen persönlichen Top-100 deutscher Städte zu finden, sprich: ich mag sie nicht. Aus diversen Gründen (u.a. ein gutes Hugo Race & True Spirit Konzert abends im Sinkkasten) hat es mich doch dorthin verschlagen.
Ein wenig Zeit war noch zwischen Bizness und Konzert, die wir uns mit Number 2 vertreiben wollten, dem von einem Einheimischen empfohlenen Second Hand Plattenladen. Auf dem Weg dorthin, knapp 75 Meter vorher, fiel mein Blick zufällig auf einen weiteren Laden, den ich mal gedanklich in der Hinterhand behielt.
Number 2 erwies sich als großer, sauberer und aufgeräumter Laden, allerdings stimmten die 7"-Preise nicht wirklich. Auch die qualitative Auswahl war nicht besonders, vielleicht lag das an einem Brand vor ein paar Monaten, der 80 % des Lagers zerstörte?
Während die anderen dort stöberten, ging ich die Strasse hoch zum nicht wirklich einladend benannten Sick Wreckords Shop. Punk-Rock und 50s Trash im Fenster, drinnen ein wunderbar vollgestopfter, recht kleiner Laden. Fast durchweg Vinyl, aber alles toll nach Genres sortiert und bis auf den letzten Quadratmeter genutzt. Ein kleiner Traum... So zog ich irgendwo unten eine billige Soul/Funk-Kiste raus, aus der ich für 20 Euro total folgende 7"-es einpackte:
Ray Charles - Elanor Rigby
Sam & Dave - Can't You Find Another Way/Still Is The Night?
The Staple Singers - New Orleans
Ike & Tina Turner - Sweet Rhode Island Red
Ray Charles - Somebody Ought To Write.../Here We Go Again
Booker T. & The MGs - Soul Clap '69 (Hammertrack)
The Chambers Brothers - I Can't Turn You Loose (der Otis Track auf multicoloured vinyl)
Ike & Tina Turner - I Want To Take You Higher
Ben E. King - Stand By Me / The Coasters - Yakety Yak (auf Atlantic, seltsame Kombi)
Ike & Tina Turner - Ooh Poo Pah Doo
Eddie Holman - It's All In The Game
Sam Cooke - Feel It
Carla Thomas - Strung Out/I Like What...
Booker T. & The MGs - Time Is Tight
Letztere dann 2x (schon verschenkt), weil ich wegen Ladenschluß unter Zeitdruck stand und ich die 15 Stück (für 20) voll kriegen mußte. Alles in ordentlichem Zustand, bis auf die Sam Cooke...
Worauf ich hinaus wollte.... Solltest ihr mal in Frankfurt stranden, dann empfiehlt sich ein Besuch bei Sick Wrekords ganz dringend. (R-man)

Dienstag, 6. Oktober 2009

Freitags in Stuttgart Letzte Woche hatten wir es ja schon angekündigt: die sbs-Posse fand sich am Wochenende in Stuttgart ein, weil Peter Hard-to-Handle am Samstag eine große Party zum Walkabouts-Dienstjubiläum mit reichlich internationalen Promis schmiss. Die Herren K-nut, R-man und A-xel trafen bereits am Freitag Mittag ein und bezogen ein ebenso bizarres wie überzeugendes Domizil in einem katholischen Waldheim. Nach kurzem Hallo bei Peter trafen wir gleich noch die frisch aus Seattle eingeflogene Carla Torgerson, eine sehr nette Person übrigens. Wir nahmen dann aber die S-Bahn Richtung Downtown, um bei Second Hand Records in den Vinylen zu wühlen. R-man konnte bei der Gelegenheit nach Dekaden mal wieder mit Helmut, dem Boss des Ladens plauschen, dem er vor vielen Jahren mal seine Plattensammlung verkauft hat, um mit den Erlösen das Fundament von Glitterhouse Records zu gründen. Zu einem entspannten Kneipenbummel blieb danach noch reichlich Zeit, via Palast der Republik, Schlesinger (wo die Herren echt schwäbisch mit Kässpätzle und Zwiebelrostbraten verköstigt wurden) und Mos Eisley wurden die Erzeugnisse der führenden ortsansässigen Brauereien getestet – mit klarem Ergebnis: Stuttgarter Hofbräu vor Dinkelacker und Schwabenbräu. Dazu gibt es auch bei Einheimischen keine zwei Meinungen. Im Zwölfzehn erlebten wir dann erstmal eine Tübinger Nachwuchscombo im recht authentischen Sixties-Beat-Modus, bevor dann drei sehr lässige und nicht mehr ganz junge Briten die Bühne enterten: der legendäre Mickey Hampshire ist ein alter Weggefährte von Wild Billy Childish und spielte schon bei den Milkshakes Gitarre. Der Bassist gefiel uns mit seiner souveränen Mimik ganz besonders gut und die drei Burschen spielten den Garagenrock exakt wie vor 30 Jahren und hatten immer noch viel Spaß dabei. Später wurde dann die wunderbare Ludella Black vom Merchandise-Stand auf die Bühne geholt, wo sie mit Charme und Stimme beim erfreulich zahlreiche angetretenen Publikum punkten konnte. Coole Coverversionen gab es auch: Detroit Cobras, Lee Dorseys „Ride Your Pony“ und einige mehr, die ich gerade nicht mehr zusammenbringe. Was mir auch gut gefallen hat: der Laden füllte sich nach dem Konzert noch mehr und die beiden DJs Stompin’ Johnson und Kev Casino schafften einen nahtlosen Übergang zum brodelnden Dancefloor. Fazit: ein schöner Abend mit durstigen Männern! (Whirlyjoe)

Sonntag, 4. Oktober 2009

D-Funk
Funk, Disco & Boogie Grooves From Germany Das D-Thema hat uns hier ja auch schon mehrfach beschäftigt, jetzt liegt erfreulicherweise eine ganz hervorragende Compilation vor, die ich gerade auch den Skeptikern in Sachen German Funk empfehlen will. Das kleine feine Marina-Label hat nämlich hervorragende Arbeit geleistet, zum Teil extrem coole und auch rare Tunes ausgegraben und dazu noch wunderschön verpackt - mein Gatefold-Doppelvinyl liegt jedenfalls bestens in der Hand. Besondere Genugtuung für den R-man: hier ist endlich auch mal ganz offiziell „Dancing In The Streets“, die unglaubliche B-Seiten-Funkperle von Boney M. vertreten, die hier im Blog ja schon vielfach gerühmt wurde – zu Recht, wie man jetzt wieder hören kann. Wenn man es nicht wüsste, käme man hier nie auf Frank Farian. An dieser Stelle auch schon mit dem SBS-Gütesiegel versehen: die Düsseldorfer Fehlfarben mit der grandiosen Extended Version von „14 Tage“, das ich in eine Reihe mit den größten Momenten von Chic stellen will. Und Peter Hein darf gleich noch mal singen, nämlich mit Family 5 und dem zackigen „Bring deinen Körper auf die Party“, fast schon New Yorker No Wave-Funk mit etwas schrillem Gebläse, wie auch Zatopeks „Dispo Funk“ fast nahtlos bei James Chance anschließt. Dazu gibt es vorweg genommenen Cosmic Sound von Ganymed und auch ein paar etwas muckermässige Groove-Jazz-Nummern von James Last, Charly Antolini und Veronika Fischer. Aktuellere Funkbands wie Montana Chromeboy und Poets Of Rhythm schlagen sich ebenso gut wie historische Ausgrabungen von Su Kramer, Cheeseslider und Twen. Sehr beachtlich ist auch ein Projekt mit dem passend gewählten Namen Stolen Property, denn hier baut Giorgio Moroder den klassischen „Low Rider“ von Eric Burdon & War exakt Ton für Ton nach und kriegt das tatsächlich perfekt hin. Viel Stoff also für DJs und Heimhörer, holt sie euch hier. (Whirlyjoe)

Freitag, 2. Oktober 2009

Meet’n’Greet Falls ihr heute Abend nichts besseres zu tun habt und nicht allzu weit von Stuttgart entfernt wohnt, dann kommt doch auch zum Konzert von The Masonics with Ludella Black im Zwölfzehn.
Da gibt es nicht nur tolle Musik der Band des legendären Billy Childish-Mitstreiters Mickey Hampshire und der famosen Headcoatees- und Delmonas-Sängerin Ludella Black, sondern auch eine lokale Support-Band mit dem viel versprechenden Namen The Franco Neros. Nach den Konzerten darf man die sehr lässigen DJs Stompin' Johnson und Kev Casino mit knorke Sixties-Sound erleben. Dazu wird fast die gesamte Shake Baby Shake-Posse Präsenz zeigen. Denn die kommt mal wieder aus allen Ecken Deutschlands zusammen, um eigentlich erst am Samstag im privaten Rahmen zu feiern. Da den Burschen aus Köln, Berlin und dem Weserbergland die schwäbische Landeshauptstadt (und ihr Nachtleben) mittlerweile aber doch ans Herz gewachsen ist, reist man eben schon einen Tag vorher an, um gemütlich zu „schwätzen“, Bier zu trinken und coole Musik zu erleben. Also schaut doch vorbei und feiert mit. Am frühen Abend wie immer im Palast der Republik, zum Konzert dann im Zwölfzehn. (Whirlyjoe)